Kapitel 35 - Zwischending

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Kapitel 35:

Nervös stand ich vor unserer Haustüre und zögerte. Ich hätte noch bei John bleiben sollen.

Unentschlossen ging ich langsam zum Eingang und zog den Schlüssel aus meinem Jäckchen. Dann wartete ich wieder einige Minuten. Ally und Dad waren noch nicht zu Hause.

Einerseits konnte man es als unglaubliches Glück bezeichnen, denn wer wusste wie es zuhause aussah, andererseits war es mir unvorstellbar mit Tom alleine zu sein.

Du musst ihm doch nicht direkt vor die Nase laufen. sagte ich mir selbst und schloss endlich die Tür auf. Drinnen war es ziemlich still. Und es war sauber. Jedenfalls hier oben.

Ich selbst hatte sehr wenig von seiner Geburtstagsfeier mitbekommen und hoffte dass es sich auf das untere Wohnzimmer beschränkt hatte.

Also lief ich nach unten und stellte überrascht fest dass die ganze Unordnung beinahe gänzlich beseitigt worden war. Zurück in den Gang wollte ich schnell in die Toilette und beim Öffnen bekam ich die Tür wieder zurück gegen den Kopf geknallt.

„Autsch....“ stieß ich gepresst hervor und rieb mir die Stirn. Dass ich immer noch Kopfschmerzen hatte machte die Sache viel viel schlimmer.

„Ach du scheiße... Das tut mir leid! Ich wollte gerade eben raus kommen und hab dich nicht gehört!“ Mira wedelte mit ihren Händen umher und wusste nicht genau ob sie mir helfen sollte. Geschweige denn konnte.

„Schon okay...“ sagte ich schwach und drehte mich um um in mein Zimmer zu gehen und mich auf mein Bett zu setzten. Ganz langsam.

„Wo warst du denn?“ Mira´s Stimme war eindeutig zu laut für meinen momentanen Zustand. Aber mit einem kurzen Blick auf meine Kommode fiel mir erleichtert auf dass in der etwas geöffneten Schublade neben ein zwei Büchern und sonstigen Krimskrams noch zwei Tabletten Aspirin lagen.

„Ich habe bei John geschlafen. Das gestern wurde mir einfach zu viel. Bist du gerade erst gekommen?“

„Nein ich habe hier geschlafen. Ich und Elija haben hier gestern noch aufgeräumt damit du dich heute damit nicht quälen musst... Sag mal... Lea...“

Ich stülpte ein Glas um und goss Wasser rein. Zum Glück hatte ich hier immer etwas zu trinken parat. Die Aspirin begann sich sofort auf zu lösen und ich widmete mich wieder Mira zu.

„Dankeschön. Das ist sehr lieb von euch. Heute Nacht hätte ich bestimmt nichts mehr auf die Reihe bekommen...“

Ich versuchte sie anzulächeln aber es gelang mir nicht so richtig.

„Warum haben sich Tom und John gestritten? Gestern wollte er nicht darüber reden und heute kann er sich an fast gar nichts erinnern... Zum Glück weiß er noch dass wir zusammen sind.“

Sie seufzte tief und und sah kurz zurück zur halb geöffneten Tür.

„Er kann sich nicht mehr erinnern?“ Verdutzt riss ich meine Augen auf und erhob mich langsam vom Bett.

„Ja... der Junge hat fast seinen kompletten Geburtstag vergessen. Aber vielleicht wird er sich ja noch erinnern, wenn es ihm erstmal wieder besser geht. Im Moment schläft er wieder und ruht sich aus. John hat ihn ziemlich böse erwischt.“

Ohne mein Glas auszutrinken lief ich aus meinem Zimmer und öffnete Tom´s Tür. Erstarrt blieb ich ihm Türrahmen stehen und sah ihn an. Er drehte seinen Kopf zu mir und lächelte schief.

„Au...“ kam von ihm und er kniff seine Augen zu um darüber zu reiben. Knapp über seiner Augenbraue war seine Stirn aufgerissen und auch seine Lippe war angeschwollen und dick.

Du bist meine SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt