Hör auf dein Herz!

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Luke und ich lagen inzwischen wieder auf dem Steg in Decken eingewickelt und beobachteten die Sterne.
Luke hatte seinen Arm um mich gelegt und ich schmiegte an seiner Brust.

"Luke?"

"Ja, Süße.", küsste er meine Stirn.

"Kann ich dich was fragen?"

"Immer doch.", antwortete er.

"Wenn ich dich anlügen würde. Dir dann aber die Wahrheit erzähle und es mir wirklich leid tun würde. Was würdest du tun?", fragte ich ihn vorsichtig.

"Wieso willst du das wissen?", fragte er irritiert zurück.

"Nur so.", antwortete ich so glaubhaft wie nur möglich.

"Wenn es bei der Lüge nicht darum geht, was deine Liebe zu mir betrifft, wäre ich Wahrscheinlich verletzt, aber das würde ja nicht ändern, dass ich dich unfassbar liebe.", erklärte er sanft.

"Ich liebe dich auch sehr.", lächelte ich zufrieden und griff nach seiner Hand.

Das musste zwar nicht heißen, dass er mir sofort verzeiht und kein bisschen böse ist, aber es zeigte, dass er mir irgendwann verzeihen kann.
Irgendwann...

"Würdest du mich auch noch lieben, wenn ich mit dem Drogendealen aufhöre und dir keine teuren Sachen mehr kaufen kann?", fragte er plötzlich.

"Wie bitte?! Ich liebe dich doch nicht weil du viel Geld hast!? Ich liebe dich weil du du bist! Natürlich würde ich dich auch dann noch lieben. Selbst wenn du arm und hässlich bist.", setzte ich mich auf.

"Sicher?", fragte er vorsichtig nach und setzte sich ebenfalls auf.

"Natürlich! Ich liebe dich, Luke.", erwiderte ich und legte meine Hand liebevoll an seinen Wange.

"Ich hab mit Alex gesprochen, ob ich aussteigen kann.", erzählte er.

"Und?"

"Er will drüber nachdenken. Er kann verstehen, dass ich dir einfach Sicherheit bieten will, das Drogengeschäft aber heimlich gefährlich ist. Doch natürlich ist er traurig wenn ich ihm im Stich lasse."

"Luke, du solltest aber nicht mir zuliebe...", begann ich.

"Ich will! Mir hat das ganze einfach keinen Spaß gemacht. Ich hab in den Jahren genug verdient um uns was aufzubauen.", erklärte er überzeugt.

"Luke..."

"Ich weiß wir kennen uns noch nicht so lang, aber... Ich kann das nicht wirklich beschreiben. Ich hab mich sofort in dich verliebt, in deine Art, dein Lächeln, deinen Humor, einfach in alles an dir! Ich... Ich würde gerne meine Zukunft mit dir planen.", gab er verlegen zu.

Ich sollte es ihm sagen! Für eine gemeinsame Zukunft sollte er die Wahrheit wissen!
Er verdient einen ehrliche Beziehung. Doch ich hatte Angst! Ich hatte noch nie so große Angst in meinem Leben.
Und auf keinen Fall wollte ich diesen Abend versauen!
Ich musst aber auch auf Lukes Gefühle achten und was ich ihm damit antue!

"Hör auf dein Herz, Candy!", schrie es in mir.

"Süße, wieso weinst du? Ich wollte dich auf keinen Fall überfordern, hab ich was falsches gesagt?", erschrak Luke und nahm mich in den Arm.

"Nein, alles was du gesagt hast war perfekt! Aber jetzt muss ich dir was sagen.
Ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt. Ich habe mich in diesen paar Monaten unsterblich in dich verliebt und egal was du tust ich werde immer hinter dir stehen. Ich würde nichts lieber, als meine Zukunft mit dir planen.", gab ich schluchzend zu.

"Was wieso weinst du denn dann?", schmunzelte er und drückte mich fest an sich.

"Luke, es ist wichtig, dass egal was ich dir gleich erzähle du weißt das ich dich unglaublich liebe, ok?", setzte ich mich auf und sah ihn mit Tränen erfüllten Augen an.

"Ich weiß das du mich liebst!", lächelte er und nahm meine Hände.

"Ich hab so große Angst, Luke."

"Wovor denn, Babe?", sah er mich erschrocken an.

"Davor wie du reagiert?"

"Und wenn ich dir verspreche, dass ich nicht sauer werde?", schlug er liebevoll vor.

"Nein, das kannst du nicht!", antwortete ich und vergrub meine Gesicht verzweifelt in meinen Händen.

"Jetzt sag schon! Was ist los?", nahm er wieder zärtlich meine Hände.

"Ich hab dich angelogen.", begann ich vorsichtig.

"Inwiefern angelogen?"

"Ich heiße Kendall Luise Abrams.", fuhr ich zitternd fort.

"Was?", runzelte Luke verwirrt die Stirn.

"Hör mir bitte bis zum Ende zu und lass es mich erklären.", bat ich ihn.

Er nickte irritiert.

"Ich bin Agentin und kam mit einem falschen Namen an die Uni, um einen Drogendeal aufzuklären."

Luke hörte mir aufmerksam zu, was mich nur noch ängstlicher machte.

"Chris, heißt eigentlich Mike und ist mein Partner, aber dazu später.
Ich will dir einfach endlich die Wahrheit sagen, weil ich dich so liebe und es nicht mehr aushalte!", betonte ich erneut.

"Erzähl weiter.", bat Luke mich kalt.

"Ich sollte die Drogendealer finden, kannte mich aber kein bisschen auf dem Campus aus und da habe ich dich kennengelernt. Du solltest vielleicht auch noch wissen, dass ich zu der Zeit mit Mike zusammen war."

Luke schien sich zusammenreißen zu müssen, als er das hörte.

"Eigentlich war der Plan, dass du mir hilfst an die Drogen ran zu kommen. Doch dann habe ich mich in dich verliebt und wollte nicht mehr.
Dann habe ich mitbekommen, dass du dazu gehörst und hab auch die Anderen kennengelernt. Inzwischen wusste ich alles über die Drogendeals, doch ich habe niemanden was gesagt. Ich habe alles für mich behalten, weil ich Angst hatte dich zu verlieren. Ich habe mich von Tag zu Tag mehr in dich verliebt und hab es nicht übers Herz gebracht dich zu hintergehen.
Ich habe mein Team immer und immer wieder angelogen und die Kameras und Mikrofone entweder kaputt gemacht oder verdeckt. Mike hat nach einer Weile gemerkt, dass ich mit dir nicht mehr nur wegen der Mission zusammen bin. Doch um dich zu schützen habe ich sogar ihn angelogen.
Doch dann ist er plötzlich aufgetaucht, als Chris. Gestern hat er mir erzählt, das er und mein Team seit einer Weile Bescheid wissen, dass ich sie angelogen habe.
Mike hat mir aber die Möglichkeit gegeben mich zu entscheiden. Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn nicht mehr liebe. Er war zwar enttäuscht, aber hat es akzeptiert, wenn ich dir die Wahrheit sage und mich bis zum Ende dieser Reise entschieden habe. Dann wird er zu unserem Boss gehen.
Ich habe mich gestern von ihm getrennt, als ich wusste das er Bescheid weiß. Ich habe ihn seit dem ich dich kenne nicht mehr geliebt und war nur noch mit ihm zusammen, damit er keinen Verdacht schöpft. Du musst mir glauben!", tullerte Träne um Träne über meine Wange.

Luke saß stumm vor mir und starte mich an.

Undercover In LoveWhere stories live. Discover now