Die irre Lucy

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Ich sah mich mit gerunzelter Stirn um.
Dieses leere, schweigende Zimmer machte mir Angst. Es erinnerte mich an das Agenten-Internat. So furchteinflößend!
Ich öffnete die erste Kiste und begann meine Sachen einzuräumen.
Als jemand plötzlich mit einem lauten Knall in mein Zimmer stürmte.
Erschrocken drehte ich mich um und stellte mich in Angriffsposition. Das gehörte zu den ersten Dingen, die ich bei der Ausbildung gelernt hatte: Sei immer bereit für einen Angriff!

"Wow, du bist schreckhaft!", lachte das vollgepackte Mädchen, das in meinem Zimmer stand.

Ich atmete auf und musste schmunzeln.

"Tut mir leid, aber du bist ganz schön...laut!", musterte ich sie.

Sie sah sehr chaotisch und tollpatschig aus. Ihre Haare waren verwuschelt und an ihren Armen hingen viele bunte Taschen.
Ein Hippie!

"Soll ich dir irgendwie helfen?", fragte ich zögerlich.

"Nein, schon gut!", lächelte sie und warf ihre Taschen auf das andere Bett.

"Oh!", seuftzte ich, als ich verstand, dass das Ding also meine Mitbewohnerin war.

"Wohnst du etwa auch hier?", fragte sie verstreut.

Ich runzelte die Stirn:" Nein, eigentlich war ich gerade dabei hier einzubrechen!"

Sie sah mich mit großen Augen an.

"Scherz?", schnaubte ich amüsiert.

"Oh!", lachte sie plötzlich.

Ich runzelte die Stirn und widmete mich wieder meinen Kisten.

"Ich bin Lucy!", umarmte sie mich plötzlich.

"Oh!", erschrack ich mich und drehte mich langsam zu ihr um, als sie sich wieder von mir löste.

"Du bist sehr freundlich, was?! Ähm...also ich bin Josephine.", stammelte ich.

"Darf ich dich Jo nennen?", fragte sie und wollte mit mir einschlagen.

"Josey, reicht!", erwiderte ich verwirrt und blieb irritiert stehen.

War sie wirklich so dumm oder tat sie nur so? Wenn nicht: Wie kann jemand nur so dumm sein?!

"Josey!", streckte sie ihren Arm erneut in die Luft.

Ich lächelte gequält und schlug dann mit ihr ein.
Sie grinste und ging zufrieden zurück zu ihren Sachen. Ich schüttlete den Kopf und packte weiter meine Sachen aus.

"Oh, oh!", begann sie plötzlich zu quietschen.

"Was?", erschrack ich mich und drehte mich schnell um.

"Hast du von dieser Willkommens-Party, heute Abend gehört?", fragte sie mich aufgeregt.

"Nein...", antwortete ich erleichtert.

Ich wusste echt nicht, ob ich das noch lange mit ihr aushalten würde, wenn sie mich weiterhin so erschrecken würde.

"Gehen wir hin?", wollte sie aufgeregt wissen.

"Party! Das die Chance!", hörte ich Mike plötzlich in meinem Kopf.

Ich riss vor Schreck die Augen auf.

"Was ist?", sah Lucy mich verwundert an.

"Da ist eine Spinne an der Wand!", lenkte ich sie ab und drehte mich um.

Schreiend drehte sie sich zur Wand um.

"Mike, bitte lass sowas! Ich habe einen Herzinfarkt bekommen!", zischte ich in die Kette und drehte mich hektisch wieder um.

Undercover In LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt