Gejagt

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Der unheimliche Mann stand wieder vor mir und grinste. Er verfolgte mich, was sollte ich tun?

"So geht das aber nicht, meine schöne Dame", sagte er mit drohender Stimme und kam auf mich zu. Er packte mich am Arm und zog mich in eine abgelegene Ecke. "Also, was wissen sie?"

Ich wusste nicht, was er meinte und schüttelte den Kopf. Mit leiser, pipsiger Stimme sagte ich: " Von was reden sie da? Ich weiss gar nichts."

"Oh doch. Ich habe euch doch gesehen und wie sie ihn geküsst haben. Also, wo ist der Umschlag, den er ihnen gegeben hat?" Noch immer hielt er mich an meinem Arm fest und langsam fing sein fester Griff an zu schmerzen. "Welcher Umschlag, von was reden sie?" fragte ich erneut. Da wurde er plötzlich wütend.

"Wenn sie nicht mit mir reden, dann muss ich sie mitnehmen."

Seine Stimme klang hart und angsteinflößend. Etwas hartes stieß mir in die Rippen und ich zuckte zusammen. Er hielt mir eine Waffe an die Rippen. Wollte er mich erschießen? Ich bekam noch mehr Angst und Tränen stiegen mir in die Augen. "Dreh dich um und komm mit. Du machst genau, was ich sage, oder du stirbst."

Er stieß mich zu einer nahegelegenen Tür und schubste mich unsanft hindurch. Es war ein Notausgang und wir standen auf einer spährlich beleuchteten Seitenstraße. Der Mann brachte mich zu einem Kleintransporter und war gerade dabei die Tür zu öffnen, als ich ihm mit einem gekonnten Faustchlag an der Schläfe traf. Ich war überglücklich, dass John mir das beigebracht hatte, denn der Mann lag sofort stöhnend auf dem Boden. "Du Miststück!" hörte ich ihn noch schreien, als ich wegrannte. Ich war kaum um die Ecke verschwunden, da hörte ich das Quischen der Autoreifen. Er würde mich einholen und erschießen, mit dem Auto war er viel schneller, als ich in dem langen Kleid. Ich konnte nicht weiterhin an der Straße entlangrennen und auch um ein Taxi zu rufen war es schon zu spät, denn ein Blick über meine Schulter verriet mir, dass er direkt hinter mir war. Mir musste etwas besseres einfallen. Rechts von mir führte ein schmaler Pfad in einen Stadtpark. Ein park!

Autos können nicht in einen Park. Ich lief den Pfad entlang, nach kurzer Zeit hörte ich erst eine Autotür zuschlagen und dann schnelle Schritte hinter mir. Er war immernoch hinter mir her.

Mein Herz pochte laut und die Angst stieg in mir hoch, wie ein brausender Wasserfall. Meine Füße trugen mich über knackende Äste und stacheliges Gestrüpp. Es war dunkel und der Schweiß tropfte mir von der Stirn. Ich rannte so schnell wie es mein bodenlanges, weißes Kleid aus Seide zuließ. Mit meiner linken Hand versuchte ich den Stoff des Kleides höher zu halten, aber er rutschte mir aus der Hand. Immer wieder drehte ich mich um, denn ich hatte Angst von ihm eingeholt zu werden. Meine Lungen brannten und der dünne Riemen meiner neuen Schuhe, die ich für den heutigen Abend gekauft hatte, schnitt sich in meinen Fuß. Ich drehte mich noch einmal um und konnte niemanden mehr hinter mir entdecken. Ich glaube ich hatte ihn abgehängt und blieb stehen um tief Luft zu holen. Meine Hände und Beine zitterten, ich war einem Zusammenbruch nahe, aber ich zwang mich dazu weiterzugehen und mein Bewusstsein zu behalten. Ich fühlte mich noch immer beobachtet und beschloss erst einmal mit meiner zweiten Identität in einem Hotel zu übernachten.

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Danke fürs lesen und votet auch schön *grins*

Hoffe, dass es euch nicht stört, dass ich den Prolog hier noch mit eingebunden habe, den kennt ihr zwar schon, aber ich habe extra daraufhin gearbeitet, dass der Prolog in der Geschichte auch vorkommt und ein Teil davon ist.

Für vorschläge und Tipps bin ich immer offen, also ruhig kommentieren. :)

Ich fahre außerdem bald in den Urlaub und weiss nicht, ob oder wie viele Parts ich noch hochladen werde, bevor ich zwei Wochen lang nichts mehr schreiben kann. Also, einfach abwarten..

LG :*

ThunderstormWhere stories live. Discover now