Das Essen

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Als er den Wagen parkte staunte ich. John hatte uns einen Tisch im Castle reserviert, dem teuersten und schicksten Restaurant der Stadt. Er stieg aus dem Auto und öffnete mir die Beifahrertür. John war ein richtiger Gentlemen. Ich hakte mich wieder bei ihm ein und zusammen betraten wir die Empfangshalle des Restaurants. Ich konnte einen Blick in den Speisesaal werfen, alles war wunderschön. Der Boden war aus teurem Parkett, hell leuchtende Lampen hingen von der Decke und auch die Tischdekoration gefiel mir sehr gut. Im hinteren Teil des Raumes spielte leise eine Jazz Band. Überall im Raum waren Kerzen verteilt, das brachte eine romantische Stimmung. Wir standen noch immer am Empfang, da kam ein Kellner und brachte uns zu unserem Tisch. Der Tisch stand im hinteren Teil an der Seite des Raumes. Von dort aus konnte man die anderen Gäste beobachten und man hatte einen guten Blick auf die Band. Ich saß John gegenüber und betrachtete ihn. Er sah einfach verdammt gut aus. Er war genau mein Typ. Und diese Ausstrahlung, die er hatte war einfach Atemberaubend. Er hatte dieses Glitzern in den Augen, dass mich magisch anzog. Er schaute mich an und unsere Blicke trafen sich. Ich spürte diese Wärme in mir und es kam mir so vor, als ob wir uns schon seit Ewigkeiten kennen würden. Ich hatte bis jetzt noch nichts gesagt und wollte gerade ein Gespräch anfangen, da kam ein Kellner und brachte uns die Speisekarten. Ich öffnete die Karte und musste schon wieder staunen. Die meisten der Gerichte kannte ich nicht, doch die Preise waren einfach überirdisch. Ich wusste wie es in den teueren Resaurants war, doch ich war noch nie im Castle gewesen. Auch wenn ich keinen Job habe, habe ich dennoch genug Geld um in teuren Restaurants zu essen. Ich bin Einzelkind un meine Eltern starben, als ich noch klein war. Ich war zu jung, um den Mord an meinen Eltern zu verstehen. Ich wuchs bei meinem wohlhabenden Onkel auf und er bot mir auch immer wieder an, von dem schrecklichen Vorfall von damals zu erzählen und mit mir darüber zu reden. Doch ich lehnte jedesmal ab. Ich wollte es einfach nicht wissen. Eigentlich weiss ich fast nichts über meine Eltern und außerdem kannte ich sie kaum. Es ist, als ob es sie gar nie gab. Aber für mich ist das in Ordnung. Ich möchte nichts über die Vergangenheit wissen, sondern nur meine Zukunft leben. Als mein Onkel starb brach eine Welt für mich zusammen. Ich mochte ihn sehr und er war das einzige was ich hatte. Ich erbte sein ganzes Vermögen und bin jetzt Millionärin. Nur zeige ich das öffentlich nicht, lebe auch nur in einem kleinen Appartement und verhalte mich wie eine durchschnitts Bürgerin.

Ich musste wohl einen sehr nachdenklichen Blick gemacht haben, denn mein Date fragte mich woran ich dachte. Ich fing an zu schmunzeln.

"Nur eine kleine Reise in meine Gedankenwelt." Ich wandte mich wieder der Speisekarte zu.

"Was würden sie mir denn Empfehlen, John?"

ThunderstormWhere stories live. Discover now