Verliebt!

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Nach sechs Stunden Flug, waren wir endlich in Paris angekommen. Es war noch mitten in der Nacht, doch ich war kein bisschen müde. John hatte bereits einen Wagen gemietet und unser Gepäck eingeladen. Er fuhr uns zu einem kleinen, aber schicken Hotel, das mitten in Paris lag. Für mich hatte er ein eigenes Zimmer gebucht, es lag direkt gegenüber von seinem Zimmer und als ich es betrat, musste ich schon wieder staunen. Das Wohnzimmer war gemütlich eingerichtet, mit einem weißen Ledersofa, einem Couchtisch aus dunklem Marmor und einem großen Flachbildfernseher. Durch das bodenlange, große Fenster schien der Mond und brachte eine beruhigende Atmosphäre. Es gab keinen Essbereich, denn in diesem Hotel konnte man nur Vollpension buchen. Soweit mir John das erzählt hatte, war der Speisesaal auf der Dachterasse und es musste dort wunderschön sein. Ich schaute mich weiter in dem Zimmer um. Es gab noch zwei weitere Türen, eine führte in das Bad, das andere in das Schlafzimmer. Das Bad war mit dunklen Steinfließen ausgelegt und überall an der Decke hingen kleine, runde Lichter. Auf der rechten Seite war ein modernes Waschbecken, mit Bewegungssensor am Wasserhahn und einem Handtuchschrank darunter. Danneben stand eine weiße Keramiktoilette. Über dem Waschbecken hing ein riesiger Spiegel, der die ganze Wand ausfüllte. Auf der anderen Seite des Raumes, befand sich eine große Badewanne, mit Massagedüsen an der Innenwand und direkt daneben gab es eine Duschkabiene aus Glas. Das Bad sah es einfach fantastisch aus. Ich war gespannt auf das Schlafzimmer und als ich die Türe öffnete sah ich zuerst einen Kleiderschrank mit einem großen Spiegel und dann ein Doppelbett das in der Mitte des Raumes stand. Ich dachte, das hier wäre ein Einzelzimmer und war verwirrt, doch als ich aus dem großen Fenster sah, vergaß ich alles um mich herum. Die Aussicht war einfach wunderschön. Sterne glitzerten am Himmel und die ganze Stadt war beleuchtet. Sogar im Dunkeln konnte ich den Eiffelturm erkennen. Ich hatte das Fenster geöffnet und ein leichter Wind strich mir durch die Haare.Auch der fast durchsichtige Seidenvorhang bewegte sich leicht im Wind. Ich hätte noch ewig hier stehen können ohne irgendetwas zu tun, doch eine sanfte Stimme, die direkt auf mich zukam, riss mich aus meiner Starre. Es war John, der mich auf einen Drink in der Hotelbar einlud. Ich sagte ihm, ich müsse mich nur noch schnell frisch machen, dann würde ich sofort nachkommen. Es war mir schon unangenehm genug, dass er mich in Schlabberklamotten und beim Schlafen im Flugzeug gesehen hatte. Schnell wusch ich mir das Gesicht mit kaltem Wasser und erneuerte die Wimperntusche. Dannach zog ich mir einen dunkelblauen, etwas weiteren Rock und eine weiße Bluse an. Jetzt musste ich nur noch die Hotelbar finden. Auch wenn das Hotel ziemlich klein war, war es dennoch mit allem ausgestattet und es gab sogar eine Sauna.

Mein Zimmer lag im dritten Stock und die Hotelbar befand sich im ersten. Dennoch brauchte ich fast eine viertel Stunde, bis ich die richtige Tür gefunden hatte. Die Bar war leer, nur zwei weitere Paare saßen in einer Ecke und redeten leise. Ich setzte mich neben John auf einen Hocker an der Theke und lächelte ihn an. "Schön, dass du mich nun endlich gefunden hast. Hat ganz schön lange gedauert", stichelte er.

Ich sagte nichts und schaute ihn nur mit finsterem Blick an. Er fing an zu grinsen und zeigte seine makellosen, weißen Zähne. Er sah so unverschämt gut aus.

"Was möchtest du trinken?" fragte er mich. Ich musste nicht lange nachdenken und entschied mich für mein Lieblingsgetränk. "Ich nehme einen Erdbeer Caipirinha. Ich liebe den fruchtigen geschmack und die Erdbeeren, die auf der Zunge zergehen." Ich hatte das wohl etwas zu verführerisch gesagt, denn John machte große Augen und schaute mich gierig an. Es war schon fast unheimlich, so, als ob er mich fressen wollte. Ich wandte meinen Blick ab und nahm das Glas, dass mir der Barkeeper reichte, mit spitzen Fingern entgegen. Ich nahm einen kleinen Schluck und spürte die wärme, die der Alkohol in meinem Körper hinterließ. Vorsichtig stellte ich das feine Glas auf die Theke und leckte mir mit der Zungenspitze über die Lippen. Als ich mich John wieder zuwandte, sah ich wie er mir auf die Lippen starrte. Ich setzte einen verführerischen Blick auf und flüsterte leise: "Wie wäre es mit einer Kostprobe?"

Immernoch lag sein Blick auf meinen Lippen und in seinem Gesicht konnte ich leichte verzweiflung erkennen. Er schaffte es einfach nicht seinen Blick abzuwenden. Ich legte meine Hand auf seine Wange und zog ihn näher zu mir heran. Nun schauten seine braunen Augen direkt in meine. Erst jetzt bemerkte ich, was ich da eigentlich tat. Wieder kam eine Seite von mir zum Vorschein, die ich bisher nicht gekannt hatte. Ich wusste gar nicht, dass ich so facettenreich war.

Sein Gesich war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt und ich konnte seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren. Ich hielt diese Spannung zwischen uns nicht mehr aus. Ich sah John an, seine Augen waren geschlossen und sein Kopf lag in meiner Hand. Unbemerkt schob ich meine Beine zwischen seine und war ihm nun noch näher. Seine Hände umfassten meine Taillie und er zog mich ganz nah zu sich. Unsere Körper pressten sich dicht aneinander und plötzlich lagen seine weichen Lippen auf meinen. Eine Hitze fuhr durch meinen Körper und gleichzeitig lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich öffnete meine Lippen ein wenig um seiner Zunge platz zu machen. Ich genoss diesen Kuss so sehr. Dieses Gefühl, hatte bisher noch keiner in mir ausgelöst. Der Kuss war so romantisch.

Vorsichtig biss ich auf seine Unterlippe und ihm entfuhr ein leises Stöhnen. Der Kuss wurde immer wilder und ich spürte seine Lippen überall in meinem Gesicht. Mit seinen muskulösen Armen zog er mich auf seinen Schoß. Unter meinen Beinen spürte ich eine harte Beule und ich wusste genau, was das war. Langsam lösten wir uns voneinander und schauten uns in die Augen. Ich erinnerte mich wieder daran, dass wir noch immer in der Bar saßen und musste grinsen. Mein Körper war ganz heiß und meine Lippen kribbelten. Ich konnte schon die Schmetterlinge in meinem Bauch fühlen. Ich hatte mich verliebt.

ThunderstormWhere stories live. Discover now