Epilog

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Hier ruhen

Severus und Amina Nagini

Dumbledore Tahnea Snape

09.01.1960 – 14.01.2056

24.09.1960 – 14.01.2056

Draco stand vor dem schlichten Grab des Ehepaares, dass sein Leben mehr beeinflusst hatte, als er es sich hätte vorstellen können. Sie waren seine Lehrkräfte gewesen und er konnte stolz von sich behaupten, auch eine sehr interessante Freundschaft zu ihnen aufgebaut zu haben.

Er erinnerte sich an den Tag, an dem beide bereit gewesen waren, ihr Leben für das aller anderen zu geben. Professor Snape...Severus wäre gestorben, um dem Dunklen Lord in dem Irrglauben zu lassen, er sei der Herr über den mächtigsten Zauberstab der Welt. Frau Professor Tahnea...Amina wäre es, um das ihres Mannes noch ein wenig zu verlängern, damit er seinen Auftrag erfüllen konnte und seinen wahren Mitstreiter Hoffnung schenken konnte. Und das hatte er getan.

Der Malfoy erinnerte sich genau daran, wie die Trauer und der Schmerz, die von Frau Professor Tahnea ausgingen abgeklungen waren, wie die Anwesenden das vermeintlich letzte Gespräch mit den beiden Lehrkräften erst wenige Minuten später begriffen.

Remus und Tonks Lupin, die beide in Tränen ausbrachen, als sie begriffen, dass Potter auf dem besten Weg war den Krieg zu gewinnen. Frau Professor McGonagall, die angefangen hatte zu strahlen, als Horace mit dem Trank, der die beiden Retten solle, endlich durch den Spiegel kam. Er hatte damals nicht verstanden, in welchem Verhältnis die drei standen, doch hatte er nicht viele gesehen, die sich mehr über das Überleben der beiden gefreut hatte als die Gryffindor-Hauslehrerin. Sie war es auch, die während der Siegesfeier die Rollen der beiden als Spione in den Reihen der Todesser erklärte und danach für den Freispruch der Beiden in allen Anklagepunkten gekämpft hatte. Einen Kampf, den sie gewann und den die beiden Verstorbenen ihr nie vergessen hatten.

Dann noch der alte Mann, der die beiden ganz offensichtlich sehr gut kannte. Er hatte wohl am meisten gelitten. Nachdem auch Frau Professor Tahnea die Augen schlossen hatte, hatte er laut aufgeschrien und versucht die Wunden mit seinen bloßen Händen wieder zuzudrücken. Draco hatte nie einen Menschen gesehen, der mehr litt als dieser Mann in jenem schrecklichen Moment. Er konnte die Freude des Mannes, als klar war, dass beide überleben würden, noch heute nicht in Worte fassen.

Er erinnerte sich an die Worte, die Amina einst zu ihm gesagt hatte, als er ihr gestand, dass er nicht wusste, wie er dem Dunklen Lord den Rücken kehren sollte: „Du kannst es noch nicht. Es wird eine Zeit kommen, in der du dich entscheiden musst und es auch kannst. Ich weiß nicht, ob du es überleben wirst aber auch der Tod ist eine Wahl." Wie recht sie doch hatte. Sie hatte sich für den Tod entschieden und dann hatte das Leben sie wieder zu sich zurückgeholt.

Über zehn Jahre hatte es gedauert, bis der Fluch, der sie in dem Körper einer Schlange hielt, gebrochen war. Severus und sie hatten nichts unversucht gelassen. Jedes der Echos hatten sie befragt und Draco hatte ihnen mit Freuden geholfen. Er hatte sich an jedem Tag, an dem Voldemort fiel endlich für das Richtige entschieden.

Er war stehengeblieben, als der Dunkle Lord verlangte, dass die Verteidiger Hogwarts' sich ihm anschließen sollten. Seine Eltern hatten gebettelt, er solle zu ihnen kommen, doch er war stehen geblieben. Solange bis schlussendlich sie es waren, die zu ihm gelaufen kamen. Sie hätten es fast mit ihrem Leben bezahlt, wenn Bellatrix Todesfluch nicht von den Todesbrechern abgewehrt worden wäre, die Amina seinem Vater anscheinen heimlich zugesteckt hatte. Severus und sie hatten so viele Leben gerettet und lange für ihr Glück gekämpft.

Er schüttelte den Kopf und fragte sich, was die beiden Verstorbenen, wohlgetan hätten, wenn Amina nicht in dem Körper einer Schlange aufgewacht wäre. Vielleicht hätten sie Kinder bekommen und die Echohallen selbst weitergeführt, anstatt sie an ihn abzugeben. Sie hätten dieses Leben haben können. Amina hatte ihm erklärt, dass sie ihren Fluch nicht weitergeben wollte und das wäre, passiert, wenn sie Kinder bekommen hätte. Draco verstand, warum sie sich dagegen entschieden hatten, welche zu bekommen. Was er jedoch nicht verstand, war, warum die beiden den Stein der Weisen nicht einsetzten, um ihr Leben zu verlängern. Severus sagt zu ihm, dass sie beide keine Lust mehr hatten zu kämpfen. Sie wollten ihren Frieden und den hatten sie nach all den Jahren des Lebens bekommen.

Dank dem Zauber, den Amina vor all den Jahren sprach, kam ihr Tod gemeinsam. Er war friedlich gewesen und Draco erinnerte sich an die vielen Menschen, die zur Beerdigung gekommen waren. Sie alle bewunderten die beiden Verstorbenen für ihre Taten und ihn Leben. Ein Leben und einen Kampf, den er bis heute nicht richtig verstanden hatte.

Vielleicht sollte er die Echos dazu fragen. Bis jetzt hatte er es nicht übers Herz gebracht, die Echosteine zu aktivieren. Irgendwann würde er es tun und sich die komplette Geschichte der beiden erzählen lassen. Er war sich sicher, dass es sich lohnen würde sie zu hören. Die Geschichte voller Familie, Liebe, Freundschaft und Schmerz. Die Geschichte zweier Menschen, die viele Leben retteten, indem sie ihres opferten und es sich wieder zurückeroberten.

Die Alchemistin - Bis in den TodWhere stories live. Discover now