Jahr 2: Kapitel 1 - Der Anfang

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Die Sommerferien verbrachte Amina, wie sie es geplant hatte. Severus war zwar ein bisschen verwirrt über ihr Leben unter den Muggeln, hatte aber zum Ende ihrer gemeinsamen Zeit in Waterperry schon fast gefallen an dem ruhigen Leben gefunden. Sie hatte mit ihm einige Spaziergänge gemacht, mehrere Besuche in der kleinen Muggel-Buchhandlung und auch das ein oder andere Museum hatten sie besucht.

Drei Tage vor Schulbeginn mussten sich ihre Wege wieder trennen. Es wäre doch recht auffällig, wenn sie gemeinsam anreisen würden. So reiste Severus schon am Morgen nach ihrer gemeinsamen Dusche wieder nach Hogwarts. Amina wartete bis zum Abend. Bess war schon am Tag davor von ihr mit einem Brief nach Devon geschickt worden, weshalb sie sie dieses Mal nicht mitnehmen müsste.

Im Schloss angekommen lief sie als erstes in ihre Privaträume, um den Koffer und die neuen Bücher loszuwerden. Sie wollte sie nicht die ganze Zeit in der Tasche mit sich tragen. Ihre Zimmer sahen genauso aus wie vor ihrer Abreise. Amina sah auf die Uhr. Gleich begann das Abendessen. Sie fragte sich, wer außer ihr und Severus schon in der Schule war. Albus und Minerva bestimmt und auch der neue Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Severus war nicht glücklich mit dem neuen Lehrer. Doch war er das wohl schon seit Jahren nicht mehr. Er hatte ihr erklärt, dass er sich jedes Jahr auf die Stelle bewarb, um ein gewisses Grundmisstrauen zu erzeugen.

Albus und er hielten es für besser, wenn er in den Augen der Außenstehenden eher der Böse war. Das erklärte auch sein Verhalten gegen die Schülerschaft. Es war nicht so, dass er sie nicht trotzdem für talentlos und dumm hielt, doch würde er von sich aus nicht so auf den Kindern rumhacken. Sie freute sich, ihn wieder zu sehen, auch wenn sie sich am Morgen noch gesehen hatten. Die Zeit mit ihm war wundervoll gewesen. Er war sehr ruhig und verbrachte einen Großteil seiner Freizeit mit Lesen. So war es in den letzten Wochen schon Gewohnheit geworden, dass sie es sich beide abends zusammen im Wohnzimmer gemütlich machten und mehrere Stunden schweigend lasen. Sie hoffte, dass sie auch hier solche Abende verbringen konnten. Amina beschloss essen zu gehen, bevor sie noch weiter in den Erinnerungen versinken würde.

In der Halle war der übliche runde Tisch aufgebaut. An diesem saßen bereits Albus, Severus und Minerva. Sie unterhielten sich leise. Amina setzte sich neben Severus und stieß ihn leicht mit ihrem Oberschenkel, als Zeichen der Begrüßung. „Amina, meine Liebe. Schön, dich wieder zu sehen.", lächelte ihr Urgroßonkel sie an. Er trug einen großen grünen Spitzhut mit passendem Umhang und wirkte wie einer der Zauberer aus einer der Muggel-Geschichten, die sie kürzlich gelesen hatte. „Es ist auch schön, wieder hier zu sein. Hattet ihr einen schönen Urlaub?", fragte sie ehrlich interessiert in die Runde.

„Oh ja. Den hatte ich gewiss.", bestätigte Albus, auch Minerva bestätigte. Von Severus war ein kurzes Brummen zu hören. Er strich ihr dabei unauffällig mit seiner Hand über den Oberschenkel. Von ihm wusste sie, wie er den Urlaub empfunden hatte. „Wie ich von Hagrid erfahren habe, hattest du das Vergnügen Harry schon einmal kennenzulernen.", fing Albus ein Gespräch mit ihr an. Amina nickte bestätigend. „Ich habe die beiden in der Winkelgasse getroffen, als ich in die Apotheke wollte." „Und? Was denken Sie von dem Jungen?", fragte Minerva interessiert. „Er scheint zumindest ein gewisses Maß an Manieren zu besitzen. Ansonsten lässt sich noch nicht viel über ihn sagen. Er war wohl ein wenig überfordert mit so viel Neuem um ihn herum.", antwortete sie. Minerva nickte zufrieden.

„Hat man schon herausgefunden, wer versucht hat, in Gringotts einzubrechen?", fragte Amina. Sie hatte vor Wochen erfahren, dass genau an dem Tag, an dem sie in der Winkelgasse war, jemand versucht hatte, in das Verlies mit dem Stein zu kommen und es wohl auch geschafft hatte. Zum Glück hatte Hagrid ihn zu dieser Zeit schon abgeholt. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Stein gestohlen worden wäre. Albus schüttelte den Kopf. „Bis jetzt gibt es darüber keine weiteren Erkenntnisse. Doch wir haben ein geeignetes Versteck. Wenn du nachher in mein Büro mitkommen würdest? Dann kann ich dir die Einzelheiten erläutern." „Gerne." Amina war schon auf die Sicherheitsmaßnahmen gespannt.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt