Jahr 8: Kapitel 3 - Das Erbe

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Schon am Morgen von Potters Geburtstag spürte Amina die Aufregung ihrer Mitbewohnenden. Als sie gerade von ihrem Morgenprogramm reinkam, wurden Potter seine Geschenke überreicht. Amina setzte sich an den Frühstückstisch und beobachtete das Spektakel genervt. Irgendwann drückte sie ihm ihr Geschenk in die Hand. „Danke, Frau Professor.", sagte der Schwarzhaarige überrascht. Amina erwiderte nichts, sondern wandte sich wieder ihrem Toast zu.

„Was ist das?!", brüllte Molly, als Potter das Geschenk geöffnet hatte. „Ein Basilikenzahn! Wo haben Sie denn den her?", fragte der jüngste Weasley begeistert. „Aus der Kammer des Schreckens, woher denn auch sonst?", antwortete Amina gleichmütig und biss in ihren Toast. „Danke Frau Professor. Ich wollte tatsächlich einen haben und was ist das?" Der Beschenkte hielt eine kleine Phiole mit einer durchsichtigen Flüssigkeit darin hoch. „Das Gegenmittel." „Phönixtränen?", fragte Granger begeistern. „Sie können dem Kind doch nicht so eine gefährliche Waffe schenken!", protestierte Molly lautstark. „Der Junge hat mit elf Jahren einen Zauberstab bekommen, mit dem er jemandem die Eingeweide nach außen kehren könnte. Über Sicherheitsfragen und die Definition von Waffen sollten wir uns wohl nicht ernsthaft unterhalten müssen.", antwortete Amina trocken und verließ die Küche.

Den Tag über verbrachte Amina zusammen mit Fawkes im Garten. Dort beantwortete sie verschiedene Briefe und versuchte wieder hinter das Geheimnis des Kompasses zu kommen. „Ist das ein P'önix?", fragte sie irgendwann eine Mädchenstimme. „Ja, Miss Delacour, das ist ein Phönix. Sein Name ist Fawkes.", antwortete sie der kleinen Französin, die vor ihr stand. „Und er ge'ört I'nen?", fragte die Kleine weiter. „Nein, er gehört sich selbst." „Dann bleibt er einfach so bei I'nen?" Amina nickte. Die Kleine holte ein Buch raus und setzte sich neben sie. Irgendwann verschwand Fawkes und tauchte dann einige Stunden später wieder auf.

Als es Zeit wurde für das Abendessen gesellten sich Amina und die kleine Französin zu den anderen. Molly war ungeduldig, da Arthur noch nicht da war, dieser aber eigentlich schon einige Minuten da sein sollte. Amina war es unangenehm zwischen so vielen Menschen zu sitzen, die sie entweder nicht wirklich kannte oder nicht wirklich leiden konnte. „Wie geht es dir?", fragte Remus sie, der neben ihr saß. „Es geht.", antwortete sie ihm und nahm einen Schluck Kürbissaft. „Und dir?" „Es geht." „Du vermisst Sirius.", stellte sie fest. „Er war mein bester Freund. Natürlich vermisse ich ihn. Hast du noch jemanden, jetzt wo Albus nicht mehr da ist und Severus..." Er beendete den Satz nicht. „Ich bin nicht allein, falls du das wissen wolltest." „Das ist gut. Es ist wichtig, nicht allein zu sein."

„Ich hab dich noch nie mit jemand anderen außer Snape und Dumbledore gesehen.", mischte sich Nymphadora in die Unterhaltung ein. „Das wirst du vermutlich auch nicht. Die meisten meiner Freunde wohnen nicht in Groß Britannien." Das war zumindest nicht gelogen, denn zwei war tatsächlich größer als eins. Aminas Freundeskreis begrenzte sich auf Newt, Olympe und Garrick. Wobei Garrick momentan unerreichbar war für sie. „Hast du denn keinen Kontakt mehr zu deiner Clique? Du warst doch in unserer Schulzeit immer mit einer ganzen Gruppe unterwegs. Du hattest doch auch einen Freund. Daniel, richtig?", fragte Remus interessiert. Bei dem Namen ihres Ex-Freundes verspürte Amina ein Stich in ihrem Herzen.

„Nein. Daniel wollte mich nach Askaban bringen lassen, weil ich nicht mit ihm zusammen sein wollte. Er wurde bei dem Ausbruch der Todesser aus Askaban letztes Jahr getötet. Die anderen habe ich dann bei seiner Beerdigung wieder getroffen. David hat mich vergiftet und da habe ich beschlossen, dass es wohl nicht gut wäre diese Verbindung aufrecht zu erhalten.", fasste sie ihre gescheiterte Beziehung zu ihrer Clique zusammen. „Das klingt ja nach nicht so netten Menschen.", stellte Nymphadora fest. Amina nickte. Plötzlich erschien ein Patronus auf dem Rasen, der Ankündigte, dass Arthur mit dem Zaubereiminister kommen würde. Sofort sprangen ihre beiden Gesprächspartner auf und flüchteten mit wenigen entschuldigenden Worten. Amina sah ihnen Kopfschüttelnd hinterher, als sie über eine der Gartenmauern sprangen.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt