Jahr 4: Kapitel 5 - Die Ablenkung

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Nachdem sie ihren Geist zurückgezogen hatte, kamen die ersten Lernenden wieder in die Große Halle. Die übrig gebliebenen Lehrkräfte teilten sich auf, um die Eingänge zu sichern. Amina trat vor die Große Halle und beobachtete das Geschehen. Sie konnte noch nicht nach Black suchen. Ihr Fehlen würde bemerkt werden. Die Gryffindors gefolgt von Albus und den drei anderen kamen auf sie zu. „Hast du das Schloss bereits analysiert?", fragte der Schulleiter sofort. Sie nickte. „Ich habe keine Person mit Mordabsicht bemerkt.", antwortete sie ihm in der Hoffnung, er würde ihre Umschreibung richtig deuten. Er nickte und sie wusste, er hatte verstanden.

Er gab seine Anweisungen und Amina machte sich auf in den dritten Stock. Severus folgte ihr. „Ich kümmere mich um die Geheimgänge.", sagte er, als sie angekommen waren. „In Ordnung. Ich kümmere mich um die Gänge und Zimmer hier. Sei vorsichtig." Sie sah ihn mit ihrem sehenden Auge an. Er sah kurz hinter sie und antwortete mit einem stummen nicken. Remus war ihnen gefolgt. „Ich helfe Ihnen.", sagte er bestimmt und trat in einen der Gänge. Er schien sie im Auge behalten zu wollen. Sie konnte sein Misstrauen spüren. Vielleicht dachte er, dass sie Black half. Damit lag er nicht mal so falsch. Amina nahm einen anderen Gang. Sie versuchte den Geist von Black auszumachen und hoffte, dass kein anderer ihn vor ihr finden würde.

Nach einer knappen Stunde bemerkte sie seinen Geist endlich. Sie hatte schon befürchtet, nochmals eine Analyse durchführen zu müssen. Der Braunhaarige schien bei ihm zu sein. Doch er war nicht feindselig. Amina vermutete, dass Black seinem alten Freund alles erklärt hatte. Sie waren beide in einem der leeren Klassenzimmer. Amina trat vor die Tür, zog ihren Zauberstab und hörte leise Stimmen. Sie öffnete die Tür vorsichtig und trat ein. Geschockt sahen die beiden Männer sie an.

Der Werwolf zog seinen Zauberstab, doch Amina war schneller und ließ ihn erstarren. Dann legte sie ihren Zeigefinger auf ihren Mund, um den beiden zu zeigen, dass sie still sein sollten. Sie richtete den Zauberstab auf die Tür. Auf diese sprach sie einige Schutzzauber, dann löste sie den Zauber, der auf ihrem Kollegen lag. Black hatte sich noch nicht gerührt, sondern musterte sie lediglich kritisch. „Amina, ich kann das erklären...", fing der Werwolf beschwichtigend und mit erhobenen Händen an. „So gerne ich mir diese Erklärung auch anhören möchte, wir haben nicht viel Zeit. Black muss aus dem Schloss, sofort.", zischte sie.

Erstaunt sahen die beiden sie an. „Na sieh mal einer an. Da haben wir ja richtig Glück, dass uns jemand helfen will.", sprach der Schwarzhaarige mit spottender Stimme. „Von wollen ist keine Rede, Mr. Black. Hier, für Sie.", antwortete Amina kalt und warf dem Gesuchten den Brief ihres Urgroßonkels zu. Dieser fing ihn überrascht auf. „Dumbledore weiß...?", flüsterte Remus ungläubig, nachdem er das Siegel auf dem Brief gesehen hatte. Wieder nickte Amina. Black begann den Brief zu öffnen. „Nicht hier!", schnarrte Amina in seine Richtung. Er stoppte in seiner Bewegung. „Und wie soll ich hier jetzt wieder rauskommen?", fragte er stattdessen. „Das hast du dir nicht überlegt?", fragte Remus seinen alten Freund ungläubig. „Natürlich nicht! Ich wollte die Ratte töten!", erwiderte dieser barsch.

„Die Ratte?", fragte Amina verwirrt. Von einer Ratte wusste sie nichts. „Das erkläre ich Ihnen, wann anders. Wir müssen erst Tatze hier raus schaffen. Wir könnten den Geheimgang hinter der buckligen Hexe nehmen. Amina, würden Sie uns dorthin begleiten?" Der Werwolf sah sie freundlich an. Sie seufzte genervt. „In Ordnung. Ich halte Ihnen den Rücken frei. Der einzige Mensch, außer uns dreien, auf diesem Stockwerk ist Severus. Egal, wie ich ihn aufhalte, sie schweigen darüber, verstanden?" Sie sah die beiden Männer kühl an. Diese nickten grinsend. Sie dachten wohl, sie würde ihn angreifen. Amina löste die Zauber von der Tür und trat mit ihrem Zauberstab in der Hand in den Flur. Sie machte sich nicht die Mühe zu schleichen. Es war sowieso keiner in dem Gang. Sie lief in Richtung der Statue. Sie hatte nicht gewusst, dass es diesen Geheimgang gab, doch sie wusste, dass die beiden Freunde hinter ihr vieles über das Schloss wussten. Sie waren damals ständig umhergewandert.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt