Loyalty Is Dead

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19. Loyalty Is Dead (nicht editiert)

Um meinen Kopf mit etwas anderem als meinen Problemen zu füllen, saß ich (wie auch gestern, nachdem ich Zayn genauso wie Ali gesagt hatte, dass ich nichts mit denen zu tun haben will) nach der Schule sofort an meinem Schreibtisch und versuchte Mathehausaufgaben zu erledigen. Nachdem ich aber bemerkt hatte, dass ich keine Ahnung mehr hatte wie man die ganzen Funktionen einsetzte, versuchte ich meinen Essay zu schreiben. Es war gar nicht so leicht etwas über die Nutzung von Elektronischen Geräten zu schreiben wie ich am Anfang gedacht hatte.

Frustriert ließ ich meinen Kugelschreiber auf mein leeres Blatt fallen und legte meinen Kopf auf meine verschränkten Arme hin.
Die Ausführung und Konsequenzen meines Planes fielen mir schwerer als ich am Anfang gedacht hatte. Es fehlte mir, dass Alison vor jeder Party oder auch einfach so bei mir war und mir Outfits aussuchte. Klar, es waren keine die ich anziehen würde, aber es wurde schon fast zur Gewohnheit. Alles was sie machte fehlte mir in meinem jetzt langweiligem Leben. Wie sie ihre blonden Haare zwirbelte, ihr ansteckendes Lachen, ihre strahlenden blauen Augen, ihr giftiges Mädchenparfum und sogar das nervige knacken ihrer Finger. Bäh, ich fühlte mich wie in einem miesen lesbischen Liebesfilm...

Meine herzzerreißende Gedanken -nicht- wurden durch mein Handy unterbrochen. Schnell stand ich von meinem bequemen Rollstuhl auf und griff danach. Es war eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.

Unbekannter Nutzer: Hey, ich hol dich in 2std ab und dann fahren wir zu Jake's Haus. Sei dann fertig.

Entweder die Nachricht wurde an die falsche Person gesendet, in diesem Falle wäre es dann ich, oder ich habe etwas vergessen. Da ich mich wirklich mit Rider verabredet hatte, schaute ich auf meine Uhr. 19:34 Uhr. Wochow, bin ich etwa bei meinem Schreibtisch eingeschlafen oder hatte ich wirklich fast zwei Stunden über meine nicht existierenden Problemen nachgedacht?

Joyce: Ok, ich warte.

Rider: Willst du heute trinken?

Joyce: Ich glaube schon... wieso?

Rider: Ok, dann trinke ich nicht.

Die Art wie er schrieb, ohne Smileys und ohne um den heißen Brei zu reden, gefiel mir. Sie war so wie meine und endlich hatte ich jemanden gefunden, der mich nicht mitten in der Nacht anruft, wenn er betrunken ist, und fragt ob ich sie noch als Freundin haben wollte.

***

"Können wir los?", fragte mich Rider, als ich mich in das warme Auto setzte.

"Klar.", antwortete ich und inhalierte den Geruch von dem Auto ein.

Es roch wie ein neues Auto, gemischt mit den Aftershave oder Parfum eines Mannes, und hatte noch einen dezenten Duft von Zigaretten. Ein perfektes Auto war es zwar nicht, aber es war ein Jeep und Jeeps gefallen mir auch, wenn sie nicht das neuste Model sind.

"Du siehst gut aus.", hörte ich mich selbst sagen, als ich einen kurzen Seitenblick auf ihn warf.

Seine dunklen Haare waren nicht gemacht und einzelne Strähnen fielen ihm auf die Stirn. Und die schwarze Jeans war ein deutlicher Kontrast zu dem weißen Shirt, welches lockerer war.

"Du siehst auch nicht schlecht aus.", erwiderte er mit einem Grinsen und befeuchtete seine vollen Lippen.

"Ich gebe mir Mühe.", sagte ich und zupfte an meinem enganliegenden, leicht Bauchfreien, schwarzen Oberteil, welches perfekt zu dem dunkelgrauen Skaterrock passte.

Die restliche Fahrt haben wir in einer Stille verbracht, bei der ich sagen muss, dass sie keines Weges unangenehm war. Sie war eher eine Entspannung, welche noch von der leisen The 1975 Musik begleitet wurde. Woher ich diese Band kenne? Natürlich von Alison, die mich immer wieder mit ihnen gequält hat. Trotzdem war das Gequengel über die Band harmloser, als über Arctic Monkeys oder Lana Del Rey. Gott, sie konnte nerven... Erst am Ende der ersten Strophe erkannte ich das Lied und dachte an den Tag, an dem mir Ali es gezeigt hat.

Bad After School #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt