Tag der Liebe 2 | Thoffi

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Etwas verwirrte schaute Steff auf die kryptische Nachricht auf dem Küchentisch. Darauf stand, dass sie sich heute einen schönen Nachmittag mit ihrer besten Freundin machen sollte, damit sie beide ihren heiß gebliebten Valentinstag feiern konnten.

Sie wusste ja, dass Thomas nicht viel von dem Tag hielt, aber dass er sie gleich komplett  auslud? Das sah ihm nicht ähnlich. Andererseits war er auch selten so geheimnisvoll. Vielleicht hatte er was geplant. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und einem Kribbeln im Bauch schrieb sie ihrer besten Freundin.

***

Das Licht im Flur war ausgeschaltet, aber Steff konnte aus Richtung der Küche die begeisterte Stimme ihres Sohnes hören. Es roch nach Essen. Wie automatisch wurde das Lächeln auf Steffs Gesicht breiter und Wärme schoss durch ihren ganzen Körper. Leise zog sie sich die Schuhe aus und schlich in die Küche um ihre beiden Liebsten zu überraschen.

Das Bild was sich ihr dort bot, ließ das Grinsen auf ihrem Gesicht wenn überhaupt möglich noch breiter werden. Vorsichtig, damit Thomas und ihr Sohn sie nicht bemerkten schoss sie ein paar Fotos von ihnen, wie sie in zueinander passenden Schürzen fachmännisch über dem Herd standen und berieten, ob die Soße denn schon so gut sei.

"Bin ich etwas zu früh?",  machte sie schließlich auf sich Aufmerksam, worauf ihr Sohn sich sofort von der Theke schwang und auf sie zu rannte.

"Mamaaa!", rief er begeistert und stolperte fast über seine viel zu lange Schürze. Im letzten Moment konnte Steff ihn noch auffangen. Breit grinsend schaute er zu ihr auf.

"Alles Gute zum Valentinstag! Papa und ich haben was ganz leckerers gekocht! Mit Herznudeln! Weil heute der Tag der Liebe ist! Und guck mal was ich im Kindergarten für dich heute gemalt habe." Mit den Worten war ihr Kleiner schon wieder auf und davon, um die Zeichnung aus seinem Zimemr zu holen. Lächelnd schaute Steff ihm hinterher.

"Na da hat einer aber Lust auf Valentinstag. Von dir kommt das sicherlich nicht.", meinte Steff zu Thomas und ging zu ihm an den Herd.

"Hey, wer stand denn heute den halben Nachmittag in der Küche und hat dieses Meisterwerk hier vorbereitet?" Thomas Augen glitzerten vergnügt.

"Na, dem Status von deiner Schürze zu urteilen hat dein Sohn eindeutig mehr gemacht!" lachte Stefanie worauf Thomas ihr nur einen entrüsteten Blick zu warf. Kopfschüttelnd legte er den Kochlöffel beiseite und drehte sich zu Steff um.

"Frohen Valentinstag", flüsterte er bevor er sie sanft küsste.

"Mama guck mal! Tante Jutta hat mich ganz doll gelobt dafür, dass das so schön geworden ist."

"Das hast du wirklich schön gemacht, mein Schatz." Steff merkte wie ihr Tränen in die Augen schossen.

"Guck mal, das sind Papa du und ich. Und ein ganz großes Herz, weil wir uns alle ganz doll lieb haben. Und guck mal da in der Ecke sind noch Onkel Nowi und Onkel Hans und Tante Vera." Die Zeichnung verschwamm vor ihren Augen. Thomas schien zu merken, dass sie mir ihren Gefühlen zu kämpfen hatten, denn er nahm sie ihr ab und heftete sie an den Kühlschrank.

"So eine tolle Zeichnung, bekommt natürlich auch einen Ehrenplatz."

"Können wir dann essen? Ich hab ganz doll Hunger." Lachend wuschelte Steff ihrem Sohn durchs Haar.

"Na dann zeig der Mama mal wo sie sitzen soll, schließlich hast du doch den Tisch gedeckt."

"Ganz allein? Mensch, dann bist du ja schon ein großer Junge."  Stolz nickte ihr Sohn und führte sie zum Tisch. Ganz der Gentlemen. Thomas zog ihr den Stuhl zurück.

"Mensch, da werd ich von meinen beiden Männern ja richtig verwöhnt", lachte Steff und setzte sich an den Tisch. Thomas strich ihr einmal sanft über den Rücken.

"Als würdest du nicht jeden Tag von uns verwöhnt werden", flüsterte ihr leise ins Ohr. Ein Kribbeln wanderte einmal durch Steffs ganzen Körper. Wärme schoss ihr in die Wangen. Sie warf Thomas einen bösen Blick zu, doch den bekam er gar nicht mit, da er schon wieder hinter dem Herd war und die Töpfe von der heißen Platte nahm.

"Guck mal, guck mal Mama." Ihr Kleiner war bereits in seinen Hochstuhl geklettert und zeigt nun aufgregt auf den Tisch, genauer gesagt auf ihren Teller.
Auf dem Teller lagen zwei kleine, süße Mäuse aus Filz, die ein großes rotes Herz hielten. Vorsichtig nahm Steff die Filzfigur in die Hand. Sie war unglaublich niedlich.

"Gefällt es dir?" Ihr Sohn war plötzlich ganz ruhig geworden. Mit großen Augen schaute er unsicher zu ihr.

"Aber natürlich gefällt sie mir. Guck doch wie groß das Herz ist, das sie halten. Sie haben sich gaaaanz doll lieb. So wie ich dich lieb hab." Lächelnd beugte sich rüber zu ihrem Kleinen und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Danke, mein Schatz." flüsterte sie ihm zu. Ihr Kleiner lächelte sie breit an.  Ein tiefes Gefühl des Glückseligkeit durchströmte die Sängerin in diesem Moment. Hier zu sitzen, den Tag der Liebe zusammen mit den Menschen zu feiern, die sie über alles liebte - sie konnte sich so glücklich schätzen das alles zu haben.

"Och Mama du musst doch nicht weinen",

"Und erst recht nicht an so einen wundervollen Tag", mischte sich auch Thomas eine und stellte zwei Schüsseln auf den Tisch.

"Ihr kennt mich doch, bei sowas bin ich nah am Wasser gebaut," lächelnd wischte Steff sich die Tränen aus den Augen, "So. Genug geheult. Was haben meine beiden Meisterköche denn schönes für mich gezaubert?"

"Nudeln mit meiner Lieblingssoße!", rief ihr Sohn begeistert. Steff musste lachen. Auch Thomas wanderte ein breites Lächeln auf die Lippen.

"Na, dann tut mal auf." Das ließ Thomas sich nicht zweimal sagen. Nacheinander tat er allen Nudeln und dann Soße auf.

"Siehst du Mama? Das sind alles Herznudeln! Hab ich ausgesucht." Lächelnd schüttelte Steff den Kopf.

"Das hast du toll gemacht. Die Nudeln sind wirklich klasse, perfekt für den heutigen Tag zu ." Sie warf Thomas einen amüsierten Blick zu.

"Piep, piep, piep wir haben uns alle lieb. Piep, piep, piep guten appetit." Kaum hatte ihr Sohn das runtergerattert, stürzte er sich schon auf seine Nudeln.

Konnte ein Herz vor Liebe überlaufen? Steff wusste es nicht, aber heute Abend fühlte es sich verdammt sehr danach an. Hier zu sitzen, mit Thomas dem Gitarristen ihrer Band, Vater ihres wunderbaren Sohnes und vermutlich der Liebe ihres Lebens und ihrem kleinen Sohn, die Quelle all ihres Glücks, ihrer Freude und die Person für die sie alles auf der Welt geben würde, nur um noch einmal lachen hören zu können; wollte sie praktisch schreien vor Glück.

Auch wenn Thomas nichts von Valentinstag hielt und sie selbst auch nicht die romantischste war - dieser Tag würde trorzdem besonders bleiben, feierten sie doch ihre Liebe und das Zusammensein. Wie würde man das nicht feiern wollen?

Laut GedachtWhere stories live. Discover now