als wär's das erste Mal.

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"WAS?!"

Vor Schreck trat ich abrupt auf die Bremse. Felix wurde nach vorne katapultiert, sein Gurt hielt ihn jedoch zurück und schleuderte ihn wieder in seinen Sitz. Die Autos hinter mir hupten wild.

"Ja, man, beruhigt euch mal!", brüllte ich hektisch. Diese Situation überforderte mich total. Ich fuhr wieder los, mein Kopf war knallrot und meine Hände trommelten nervös auf dem Lenkrad. Ich wusste nicht so richtig, wie ich reagieren sollte.

Okay, ich war viel zu aufgewühlt, um mich auf's fahren zu konzentrieren. Ich setzte den Blinker, fuhr rechts an den Seitenstreifen und schaltete den Motor aus.

Eine Weile war es still im Auto, nur die Geräusche der Straße waren zu hören.

"War vielleicht eine doofe Idee, dich das während der Fahrt zu fragen", fing Felix an.

"Mhmmhm", stimmte ich ihm zu.

"Aber irgendwann müssen wir doch darüber reden."

Aber wieso denn? Mir waren solche Themen äußerst unangenehm, ich habe schon früher nicht gerne über Sex geredet. Das Aufklärungsgespräch mit meiner Mutter damals war mir so peinlich, dass ich ihr tagelang nicht in die Augen sehen konnte ohne Rot zu werden.

"A... also, es ist ja nicht so, dass ich nicht mit dir... eh... schlafen will... also, ich will schon, aber...", stotterte ich. Ich brachte keinen vernünftigen Satz zustande.

"Izzi, wenn du noch nicht bereit bist, dann sag es doch einfach. Wenn du mehr Zeit brauchst, ist das völlig okay, ich warte solange", unterbrach Felix mein Gestammel.

Ich hatte so ein Glück mit ihm. Ich wusste nicht, wieso ich es verdient hatte, dass er mich überhaupt liebte. Ich atmete ein paar Mal tief durch - ich hatte eine Entscheidung getroffen. Ich drehte mich zu Felix um und schaute ihm in die Augen. In ihnen war so viel Verständnis und Liebe, dass mir fast schwindelig wurde.

"Nein, ich bin bereit und ich möchte mit dir schlafen."

"Bist du dir sicher?", hakte Felix nach.

"Absolut. Wieso sollten wir noch länger warten? Ich liebe dich so sehr, Felix. Ich vertraue dir blind."

In Felix' Augen blitze es und er fing an zu lächeln. Er legte seine Hand in meinen Nacken und zog mich zu sich. Er legte seine Lippen sanft auf meine - es war kein Leidenschaftlicher Kuss, er war eher wie ein Versprechen, das er mir gab, dass er immer für mich da sein würde.

Vorsichtig beendete ich den Kuss und schaute ihm in die Augen. "Okay, lass es uns tun."

Ich fuhr wieder los. Zwischen uns herrschte Schweigen, aber es war nicht unangenehm. Es war ein einvernehmliches, da wir beide wusste, was gleich passieren würde und keiner wollte dies mit einem belanglosen Gespräch zerstören.

Ich parkte vor Felix' Wohnung. Vor der Tür kamen uns Simon, Peter und Patrick entgegen.

"Hey! Mensch, euch beide haben wir ja lange nicht mehr gesehen!", rief Simon und zog uns beide in eine innige Umarmung.

"Wo habt ihr Rewi gelassen? Kein' Bock auf diese Misset?", fragte Felix und grinste schäbig.

"Rewi? Der war eben noch hinter uns. Und Rotpilz fehlt auch. Wir wollten eigentlich gerade essen gehen. Wenn ihr die beiden seht, sagt ihnen, dass wir schon vorgegangen sind, okay?", fragte Simon.

"Klar." Wir verabschiedeten uns und gingen rein. Im Treppenhaus hörten wir plötzlich eigenartige Geräusche. Felix bedeutete mir leise zu sein und wir schlichen die Treppe hoch. Die Geräusche wurden immer lauter, aber ich konnte sie immer noch nicht so richtig zuordnen.

Vor Rewis und Palutens Wohnung blieben wir wie angewurzelt stehen. Felix stand mit dem Rücken an die Wand gepresst. Rewi hielt seine Hände über seinem Kopf und beide waren in einen innigen Kuss vertieft. Sie schienen alles um sich vergessen zu haben, denn sie hatten uns immer noch nicht bemerkt. Als Rewi mit seinen Händen unter Felix' T-Shirt fuhr, räusperte mein Felix sich. Die beiden fuhren erschrocken auseinander und schauten sich um. Als Rewi uns sah, blickte er uns bittend und leicht panisch an.

"Bitte, sagt es den anderen nicht."

Ich schaute Felix an, der mich angrinste. Ich wusste, was er dachte. Wenn die nur wüssten...

"Keine Sorge, wir verraten euch nicht. Aber macht das nächste Mal doch bitte in der Wohnung rum, sonst erwischen wir euch demnächst bei ganz anderen Sachen", sagte Felix, nahm meine Hand und zog mich hinter sich her in seine Wohnung.

Ich lächelte den beiden noch einmal entschuldigend zu, die uns sprachlos und mit offenen Mündern hinterherstarrten.

Felix schloss seine Tür auf und zog mich rein. Stürmisch fing er an mich zu küssen. Er hob mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüfte. Meine Hände hatte ich in seinen Haaren vergraben, um seine Lippen noch näher an meine pressen zu können. Ich konnte nicht genug von ihm bekommen, ich wollte mehr.

Felix schien es ähnlich zu gehen. Er trug mich in sein Schlafzimmer und kickte die Tür hinter sich zu - jetzt gab es kein zurück mehr.

Vorsichtig legte er mich auf sein Bett und drückte mich sanft in die Kissen. Ich schaute zu ihm hoch - in seinen Augen wütete ein Sturm. So viele Emotionen loderten darin - Leidenschaft, Erregung, aber vor allem Liebe. Er sah mich mit einer unbändigen Liebe an und das machte mich so verrückt, dass ich das Gefühl hatte, mein Herz würde jeden Moment aus meiner Brust springen.

"Bist du dir sicher?", flüsterte Felix heiser.

Ich nickte und zog in wieder zu mir runter, weil ich das Gefühl hatte, ich würde den Verstand verlieren, wenn seine Lippen nicht auf meinen lagen.

Vorsichtig schob Felix seine Hände unter mein T-Shirt. Ein Schauer lief über meinen Rücken. Überall, wo sie lang fuhren, lösten sie ein Kribbeln und eine angenehme Gänsehaut aus.

Er streifte mir mein T-Shirt über den Kopf - ich tat es ihm gleich.

Felix schaute mich einen Moment an. "Du bist so wunderschön, ich liebe alles an dir", murmelte er. Ich wurde rot, aber das konnte er zum Glück nicht sehen, da er anfing, sich eine flammende Spur über meinen Oberkörper zu küssen.

Er machte sich an meinem Hosenbund zu schaffen und streifte mir quälend langsam meine Jeans ab. Er wollte gerade seine ausziehen, als ich seine Hände festhielt. "Das übernehme ich."

Ich zog sein Gesicht zu mir hoch und küsste ihn, während ich ihm langsam seine Hose und Boxershorts auszog. Er streifte mir ebenfalls meine Boxershorts ab.

Felix küsste mich noch einmal. "Alex, ich liebe dich so sehr. Vertraust du mir?"

"Ja", flüsterte ich. Zu mehr war ich nicht imstande, mein Gehirn hatte sich schon lange verabschiedet.

Es war unglaublich. Felix war super vorsichtig und zärtlich. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie etwas intensiveres erlebt. Natürlich hatte ich schon Sex gehabt, aber noch nie mit jemandem, den ich so sehr und mit jeder Faser meines Herzens liebte.

Völlig erschöpft ließ er sich neben mich in's Bett fallen.

"Das... war...".

"... unglaublich", vollendete ich seinen Satz.

Er gab mir einen Kuss. "Ob du's glaubst oder nicht, ich liebe dich jetzt noch ein bisschen mehr, auch wenn ich dachte, dass das gar nicht mehr möglich ist."

flash mich//dizziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt