Carpe diem... 26

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Kapitel 26: Von Männerliebe und Arschlochhausen...

"Mehr." Antwortete ich und runzelte dann die Stirn. Sie hatte es mir angekündigt, oder nicht? Das ist eine einmalige Sache, hatte sie gesagt und ich hatte zugestimmt. Mitch hatte mich vorgewarnt, nicht mehr von ihr zu erwarten als Sex und ich war nicht so naiv zu glauben, dass sich die Schlampe von heute auf morgen änderte und irgendwie sowas wie eine Beziehung mit mir anfing. Aber trotzdem rechtfertigte das in keinster Weise, das sie einfach so verschwunden ist, ohne ein Wort zu sagen und mir so einen dämlichen Zettel schrieb.

Ehrlich, sie sollte Poet werden, denn so viel mit nur vier Worten auszudrücken, dass war ein wahres Talent. Diese Worte bedeuteten soviel mehr. Es bedeutete, dass sie die Nacht zwar genossen hatte, es für sie aber trotzdem keine Rolle spielte. Es bedeutete, dass sie jetzt so ohne weiteres zum Alltag zurück kehrte. Es bedeutete, dass ich nicht anders war, als der Typ, der damals die Treppe runter kam, dessen Namen sie nicht mal mehr wusste. Und es bedeutete auch, dass sie nie wieder Sex mit mir haben würde, einfach weil ihre Neugier jetzt befriedigt war.

Aber trotzdem, würde sie schon lernen, dass man mich, nicht einfach so abfertigte. "Ich könnte ein bisschen Männerzeit gebrauchen..." Sagte ich zu Fin, denn ich hatte wirklich ein paar Dinge über die ich mal nachdenken musste.

"Bier, Rugby, in einer halben Stunde bei mir?" Fragte Fin und ich nickte. Damit verschwand er und ich hievte meinen geschundenen Körper in die Dusche um meine Muskeln mit heißem Wasser irgendwie wieder zu entspannen. Das war doch alles zum Verrücktwerden.

Kein Wunder warum ich solange gebraucht habe um mit Leah Schluss zu machen. Sie war einfach mein Schutz gewesen. Sie hatte zwischen mir und Mitch gestanden, war alles gewesen, was mich aufgehalten hatte und irgendwo tief drinnen hatte ich gewusst, dass es besser war, wenn einfach nichts zwischen mir und Mitch passierte. Einfach weil ich am Ende derjenige war, der verletzt wurde.

 "Hey." Sagte ich dann später, als ich bei Fin ankam. Wir pflanzten uns mit Pizza in sein Fernsehzimmer, oder auch Kinosaal mit Massagesesseln genannt und sahen uns das Spiel in aller Ruhe an. Ich überlegte in der Zeit einfach, was ich machen konnte, was waren meine Optionen, um Mitch... Ich wusste noch nicht mal ganz, was ich eigentlich bewirken wollte, aber irgendwas musste ich machen... Sie ignorieren, sie eifersüchtig machen, ein paar Sprüche bringen, von wegen, dass die Sache sowieso nichts besonderes gewesen war, ihren Stolz verletzen...

Dann klingelte es an der Haustür. "Ich geh mal schnell gucken..." Meinte Fin und stand auf um zur Tür zu gehen. Ich hatte schon so eine Ahnung, wer das sein würde. Also schnappte ich mir die Fernbedienung und suchte, ob es bei Fin auch diese nette kleine Kamerafunktion gab. Gab es. Jetzt suchte ich noch den Sender, auf dem die Kamera zur Eingangstür war... Perfekt.

Und genau, was ich erwartet hatte. Mitch.

"Was willst du hier?" Fragte Fin, als er rauskam und die Tür hinter sich schloss. Dann stellte er sich mit verschränkten Armen davor, was eine eindeutige Geste war, dass Mitch hier nicht willkommen war.

"Was soll der Scheiß, Fin?" Als Fin nicht antwortete, seufzte sie und gab sich geschlagen. "Ist Taylor bei dir?"

"Na, willst du sehen, ob dein neuestes Opfer auch wirklich ganz unten angekommen ist? Oder willst du zur Sicherheit nochmal auf ihn eintreten, obwohl er schon am Boden liegt? Du hast was du wolltest, also kannst du jetzt auch verschwinden." Es war krass zu sehen, dass Fin mich so gegenüber Mitch verteidigte, die ja eigentlich seine beste Freundin war.

"Du wirst gerade unfair." Antwortete Mitch in der selben gelassenen Tonlage, als würden sie das Wetter diskutieren. "Ich habe zu ihm gesagt, dass es nicht mehr als eine kleine Nummer sein würde und er hat zugestimmt. Wenn er was anderes erwartet hat, dann kann ich da nichts für."

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