Carpe diem... 15

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Ersma, ein riesen fettes super DANKESCHÖN, an alle die voten und mir so krasse Kommentare schreiben! Das is so verdammt toll, wenn ich nachgucke und ich sehe, dass ihr mir schreibt! Ich freu mich immer riesig, wenn ich seh, dass meine Arbeit wirklich irgendwem gefällt!

Xoxo vampiregroupie...

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Kapitel 15: Löwengebrüll und Wasserrohrbruch

"Ich möchte heute die Schule schwänzen... Wenn ich darf." Die Situation in der ich mich befand, war schon sehr... bizarr, wenn man so wollte. Ich erklärte Onkel Tim gerade das ich heute nicht zur Schule gehen würde. Der saß gerade bei seinem Morgenkaffee und besah sich die Wirtschaftsseiten der Zeitung. Die ließ er bei meinem Kommentar sinken.

"Du sagst mir also, dass du die Schule schwänzen wirst." Er lachte bitter. "Du weißt schon, dass unsere Abmachung noch gilt. Schwänzt du, bist du raus."

Ist mir auch klar, wollte ich schon genervt zurück geben, aber ich hielt mich zurück. Ich brauchte eine Erlaubnis zum Schuleschwänzen, so absurd wie das auch war. Aber ich hatte mir überlegt, dass wenn ich Schule schwänzte und Onkel Tim es danach herausfand, würde er mich sofort auf die Straße setzen, also wollte ich es ihm vorher erzählen und mir quasi seine Erlaubnis holen. "Ja ich weiß. Aber ich schwänze ja auch nicht, weil ich nicht hingehen will. Naja, eigentlich bin ich froh über jeden Tag, an dem ich nicht auf diese Modenschauveranstaltung für versnobbte Kids gehen muss, aber..." An Onkel Tims Blick erkannte ich, dass ich mich immer weiter reinredete.

"Und aus welchen ehrenhaften Grund willst du schwänzen? Etwa um ein paar Waale für Greenpeace zu retten?" Fragte er sarkastisch nach und ich wurde langsam sauer. Meine Psychologin hatte gesagt, durchatmen und bis zehn zählen.

Das machte ich.

Brachte absolut gar nichts.

Deshalb versuchte ich die Sache so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. "Heute ist der Todestag von Mitchs Eltern und ich weiß, dass sie heute nicht zur Schule geht und das Elija nicht zu Hause ist und... ja. Ich will sie nicht allein lassen."

Das machte Onkel Tim erstmal sprachlos und ich verschränkte triumphierend die Arme vor der Brust. Da. War doch ein guter Grund zum Schwänzen. Dann stand er langsam auf und seufzte. "Okay... Du hast das Unmögliche möglich gemacht. Herzlichen Glückwunsch. Ein richtiger Grund zum Schwänzen."

Innerlich machte ich einen kleinen Happydance, aber äußerlich verzog ich keine Miene. "Das einzige Mal." Versprach ich ihm und machte mich dann auf den Weg zu Mitch. Zu fuß über den Strand natürlich, wozu ich gerade mal zehn Minuten brauchte. Eigentlich hatte ich gar nicht gewusst, was heute für ein Tag war, aber gestern als Fin sich von ihr verabschiedet hatte, hat er gesagt: Bis Übermorgen. Also fragte ich nach, warum sie denn Morgen, also quasi heute, nicht da sein würde und Leo hatte es mir dann nach einigem Drängen erklärt.

Mitch blieb anscheinend jedes Jahr am Todestag ihrer Eltern zu Hause und verbrachte den Tag allein. Nicht mal Fin besuchte sie. Durfte sie besuchen, besser gesagt, aber mir war das egal.

Mal ehrlich, wer wollte denn an so einem Tag bitte schön allein sein? Ich auf keinen Fall, also würde sie heute auch nicht allein sein. Nein, ich wäre da. Basta.

Als ich Haus und Garten betrat, war alles noch ruhiger als sonst. Normalerweise sah man den Gärtner, oder den Pooljungen oder das Hausmädchen, oder sonst irgendwen. Aber alles war leer und verlassen. Nur Wachhund Arno war noch da und begrüßte mich stürmisch und schwanzwedelnd. Ich ging in die Küche und machte mir erstmal einen Kaffee und stellte die Anlage an, woraufhin the Strokes durch die Küche dröhnten. Dann wartete ich darauf, dass Mitch aufwachen würde.

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