Der vom Blitz getroffene Turm

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>>Draco<<

Nie ist ein Freitagabend so schrecklich gewesen wie dieser. Trotzdem bin ich froh, dass Hermione wie üblich nicht in den Fängen ihres besitzergreifenden Freundes ist, sondern im Gryffindor Gemeinschaftsraum. Ich weiß, wieso sie sich das antut, und ich bin eigentlich ziemlich froh darüber.

Ich sitze gerade über meinen Astronomie Hausaufgaben aber wirklich weiter gekommen bin ich seit drei Stunden nicht. Ich weiß, dass es heute soweit ist. Ich spüre es einfach und jetzt warte ich auf ein Zeichen.

Lange warten muss ich nicht, auch wenn ich die ganze Zeit, insgeheim ein ganz kleines bisschen gehofft habe, dass ich mich irre. Aber da sitzt der kleine Patronus meines Vaters und spricht mit herrischer Stimme.

Es ist soweit. Komm Draco, wir werden um kurz vor Mitternacht bereit sein.

Die dunkle Stimme, die keinen Widerspruch duldet, passt so gar nicht zu der kleinen Erscheinung des Frettchens. Wenn Potter wüsste, dass der Patronus meines Vaters ein Frettchen ist... Er würde sich auf dem Boden wälzen vor Lachen. Denn nicht nur er hat das Geschehnis mit dem falschen Moody nicht vergessen, als dieser mich damals im vierten Jahr so lächerlich machte.

Wenigstens habe ich jetzt eine Ausrede meine Hausaufgaben einzupacken. Wenn das auch nur ein schwacher Trost ist. Ich schaue auf die Uhr. Es ist kurz nach elf, eigentlich sollte Granger schon lange wieder da sein. Naja, ist vermutlich von Ambroise abgefangen worden... denke ich düster.

Ich mache mich also auf den Weg zum Raum der Wünsche.

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„Ah, Draco. Wie schön dich zu sehen, Schätzchen." Die irre Stimme Bellatrix' ertönt hinter mir und ich drehe mich schnell um. Meine Tante steigt mit einem Grinsen aus dem schmalen Schrank und hinter ihr kann ich meinen Vater, die Carrows und einige andere erkennen. Aber das sind sicher nicht die einzigen. Ich antworte Bellatrix nicht sondern lehne mich einfach an einen Stapel verstaubter Kisten und warte.

Keine halbe Stunde später stehen über dreißig Todesser im Raum und unterhalten sich leise, auf Befehle wartend. Doch von wem? Diese Frage wird gleich beantwortet, denn ein schwarzer Umhang fegt plötzlich herein und Snape ruft verschiedenen Todessern zu, wo sie sich zu postieren haben. Denn dummerweise, stellt Potter draußen gerade verschiedene Schüler als Wachen auf. Potter muss sich aber auch in alles einmischen!

Es war klar, dass Dumbledore das Schloss nicht ohne Bewachung zurücklassen würde, aber die Ordensmitglieder hätten wirklich gereicht. Aber nein! Potter muss natürlich seine eigenen Vorbereitungen treffen!

Snape weist aber auch daraufhin, dass Potter noch nicht gesehen wurde sondern im Moment nur Granger und Weasley Befehle geben. Komisch... normalerweise kämpft er immer an vorderster Front. Jetzt weiß ich wenigstens, wo sie ab geblieben ist.

„Draco, du kommst mit, auf den Astronomieturm!" ruft Snape da gerade. „Und Lucius, Fenrir und ihr-" er weist auf die Carrow Zwillinge. „Ihr kommt auch alle mit mir. Wir werden vermutlich gegen diese törichten Schüler kämpfen müssen."

Mit diesen Worten rauscht er mit, wie üblich, wehendem Umhang hinaus. Ich und die anderen Aufgerufenen folgen ihm. Der Rest soll in zehn Minuten ausschwärmen und als Ablenkung dienen.

Snape ist wirklich ein guter Stratege... seine Pläne sind noch nie schief gegangen, also vertraue ich ihm einfach.

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Keuchend renne ich die Treppe zum Astronomieturm hinauf. Ich habe nicht hinterfragt, wieso Dumbledore sich unbedingt hier aufhalten sollte. Snape wird es wissen.

Meine Schritte hallen laut von den engen Wänden wieder und von oben kann ich Stimmen hören. Nur leise, aber eindringlich... also ist zumindest irgendwer dort oben.

Loveshadow - Hermine&Draco//Teil I *complete*Where stories live. Discover now