Das Wort „Übergangsklasse" oder "Willkommensklasse" hat seit letztem Jahr enorm an Bekanntschaft gewonnen. Sowohl in der Presse als auch in fachlichen Kreisen wird die Idee von einer Übergangsklasse und ihre Einsetzung häufig diskutiert. Wie der Alltag in einer solchen Klasse aussieht und wie das Zusammenleben funktioniert wissen nicht viele. Kinder aus verschiedenen Kulturen begegnen einander und knüpfen die erste Kontakte, ohne das sie eine gemeinsame Sprache beherrschen. Gemeinsam erlernen sie nicht nur eine neue Sprache, sondern machen sie sich auf eine Entdeckungsreise in das Land, das sie jetzt bewohnen. Beobachtet werden sie von einer Pädagogin, die dasselbe zwanzig Jahre zuvor erlebte und die ihnen eine Stimme gibt. Die Geschichte beginnt mit dem Eintritt zweier Flüchtlingskinder. Sie sind die Neuen und gleichzeitig diejenigen, die den anderen Kinder eine Identität als Gruppe verschaffen. Vorher waren diese Kinder Migranten. Jetzt sind sie die Migranten aus Osteuropa, die mit ihren Eltern im Zuge von beruflichen Änderungen kamen. Die hierher kamen, weil die Eltern so entschieden. Anders als bei den Jungen aus Afghanistan oder aus Syrien. Ich bin selbst sehr gespannt, wie lange es dauert, bis beide Jungen sich einigermaßen in der Schülermannschaft integrieren, so dass man sie nicht sofort als die Neuen, die Fremden, erkennt. Natürlich kommen auch andere Kinder vor. Keines wird mit Namen erwähnt, alle so dargestellt, dass man sie nicht identifizieren kann. Viele Übergangsklassen im ganzen Land entwickeln sich gerade weiter, bevor die Kinder in eine Regelklasse wechseln dürfen.
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