Fröhlich lächelnd stand Natsu im Schultor ihrer Grundschule. „Onii - Chan!", rief sie, als sie mich erblickte und rannte freudestrahlend auf mich zu und fiel mir um den Hals. „Na, wie war dein erster Schultag?", fragte ich lachend. Kags, der neben mir stand, musste ebenfalls mitlachen.
Ich erinnerte mich daran, als ob es erst gestern gewesen wäre. Dabei war sie bereits drei Monate lang von dieser Welt verschwunden. Wo mal mein Herz gelegen haben sollte, lag nun nichts mehr.
Diese Leere fraß mich innerlich auf. Es war, als wäre die Welt zusammen gebrochen. Als hätte mir jemand meine gesamte Lebensenergie abgesaugt und wo einmal meine Gefühle waren, war nun ein klaffendes Loch, sonst nichts.
Wenn ich tagtäglich in meinen Spiegel sah, starrten mich immer wieder dieselben leblosen Augen an und wo ich auch hinging, überall holte es mich ein.
Alpträume suchten mich nun seit drei Monaten heim. Meine Konzentration ließ nach, sowohl in der Schule als auch im Volleyball, wo ich deswegen immer ausgeschimpft wurde.
In der Schule zwang ich mir ein Lächeln auf, ich zwang Leben in meine Augen. Sobald ich aber auch nur kurz unachtsam wurde, verflog es wie trockene Blätter im Herbstwind.
In meinen Gedanken verschollen stapfte ich die regennasse Straße, die zum Busbahnhof führte, entlang. Alles drehte sich nur um einen Gedanken: Einfach verschwinden!
Nässe kroch meine über meine Hände reichenden Ärmel hinauf, bis sie meinen Ellenbogen erreichte.
Es mochte sein, dass ich noch immer viel zu sehr an Natsu festhielt, aber ich hatte Angst. Angst davor loszulassen und im Nachhinein zu spüren, dass ich etwas wichtiges, einen wichtigen Teil von mir verloren hatte.
Mit diesen Gedanken stieg ich in einen Bus nach Tokyo, wo mich meine Vergangenheit hoffentlich endlich in Ruhe lassen würde. Ich war sicher, bis nach Tokyo würde es mich nicht verfolgen...
Weder die Bilder noch die Charaktere sind von mir.
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