by your side

By jasmin_e_wallsh

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»Es kommt nicht darauf an, wer sich dein Freund nennt, sondern wer seine Schuhe auszieht und mit dir im Regen... More

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New York ... 3 Jahre später...
Danke
All the Colors I Lost

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By jasmin_e_wallsh

Bis zum Ladenschluss sah Christian sich noch weiter die Bilder an, die wir in der aktuellen Ausstellung hatten. Es war auch noch ein interessierter Kunde gekommen, mit dem ich gemeinsam nach einem passenden Bild suchte, dass zu seinen Wünschen passte. Die Zeit verging wie im Flug und ich spürte die Blicke, die Christian mir immer wieder zuwarf.

Ich schloss die Tür ab und zog das Gitter herunter, während Christian die Helme hielt und auf mich wartete.

»Du bist der wohl geduldigste Mensch, den ich kenne.« Ich verriegelte das Gitter. Nie hätte auch nur jemand anderes so lange auf mich gewartet.

»Es lohnt sich ja auch für mich. Ich darf Zeit, mit der wohl heißesten Bikerin verbringen, die ich kenne.« Er reichte mir meinen Helm und grinste mich auf diese besonders freche Art an, die seine Augen noch mehr funkeln ließ.

»Du bist manch mal unmöglich.« Ich schüttelte den Kopf. Dann reichte er mir den Schlüssel.

Doch ich drückte ihm diesen wieder in seine Hand.

»Heute fährst du.« Er war ruhiger geworden, die Wut auf seinen Vater verraucht.

»Sicher?« Er sah mich etwas verwundert an, doch ich nickte nur, zog mir den Helm über und deutet an, dass er sich auf das Bike schwingen sollte. Kaum saß er, rutschte ich hinter ihn.

»Ich vertraue dir genauso, wie du mir«, meinte ich und klappte mit einem breiten Lächeln das Visier nach unten. Jedes Mal ließ er mich fahren. Heute nicht. Ich wollte ihm zeigen, dass ich ihm genauso bedingungslos vertraute und es gab für uns beide keinen besseren Beweis, wie diesen. Er lachte und ließ den Motor aufheulen. Ich drückte mich leicht an ihn heran und waren wir mal ehrlich, es war auch ein schönes Gefühl für mich, mich einfach an ihn lehnen zu können. Auch wenn es so falsch war, all das zu fühlen, was ich fühlte.

Kurz darauf lenkte er Emmi durch den Feierabendverkehr in Boston. Bis wir wenig später am Long Wharf entlang spazierten und einfach vor uns hin plauderten. Über die unsinnigsten Dinge, wie wir es mittlerweile so oft taten. Es war so einfach, mit ihm zu reden. Wir organisierten uns Street Food, setzten uns und beobachteten die Kreuzfahrtschiffe, die über uns hinausragten.

»Wie kann ich dich überzeugen am Freitag zu kommen?«, schnitt er nun doch noch mal das leidige Thema an.

»Ich gehe nach dem Spiel mit den anderen was essen, vielleicht verzichtest du einfach auf eure abgefahrene Party und kommst danach mit uns mit?« Wenn er mich wirklich sehen wollte, dann könnte er es auch auf diesem Wege.

»Wenn ich dein Date annehme, kommst du also mit?«

»Stopp, erstens ist das kein Date und zweitens komme ich nicht auf das Spiel, ich habe nur eine Alternative angeboten, zu der wir uns treffen können.« Ich wusste, er zog mich mit dieser Date-Sache nur auf.

»Vor was hast du wirklich Angst, wenn du dort hinkommst?« Er sah mich nun ernst an, als wäre mehr dahinter.

»Erstens, ich bin kein Typ, der sich so was ansieht. Ich verstehe nicht mal die Regeln. Ich verstehe auch nicht, wie die Leute wegen einem Spiel so ausrasten können. Zweitens werde ich mir garantiert nicht ansehen, wie so ein dicker Typ auf dich drauf fällt und dir die Knochen bricht. Verzeih wenn ich mir das nicht ansehen kann.« Damit hatte ich alles aufgezählt, was dagegensprach. Fast alles. Wer wusste, was passieren würde, wenn er wirklich verletzt wurde und ich panisch wurde. Was würden alle anderen denken?

»Die Regeln lernst du durch das Gucken und ich bin jetzt nicht wirklich in einer Position, in der sich die Jungs aus der D-Line auf mich werfen und so viele Knochen habe ich mir auch noch nicht gebrochen. Es klingt manch mal hart, aber meine Ausrüstung schützt mich. Also was spricht noch dagegen?« Er wollte nicht aufgeben und sah mich fragend an. »Fiona und Rick kommen auch, also wärst du ja auch nicht allein.«

»Was hast du davon, wenn ich komme?« Es war nur ein Versuch etwas aus ihm herauszubekommen. Denn diese eine Sache wollte mir einfach nicht in den Kopf. Warum sollte ich unbedingt dabei sein? Wieso war es ihm so wichtig?

»Wir sind Freunde und die unterstützen sich doch bei allem, oder?« Er zog die linke Augenbraue nach oben und blickte mich verwegen an. Warum um alles in der Welt musste dieser Kerl nur so ein Charmebolzen sein? Und dann war er auch noch in der Lage mich damit problemlos um den Finger zu wickeln. Manch mal fragte ich mich, ob er nicht schon lange wusste, welche Wirkung er auf mich hatte.

»Aber zuzusehen, wie du dich kaputt machst, ich glaube nicht, dass das wirklich dazu gehört. Ich sollte dich eigentlich davon abhalten, wenn ich nicht wüsste, wie sehr du diesen Sport liebst.«

»Na dann eben nicht, Martens. Ich hätte mich echt gefreut und ich bin mir sicher, du würdest sogar wirklich spaß haben.« Er zuckte die Schultern und blickte nach vorne. Traf ihn mein wiederholtes Nein so sehr? Auch den restlichen Abend wirkte er in sich gekehrter, als würde dieses Nein zwischen uns stehen.

Der Freitag stand so plötzlich vor der Tür. Die letzten Tage war Christian sehr mit seinem Training beschäftigt und er fragte mich auch nicht mehr, ob ich zu dem Spiel kommen würde. Mir war wichtig, dass er Fit war, damit er jedem ärger auf dem Feld aus dem Weg gehen konnte.

Die Musik war laut, das Hämmern der Bässe spürte ich auf dem Betonboden unter meinen Füßen, wie die Fans, die sich der Lautstärke anpassten. Was hatte ich mir nur gedacht? Das hier würde mein Verderben werden.

Ich holte noch einmal tief Luft, ehe ich die letzten Stufen hinauflief und dann von den ganzen Fans umgeben war. Ein Meer aus Rot und Weiß.

Ein Teil des Teams stand an der Seitenlinie während andere sich noch warm machten. Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich auf mich aufmerksam machen sollte. Oder mich einfach zu meinen Freunden setzen, die mir bereits gewunken hatten. Rick war der Mann der Stunde. Er bekam die Aufgabe mir ebenfalls eine Karte zu besorgen, es aber für sich zu behalten, damit ich in letzter Minute entscheiden konnte, ob ich hierfür bereit war. Tja, und nun stand ich genau hier, um Christian anzufeuern.

»Jenna Martens, ich traue meinen Augen nicht!«, hörte ich kurz darauf Ben Parker vom Feld rufen und drehte mich zu ihm um. Ich lächelte verlegen, als dieser dem Spieler mit der Nummer 5 auf den Rücken klopfte. Während er sich umdrehte und dabei den Helm abnahm, war mir bereits klar, dass es sich um keinen anderen als Christian handeln konnte. Ich lehnte mich gegen die Brüstung und musste bei seinem ungläubigen Blick fast schon lachen. Meine Überraschung war auf jeden Fall gelungen.

»Du bist also doch gekommen?« Er machte ein paar Schritte auf mich zu, damit er nicht ganz so schreien musste. Vielleicht auch um zu prüfen, ob ich keine Einbildung war und hier vor ihm an diesem Geländer stand und zu ihm blickte.

»Beste Freunde unterstützen einander doch, oder?« Ich zuckte mit den Schultern. Seine Worte waren mir seit dem Abend am Hafen nicht mehr aus dem Kopf gegangen.

»Ich hoffe ihr habt nachher einen Platz mehr reserviert, denn ich halte mich auch an meinen Teil des Deals.« Er zwinkerte mir frech zu.

»Wir waren am überlegen, ob wir mit euch nach dem Spiel in der Halle feiern. Vorausgesetzt ihr gewinnt.«

»Glaub mir Babe, du willst das nicht sehen, was da abgeht.« Er schüttelte lachend den Kopf, wurde dann allerdings von einem anderen Spieler zu sich gerufen. Ich deutete ihm an, meinen Platz zu suchen und wendete mich ab. Nicht ohne mich noch mal zu ihm umzudrehen. Er hob kurz die Hand, was ich ihm gleichtat.

»Da ist sie ja.« Rick sprang auf und nahm mich fest in den Arm. »Andrew, darf ich vorstellen, Jenna. Jenna, Andrew.«

Ich reichte diesem die Hand und musste zugeben, Rick hätte es sich nicht besser aussuchen können. Wenn wir nur auf das Optische gingen, dann war Andrew wirklich eine Augenweide. Sein blondes lockiges Haar unterstrich die blauen Augen, die einen gewissen Schalk hatten. Er wirkte nicht so arrogant oder abgehoben, wie die meisten anderen Harvard Studenten im Noir. Wäre er an diesem Abend dagewesen, er wäre mir aufgefallen und nun konnte ich verstehen, warum Rick mich dorthin gebracht hatte. Ich begrüßte kurz noch Fiona und Laura, ehe ich mich neben Andrew setzte.

»Dein Freund?«, fragte dieser und deutete auf das Spielfeld. Ich wusste, dass er Christian meinte.

»Bester Freund.« Ich schenkte ihm ein freundliches Lächeln. »Ich hoffe du hast ein wenig Ahnung von dem hier, ich nämlich nicht.«

Andrew legte lachend einen Arm um meine Schulter.

»Ich werde mein Bestes geben. Aber du wirst mehr als ein Spiel brauchen, um es zu verstehen.«

Ich mochte Andrew jetzt schon und man konnte nur hoffen, er würde Rick nicht das Herz brechen.

»Es ist allerdings eine Schande, dass dein bester Freund selbst spielt und dir das Spiel nicht erklären konnte.« Er zwinkerte mir zu und reichte mir ein Bier, welches er unter seinem Sitzt geparkt hatte.

»Danke. Wir sind noch nicht so lange Freunde, eine etwas komplizierte Sache.« Ich nahm einen Schluck und sah, wie Christian die Reihen absuchte, ehe ich aus den Augenwinkeln sah, wie Rick aufsprang und auf mich zeigte, was Christian zum Lachen brachte und er ihm mit den Fingern ein OK signalisierte. Warum war ich noch mal hier und warum war Rick mein Freund?

»Ach, er ist der Typ mit dem Autounfall«, meinte Andrew plötzlich und ich zuckte zusammen. Dann fiel mir wieder ein, das Andrew ja der Grund war, warum wir damals in Cambridge waren. Ich nickte also nur und nippte noch einmal an meinem Bier. Rick hatte ihm davon erzählt.

»Solche Situationen können echt zusammenschweißen. Dann steht er aber früh wieder auf dem Feld.«

»Er ist und bleibt ein Rebell«, seufzte ich, denn auch ich war der Meinung, es war zu früh. Kurz darauf verschwanden die Spieler in den Kabinen, nur um nach einer Weile auf das Feld zu laufen. Die Starting-Offense wurde vorgestellt. Dabei fiel auch Christians Name, was meine Freunde dazu bewog noch lauter zu jubeln als bei anderen Spielern. Gleiches wiederholten sie bei Ben. Es folgte der Coin Toss und schon standen beide Mannschaften auf dem Feld, das Lederei flog durch die Luft. Andrew erklärte mir erst einmal die Grundregeln, in aller Ruhe. Als die erste gelbe Flagge flog, erfuhr ich, was es mit einem Holding auf sich hatte und welche Strafe es mit sich zog. Vor allem, was es für das Team bedeuten konnte. Es war ziemlich viel, was ich da verstehen sollte, aber ich gab mir die allergrößte Mühe.

»Keine Sorge, je öfter du dir Spiele ansiehst, desto mehr lernst du.« Andrew stieß mich lachend an, als ich ihn bei einer weiteren Erklärung einfach nur noch verwirrt ansah. Ich wollte nicht zugeben, dass ich schon lange den Überblick verloren hatte. Wer verstand dieses merkwürdige Spiel denn bitte wirklich? Mir konnte doch keiner sagen, dass die Jungs da unten wussten, was sie taten. Ein Teil von ihnen schaffte es im Chemie Unterricht nicht mal zwei Flüssigkeiten in einen Kolben zu füllen. Wie konnten sie sich etwas derartig Komplexes merken?

Die ersten beiden Quarter waren um und Andrew verabschiedete sich auf die Toilette, was Rick dazu brachte näher an mich heranzurücken, um mich schließlich breit anzugrinsen.

»Ich wusste, ihr beiden werdet euch verstehen.«

»Er ist nett, Rick. Wirklich. Ich adoptiere ihn.«

»Ich wollte unbedingt, dass ihr euch versteht, weil er muss, ja meine liebste Mitbewohnerin genauso lieben wie mich.« Rick drückte mich fest an sich und ich war froh heute gekommen zu sein. Bisher war ich zwar ein paar mal zusammengezuckt, wenn Christian einen Tackle einstecken musste, aber es war nichts Schlimmes passiert. Ich war Feuer und Flamme für Andrew, der sich die allergrößte Mühe gab, mir dieses Spiel zu erklären. Ich jubelte mit meinen Freunden, wenn es Punkte gab. Christian lag nicht falsch damit, dass mir der Abend spaß machen würde.

»Du kleiner Schlawiner. Ich meine klar, ich kenn ihn jetzt ja noch nicht wirklich, aber wenn er immer so ist, behalte ihn bitte.«

»Als ich ihm sagte, dass du eventuell noch kommst, hat er dir extra schon ein Bier mitgenommen und...« Da sahen wir ihn auch schon mit einer neuen Runde Getränke und Hotdogs die Treppe hochkommen. »Ich helfe ihm lieber.«

Rick war aufgesprungen und eilte Andrew zur Hilfe. Ich blickte zu meinen Freundinnen und deutete ihnen an, dass er wirklich großartig war, die beiden nickten bekräftigend. Wollte Rick mir sagen, dass Andrew den Platz neben sich für mich reserviert hatte?

Ich rutschte zu meinen Freundinnen auf, so dass ich Andrew nicht noch den Rest des Spiels in Beschlag nahm, immerhin war er hier auf einem Date mit Rick und nicht um von mir komplett eingenommen zu werden.

»Schön, dass du doch noch gekommen bist.« Fiona nahm den Hotdog entgegen und lächelte mich erfreut an.

»Tja, was man nicht alles für seinen besten Freund tut.«

»Bester Freund, ist klar.« Laura lachte und hätte sich dabei beinahe an ihrem Bier verschluckt. Mein Gesicht zeigte, dass ich keinerlei Mitleid mit ihr hatte. Bei einer solch dummen Aussage hatte sie es nicht anders verdient.

»Ihr beiden seid so weit von einer Freundschaft entfernt, wie die Titanic an einem Untergang vorbeigeschrammt ist.«

Was war das bitte für ein bescheuerter Vergleich. Ich sah Fiona hilfesuchend an, doch die zuckte nur mit den Schultern und blickte wieder auf das Feld, auf dem sich die Jungs wieder aufwärmten. Gerade sie sollte auf meiner Seite sein.

»Und die hier ist besonders schlimm, weil sie nicht zugeben will, dass sie auf Parker steht und nur hier ist, um sich seinen Prachtarsch in den engen Hosen anzusehen.«

Tatsächlich entlockten diese Worte von Laura selbst mir ein kehliges Lachen. Mir war dieser Gedanke auch schon gekommen, jedoch sah ich davon ab, es Fiona zu unterstellen. Immerhin wusste ich, wie sehr es nerven konnte.

»Aha, Parker also. Man kann also sagen, die Sache hat euch enger zusammengeschweißt?«

»Sagt die Richtige.« Fiona blickte mich nun mahnend an.

»Der Unterschied ist, dass Christian keine Beziehungen führt, während Ben genau danach sucht«, rutschte es mir raus und ich hielt selbst einen Augenblick inne.

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