Gänzlich verpeilt! 📌

By Weenaz

1.4K 247 798

Ich bin ein Chaot. Nun kann ich drüber verzweifeln - oder über mich selbst lachen. Schon lange habe ich mich... More

Vorwort
1) Was steht denn da?
2) Wo gehört das hin?
3) Wie funktioniert das?
4) Wie heißt das?
5) Was brauche ich?
6) Welchen Dialekt rede ich eigentlich?
8) Was sage ich da eigentlich?
9) Was schreibe ich da eigentlich?
10 ) Was träume ich denn da?
11) Was singen die da denn überhaupt?
12) Was hast du gesagt?
13) Wo bin ich überhaupt?
14) Wo geht es hin?
15) Was kommt da raus?
16) Was ist das denn?
17) Wann lerne ich jemals lesen?
18) Habe ich noch alle Sinne beisammen?
19) Wie ist das kaputtgegangen?
20) Wie spät ist es?
21) Wo ist das abgeblieben?
22) Wie komm ich da dran?

7) Wie ist denn das passiert?

51 11 27
By Weenaz

Wie schon anlässlich der „Humpelhand" erwähnt, verletze ich mich sehr oft. Das alleine wäre ja nicht so schlimm, aber in der Regel fragt man in der Praxis oder im Krankenhaus nach, wie ich mich denn verletzt habe. Wenn ich dann ehrlich antworte, ist die Reaktion entweder Kopfschütteln oder Grinsen. Es würde mich nicht wundern, wenn man mich im Krankenhaus bereits für mindestens sehr sonderbar, wenn nicht gar leicht verrückt hält.

gebrannt

Mit Verletzungen fing ich schon früh an. Ich wollte wissen, was meine Mama da eigentlich auf dem Herd so alles treibt und da ich noch nicht so hoch reichte, um etwas sehen zu können, langte ich mit der Hand rauf. Dabei legte ich die komplette Hand flach auf eine eingeschaltete Herdplatte und zog sie auch nicht sofort weg, als es heiß wurde. Die Kinderärztin meinte nachher, sie habe noch nie eine so große Verbrennung an einer so kleinen Hand gesehen.

erleuchtet

Den ersten Umzug meines Lebens bekam ich kaum mit. Beim zweiten Mal war ich viereinhalb, überaus neugierig und wich meinem werkelnden Vater nicht von der Pelle. So stand ich auch direkt unter dem Lüster, als er die schwere Glaslampe befestigen wollte. Sie rutschte ihm aus der Hand und fiel mir prompt auf den Kopf.

Im Kreiskrankenhaus (welches zu meiner großen Enttäuschung viereckig war) versorgte man meine Platzwunde und ließ mich zur Ablenkung erzählen, was denn passiert sei. Ich erzählte fröhlich: „Papa hat mir die Lampe auf den Kopf geschmissen!"

gerollt

Mit sechs Jahren hatte ich das erste Mal ein Halswirbeltrauma. Auf die Frage des Arztes, wie ich das hinbekommen hatte, erklärte ich: „Ich hab nur Purzelbaum geübt." Er war erstaunt und so fuhr ich fort: „Und dann wollte ich sehen, ob ich den auch in der Luft machen kann." Der Arzt rollte dann nur noch mit den Augen.

Sowas nennt man Salto und wenn man den ohne jede Vorbereitung macht, wie ich damals, knallt man schonmal heftig mit dem Genick auf.

gestaucht

Nach dem Sportunterricht tat mir der Ringfinger dermaßen weh, dass ich nicht mehr schreiben konnte und meine Mutter mich zum Arzt fuhr. Der stellte eine schwere Stauchung fest und schiente den Finger. Natürlich wollte auch er wissen, was ich gemacht hatte. Ich hatte versucht, beim Basketball den Ball aufzufangen und er war mit voller Wucht auf die Fingerspitze geprallt. Eigentlich hätte er ja dann den Mittelfinger treffen müssen, ich habe leider keine Ahnung mehr, wie verquer ich meine Hände gehalten habe.

gestanden

Die nächste Verletzung war ein bös verrenkter Fuß. Wieder mal drei Wochen Sportbefreiung und wieder mal: „Was haste denn jetzt schon wieder gemacht?" Ich : „Handstand." Er: „Wie bitte?" Tja, ich hatte das Gleichgewicht verloren und war unvorbereitet und wesentlich heftiger als geplant mit dem einen Fuß auf dem Boden aufgekommen.

gewackelt

Handstand machen ist eh gefährlich für mich. Mein zweites Halswirbeltrauma handelte ich mir ein, als ich beim Handstand erst wackelte, dann mit einer Hand wegrutschte und unsanft auf dem Kopf landete.

gebogen

Mein Vater brachte uns eine dünne Eisenstange mit, um uns zu zeigen, wie weich Eisen (nicht Stahl wohlgemerkt) ist. Meine jüngere Schwester probierte es aus und bog die Stange zu einem Halbkreis. Ich beschloss, die Stange wieder gerade zu biegen, stemmte sie also mit der Krümmung auf den Tisch, legte die Hände an die beiden Enden und drückte sie auseinander. Natürlich rutschte die Stange weg. Leider war rechts ein scharfer Grat und direkt danach eine 2 cm lange und 1 cm tiefe Wunde an meiner Handaußenseite. Wer heute die Narbe sieht, bekommt erklärt, dass ich halt versucht habe, eine Eisenstange zu entbiegen.

gestolpert

Ein anderes Mal musste mein Arzt eine Platzwunde am linken Knie, eine von außen und innen blutende Nase sowie ein fünfmarkstückgroßes Teil fehlende Haut an der rechten Schulter verarzten. Ich war, mit dem Hund an der Leine, ein abschüssiges Stück Straße heruntergerannt, als der Hund plötzlich auf die andere Seite wollte. So stolperte ich über die Leine, klatschte auf den Asphalt und rutschte durch meinen eigenen Schwung noch drei Meter auf Nase, Schulter und Knie weiter.

Seitdem bin ich von schulterfreien Tops und Miniröcken weniger begeistert.

ausgerutscht

Als Achtzehnjährige kam ich mit blutdurchtränkten Verbänden an beiden Händen vom Praktikum heim. Meine Mutter nahm die Verbände ab, entdeckte eine mit Steinchen, Sand und Puder blutig-verschmierte Masse darunter und brachte mich sofort in die Ambulanz. Der Arzt dort war eine halbe Stunde mit dem Säubern der großflächigen, wenn auch nicht sehr tiefen Wunden beschäftigt. Danach brachte er riesige Verbände an und schrieb mich für 4 Tage krank.

Natürlich erkundigten sich viele beim Anblick der Verbände, was ich gemacht hatte. Ich antwortete dann brav: „Ich bin im Kindergarten ausgerutscht und mit den Händen den Kiesweg langgeschrammt."

Den verblüfften Fragern musste ich dann jedes Mal erklären, wo mein Praktikum stattfand.

hängengeblieben

Zwei Stunden nach einem Sturz war der Schmerz noch nicht abgeklungen und die Zehen geschwollen. Ehemann verfrachtete mich also zur Untersuchung ins Krankenhaus, dort stellte man fest, dass der kleine Zeh gebrochen war.

Da man ja einen Unfallbericht ausfüllen musste, kam wieder einmal die berühmte Frage. Sicher kennt jeder diese Klappkisten, die man so schön zum Einkaufen nutzen kann? Die keine durchgängigen Wände haben, sondern aus Gittern bestehen? Nun, ich war barfuß durch den Flur gerannt, um einen meiner Wellensittiche aus der Gardine zu befreien und dabei mit dem kleinen Zeh im Gitter so einer Box hängengeblieben.

Der Wellensittich hat übrigens überlebt – die Gardine nicht, die musste ich aufschneiden, um die verhakte Kralle freizubekommen.

aufgefangen

Während der Arzt mir einen 2 cm langen Span herausoperierte, der seitlich zwischen Fingernagel und Fleisch eingedrungen war, ließ er sich von mir erzählen, wie ich mir den eingefangen hatte. Ich hatte eigentlich nur einen herunterfallenden Stift auffangen wollen.

Mein Schreibtisch ist über hundert Jahre alt, also kein perfekt geschliffenes maschinelles Werk. Auf Höhe meiner linken Hand kam der Stift ins Rutschen, als Rechtshänderin wollte ich ihn mit der rechten Hand fangen. Dabei schrammte ich an der Unterkante des Schreibtisches entlang und jagte mir durch die schnelle Bewegung die vollen zwei Zentimeter des abstehenden Spans in den Finger.

Den Stift habe ich übrigens trotzdem gefangen.

ausgewichen

Mit meinem schulpflichtigen, aber hustenden Sohn ging ich zur Kinderärztin. Als wir aufgerufen wurden, eilte ich zur Tür, sah mich gleichzeitig um, ob mein Sohn auch mitkam und bemerkte so den ca. einjährigen Krabbler auf dem Boden erst im letzten Moment. Ich wich ihm aus, er krabbelte hastig weg. Leider hatten wir die gleiche Richtung gewählt, ich versuchte also mitten im Schritt die Richtung zu wechseln, verdrehte mir dabei den Fuß, kam ins Taumeln und knallte voll gegen die Wand, da ich immer noch versuchte, ja nicht auf das Kind zu fallen.

Die Kinderärztin durfte dann erstmal mich statt meines Sohnes behandeln und den Krankenwagen rufen, da ich nicht mehr aufstehen konnte. Allerdings entdeckte man auch im Krankenhaus nur die gezerrten Bänder. Dass ich mir dabei auch die Achillessehne angerissen hatte, stellte erst der Orthopäde ein Jahr später fest.

Dem kleinen Krabbler ist übrigens nichts passiert.

gesplittert

Vor einiger Zeit lief ich tagelang mit einem übel riechenden Pflaster am Mittelfinger herum. Auch hier war die Erklärung etwas ungewöhnlich:

Mein Sohn fand auf der Suche nach einem fortgerollten Legoteil unter einem Schrank einen Notizblock und reichte ihn mir. Der Block war ziemlich verstaubt (ja, ich bin nicht die ordentlichste Hausfrau) und ich wischte den Staub ab. Ein plötzlicher Schmerz ließ mich erst einen Papierschnitt vermuten, aber leider war es anders. Irgendwann muss hier jemandem ein Glas heruntergefallen sein, ein winziger Splitter war unter den Schrank geschossen, hatte sich im Staub verwickelt und stak nun in meinem Finger – so tief und so fest, dass erst einige Tage Zugsalbe ihm beikamen.

Ich bin nur froh, dass die Zugsalbe geholfen hat. Ich befürchtete nämlich, im Fall einer Entzündung dem Arzt erklären zu müssen, dass ich mir beim Entstauben eines Notizblocks einen Glassplitter eingefangen habe.

Geschützt

Mein Schreibtisch steht so eng an der Wand, dass mein Stuhl gerade noch dazwischen Platz hat. Meine Tochter kauerte neben mir auf einem Schemel, mein Sohn stand neben ihr und während wir Videos ansahen, ärgerten sich die beiden immer wieder. Dann holte mein Sohn aus, um seiner Schwester einen ordentlichen Puff zu verpassen. Automatisch streckte ich die Hand aus, um seine Faust zurückzuhalten. In diesem Moment beugte sich meine Tochter vor – und ich schlug ihr voll auf die Nase.

Als mein Sohn einen Eisbeutel für sie holte, erklärte er daher seinem Papa folgerichtig: „Mama hat meiner Schwester die Nase blutig gehauen."

Continue Reading

You'll Also Like

10.6K 2.2K 125
Wow, ihr seid unglaublich! 50 Follower :D Ich bin so unglaublich glücklich darüber. Danke an jede*n Einzelne*n! Ich habe gesehen, dass viele andere L...
533K 21.7K 46
CRINGEWARNING: Ich habe die ersten Kapitel mit 15 oder so geschrieben. Das heißt sie sind cringe af... For real jetzt, ich würde die ersten Kapitel v...
305K 16.9K 200
𝗝𝗼𝗻𝗴𝗵𝗼, 𝘀𝗰𝗵𝗿𝗲𝗶𝘁 𝗶𝗻𝘀 𝗧𝗲𝗹𝗲𝗳𝗼𝗻: Ich bin gross genug und darf so lange draussen bleiben wie ich will!! 𝗛𝗼𝗻𝗴𝗷𝗼𝗼𝗻𝗴: 𝗝𝗼𝗻�...
1.2M 47.3K 41
Was passiert, wenn man dem Bad Boy der Schule einen Streich spielt? Branwyn Caide kennt die Antworten. Die 17-jährige Highschoolerin kann Dale Wilson...