by your side

By jasmin_e_wallsh

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»Es kommt nicht darauf an, wer sich dein Freund nennt, sondern wer seine Schuhe auszieht und mit dir im Regen... More

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New York ... 3 Jahre später...
Danke
All the Colors I Lost

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By jasmin_e_wallsh

P.O.V. Christian

Es war ein kleiner Moment, der mich aufhorchen ließ. Als es leise wurde. In den meisten Fällen bedeutete dies nichts Gutes. Mein Blick haftete auf der Situation vor mir.

»Bleib ruhig, sie wird wissen was sie tut.« Ben legte seine Hand fest auf meine Schulter. Ben hatte leicht reden, er wusste nicht, was der Drecksack ihr bereits angetan hatte. Auch wenn sie mir nicht wirklich etwas davon erzählte, war ihre Angst allgegenwärtig gewesen, als wir gemeinsam zurück zum Campus liefen.

»Ich wäre mir da nicht so sicher.« Ich holte tief Luft. Typen wie er tauchten nicht auf, ohne Ärger zu machen. Er erhob einen Anspruch auf sie. Es war nicht zu übersehen.

Es war mutig von ihm hier aufzutauchen. Als könnte ich ihn hier auf dem Campus nicht zusammenschlagen. Meine Zeit im Team war sowieso vorbei. Was hatte ich also zu verlieren, wenn ich dafür jemanden schützte, der mir wichtig war.

Ich spürte, wie sich meine Brust langsam hob und wieder senkte, weil ich versuchte meine Atmung zu kontrollieren. Er hatte sich nah an Jenna ran gestellt und blickte ihr direkt in die Augen. Es war kaum zu übersehen, dass diese Situation sie stresste. Ich wollte zu gern wissen, was ihr zu sagen hatte, allerdings flüsterte er, damit nur sie ihn verstehen konnte. Mein Blick rutschte über ihren angespannten Körper und versetzte mich in Alarmbereitschaft. Mein Blick haftete auf etwas, was ich besser nicht gesehen hätte. Seine Hand lag fest um ihr zierliches Handgelenk. Wie auf der Party, konnte man die weißen Knöchel hervortreten sehen. Ein eindeutiges Zeichen, wie fest er zudrückte.

»Mach keine Dummheiten Bro.« Ben versuchte erneut mich zu beruhigen, aber ich schüttelte die Hand meines besten Freundes ab. Mein Blick auf das fest umschlossene Handgelenk von Jenna geheftet, begannen sich meine Beine von allein zu bewegen.

»Ich habe dir gesagt, du sollst sie nicht anfassen«, knurrte ich und taxierte Matt mit meinen Augen. Wie gerne hätte ich nach seiner Hand gegriffen und sie von ihm weggezogen. Wenn ich wüsste, er würde sie dabei nur noch mehr verletzen, müsste ich mich nicht zurückhalten. Ich musste also seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, damit er sie losließ.

»Lass es gut sein Chris, ich schaffe das allein.« Sie blickte mich flehend an. Schien aber auch zu wissen, dass sie das hier nicht mehr in Griff hatte. Ich würde nicht gehen und sie mit dem Kerl allein lassen.

»Lass sie los, Arschloch«, drohte ich ein letztes Mal.

Das reichte aus, das er mich endlich ansah. Ich hatte seine Aufmerksamkeit. Jetzt musste ich nur noch Jenna aus dieser Situation herausbekommen.

Doch Jenna wäre nicht Jenna, wenn sie nicht versuchen, würde die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Warum tat sie das? Verstand sie nicht, dass sie damit alles nur schlimmer machen würde?

»Sieh mich an Matt.« Ihre Stimme war laut und bestimmend, fast schon ein wenig furchteinflößend. Wäre die Lage nicht so mies gewesen, ich hätte mir ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen können, welches sie wieder an den Rand des Wahnsinns treiben würde.

Aber all das schien nicht zu helfen. Matt blickte mich weiter an, seine Augen blieben an meiner noch immer aufgeplatzten Lippe hängen. Genau darauf würde er zielen, wenn er ausholen würde. Er sollte es sich nur wagen. Ich hatte nichts zu verlieren.

»Was hast du zu mir gesagt?« Seine dunkle Stimme hallte mir laut entgegen. Er wollte bedrohlich wirken, damit ich mich zurückzog. Baute sich zu seiner vollen Größe auf. Doch das konnte mir nichts. Wenn er sich an unsere letzte Begegnung erinnern würde, wusste er vielleicht noch, dass ich ärger mit ihm nicht aus dem Weg gehen würde.

»Du sollst sie loslassen.« Ich blieb ruhig und fixierte weiter seine Augen.

»Du vögelst mein Mädchen und meinst dann noch, hier eine dicke Lippe riskieren zu können?« Mit diesen Worten zog er Jenna hinter sich, als müsse er sie vor mir schützen. Erschrocken blickte sie mich an.

Er glaubte also wirklich, dass Jenna und ich zusammen waren? War das sein ganzes Problem? Das es jemand anderen geben konnte als ihn?

»Lass es gut ein Matt. Bitte.« Jegliche Stärke, die zuvor noch in ihrer Stimme mitschwang war der puren Angst gewichen. War es die Sorge, dass er eine Dummheit begehen würde, oder ich? Ich war noch nicht dahintergekommen, welchen Stellenwert dieses Arschloch bei ihr hatte aber ich hoffte, ich würde es schnell herausfinden. Mein Blick schweifte für einen kurzen Augenblick zu ihr. Wollte sie mir ernsthaft andeuten, dass ich mich verziehen sollte? Ich sollte sie mit diesem Typen allein lassen? Das konnte nicht ihr Ernst sein. Ich wusste nicht, was er ihr alles angetan hatte. Nichts, wirklich nichts auf dieser Welt rechtfertigte es eine Frau derartig schlecht zu behandeln. Zu lange hatte ich zugesehen, wie mein Vater meine Mutter zerstörte. Niemals würde ich zulassen, dass Jenna sich in eine solche Abhängigkeit begeben würde. Nicht, solange ich es verhindern konnte.

»Sie hat jemanden verdient, der sie wie eine Prinzessin behandelt und nicht wie sein Eigentum.« Es war mir nicht klar, ob mein Zorn auf meinen Vater oder meine Wut auf ihn aus mir sprach. Aber egal was es war, diese Worte entsprachen der Wahrheit.

»Du hast keine Ahnung, was sie verdient, Hemdchen. Also halt deine Klappe und verschwinde. Ich sage es dir ein letztes Mal.« Er machte einen leichten Schritt auf mich zu, seine linke Hand zur Faust geballt, denn seine Rechte war immer noch fest um Jennas Handgelenk geschlossen. Links war nicht seine starke Hand, ich wusste noch zu gut, wie mich seine Rechte traf. Ich war also eindeutig im Vorteil.

Doch kaum hatte ich diesen Gedanken verfolgt, sah ich aus den Augenwinkeln, wie Jenna ins Taumeln geriet. Matts Hand hatte sich gelöst und es war wie in Zeitlupe, als sie Rückwärts auf die Treppe zufiel. Egal wie, ich wäre nicht rechtzeitig da, um den Sturz abzufangen, denn er stand genau vor mir, blickte immer noch mich an, ehe er meinem Blick folgte. Ihr Kopf schlug gegen das Geländer und ein fürchterlicher Gong erschien, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Kopfverletzungen waren niemals harmlos. Wir hatten auf dem Feld schon so einige gesehen.

»Was hast du getan!«, brüllte ich, und wäre ihm beinahe an den Kragen gesprungen, hätten mich nicht zwei starke Arme gepackt.

»Nicht jetzt, Chris« raunte Ben.

»Verpiss dich Matt, ich meine es ernst, ich nehme dich auseinander.« Ich versuchte mich aus dem Griff meines Kumpels zu lösen. Versuchte Jennas Blick zu erhaschen, doch sie wurde von Matt verdeckt, der sich zu ihr herunterbeugte und ein »Klar, Hemd« brummte, ehe er sich ihr zuwendete. Dann erhob er sich, ließ sie auf der Treppe sitzen, wendete sich mir zu und grinste mich siegessicher an, ehe er mir den Mittelfinger zeigte. Ich zerrte erneut, doch Ben wollte mich einfach nicht gehen lassen. Verdammt. Ich würde den Kerl umbringen, egal was alle anderen hier nun dachten.

»Kümmere dich um Jenna.« Ben lenkte mit seinen Worten meine Aufmerksamkeit auf sie zurück. Sie hatte ihre Hand vor dem Gesicht, auf der Blut zu sehen war. Augenblicklich sackte mein eigenes in meine Beine. Dann übergab sie sich.

»Jen, alles gut?« Ben hatte mich losgelassen und ich eilte zu ihr, gefolgt von einigen anderen, die die Situation aus sicherer Entfernung zuvor beobachteten.

»Ich hatte alles im Griff«, knurrte sie mich an und ihre Augen funkelten böse. Ich liebte es, wenn sie mich so ansah. Was darauf folgte liebte ich allerdings nicht. Sie übergab sich ein weiteres Mal, direkt auf meine Schuhe.

»Krankenhaus, jetzt. Ich glaube du hast eine Gehirnerschütterung und wir sollten das nähen lassen.« Ich wollte nach der Wunde am Hinterkopf sehen, doch sie wich zurück.

»Wenn ich sage, mir geht es gut, dann geht es mir gut.«

»Wenn du mir nicht eben auf die Schuhe gekotzt hättest, würde ich dir das Glauben, Jen.« Ich sah sie kurz bittend an, in der Hoffnung mein Hundeblick würde sie überzeugen.

»Ich brauche nur ein bisschen Schlaf.«

»Wenn du eine Gehirnerschütterung hast, ist es besser, jetzt nicht einfach zu schlafen. Soll ich den Heath aus Ten Things I Hate About You machen und dir panisch ins Gesicht schlagen, damit du mir noch mal auf die Schuhe kotzt, oder kommst du so mit?«

Langsam blickte sie zu mir auf, genervt. Ich war gerade der fetteste Pickel an ihrem Arsch und sie wusste, ich würde nicht nachgeben. Also erhob sie sich langsam, versuchte sich am Geländer abzustützen und meine helfende Hand zu ignorieren. Ihr Stolz war wieder zurück.

»Ich mach mir einfach Sorgen Jen. Wenn sie nichts finden, ist alles gut, aber ich denke du hast kein Interesse auf meine permanente Anwesenheit im Krankenhaus, wenn dir doch was passieren sollte.« Ich stützte sie einfach, ob sie wollte oder nicht und half ihr zu meinem Wagen.

»Zur Strafe kotze ich in dein Auto, Natherson.«

»Ich werde es überleben dir dabei zuzusehen, wie du es auf allen vieren putzt. Vielleicht trägst du dabei ja auch einen sexy Bikini.«

»Halt einfach deine dämliche Klappe.« Sie funkelte mich erneut böse an. Für heute hatte ich den Bogen überspannt.

In der Notaufnahme hatten sie Jenna direkt mitgenommen. Jedoch blieb ein Arzt kurz bei mir und befragte mich wie es zu dem Sturz gekommen war. Ich war mir erst nicht sicher wie viel ich sagen sollte. Aber während ich darüber nachdachte, wurde mir bewusst, was innerhalb weniger Tage passiert war. Wenn sich dies steigerte, war es sicher nicht verkehrt sich dem Arzt anzuvertrauen. Was ich im ersten Moment nicht wusste, dieser rief die Cops.

Zuerst wurde ich befragt und ich schilderte was vorgefallen war.

»War es das erste Mal, das er Handgreiflich wurde?«, fragte er mich und ich kämpfte mit mir. Der Blick des Polizisten fiel auf meine Lippe. Klar, was er nun über mich dachte.

»Wir hatten auf einer Party bereits eine ähnliche Auseinandersetzung. Miss Martens berichtete mir, dass dieses Verhalten schon öfter vorgekommen war. Jedoch hatte sie wohl schon länger Ruhe vor ihm gehabt. Vielleicht wäre es angebracht, wenn sie Anzeige erstatten würde, damit sie ihn sich vom Hals halten kann.«

Er machte sich Notizen, jedoch blickte er wieder auf meine Lippe.

»Sind Sie in diese Handgreiflichkeiten involviert?«

»Die Lippe spricht dafür und die Antwort lautet ja. Als ich auf der Party versuchte Miss Martens zu beschützen gab es eine kurze Schlägerei.« Ich versuchte ehrlich zu sein. Das ich zuerst zugeschlagen hatte und mir Matt wohl besser nicht noch mal begegnen sollte, behielt ich für mich.

Er stellte noch weitere Fragen zum Vorfall und ich versuchte sie so genau wie möglich zu beantworten, während sein Kollege wohl Jenna befragte. Mir war klar, was für ein Donnerwetter, dass geben würde. Und ich konnte nicht verstehen warum. Ich war mir sicher, als er sich zu ihr gebeugt hatte, hatte er ihr gedroht. Ihr Gesicht hatte bände gesprochen, aber als ich sie danach fragte, blockierte sie direkt. Ich könnte es also nur vermuten.

Ich kannte all das schon. Meine Gedanken schweiften zu meiner Mutter ab. Mein Vater war ihr gegenüber nie handgreiflich geworden, dennoch hatten seine Psychospiele sie zermürbt, sie klein gehalten. Irgendwann hatte meine Mutter scheinbar aufgegeben, sie hatte sich voll und ganz unterworfen und war daran zerbrochen. Das einzig Gute in ihrem Leben, wie sie immer wieder betonte, war ich.

»Stimme aus meinen Gedanken. Wie lange ich in diesen Versunken war, konnte ich kaum mehr sagen.

»Alles gut?«, fragte ich vorsichtig und sah ihr in ihre müden Augen.

»Alles gut, nur eine kleine Wunde, nichts dramatisches.«

Ich erhob mich und folgte ihr. Sie war sauer, dass ich sie hierhergebracht hatte. Aber ich wusste, es war richtig.

»Bist du sauer?«

»Ich möchte nur zum Campus, okay.« Sie lief mit mir über den Parkplatz. Ja, sie war sauer. Sie war so richtig sauer.

»Ich schulde dir ein paar neue Schuhe.« Sie deutete auf eben diese.

»Kann man waschen, wichtig ist...«

»Warum hast du die Cops gerufen, Chris?« Die Stimmung kippte schlagartig und es war genau die Frage, mit der ich gerechnet hatte.

»Es war der Arzt, ich habe nur erklärt, wie es zu dem Sturz kam und dann...«

»Ich möchte nach Hause«, unterbrach sie mich und wich meinem Blick aus. Glaubte sie mir nicht?

»Gut.« Es war klar, wenn ich nur ein Wort sagte, konnte sie mich nicht unterbrechen. Wir würden noch darüber reden, nur nicht jetzt. Ich legte meinen Arm um sie und sie lehnte ihren Kopf leicht an meine Schulter.

»Ich habe Kopfschmerzen«, knurrte sie.

»Hast du Medikamente bekommen?«

Sie schüttelte den Kopf.

»Kann ich heute bei dir bleiben? Nur falls mir wieder schlecht wird.« Sie nuschelte es gegen meine Brust, als wäre es ihr unangenehm mich zu fragen.

»Klar, ich pass auf dich auf Jen.« Ich gab ihr einen kurzen Kuss auf den Scheitel. Sie sollte wissen, dass ich für sie da war. Egal wann sie mich brauchte. Egal wann sie fragen würde. Sie konnte sich auf mich verlassen. Immer.

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