Schwingen der Nacht

By annalenakuhfuss

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Talia ist ein 19-jähriges Mädchen, dass ihr Leben in vollen Zügen genießt. An das Gerücht, dass in ihrer Stad... More

Endlose Nächte (überarbeitet)
Notfall (überarbeitet)
Dunkelheit (überarbeitet)
Engel der Nacht (überarbeitet)
Gedankenkarussell (überarbeitet)
Fehlgeschlagene Flucht (überarbeitet)
Schritt in die Freiheit (überarbeitet)
Tot oder Lebendig (überarbeitet)
Wovor?
Leben und Tod
Verbotener Kuss
Höhle des Löwen
Kleine Kämpferin
Promotion
Das Monster neben mir
Großes Ego - Großer Name
Ein glücklicher Fund
In den Regen
Vielleicht
Eine Geschichte
Frieden
Ausflug mit gutem Ende
Abschied für immer
Vorahnung
Zu weit weg
Erwachen
Herausforderung meines Lebens
Der Fremde
Die Lehre einer großen Klappe
Ungenießbar
Ungeduldig
Vergangenheit und Gegenwart
In den Armen des Mannes den ich einst hasste
Flucht
Neuer Tag
Angekommen
Narben
Planlos
Anmerkung die 2.
Geständnis
Strandläuferin
Ein Skongboard und eine Entschuldigung
Verstand und Alkohol?
Milchweiß
Und gestern die Ewigkeit
Die eine Frage
Idiot mit Charme
Kohlenschwarz
Angst
Lass das Spiel beginnen...
Blutbad
Gerettet
Abwesend
Süße Rache
Der Gartenschlauch
Einladung
Krank vor Sorge
Erwischt
Grillabend mit überraschendem Ende
Die Entscheidung
Überraschung im Regen
Die Nacht meines Lebens
Berührungen der Träume
Macht der Natur
Schwarze Einladung
Farbe des Grauens
Erste Begegnung
Blut im Regen
Der letzte Funke
Der große Knall
Für die Ewigkeit
Verlorener Anker
Eine Seele
Der Teufel in Person
Zukunft
Danke für alles
Teufelsherz
Neues Cover

Wesen aus Schatten (überarbeitet)

40.1K 1.7K 106
By annalenakuhfuss

Das laute Brüllen meines Motors schaffte es kaum, das Pochen meines Herzens zu übertönen, als ich über die nächste Kreuzung raste und hoffte, dass ich jetzt nicht noch Probleme mit der Polizei bekam. 

 Mit einer Hand kramte ich mein Handy aus der Hosentasche, wählte die Nummer von Zuhause, stellte auf Lautsprecher und ließ auf meinen Schoß fallen.

Warum brauchte mein Handy nur so lange um den Rufaufbau zu starten?
Okay! Ja! Ich hatte Angst um meine kleine Schwester. Warum hatte ich mich von Cassy nur zum Party machen überreden lassen? Mary hatte mir zwar versprochen niemandem die Türe zu öffnen und beharrt, schon ein großes Mädchen zu sein. Aber das war sie eben doch nicht.

 Warum hatte ich sie nur alleine gelassen? Die Reifen drehten durch, als ich um die Ecke bog und das Heck brach aus. Sofort lenkte ich dagegen und brachte den Wagen wieder in eine sichere Position.
Endlich hatte mein Handy die Verbindung hergestellt und tutete friedlich. In mir drinnen herrschte das komplette Gegenteil. Ich machte mir solche Sorgen.
Abrupt brach das Tuten ab und die Stimme meiner kleinen Schwester stöhnte durch den Apparat. 

"Talia?", fragte sie leise und ich hörte, dass sie weinte.
"Mary? Was ist los?", brüllte ich gegen den Motorenlärm an.
"Ich weiß es nicht. Ich glaube hier ist jemand im Haus! Ich war in meinem Zimmer und dann hab ich diese Geräusche gehört und hab mich versteckt. Ich hab Angst, Ta!"
Die Art wie sie meinen Spitznamen aussprach, sandte tausend Alarmzeichen durch meinen Körper.

"Es wird alles gut Mary! Ich bin in zwei Minuten bei dir, okay? Wo hast du dich versteckt?" Meine Angst um sie war also berechtigt gewesen. Woher wusste der komische Kerl aus dem Club von dem was hier passierte? Meine Hände verkrampften sich um das Lenkrad.
Meine Mutter hatte genug zu tun mit ihrem Job im Krankenhaus und zwei Kindern, die nicht immer ganz einfach waren. 

Deswegen war meine Mom auch nicht zu Hause. Sie hatte Nachtschicht. Oh Mein Gott! Es ist alles meine Schuld!
Ich drückte das Gaspedal durch und fuhr mehr über den Kreisverkehr, als daneben auf der Straße.
"Ich bin hinter Omas altem Kleiderschrank im Dach. In der Luke dahinter.", erklärte sie heiser, wurde aber immer wieder von ihren eigenen Schluchzern unterbrochen.

"Okay! Das ist gut, da sieht man dich nicht! Ich bin gleich da. Ich lege jetzt auf, okay?" In diesem Moment fuhr ich in meine Straße. Es handelte sich um nur noch knapp 800 Meter bis ich auf unserem Grundstück stand.

"Okay.", flüsterte Mary. "Ta?"

"Ja?"

"Beeil dich! Bitte!"

Was sie sagte brach mir fast das Herz. Ich riss mich zusammen. 

"Mach ich.", versprach ich und legte auf.

Es waren nur noch 600 Meter.
Wenn ihr etwas passierte, würde ich mit das niemals verzeihen können.

500 Meter.
Was hatte der Typ aus der Disco damit zu tun?

400 Meter.
Angst kroch in mir empor, während ich die letzte Kurve nahm.

300 Meter.
Ich konnte unser Haus sehen.

200 Meter...
Die Haustüre stand offen!

100 Meter...
Dahinter war es dunkel!

50 Meter...
Ich fuhr mit meinem Dodge in den Vorgarten. Die Blumen meiner Mutter waren mir dabei egal.

10 Meter...
Ich öffnete die Autotür, ließ den Motor an und sprang heraus.

5 Meter... 

Hinter der offenen Haustüre war es stockdunkel. 

Meine Kehle schnürte sich zu. Ich griff in meine Schuhe und zog mein Taschenmesser raus. Ja, ich hatte ein Taschenmesser in den Schuhen. Immer! Für solche oder andere Fälle. Es gab mir Sicherheit. 

Neben unserem Briefkasten, stand Mary's Taschenlampe.
Ich nahm sie in die eine Hand, das Messer aufgeklappt in die Andere.
Vorsichtig knipste ich sie an, nachdem ich vergebens versucht hatte, das Licht im Flur einzuschalten. Aber keine Chance! Die Leitung war tot. 

Mit dem kleinen Lichtstrahl leuchtete ich in die Küche und versuchte möglichst wenig Lärm zu erzeugen, falls wirklich noch jemand hier war. Was ich natürlich nicht hoffte...

Erschreckt musste ich feststellen, dass unsere Küche komplett auseinander genommen worden war. Der Inhalt der Schränke lag verteilt auf dem Boden, die Schränke selbst hingen schief und der Kühlschrank lag umgeworfen auf dem Boden.

"Was zum...", fragte ich mich selbst leise.
Das Wohnzimmer sah noch schlimmer aus. Der Fernseher lag in tausend Splitter verteilt auf dem Boden. Vom großen Glastisch, standen nur noch die Beine. Ich ging vorsichtig zur Couch und betrachtete sie von nahem. Im Stoff waren lange Risse zu sehen. Immer fünf nebeneinander. Wie von einer... Hand. Mit sehr Spitzen Fingernägeln! 

Über mir hörte ich schwere Schritte und die Dielen knarrten verdächtig. Ich hielt den Atem an.

Plötzlich zerriss ein Schrei die unheimliche Stille.

"Mary!", rief ich und alle Vorsicht war vergessen. Ich stürmte die Treppen hoch bis in den Speicher. 

Das Bild, das sich mir hier oben bot, konnte nur aus einem Horrorfilm stammen. Meine kleine Schwester saß auf dem Boden und klammerte sich die Arme um den Kopf. Sie hielt die Augen geschlossen. Denn das was dort vor hier stand, hätte nicht einmal Steven King beschreiben können.

Auf den ersten Blick sah es aus, wie ein normaler Mensch. Als es sich jedoch zu mir herumdrehte, stockte mir das Blut in den Adern. 

Eine rote Iris traf meinen Blick. Spitze Zähne funkelten im Schein meiner Taschenlampe. Sie waren zu lang, zu dreieckig und zu spitz. Blut befleckte seinen Oberkörper und seine Fingernägel waren fast genauso lang, wie das kleine Taschenmesser in meiner Hand. 

Als das Wesen einen Schritt in meine Richtung machte, löste ich mich aus meiner Schockstarre und begann zu schreien. Als würde dieses Ding meine Angst riechen können, begann es zu diabolisch zu grinsen und legte den Kopf schief. 

Eine Bewegung hinter ihm, ließ mich wieder zur Besinnung kommen.


"Mary! Auf drei kommst du her zu mir! Egal was vorher passiert!", entschied ich ruhig und blickte zu meiner kleinen Schwester die ihre Augen inzwischen geöffnet hatte. 

Sie zitterte am ganzen Leib und ich sah ihre Angst. Mir ging es ja nicht unwesentlich anders. Nur zitterte ich durch das Adrenalin, dass mir durch den Körper schoss und mich zu dem antrieb, was ich gleich tun würde...

"Eins.", begann ich beruhigend. 

"Zwei!", schrie ich und dann geschah alles gleichzeitig. 

Ich warf mein Messer auf das Ding und traf. Es bohrte sich tief in dessen Brust und rotes Blut spritzte hervor. 

Mary schrie auf und rannte auf mich zu, als ich wenige Sekunden später laut "drei" schrie. Das Wesen sank auf die Knie und stieß einen unmenschlichen Schrei aus. Es klang als ob unendlich viele gequälte Seelen zeitgleich um Erlösung schrieen. 

Es war hoch, schrill und laut. Und plötzlich wurde mir bewusst, was dieser neumodische Vampir gerade tat: Es war kein Schrei aus Todesschmerzen. Nein! Es rief um Hilfe. Ich ahnte etwas schreckliches und als kurz darauf über uns auf dem Dach ein schweres Donnern zu hören war, bestätigte sich meine Vermutung. Ich blickte an die Decke, hielt meiner Schwester die Ohren zu und sah, wie Staub herunterrieselte. Alles war ruhig. Nur diese Schritte über uns waren zu hören. Dann war es auf einmal still. Behutsam nahm ich meine Hände von Mary's Ohren, deutete ihr aber leise zu sein. Wir verharrten einige Sekunden in absoluter Stille. Erneut warf ich einen Blick zu dem Wesen das ich eben getötet hatte. Dort wo eine Leiche zu sehen hätte sein müssen, war nichts, bis auf einen großen dunklen Fleck. Blut. Mir stockte der Atem.

Mary's kleine Finger bohrten sich ängstlich in meine Arme.
Dann splitterte neben uns das Fenster und noch so ein Ding kletterte herein. Es hatte dieselben unmenschlichen Züge, auch wenn es ein anderer Mann war. Dieser hatte blonde Haare und wären die Zähne, Augen und Fingernägel nicht, hätte ich ihn durchaus für attraktiv befunden. 

Mary und ich kreischten auf und ich schrie sie an, sie solle die Treppe runter laufen und sich in meinen Wagen setzten.

"Ich bin hinter dir!", rief ich, während wir die Treppen runter rannten. Im Erdgeschoss nahm ich den Umweg durch die Küche und schnappte mir zwei scharfe Messer, die auf dem Boden lagen. Danach war ich direkt wieder hinter meiner Schwester. Irgendwo im Treppenhaus hörte ich das Wesen laut knurren und lief hinter Mary quer durch den Garten. Zeitgleich warfen wir uns in die Sitze und zogen die Türen zu. 

Ich gab Mary die Messer, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr aus unserem Garten. Auf dem Asphalt angekommen, schleuderte ich den Wagen herum und fuhr mit durchgedrücktem Gaspedal zum dritten Mal in dieser Nacht durch meine Stadt. Als ich einen Blick in den Rückspiegel warf, sah ich, dass das Monster uns verfolgte. Es flog. Und zwar schnell. Schneller als wir. Es schien, als wäre es eins mit der Nacht. Als könnte es die Schwärze der Nacht aufsaugen und davon profitieren. 

"Alles okay. Ich hab dich. Ich lasse nicht zu, dass sie dir noch mehr wehtun!", versprach ich meiner kleinen Halbschwester, um wenigstens sie abzulenken. Sie war doch erst sieben. Was hatte ich nur getan, als ich gegangen war? 

Sie nickte nur und strich sich vorsichtig über ihre blutverschmierte Wange.
"Ist es sehr schlimm?", wollte sie wissen. Ja, es sah sogar verdammt schlimm aus, aber ich brachte es nicht übers Herz ihr das zu sagen. 

Stattdessen schenkte ich ihr ein Lächeln und log. "Nein. So heftig sieht's gar nicht aus. Tut es denn weh?"
Sie schüttelte den Kopf, aber ich wusste, dass sie den Schmerz gerade nur nicht spürte, weil das Adrenalin noch durch ihren kleinen Körper pumpte.

"Talia, du hast gerade dieses... Ding getötet.", meinte sie verstört.

"Und ich würde es wieder tun, wenn ich dich damit schützen könnte.", erklärte ich und blickte erneut nach hinten. Das Wesen hatte aufgeholt und ich wusste, dass es schneller war als ich mit meinem Dodge. Aber ich durfte nicht aufgeben. Allein schon nicht wegen Mary. 

Kurz bevor es mit uns auf einer Höhe war, wurde ich langsamer. Ich hatte einen Plan. Keinen besonders guten, aber immerhin einen. 

Es schloss mit uns auf gleiche Höhe auf und blickte zu mir, durch die Seitenscheibe. Das war mein Zeichen. Ich riss das Lenkrad herum und fuhr in eine Straße rechts neben mir. 

Mir war bewusst, dass ich stadtauswärts in Richtung Wald fuhr. Aber ich hatte vor den Schattenmensch dort zwischen den dunklen Bäumen abzuhängen. Es war unsere letzte Chance. Das war mir bewusst und dass das klappen musste ebenfalls, zumindest wenn wir dem Schattenwesen entkommen wollten...

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