roses are slowly dying

By tee-sorte

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» 𝐥𝐢𝐞𝐛𝐞𝐬𝐫𝐨𝐦𝐚𝐧. „Frustriert schlief ich ein, die Kälte kaum wahrnehmend, und stetig nur die Kunst i... More

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭
I. regengeflüster
farbspiel
stillschweigen
II. brillenglas
obstsalat
herzfrequenz
stoppschild
III. menschenmassen
türspalt
lichtbringer
IV. suchtverhalten
bücherregal
spiritus
lichtschlange
V. wandfarbe
wassertropfen
pulsierend
aberglaube
VI. kaltherz
bedreckt
rüschenkleid
geister
VII. löwe
starrheit
pullover
blumenvase
VIII. bedeutungslos
tiefsee
lebendig
gedankensplitter
lust
IX. hoffnungslos
kupferrot
stille
gutmensch
wechselstrom
X. meer
cbd
betrügerisch
mitternacht
XI. jägerin
monster
atem
gebrochen
XII. graukontakt
thron
creolen
blass
imaginationsdenken
XIII. haltestelle
schmerzend
erfüllung
wüstenbrand
XIV. blütenmeer
dämonentanz
schweigsam
kreislauf
XV. pfeilspitze
spielsucht
amen
wolfsjagd
gefühlskalt
sekundentakt
monoton
XVII. nachtsicht
blassblau
schimmergefühl
wind
lebenswert
𝐃𝐚𝐧𝐤𝐬𝐚𝐠𝐮𝐧𝐠
stumme briefe
fragen ?

XVI. rausch

811 77 15
By tee-sorte

Nur wenige Stunden waren vergangen, doch meine Gedanken hatten sich noch immer nicht besänftigt. Ziellos schwirrten sie in meinem Kopf herum und suchten verzweifelt nach Antworten. Theoretisch lag alles klar und deutlich auf der Hand: Jordan war noch immer irgendwo dort draußen, Sam würde sich mir unfreiwillig näher müssen, und ich..

Ich konnte diesbezüglich nichts tun und musste lediglich abwarten, was geschehen würde. Jordan konnte ich keinesfalls beeinflussen, und Sam sicherlich auch nicht. Der Gedanke an die Zukunft ließ mich nervös werden. Wie würden sich Dinge zwischen Sam und mir entwickeln?

Einen Job würde ich mir bald auch suchen, und wahrscheinlich bewarb ich mich tatsächlich auf eine Barkeepertätigkeit. Ich hatte einige Zeit darüber nachgedacht und das erschien mir am passendsten. Zwar durften meine Lippen von nun an ein Jahr lang nicht in den Genuss von Alkohol kommen, doch diesem Drang musste ich wohl oder übel standhalten. Hoffentlich würde ich dies können.

Nun stand ich zusammen mit Sam und Mike in deren Hausflur. Es war bereits später Abend und wir alle schienen sehr erschöpft zu sein, von der vergangenen Gerichtsverhandlung sowie meines Krankenhausaufenthaltes. Mike war ebenfalls im Gericht anwesend gewesen. Weshalb genau, wusste ich nicht, doch wie ich es mir ausmalte, so arbeitete er ebenfalls bei der Polizei. Wenn ich es richtig verstanden hatte, dann gehörte Sam als eine der wenigen zu jenen Elite-Polizisten, welche meinen Fall betreut hatten. Es schien unvorstellbar, mir auszumalen, dass Sam mich tatsächlich mit Beihilfe gerettet hatte. Ich bewunderte ihren Karriereweg, und gleichzeitig betrachtete ich ihre dominante Stelle als höchst reizvoll.

Mike grummelte unverständlich vor sich hin. Ihm schien es noch immer nicht zu gefallen, dass ich in seiner sowie Sam's Nähe war. Doch tatsächlich konnte ich momentan nicht einmal selbst etwas dafür. Das Gericht hatte sowohl Sam, als auch mich, sehr überrascht zurückgelassen. Niemand hatte vorab von diesem Entschluss des persönlichen Bodyguards gewusst.

Nachdem Sam Mike gebeten hatte, etwas leiser vor sich hin zu schimpfen, blickte er sie lediglich verständnislos an und maulte folgend noch mehr, und noch lauter. Ich blendete diese Nervensäge inzwischen vollkommen aus.

Da es schon sehr spät war, und auch des Mondes Strahlen nur karg durch ein Fenster schienen, marschierte Mike zielstrebig in das Schlafzimmer, um sich dort schwerfällig in das Doppelbett zu werfen und laut nach Sam zu rufen.

Sein egoistisches Handeln kotzte mich inzwischen noch mehr an, als es dies vor einigen Tagen eh schon getan hatte. Sam verdrehte genervt ihre Augen und gehorchte keinesfalls seinem Ausruf, sofort zu ihm zu kommen.

Stattdessen verschränkte sie liebevoll ihre Finger mit meinen und schleifte meinen kraftlosen Körper hinter sich her in ein unbekanntes Gästezimmer, in welchem ein großes, gemütliches Bett stand. Dieses Zimmer hatte ich zuvor noch nicht zu Gesicht bekommen, doch es wirkte offen und freundlich, trotz des wenigen Mondlichtes in dieser Nacht. Inzwischen hatte sich eine große Wolke vor den leuchtenden Kreis geschoben, um die Welt unter ihr in eine schwarze, leblose Landschaft zu verwandeln.

Bedacht half Sam mir, mich zwischen vorhandene weiche Kissen zu legen, ohne dass eine meiner Wunden sonderlich schmerzte. Meine Augen fielen sofort zu, nachdem sich mein ausgelaugter Körper in diese angenehme Liegeposition begeben hatte. Ohne jeglichen Kraftvorrat schlief ich ein, mit dem Wissen, dass Sam mich daraufhin lächelnd betrachtet hatte. Nachdem ihre Präsenz in ein anderes Zimmer verschwunden war, verließ mich eine gewisse Wärme, und ich klammerte mich in den folgenden Träumen verkrampft an meine Bettdecke.

Mich hatte jegliches Zeitgefühl verlassen, nachdem ich aufgeschreckt war, da sich ein Schatten in meinem Zimmer bewegte. Zuallererst dachte ich, Jordan würde wie das Bildnis eines Albtraumes vor meinem Bett stehen, und mich in die Dunkelheit stürzen, doch nach einigen Sekunden des ersten Schrecks konnte ich Sam ausmachen, welche in Jogginghose und knappem Oberteil mein vorübergehendes Schlafzimmer betrat.

»Was machst du hier?«, murmelte ich verwirrt in ihre Richtung.

Ohne eine Antwort kam sie der Matratze sehr nahe und schlüpfte zu mir unter die wärmende Bettdecke. Ihre weichen Gliedmaßen schlangen sich zärtlich um mich, was ein unbeschreiblich gutes Gefühl aufkeimender Wärme weckte. Ich fühlte mich geborgen, doch mein Puls blieb keinesfalls verschont. Dieser raste innerhalb kürzester Zeit nach oben.

»Ich konnte nicht schlafen.«, flüsterte Sam nun entschuldigend an mein Ohr. Ihr heißer Atem kitzelte mich und kleine Härchen stellten sich auf. Ihre Berührung fühlte sich unbeschreiblich gut auf meiner Haut an. Mein Fokus war alleinig auf sie gerichtet. Jede Sorge sowie der kleinste Schmerz war von jetzt auf gleich verschwunden. Ich verspürte lediglich Faszination, der Gestalt gewidmet, welche nun so nah an mich gekuschelt da lag.

Dieses Szenario versetzte mich kurzzeitig zurück in unsere Kindheit. Doch als uns damals noch Schamgefühl sowie Ungewissheit beherrscht hatten, so wurde dieser Moment gestützt von einer gewissen inneren Ruhe, welche wir uns gegenseitig verliehen. Der Effekt, welchen wir aufeinander hatten, war jederzeit unberechenbar, doch zugleich von ankündigender Zeit beherrscht. Zum einen war es uns ein Leichtes, ungehaltene Emotionsfluten auszulösen, um somit unsere Köpfe zu verdrehen und lediglich Verrücktheit in diesen zu finden; doch im nächsten Moment spendeten wir harmonische Stille und Kraft. Unsere Beziehung zueinander war unbeschreiblich, so viele Facetten wie diese aufwies. In manchen Momenten des Lebens, so wie in diesem, konnte ich es kaum glauben, solch einen Engel gefunden zu haben.

Ineinander verschlungen lagen wir noch eine Weile da, in vollkommenem Einklang atmend, bis sich schlussendlich unser Puls beruhigte sowie der Körper entspannte, und wir gemeinsam in die ruhige Traumwelt entflohen.

★? Danke!

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