by your side

De jasmin_e_wallsh

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»Es kommt nicht darauf an, wer sich dein Freund nennt, sondern wer seine Schuhe auszieht und mit dir im Regen... Mai multe

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New York ... 3 Jahre später...
Danke
All the Colors I Lost

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De jasmin_e_wallsh

Ich hatte mich etwas zurückgenommen, saß nicht mehr so viele Stunden an seinem Bett, wie zuvor. Versuchte auch mal wieder was mit meinen Freundinnen zu unternehmen, mich abzulenken. Zwar fühlte sich vieles, wie eine Party ohne ihn, immer noch falsch an. Jedoch befasste ich mich bewusster mit der Frage, was war, wenn er nicht mehr aufwachten würde. War ich wirklich verliebt? Es war ja nun einmal nicht so, als sei ich Profi darin meine eigenen Gefühle zu kennen. Allerdings fühlte es sich nach Verliebtheit an. Weil ich nicht gut darin war, hatte ich das halbe Internet durchsucht und herausgefunden, dass Gefühle nur da waren, weil jede Diskussion, jeder kleine Streit mit ihm eine Gewohnheit war, die nun einfach fehlte und ich es missverstand. Ich fand noch andere für mich brauchbare Begründungen. Wenn er wach wurde und ich mein Leben genauso wie vor dem Unfall wieder hatte, würde sich auch das mit den Gefühlen wieder normalisieren. Darauf hoffte ich jedenfalls. Denn wenn all diese Gefühle blieben, wenn er wach werden sollte, dann hatte ich ein viel größeres Problem. Christian kannte das Wort Privatsphäre nicht, so dass er gerne nah an mich herangetreten war, um mir seine kleinen anzüglichen Sprüche ins Ohr zu flüstern. Würde mein Körper mich dann verraten? Sicherlich, denn ihm war einfach nicht zu trauen. Mir war nicht zu trauen.

»Ich werde jetzt noch weiter runter schrauben, ich habe heute die wohl schlechteste Hausarbeit zurückbekommen, die ich jemals geschrieben habe. Ich habe noch nie in meinem Leben so versagt und warum ist das so? Weil ich von Bildanalyse keinen Schimmer habe, obwohl ich dir die wichtigen Punkte bestimmt viermal vorgelesen habe. Wenn du aufwachst, wirst du mir sicher erzählen, was ich falsch gemacht habe.« Ich legte die Unterlagen zur Seite und versuchte ihn Vorwurfsvoll anzusehen. Es gelang mir allerdings nicht. Wie so oft sah ich dabei aus wie ein Idiot. Also setzte ich mich in den Schneidersitz auf den Stuhl und sah ihn einfach nur an.

»Weißt du, ich habe einen Grund, warum ich auf der Party wegen Dan so ausgerastet bin.« Ich atmete tief durch. Mir brannte es schon lange auf der Seele. Eigentlich schon seit der Party. Ich hätte gerne den Mut gehabt, die ganze Situation klarzustellen, aber leider war es mir einfach nicht möglich hier über meinen Schatten zu springen. Wenn man die Vergangenheit hervorholte, dann war sie wieder genauso schmerzhaft, wie damals und diesen Schmerz hatte ich so nie wieder fühlen wollen.

Ehe ich weiter ansetzten konnte, brachte mich der erhöhte Herzschlag, den ich über den Monitor und sein Piepen wahrnahm aus dem Konzept. Es war die erste Veränderung und ich hatte keine Ahnung, ob das gut oder schlecht war. Die Angst, dass direkt der Herzalarm anging, war gewaltig. Mein Puls raste. Ich würde eine solche Situation sicherlich nicht überleben, sollte nun der Herzalarm angehen.

»Mach jetzt keinen scheiß, Christian«, bat ich ihn leise und trat näher an das Bett heran. War es nur der Herzschlag, oder tat sich mehr? Ohne dass ich es gemerkt hatte, hatte ich nach seiner Hand gegriffen und sie kurz gedrückt und erhielt einen Gegendruck.

»Gott, drück noch mal«, meinte ich mit zitternder Stimme und es schien, als würde er mich hören, denn er drückte erneut leicht meine Hand, ehe ich sie losließ und auf den Flur eilte und nach einer Schwester rief. Er wachte auf, er bewegte sich. Die Schwestern hatten den Neurologen gerufen und ich verständigte direkt seine Mutter, die bereits auf dem Weg war. Es sah verdammt gut aus, nun war die Frage, welche Schäden all das hier hinterlassen hatte. Ich sah wie Amelia mit dem Arzt sprach und dann in sein Zimmer lief, sie freute sich, ihren Sohn wiederzubekommen. Egal wie schlimm es sein mochte. Für mich war es dann wohl der Zeitpunkt Abstand zu nehmen. Egal wie sehr mich Amelia und Frank eingebunden hatten. Christian wusste von all dem nichts und waren wir ehrlich. Ich gehörte nicht dazu.

»Sie können auch ruhig zu ihm gehen, Jenna.« Eine Krankenschwester sah mich aufmunternd an.

»Ein anders mal, jetzt sollte er seine Mutter um sich haben.« Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie er reagieren würde, wenn er mich in dem Zimmer sehen würde. Vielleicht würde er an seinem eigenen Verstand zweifeln und sich fragen, ob er verrückt geworden war. Ich blickte mit einem sanften Lächeln zur Zimmertür, die bereits geschlossen wurde, wendete mich ab und verließ das Krankenhaus. Er wachte auf. Amelia würde mir sicher noch den aktuellen Stand mitteilen. Mein Teil war allerdings getan. Ich musste nicht länger ein schlechtes Gefühl haben und dennoch ließ es mich nicht los. Auch als ich das Housing betrat, meine Tür öffnete und mich auf mein Bett warf. Ich schrieb Rick, das Christian wohl gerade aufwachte und ich damit mein Leben zurückbekam, doch eine Antwort blieb aus. Eventuell war er in der Bibliothek am Lernen, dabei hätte ich gerne ein paar aufmunternde Worte gebraucht, denn die Angst, die ich nun spürte, war einfach zu überwältigend. Er wurde wach und ich musste mit diesem Chaos in mir zurechtkommen, schnellstmöglich. Ehe er auch nur einen leisen Wind davon bekam.

Das Klingeln meines Mobiltelefons ließ mich hochschrecken. Ich musste eingeschlafen sein. Mir war gar nicht bewusst, wie müde ich eigentlich war und wie schlecht ich in all der Zeit wohl geschlafen haben musste. Ich nahm ab, war noch nicht wirklich wach.

»Ja?« Ich hatte versäumt zu schauen, wer angerufen hatte, ob es Rick war oder Amelia, oder vielleicht mein Vater, der schon wieder lange nichts von seiner Tochter gehört hatten und mal schauen wollte, ob sie noch lebte.

»Danke«, hörte ich eine leise und noch schwache Stimme und ich wusste direkt, das war nicht Amelia oder Rick, auch nicht mein Vater. Er war wach und er konnte zumindest reden. Wenn auch nicht klar denken. Denn der wahre Christian hätte sich nicht bei mir bedankt. Auf keinen Fall.

»Nicht dafür.« Ich wollte so gleichgültig klingen, wie es nur möglich war, aber wahrscheinlich klang ich wie so ein Trottel, der sich verstellen wollte und dabei bescheuerte Gesten machte, die vollkommen übertrieben waren, nur um die Wahrheit zu verstecken.

»Doch.«

Mein Herz hämmerte gegen meine Brust, als wolle es sich dringend bemerkbar machen und ich fürchtete, dass es durch das Telefon zu hören war.

»Solltest du dich nicht ausruhen?«

»Hab ich lang genug gemacht.« Er versuchte es mit seinem trockenen Humor, aber so ganz wollte er ihm nicht passend über die Lippen kommen, zumal es auch nichts war, über das er sich lustig machen sollte.

»Ich mein es ernst, wenn die merken, dass du ein Telefon benutzt, werden die ziemlich sauer und glaub mir, ich kenn die Schwestern. Wobei, wahrscheinlich stehst du drauf.« Ich konnte es mir nicht verkneifen. Kaum hörte ich seine Stimme, verfiel ich in alte Muster.

»Musst du ja wissen, so oft, wie du hier warst.« Er schien kurz zu lachen. »Aber vielleicht holst du morgen ja noch deine Sachen?«

Gott, ich hatte bei all der Hektik meine Bücher dort liegen lassen. Wieso war mir das nicht selbst aufgefallen. Ich war ein totaler Idiot. Jetzt konnte ich mich nicht mal drücken, denn ich brauchte die Bücher für eine weitere Hausarbeit, um die letzte versaute wieder gut zu machen.

»Ich kann gerne deine Mutter bitten, sie mir zu bringen, wenn es dir lieber ist.« Wollte ich ihn nicht sehen oder versuchte ich ihm einzureden, dass er mich nicht sehen wollte und es vielleicht auch noch so sagen sollte?

»Nope, ich muss mich noch persönlich bedanken und du hast recht, die Schwestern gucken echt grimmig, wenn man hier telefoniert.«

Er hatte einfach aufgelegt, oder eine der Schwestern. Kurz schüttelte ich den Kopf und musste dennoch lachen. Sie sollten das Telefon lieber vor ihm verstecken, denn ich konnte mir vorstellen, wie gerne er die Regeln brach und vielleicht noch ein paar Freunde anrief. Ich stellte allerdings fest, dass er sich das Telefon seiner Mutter geschnappt haben musste, denn ein Blick in die Anrufliste verriet mir, dass es ihre Nummer war. Immerhin schien er wach und einigermaßen bei Bewusstsein zu sein. Ich wusste nicht, wie ich ihm morgen gegenübertreten sollte. Daher beschloss ich früh ins Krankenhaus zu kommen. Dann hatte ich die Chance, dass die Ärzte ihn vielleicht noch zu einer Untersuchung mitnehmen wollten und ich schnell wieder verschwinden konnte. Als Laura und Fiona kamen, versuchte ich mich in den Griff zu bekommen. Sie sollten von all dem nichts merken, auch wenn sie es schon vermuteten.

»Gibt's was neues?« Fiona hatte sich gesetzt und schlug eines ihrer Bücher auf.

»Ja.« Ich holte tief Luft und merkte, wie mich beide erwartungsvoll ansahen. Sich fragten, welche Art von Nachricht ich hatte. Ich wollte sie eigentlich gar nicht auf die Folter spannen, aber ich musste auf meine Gefühle achten. »Er ist wach.«

»Wirklich?«

»Ja, seine Mutter hat vorhin angerufen. Wach, stabil und sicher schon dabei die Schwestern abzugraben.« Ich wollte es so normal wie möglich klingen lassen, auch wenn es mir schwerfiel. Mir war bewusst, was sie alle schon ahnten. Noch war ich nicht bereit mir das einzugestehen. Es gab noch diese eine Sache. Solange ich diese Gefühle für mich behalten konnte, konnte ich auch bestimmen, wie sehr sie mich beeinflussten. Jedenfalls glaubte ich da noch fest dran.

»Und wirst du jetzt noch mal hinfahren, wo er wach ist?« Laura musterte mich eingehend. Sie hatte diesen fiesen Lügendetektor, bei dem man wirklich vorsichtig sein musste, was man sagte.

»Ich glaube schon, jedenfalls noch mal sichergehen, dass er weiterhin der Idiot ist, für den ich ihn halte.« Was hätte ich auch sagen sollen? Nein? Dann hätten sie mich gefragt, warum.

»Zehn Dollar, dass er dann erst recht glaubt du stehst auf ihn.« Laura grinste mich frech an.

»Das Risiko muss ich eingehen, ich habe noch zwei Bücher da und wie mies wäre es seine Ma zu bitten die mir zu bringen?«

»Ihr habt euch gut verstanden, du und seine Ma«, seufzte Laura.

Ja, sie war wirklich eine liebe Frau. Etwas überfürsorglich und hatte mich auch gefühlt direkt adoptiert, aber doch einfach nur herzlich. Man konnte sie nur mögen. Und dann gab es diese kleine Tatsache, dass ich keine Mutter hatte. Sie war bei meiner Geburt gestorben. Es gab also immer nur meinen Vater und mich. Der mir nie einen Vorwurf daraus gemacht hatte, sondern mich immer hütete wie seinen Goldschatz. Aber all das war ein weiterer Grund, warum ich seine Mutter nicht allein lassen konnte.

»Dann hoffe ich, du und Chris werdet nicht in dieses Retter-Helfer-Syndrom gezogen.« Fiona blätterte in ihrem Buch weiter, ohne mich dabei anzusehen und ich warf ihr einen fragenden Blick zu.

»Was auch immer du damit meinst.« Laura sah ebenso verwirrt aus, wie ich mich fühlte. Wenigstens das.

»Na es gibt doch immer wieder mal den Fall, dass sich das Opfer in seinen Retter verliebt«, erklärte Fiona und sah immer noch nicht auf, als würde sie in dem Buch etwas Wichtiges suchen.

»Du meinst das Stockholm-Syndrom? Aber das hat was mit Geiselnahme zu tun.« Ich versuchte ihr zu folgen, aber irgendwie wollte es in meinem Kopf nicht klick machen.

»Ich weiß was das Stockholm-Syndrom ist, danke dafür, aber das meinte ich nicht. In manchen Extremsituationen kann es zu einer Ausschüttung von Hormonen kommen, die ein Verlieben begünstigen, dies kann auch sein, wenn jemand gerettet wird. Dann verliebt sich das Opfer in seinen Retter«, erläuterte sie noch mal, was sie meinte.

»Ich brech ab. Christian verliebt in Jenna, weil sie hilflos neben ihm gekniet hat, nach seinem Unfall. Vielleicht hat er sich dann eher in Rick verliebt.« Laura begann zu lachen. Danke, dass zum einen die Vorstellung lustig zu sein schien, dass sich Christian in mich verlieben könnte. Oder auch die Tatsache, dass ich vollkommen unter Schock stand und nicht wusste, was zu tun war.

»Na ja, alles ist möglich.«

»Oder es ist eben alles, wie es vorher auch war und er wird mir genauso auf die Nerven gehen, wie vorher.« Ich versuchte immer noch zu verstehen, wonach Fiona so dringend in ihrem Buch suchte.

»Kann man dir helfen?«

»Nein, ich war der Meinung hier eine wichtige Notiz reingelegt zu haben, aber finde sie nicht.« Schwungvoll klappte sie das Buch zu und grinste mich an. Sicher handelte es sich dabei nicht um eine Notiz.

»Was stimmt mit dir nicht, Fiona?«

Ich blickte sie kurz skeptisch an.

»Er ist wach, du hast dein Leben wieder. Kann man sich da nicht freuen?«

»Du weißt, dass Blaine und du nun aber wieder mit ihr absprechen müsst, wann ihr hier allein sein könnt, denn Jenna wird nicht mehr den halben Tag im Krankenhaus sein.« Laura lachte erneut laut auf und ich verzog angewidert das Gesicht. Das war es also, was ich hier verpasst hatte? Das meine Mitbewohnerin ungeniert ihr Sexleben in unserem Zimmer auslebte?

»Gott, das will ich gar nicht hören. Ist ja ekelhaft, danke.« Ich rollte mit den Augen, um meinen Freundinnen klarzumachen, dass es einfach Grenzen gab.

»Du brauchst einfach auch mal wieder ein gutes Sexleben. Die einzige Sache in der ich Christian recht gebe.« Fiona zuckte mit den Schultern und warf ihr Buch auf ihr Bett.

»Na Danke! Ich habe es wirklich vermisst darüber zu reden.«

»Gewöhn dich dran, sicher kommt bald dein Lieblingsnachbar wieder und dann wird das wieder euer wichtigstes Thema werden.«

Ob er tatsächlich wieder zurück an den Campus kam, war genauso fraglich, wie die Frage, ob wir noch immer über dieses Thema streiten würden oder es jetzt alles anders laufen würde.

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