"Daaaaa!!! Dort müssen wir hin!"
Und ehe wir uns versahen, war Hobi auf und davon und alles, was Jimin und ich von unserem Freund noch sehen konnten, war eine kleine Staubwolke. Lachend versuchten wir den Lockenkopf einzuholen, was sich als schwerer herausstellte, als gedacht. Eigentlich müsste man meinen, wir hätten die letzten Stunden Zeit gehabt, um uns an den Stechschritt des Älteren zu gewöhnen, aber das stellte sich als schwerer raus, als gedacht.
Generell hatte ich nicht gewusst, dass man so viel Zeit dafür verbrauchen konnte, in EINEM Gebäude nach Klamotten u suchen. Aber die Times Square Mall in Seouls Innenstadt hatte definitiv genug Geschäft, um eine ganze Woche hier zu verbringen... mindestens.
Trotzdem musste ich zugeben, es machte schon Spaß durch die teilweise echt verrückten Sachen zu stöbern und sich vorzustellen, dass es Leute gab, die sowas freiwillig anzogen. Zudem war es mehr als lustig, dem übermotivierten Hobi dabei zuzusehen, wir er von einem Geschäft zum nächsten sprintete, sobald er etwas fand, was ihm gefiel... oder besser gesagt... was ihm an mir gefiel.
Kurz gesagt... ich weiß nicht, WIE viel Schwachsinn ich heute schon anziehen durfte. Und Jimin hatte natürlich nichts besseres zu tun, als von allem ein Foto zu machen. Theoretisch wäre es ja garnicht schlimm, mir von Hobi etwas raussuchen zu lassen, aber ich war einfach nicht der Typ für solche süßen Kleidchen. Das würde ich eh nie wieder anziehen!
Je näher Jimin und ich dem nächsten Geschäft kamen, in welches unsere Shopping Queen geflitzt, dest mehr wurde ich in der Vermutung bestätigt, dass Hobi ein weiteres "tolles" Kleid für mich gefunden hatte. Na das konnte ja was werden...
"Nein!", rief ich dem Schwarzhaarigen zu, sobald ich den rosanen Fummel in seiner Hand sah. "Och bittööö." Dachte Hoseok wirklich, sein Hundeblick würde mich umstimmen? Sicher nicht.
"Jimin, was meinst du", versuchte es der Modeexperte mit einer neuen Taktik. allein wenn ich schon das Grinsen auf dem Gesicht meines besten Freundes sehen konnte, wusste ich, dass das nicht gut für mich enden würde. "Park Jimin, denk nicht einmal daran."
Natürlich hatte meine Drohung wenig Auswirkungen und wenig später streckte mein ach so toller Freund seinen Daumen in die Höhe. Danke...
...für nichts.
Das durfte doch nicht war sein! Beinahe flehend sah ich zu Hobi, doch dieser blieb hart. Gerade, als ich zu einem weiteren Versuch starten wollte, die beiden Jungs davon zu überzeugen, mich nicht in dieses Ding zu zwingen, wurde unsere Aufmerksamkeit auf Jimins Handy gelenkt.
Der Blonde nahm schnell den Anruf entgegen und wandte sich dementsprechend kurz ab. Das Telefonat dauerte nicht lange. Keine Zwei Minuten später, die Hoseok damit verbracht hatte, mir noch weitere ganz tolle - nicht - Klamotten zu zeigen, war Jimin schon wieder bei uns.
"Tut mir Leid, Hobi... so gern ich Mira das Kleid angezogen hätte, aber wir müssen los. Wir sind sowieso schon zu spät." Ich weiß nicht, was in meinem Kopf vorging, aber kaum hatte der Sänger geendet, ließ ich einen Freudenschrei los, sodass wir froh seien konnten, gerade die einzigen in dem Geschäft zu sein. Meine Freude verschwand allerdings, als der Schwarzhaarige dicht an meinem Ohr vorbei ging. "Freu dich nicht zu früh... das wird nicht das letzt Mal sein, dass wir uns sehen und erst Recht nicht das letzte Mal, dass wir zusammen Shoppen gehen."
Jimins Sicht:
Wie ich bereits vermutet hatte, saßen die restlichen Jungs schon längst am Tisch, als auch wir an dem Restaurant eintrafen. Denn eins ging garnicht: Dass Mira Korea wieder verlassen würde, ohne einmal koreanisches Barbecue gegessen zu haben.
Kaum hatten auch wir unsere Plätze gefunden, begann unser Leader zu reden. "Und, wie war die Shopping tour." "Lustig...", kam es aus Mira, wie aus der Pistole geschossen, "...teilweise anstrengend...", sie warf Hobi einen vielsagenden Blick zu, "...aber lustig." Zum Ende hin konnte sich die Achwarzhaarig ein Lachen nicht verkneifen, was auch Namjoon nicht kalt ließ. "Lass mich raten, er war wie eine Horde aufgescheuchter Hühner in einer Person", kommentierte er Miras Aussage. Die Angesprochene lachte nun noch mehr, während Hobis Blick zu einem beleidigten wurde.
"Sie hat nicht einmal ein Kleid gekauft. Nicht eins! Und dabei sahen die doch so schön an ihr aus." Gespielt betroffen fasste sich Hobi ans herz, wobei alle aufgrund seiner Theatralik anfangen mussten, zu lachen.
"Tzz. Beschwer dich nicht. Wenigstens durftest du mit", lenkte Jungkook die Aufmerksamkeit auf sich, wobei seine eigenen darauf lag, den Ältesten in Grund und Boden zu starren. Dieser hatte Anscheinend schon damit gerechnet, denn es viel ihm nicht schwer, einen passenden Konter zu finden. "Wie oft noch. Du warst schon gestern nicht beim Training. Morgen haben wir ein Konzert, da geht das einfach nicht zwei Tage hintereinander."
Ich wusste, dass Jin das nicht absichtlich getan hatte, aber ich merkte, wie ich mich, je länger er sprach, immer mehr anspannte, während ich vorsichtig zu Mira schielte. Eigentlich hatte ich vorgehabt, ihr von unserem Konzert in Ruhe zu erzählen, doch das konnte ich jetzt natürlich vergessen.
Anscheinend bemerkte die Schwarzhaarigen meinen Blick auf sich, denn sie wandte sich wenige Sekunden später fragend an mich. "Was ist los?" "Also wegen des Konzertes... also ich... du..." Ich wusste wirklich nicht, was ich sagen sollte. "Was soll damit sein?" "Ist das denn okay für dich... also, wenn du mitkommst?"
Zu meiner Verwunderung fing Mira leicht an zu lachen. "Ja klar. Ich freu mich schon darauf, euch live zu sehen." Meine Kinnlade klappte einmal zwei Etage tiefer und hätte Tae neben mir diese nicht wieder hochgeklappt, säße ich wahrscheinlich noch Stunden mit offenem Mund da. Ich konnte nicht glauben, was ich da gehört hatte. Sie freute sich?!
Kaum hatte ich mich wieder zusammengesammelt, schlich sich auch auf mein Gesicht ein fröhliches Lächeln.
Trotzdem war ich irgendwie froh, dass die anderen unsere kleine Unterhaltung nicht mitbekommen hatten und als ich endlich wieder alles um mich herum mitbekam, sah ich, wie die anderen, allen voran Jin, versuchten, meiner Freundin zu erklären, wie man das ganze hier meisterte.
Wie auch die meisten meiner Bandmitglieder entschied ich mich anstatt für Schwein, für ein Stück Rindfleisch, welches ich auf den Tischgrill vor uns legte. Während mein Fleisch brutzelte, beobachtet ich schmunzelnd, wie Mira interessiert zuhörte, um was es sich vor ihr handelte.
Da es sich um ziemlich dünne Streifen Fleisch handelte, dauerte es nicht lange, bis ich mir mein Rind, zusammen mit anderen Beilagen, sogenannten Banchan, zusammenrollte und genüsslich in den Mund steckte. Mittlerweile hatten auch andere Sachen, wie eingelegtes Gemüse, ihren Weg auf die heiße Platte gefunden.
"Okay... das ist einfach nur geil!" Es war schwer zu übersehen, dass es Mira genauso gut schmeckte, wie mir und den anderen Jungs.
Es war schon spät, als ich müde ins Bett fiel. Und auch dort hatte ich nur den Gedanken im kopf, wie schön es nicht wäre, noch einmal neben Mira einzuschlafen...