no tears left to cry ʸᵒᵒⁿᵐᶦⁿ

»56«

[Jimin]

Gähnend wache ich auf und schaue aus dem Fenster. Draußen regnet es, was bedeutet, dass heute ein schlechter Tag werden wird.

„Guten Morgen", höre ich Yoongi sagen, mit seiner rauen Morgenstimme. Eine Gänsehaut überläuft meinen Körper und lässt mich ein leichtes Kribbeln fühlen.

„Guten Morgen", antworte ich leise und lege mich auf den Rücken, um mich zu strecken. Dabei sehe ich, dass mein Freund bereits sitzt und am Lesen ist. Es ist ein Buch, welches ich mal in seinem Unterricht vorgestellt habe. „Du hast dein Wort wirklich gehalten und angefangen es zu lesen."

„Du hast es gut vorgestellt und es klang ziemlich interessant, wieso auch nicht?"

Der Mann legt das Buch zur Seite, nimmt die Brille ab und schaut zu mir, lächelt mich dabei leicht an. Tiefe Augenringe prägen sein Gesicht und weil sie dunkler sind, lassen sie seine Haut nur noch blasser aussehen, als sie sonst schon ist.

„Hast du Kopfschmerzen? Du scheinst gestern ziemlich viel getrunken zu haben", sage ich leise und setze mich dabei ebenfalls auf, merke aber, dass ich schlecht geschlafen habe, dadurch dass mir mein ganzer Körper weh tut.

„Irgendwie nicht. Damit kann ich aber leben. Und dir? Wie geht es dir?", fragt er, „Du hast die ganze Nacht ziemlich unruhig geschlafen, weshalb ich dich beobachtet habe. Manche Positionen, in denen du geschlafen hast, sahen ziemlich schmerzhaft und irgendwie nicht sehr bequem aus."

Yoongi fängt an zu lachen. Es ist ein herzliches, ehrliches Lachen, wie ich es schon länger nicht mehr von ihm gehört. So muss ich lächeln, ehe ich ihm eine Antwort geben kann.

„Ich hab einige Träume gehabt, die mir Angst eingejagt haben. Träume, bei denen ich am liebsten weinen würde. Ich weiß nicht, wieso ich nicht wach geworden bin, aber sie scheinen mich die ganze Nacht gequält zu haben", sage ich.

„Was für Träume?"

„Du hast mich immer wieder umgebracht."

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Chocolate wings.