born to die ✘ the hunger game...

By TheDarkFlame

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BORN TO DIE. ❝BUT WHAT IF THE MONSTERS COME?❞ i used to ask my sister, when i was a little girl. she lo... More

Cαтo & Clove - Borɴ To Dιe.
PROLOG: Lιɢнт Iɴ Tнe Dαrĸɴeѕѕ.
♯Cнαpтer O1 ~ Oɴce Upoɴ A Tιмe.
♯Cнαpтer O2 ~ Welcoмe To My Lιғe.
♯Cнαpтer O3 ~ Tнe Deαdly Decιѕιoɴ.
♯Cнαpтer O4 ~ Beιɴɢ Hυɴтed Aт Nιɢнт.
♯Cнαpтer O5 ~ Tнe Gιrl Iɴ Tнe Mιrror.
♯Cнαpтer O6 ~ Tнe Reαpιɴɢ Dαy.
♯Cнαpтer O7 ~ Oɴ Tнe Edɢe Oғ Teαrѕ.
♯Cнαpтer O8 ~ New Allιeѕ Aɴd New Eɴeмιeѕ.
♯Cнαpтer O9 ~ Toмorrow Wιll Be Kιɴder.
♯Cнαpтer 1O ~ All We Hαd Iѕ Tαĸeɴ Awαy Froм Uѕ.
♯Cнαpтer 11 ~ Eɴтerιɴɢ Tнe Cαpιтol.
♯Cнαpтer 12 ~ Tнe вoy wнo αlwαyѕ lαυɢнed.
♯Cнαpтer 13 ~ Soмe ѕмαll dιѕpυтeѕ wιтн yoυr ғrιeɴdѕ.
♯Cнαpтer 14 ~ Lιĸe A Grecιαɴ Goddeѕѕ.
♯Cнαpтer 15 ~ Tнe Deer Wιтн Tнe Goldeɴ Aɴтlerѕ.
♯Cнαpтer 16 ~ Welcoмe тo тнe Freαĸѕнow.
♯Cнαpтer 17 ~ Mαy Tнe Oddѕ Be Ever Iɴ Yoυr Fαvor.
♯Cнαpтer 18 ~ Tнere Wιll Be Hope Aѕ Loɴɢ Aѕ Yoυ Sтιll Dreαмιɴɢ.
♯Cнαpтer 19 ~ See Yoυ Jυѕт Tнe Wαy Yoυ Reαlly Are.
♯Cнαpтer 2O ~ Tнe Sтαr Croѕѕed Loverѕ Froм Dιѕтrιcт Two I
♯Cнαpтer 21 ~ Tнe Sтαr Croѕѕed Loverѕ Froм Dιѕтrιcт Two II
♯Cнαpтer 22 ~ Dreαм Awαy Froм Tнe Preѕeɴт.
♯Cнαpтer 23 ~ Plαyιɴɢ Hιde αɴd Seeĸ.
♯Cнαpтer 24 ~ Helpғυl Advιceѕ Aɴd Lαѕт Iɴѕтrυcтιoɴѕ.
♯Cнαpтer 25 ~ Trαιɴιɴɢ Hoυrѕ Aɴd Dιғғιcυlт Iмpedιмeɴтѕ I
♯Cнαpтer 26 ~ Trαιɴιɴɢ Hoυrѕ Aɴd Dιғғιcυlт Iмpedιмeɴтѕ II
♯Cнαpтer 27 ~ Tнe Uɴeхpecтed Iɴтerroɢαтιoɴ.
♯Cнαpтer 28 ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Aѕнeѕ I
♯Cнαpтer 29 ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Aѕнeѕ II
♯Cнαpтer 3O ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Sɴowғlαĸeѕ.
♯Cнαpтer 31 ~ I Doɴ'т Wαɴт To Dιe So Yoυɴɢ.
♯Cнαpтer 32 ~ Soмeтнιɴɢ Sтrαɴɢe Iѕ Goιɴɢ Oɴ Here.
♯Cнαpтer 33 ~ We Are A Teαм.
♯Cнαpтer 34 ~ Trιcĸѕ Aɴd Tнreαтѕ.
♯Cнαpтer 35 ~ Fυɴ Iɴ Gαмeѕ.
♯Cнαpтer 36 ~ Heαrтғelт Syмpαтнy.
♯Cнαpтer 37 ~ Iт'ѕ Sυcн A Crυel World, Iѕɴ'т Iт?
♯Cнαpтer 38 ~ Teαrѕ, Cнrιѕтмαѕ αɴd Uɴιcorɴ Cαĸe.
♯Cнαpтer 39 ~ Oɴe Moмeɴт ιɴ Tιмe.
♯Cнαpтer 4O ~ Tнαт Tнιɴɢ αвoυт New Yeαrѕ Eve.
♯Cнαpтer 41 ~ Reαl ... Or Noт Reαl?
♯Cнαpтer 42 ~ Solvιɴɢ Tнe Pυzzle.
♯Cнαpтer 43 ~ Mιdɴιɢнт Coɴverѕαтιoɴѕ.
♯Cнαpтer 44 ~ Trυѕт Aɴd Dιѕтrυѕт.
| 45. COUNTDOWN
| 46. DEMONS
| 47. PRIVATE SESSIONS
| 48. DRESSES AND SCORES
| 49. HOW TO BE MYSELF
| 50. THE GIRL ON FIRE
| 51. UNTIL MIDNIGHT
| 52. STAY WITH ME
STRANGE LANDS.
| 53. ALMOST LOVER
| 54. SIXTY SECONDS
| 55. FIRST KILLS
| 56. LITTLE BIRD
| 57. FAKE LOVE
| 58. ALLIES
| 59. SILENT NIGHT
| 60. LAST CHRISTMAS
| 61. KINGDOM OF ISOLATION
| 62. LOVERBOY
| 63. THE CAREERS
| 64. FIRE AND BLOOD
| 65. DEADLY SMOKE
| 66. ALIVE AND WELL
| 67. GOLDEN CAGE
| 68. MIDNIGHT TERRORS
| 69. SILK HEART
| 71. MIDNIGHT MEMORIES
| 72. TRACKER JACKERS
| 73. HALLUCINATIONS
| 74. FROZEN
| 75. SHATTER ME
| 76. LET IT GO

| 70. THE HUNT

400 13 11
By TheDarkFlame

[ ACT TWO: STRANGE LANDS ]
[ CHAPTER SEVENTY: THE HUNT ]

❝ARE WE THE HUNTERS ━ OR ARE WE THE PREY?

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DER WALD SCHIEN UNVERÄNDERT.

Nirgends existierten visuelle Anzeichen des Waldbrandes - Die Baumkronen erstrahlten in lebensfrohem Grün, die Sonne stand hoch am leuchtend blauen Himmel, Blätter wurden vom frischen Wind zum Rascheln gebracht, und die warme Luft duftete süß nach Wildblumen.

( Das perfekte Abbild eines Laubwaldes. Wie immer hatten die Spielmacher fabelhafte Arbeit geleistet. )

Nur seine Bewohner hatten noch mit den Folgen des Feuers zu kämpfen, ebenso wie wir Tribute.

Winzig kleine Vögelchen flatterten über unseren Köpfen zwitschernd hin und her, ihr hellblaues Gefieder schimmerte im Sonnenlicht, während sie mithilfe loser Zweige ihre Nester neu errichteten. Flauschige Eichhörnchen sprangen im Dickicht umher, pelzige Öhrchen richteten sich auf, lauschten, ob noch immer Gefahr drohte ... ob es sicher war, herauszukommen, und nach Nahrung zu suchen.

Nahrung - etwas, das auch wir dringend benötigten, denn unsere Vorräte beschränkten sich nun mehr auf drei Energieriegel und eine Tüte Trockenfrüchte, sowie eine zerdrückte Dose Rosinen. Das Müsli und die Schokoflocken hatten wir, kurz nachdem ich wieder ins Land der Lebenden zurückgekehrt war, mit dem halben Dutzend Heidelbeeren vermischt, die Marvel und Peeta im Wald gefunden hatten. Noch immer knurrte mir aufgrund des kargen Mahls der Magen.

( Immerhin mussten wir uns keine Gedanken darum machen, einer Dehydrierung zu erliegen - unsere Wasserflaschen waren randvoll gefüllt, dem rauschenden Fluss sei Dank. )

Unser Ziel war eindeutig: Endlich unsere Vorräte samt altem Schlafplatz zu erreichen, und das am besten heute noch, vor Einbruch der Nacht.

Deswegen waren wir auch, kaum, dass wir unser mickriges Frühstück zu uns genommen hatten, sofort in Richtung altes Lager aufgebrochen - hatten das steinige Ufer entlang des rauschenden Flusses verlassen, befanden uns nun auf einem Wildpfad nahe des Waldrandes, wo wir über zersplitterte Äste und raschelndes Laub wanderten.

Trotz unseres Wunsches, es vor Einbruch der Nacht zurück zum Lager zu schaffen, kamen wir nur langsam voran - Glimmer wurde noch immer von Marvel gestützt, auch wenn ihr Knöchel inzwischen schon viel besser aussah, und Peeta strolchte am Waldrand herum, hielt Ausschau nach ein paar Wildkräutern.

Irgendwann folgten wir einem kleinen Flussauslauf tiefer in den Wald hinein, da dieser laut Karte alsbald auf eine Ansammlung Beerensträucher treffen sollte - von denen jedoch keiner wusste, ob sie überhaupt noch existierten ... oder inzwischen dem Feuer zum Opfer gefallen waren.

( Das würde den Spielmachern ähnlich sehen - den Laubwald zwar unverändert erscheinen zu lassen, jedoch sämtliche Nahrungsquellen in ihm zu zerstören. )

Hin und wieder wechselten wir ein paar Worte - Marvel machte ein paar Scherze, Glimmer beschwerte sich über die Hitze - doch ansonsten herrschte angenehmes Schweigen, unterbrochen einzig und allein vom fernen Rauschen des Flusses, dem fröhlichen Zwitschern der Vögel, und dem launischen Wind, der ab und an Blätter und Sträucher zum Rascheln brachte.

Peeta schloss zu uns auf, als wir einen mit Kletterpflanzen überwucherten Hang hinabkletterten, in seinen Händen ein Stofftuch, aus dem ein paar Wildkräuter hervorschauten.

Ein Anflug von Hoffnung überkam mich.

( Vielleicht doch nicht alle Nahrungsquellen. )

»Na komm, Clove«, meinte Cato, der seit wir aufgebrochen waren, darauf bestanden hatte, an meiner Seite zu laufen, und streckte die Hand aus, um mir den Abhang hinunter zu helfen. Noch immer brauchte ich etwas Zeit, um meine Orientierung wiederzufinden, was Cato als Zeichen betrachtete, mich bloß nicht aus den Augen zu lassen. Da ich auch sonst nicht allzu schnell unterwegs sein durfte, hatten wir uns damit abgefunden, das Schlusslicht zu bilden.

Zu unserem Glück, waren die Beerensträucher vom Feuer verschont geblieben - und als wir die kleine Lichtung wieder verließen, waren unsere Jackentaschen voller Heidelbeeren, Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren, die wir in frische Tücher gewickelt hatten, nachdem Glimmer und ich uns davon überzeugt hatten, dass es sich dabei nicht um giftige Replikationen der Spielmacher handelte ... Und Peeta hatte sogar ein paar wild wachsende Möhren entdeckt.

Ob durch das unerwartete Finden von Nahrungsmitteln, oder den mehr und mehr aufkommenden Wind - unsere Stimmung wurde zunehmend heiterer ... Ich hatte das Gefühl, dass selbst Marvels Scherze besser wurden, ertappte ich mich hin und wieder dabei, wie sich meine Lippen zu einem flüchtigen Lächeln verzogen.

Der Pfad wurde mit der Zeit ebener, der Flussauslauf führte uns nun wieder in Richtung Waldrand - bereits jetzt vernahmen wir das wilde Rauschen des Flusses, und das Plätschern, wann immer das Wasser auf Felsen und Steine traf.

Und dann, eben als wir den Waldpfad verließen, und unsere Stiefel die harten Steine des Ufers berührten, da sahen wir sie - Katniss Everdeen, das Mädchen, das in Flammen stand.

ICH GLAUBE, ES WAR MARVEL, DER SIE ZUERST ENTDECKTE.

( In dem Moment hatte wohl keiner von uns damit gerechnet, dass diese Entdeckung schon bald einen meiner Verbündeten das Leben kosten würde ... Und einen Weiteren von uns zum Verräter machte. )

»Hey, hey, Leute - da! Oh, oh, da ist sie, da ist sie! Seht mal, da ist sie!«, rief Marvel, und deutete wild auf Katniss, die sich nichts ahnend in einer kleinen, buchtähnlichen Flusskurve herumtrieb.

Von unseren Stimmen aufgeschreckt, hob sie den Kopf - und ich erkannte, selbst aus der Entfernung heraus, die blanke Panik, die sich in ihren Augen abzeichnete, kaum, dass sie uns identifiziert hatte.

( Offenbar war auch sie nicht vom Feuer verschont geblieben - ich entdeckte eine Reihe leichter Brandflecken inmitten ihres geröteten Gesichts. Wahrscheinlich hatte sie am Fluss ihre Verbrennungen kühlen wollen, hatte jedoch nicht bedacht, dass sie sich somit schutzlos jedem präsentierte, der dann aus dem Wald hervorkam. )

Hektisch machte sie nun, dass sie aus dem Fluss rauskam, hievte sich ans Ufer und stürmte in den angrenzenden Wald hinein, wodurch uns nichts anderes übrig blieb, als ebenfalls die Schritte zu beschleunigen, und die Verfolgung aufzunehmen. Da sowohl wir, als auch Katniss, allesamt etwas geschwächt erschienen, waren wir zwar nicht die Schnellsten, achteten jedoch darauf, sie bloß nicht aus den Augen zu verlieren.

( Immerhin erwarteten die Zuschauer nun eine unterhaltsame Show. Unabhängig davon, wie unser Gemütszustand war - ob wir verletzt waren, müde, erschöpft ... Sie erwarteten Action, Entertainment und natürlich auch Blutvergießen. Und wenn wir ihnen diese Show nicht lieferten ... dann hatten wir ihre Gunst ebenso verloren, wie wir unsere Favoritenrollen verlieren würden. Dann gab's keine Geschenke mehr - und auch keinerlei Gnade von den Spielmachern. )

Also riss ich mich zusammen, und versuchte mit meinen Verbündeten mitzuhalten, die vor mir über die Felsen des Ufers sprangen, und dann in den Tiefen des Waldes verschwanden. Cato und Marvel machten sich einen Spaß daraus, Everdeen hinterherzurufen, sie zu verspotten - ab und an hörte ich auch Glimmers melodisches Kichern inmitten des Gejohles - Ich dagegen, konzentrierte mich einzig und allein darauf, nicht umzukippen, denn außer Peeta, der stumm neben mir herjoggte, war keinerlei Hilfe in Sicht - meine Verbündeten waren inzwischen längst meinem Blickfeld entschwunden, und auch Peeta war - in Anbetracht der Situation, in der wir uns befanden - wohl kein allzu verlässlicher Verbündeter mehr.

( Ich wusste, dass, wenn wir es schaffen würden, Katniss Everdeen, das Mädchen, das in Flammen steht, auszuschalten, ihre Sponsoren - unter ihnen auch jene, die sie uns während der Vorbereitungszeit gestohlen hatte - höchstwahrscheinlich wieder zu uns zurückkommen würden ... Wodurch wir unsere Vorteile, die wir im Verhältnis zu den anderen Tributen bereits besaßen, noch um ein Vielfaches verstärken könnten ... Und außerdem war sie ja selbst für all das verantwortlich - Wer sich vor der Arena einen Namen machte, der musste sich nicht wundern, wenn alle ihn dann später als Zielscheibe wählten. Es galt stets, die Hauptfavoriten auszuschalten, und dann deren Sponsoren zu übernehmen. )

Nun hatten auch Peeta und ich das Flussufer hinter uns gelassen, und schlossen zu unseren Verbündeten auf, die nach wie vor, johlend durch den Wald jagten.

( Ich versuchte, den Gedanken an das kleine Mädchen - Everdeens Schwester, die in diesem Moment zitternd vor dem Fernseher in Distrikt Zwölf sitzen musste, und verzweifelt hoffte, dass wir versagten - zu verdrängen. Eben weil ich wusste, wie schmerzhaft es war, seine Schwester sterben zu sehen, konnte ich nicht behaupten, dass mich Everdeens Tod sonderlich erfreute. )

Als wir auf der kleinen Lichtung ankamen, auf der unsere Verbündeten Halt gemacht hatten, hätte ich erwartet, Katniss hilflos und in eine Ecke gedrängt vorzufinden - doch da hatte ich mich gewaltig getäuscht. Nein, stattdessen erhaschte ich lediglich einen Blick auf den Saum ihrer schwarzen Tarnjacke, der zwischen den Blättern eines robust wirkenden Eichenbaums verschwand, auf den sie sich gerettet haben musste, bevor meine Verbündeten die Lichtung erreichten.

( Tja, zu früh gefreut. )

So blieb uns erst mal nichts anderes übrig, als unten stehenzubleiben, und die Lage zu analysieren.

( Nichtsdestotrotz - Katniss Everdeen saß in der Falle. Sie konnte nirgendwohin, auch wenn sie sich für den Moment außerhalb unserer Reichweite befand. )

Ich schluckte.

Sämtliche Kameras mussten nun auf uns gerichtet sein - für die Zuschauer war das der Höhepunkt des Tages.

»Das Mädchen, das in Flammen steht!«, verkündete Cato selbstsicher - nachdem er wieder zu Atem gekommen war - und ließ seinen Blick den Baumstamm hinaufwandern ... bis zum Ast, auf dem Katniss saß, die zitternden Finger in die zerklüftete Rinde gebohrt.

»Und was jetzt?«, traute Marvel sich zu fragen, doch Cato ignorierte ihn.

»Erwischt!«, lachte Glimmer triumphierend. »Die Kletterei hilft dir nicht weiter!«

( Tja, wollten wir's hoffen, denn sonst ... )

Plötzlich wandte Katniss den Kopf, blickte freimütig zu uns hinunter. In ihren Augen funkelte etwas - ein Anflug von Trotz?

Ich runzelte die Stirn.

Ein Lächeln huschte über Everdeens Gesicht.

»Wie geht's denn so, da unten?«, fragte sie unvermittelt, und legte den Kopf schief. Ihre Stimme strahlte Fröhlichkeit aus - doch ich erkannte, dass ihre Hände nach wie vor zitternd den Baumstamm umfassten.

( Ein einsamer Rettungsanker inmitten eines wilden Ozeans - )

»Ganz gut. Und selbst?«, antwortete Cato lässig, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, und lächelte grimmig.

»War ein bisschen zu warm für meinen Geschmack. Hier oben ist die Luft besser. Also ... warum kommt ihr nicht hoch?«, fragte Katniss mit süßlicher Stimme, und sah uns der Reihe nach an.

( Von ihrer Position aus, war sie ganz klar im Vorteil - nämlich außer Reichweite. )

Dafür waren wir allerdings zu fünft. Okay, vielleicht auch nur zu viert ... denn im Grunde glaubte ich nicht, dass Peeta es fertig brächte, Katniss umzulegen - wahrscheinlich könnte er nicht einmal zusehend danebenstehen.

Ich glaubte eher, jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt für ihn, das Bündnis mit uns zu brechen - denn sobald Katniss tot war, hatte er seinen Zweck erfüllt - den Zweck, den ich ihm mehr oder weniger aufgezwungen hatte ...

( Oder nicht? Hatte Cato sich inzwischen vielleicht umentschieden? Hatte Peetas selbstloser Einsatz, mir das Leben zu retten, ausgereicht, um nicht von meinem Distriktpartner beseitigt zu werden? )

Ich bezweifelte es.

Wo ich ( und vielleicht auch Glimmer und Marvel ) noch gezögert hätten, da tat Cato, was getan werden musste - denn er behielt trotz seiner oftmals überstürzten Handlungen stets das große Ganze im Blick - zu gewinnen.

Deshalb konzentrierte ich mich auch darauf, Peeta ja nicht aus den Augen zu lassen - wenn er abhauen würde, wusste ich zwar nicht, ob ich ihn aufhalten könnte - aber wenn er versuchen sollte, meinen Verbündeten etwas anzutun ... dann half ihm auch nicht die Tatsache, dass er mein Leben gerettet hatte. Ich würde ihn töten müssen.

( Beteten wir, dass es dazu nicht kam. )

»Kannst du haben!«, frohlockte Cato, und brachte mich damit wieder ins Geschehen zurück.

Erneut runzelte ich die Stirn.

( Hatte er denn wirklich vor, den Baumstamm zu erklimmen, und - )

»Wartet«, durchbrach Glimmers melodische Stimme meine zweifelnden Gedanken.

Unaufgefordert hielt sie meinem Distriktpartner ihren Silberbogen mitsamt des Pfeilköchers vors Gesicht.

»Nimm das hier, Cato«, bot sie an, wovon ich ihr im Stillen jedoch abriet. Cato war kein sonderlich guter Bogenschütze. Er hatte während unserer Ausbildung stets zu praktischeren Waffen gegriffen - ihm fehlte die Geduld, etwas zu anvisieren.

( Ich befürchtete schon, dass die Situation irgendwie in einer Katastrophe enden würde, konnte aber auch nicht allzu viel tun, da ich noch immer Peeta beobachtete, und gleichzeitig versuchte, meine Rolle für die Zuschauer halbwegs akzeptabel zu verkörpern - auch wenn mir Cato und Glimmer in diesem Punkt um Meilen voraus waren. )

»Nein. Mit dem Schwert geht's besser«, lehnte Cato ihr Angebot ab, und machte sich dann daran, den Baumstamm zu erklimmen.

( Ich fragte mich, was er vorhatte - hinaufklettern, ja, sicher - aber was tat er, wenn er einmal auf Everdeens Höhe angekommen war? Dachte er, sie würde sich einfach erstechen lassen, so ganz ohne einen Kampf? Ich glaubte das nicht. Würden sie miteinander auf dem Ast ringen, bis einer von beiden herunterfiel? Glimmer hatte nicht Unrecht gehabt, Cato ihren Bogen anzubieten - wir hätten Katniss Everdeen doch einfach vom Baum schießen können, statt uns in eine Höhe hinaufzuwagen, aus der ein Sturz tödlich enden könnte! )

»Du bist sowas von erledigt!«, frohlockte Glimmer in jenen Moment.

( Ich hoffte, dass sie Recht behielt - Aber sie hatte mitten in einem Verhör gesteckt, während wir versucht hatten, die Hängematten des Trainingscenters zu erklimmen - und allesamt abgestürzt waren. )

Auch Marvel wechselte jetzt in den Anfeuerungsmodus, und reckte die Fäuste: »Komm schon, hol sie dir, Cato, rauf mit dir!«

Ich schluckte.

Befangen beobachtete Katniss, wie Cato den Baumstamm erklomm, ihr immer näher und näher kam. Ihrem furchtsamen Gesichtsausdruck nach, hoffte sie wohl, dass er jeden Moment abrutschte - verständlich.

Doch zu meiner großen Erleichterung bemerkte ich, dass Cato keinerlei Schwierigkeiten hatte, voranzukommen - und so machten wir uns nun einmal mehr daran, ihn anzufeuern.

»Komm schon, Cato, beeil dich!«

»Los, los, mach schon, Cato!«

»Er hat dich, Katniss!«

»Los, Cato, los!«

Enthusiastisch schallten die Stimmen von Glimmer und Marvel über die Lichtung - auch, wenn mir auffiel, dass Marvel den stummen Peeta skeptisch im Blick behielt.

»Töte sie, Cato«, rief ich, und sah nach oben, um ebenfalls etwas Anfeuerungsarbeit zu leisten. »Töte sie!«

( Plötzlich überkam mich das eiskalte Gefühl der Panik - siedend heiß fiel mir ein, dass sie noch immer mein Messer besaß. Cato konnte das nicht wissen - er dachte, sie wäre unbewaffnet. Aber was sollte ich tun? Mein Distriktpartner befand sich nun schon etliche Meter über dem Waldboden. Ihn zurückzurufen, nur weil Katniss bewaffnet, und ich um seine Sicherheit besorgt war, würde ihn aussehen lassen wie einen Idioten. Ihn bloß vorzuwarnen, könnte sie stattdessen dazu bringen, das Messer überhaupt erst hervorzuholen - )

»Ich bin gleich bei dir!«, rief Cato, ermutigt durch unseren Beistand, und griff nach einem Ast - ein Ast, der viel zu dünn war, um sein Gewicht halten zu können, was wir leicht bemerkt hätten, wären wir nicht so darauf fixiert gewesen, Katniss so schnell wie möglich zu erledigen.

Und so kam es schließlich, wie es kommen musste: Mit einem lauten Knacken brach der Ast, an welchem er eben noch versucht hatte, den Baumstamm zu erklimmen, und Cato stürzte in die Tiefe.

( Ich hörte Glimmer schreien - ihr panisches Kreischen hallte über die Lichtung ... Doch meine Schreie waren stumm, schienen mir in der Kehle festzustecken ... )

Dumpf kam Catos Körper auf dem von Laubblättern übersäten Waldboden auf.

( Oh nein. Nein, nein, nein, nein, nein - )

Glimmer eilte herbei, um zu sehen, ob ihm etwas fehlte - mir drohten stattdessen die Beine wegzuknicken, während ich versuchte, die Tränen wegzublinzeln, die mir in die Augen getreten waren.

( Wenn er sich etwas gebrochen hatte - )

Cato schaute jedoch nur etwas verwirrt aus der Wäsche - Ein Stein fiel mir vom Herzen, als er sich scheinbar mühelos aufrappelte, und mit hochrotem Gesicht erst den Baum und schließlich Katniss betrachtete, welche sich sichtlich über seinen Absturz zu freuen schien.

Unschlüssig - und in Catos Fall stocksauer - sahen wir einander an.

Dann griff Glimmer nach ihrem Bogen.

»Ich mach's selbst«, hörte ich sie murmeln, sah, wie sie einen Pfeil in die Sehne legte, und auf die Baumkrone zielte, in der Katniss sich versteckt hielt.

( Ich hatte zwar nicht sonderlich viel Ahnung vom Bogenschießen, glaubte aber zu wissen, dass sowohl der Winkel, als auch das von Blättern verdeckte Ziel, alles andere als ideal war. )

Trotzdem verfehlte Katniss der Pfeil nur knapp.

Sichtlich geschockt drückte sie ihren Körper an den Baumstamm - keine Sekunde zu spät, während Glimmers Silberpfeil nur ein paar Zentimeter über ihrem Kopf auf den Stamm traf.

( Wow, das war in der Tat haarscharf gewesen. )

Ich wollte eben vorschlagen, dass Glimmer noch einen zweiten Pfeil abschießen sollte, da -

Offenbar sauer, dass er sich soeben vor ganz Panem zum Löffel gemacht hatte, verschlimmerte Cato die Situation, indem er Glimmer ihren Bogen aus der Hand riss, fest entschlossen, seine Ehre wiederzuerlangen.

»Gib her«, fuhr er sie an, und stieß sie zur Seite, während er mit der Waffe auf Everdeen zielte.

»Verzeihung?«, empörte sich Glimmer, nachdem sie taumelnd ihren Stand wiedergefunden hatte. »Ich bin verletzt, falls dir das entfallen sein sollte!«

Marvel schüttelte den Kopf, und griff nach ihrem Arm, wahrscheinlich, um sie zu stützen - ich hörte, wie er ihr etwas zuraunte, während ich befangen beobachtete, wie sich das Geschehen entfaltete.

Glimmer seufzte kapitulierend, warf Cato zwar noch einen skeptischen Blick zu, bemühte sich dann jedoch um ein aufmunterndes Gesicht.

»Okay, warte ... warte ... Jetzt, schieß sie runter«, entschied sie, als Cato endlich ein akzeptables Schussfeld erwischt hatte. In ihrer Stimme schwang nach wie vor ein bitterer Unterton, doch hoffte sie wohl, dass ihre Ermutigung ihm wenigstens beim Zielen half ...

( Zisch. )

Catos Pfeil - immerhin hatte er es überhaupt geschafft, ihn abzuschießen - blieb mehrere Meter über Glimmers Versuch im Baum stecken.

Ich stöhnte unterdrückt.

( Zwei Pfeile weniger. Ganz toll. )

Katniss seufzte.

»Vielleicht wirfst du lieber dein Schwert«, schlug sie vor, und ich erkannte, dass Cato inzwischen vor Wut schäumte.

( Damit war er aber - ausnahmsweise - nicht allein. )

Wir alle fühlten uns verarscht - verarscht und machtlos, während wir die aussichtslose Situation zu analysieren versuchten.

( Tatsächlich - Zu früh gefreut. )

Ratlos blickten wir einander an, bis sich auf einmal Peeta zu Wort meldete, der - wow - immer noch nicht abgehauen war.

»Belagern wir sie doch einfach«, schlug er vor. Wir wandten uns um, Cato angepisst wie eh und je, doch Peeta sprach tapfer weiter. »Wenn sie nicht verhungern will, dann muss sie irgendwann runterkommen. Töten wir sie dann.«

Erschien mir plausibel - obwohl wir nicht unbedingt die besten Kandidaten für eine Belagerung waren - auch unsere Vorräte wurden knapper und knapper.

( Peeta spielte auf Zeit - sowohl sein furchtsamer Gesichtsausdruck, als auch die Tatsache, dass eine Belagerung Everdeens Leben unweigerlich verlängern würde, bestätigten meine Vermutung. Aber es gab nichts, das er tun konnte. Sie würde höchstwahrscheinlich auf diesem Baum verhungern, es war nur noch eine Frage der Zeit ... denn sie war zu stur, um sich uns zu ergeben, und ein kleiner Teil von mir bewunderte sie dafür. )

»Von mir aus. Aber jemand muss Feuerholz sammeln«, beschloss Cato mürrisch, gab Glimmer ihre Waffe plus Köcher zurück, und verschwand dann im Wald - vielleicht, um sich abzureagieren, vielleicht, um tatsächlich etwas Feuerholz zu sammeln.

Marvel folgte ihm wenig später, murmelte etwas davon, Cato im Auge behalten zu müssen, während Glimmer sich auf einen Baumstumpf setzte, und ihre verbliebenen Pfeile zählte.

Ich runzelte die Stirn, warf argwöhnisch einen Blick zu Everdeen hinauf, die uns jedoch nicht mehr zu beachten schien, sondern sich auf ihrem Ast in eine bequeme Position zu begeben versuchte.

Seufzend ließ ich meinen Blick weiterwandern.

Rasch stellte ich fest, wie unpraktisch die Lichtung als dauerhaftes Lager war - die Vorderseite bot keinerlei Deckung, der Boden bestand aus steinharter, festgetrockneter Erde, und ich entdeckte eine Ameisenstraße ganz in der Nähe, die mir einen Schauer über den Rücken jagte.

Hätten wir noch unsere Campingausrüstung gehabt, wäre all das vielleicht auszuhalten gewesen ... Nun, immerhin war der Fluss nicht allzu weit entfernt. Und vielleicht könnten wir uns aufteilen, zum alten Lager zurücklaufen, und die Rucksäcke holen ...

Während ich so vor mich hin grübelte, blieben meine Augen plötzlich an Peeta haften, der liebeskrank zu Katniss hinaufsah.

( Na, großartig. Noch mehr Drama. )

Kopfschüttelnd machte ich es mir am Fuße eines benachbarten Ahornbaums bequem - achtete auf genügend Abstand zwischen mir und den Ameisen - und schloss die Augen.

FUNKELNDE STERNE ÜBERSÄTEN DEN HIMMEL DER ARENA.

Inzwischen war die Nacht hereingebrochen, und nachdem jeder von uns einen Löffel Brei verdrückt hatte - einen klebrigen Mix aus frischen Beeren und den Resten eines zerkrümelten Energieriegels, vermischt mit etwas Honig, den Marvel ganz in der Nähe gefunden hatte - hatten wir uns bibbernd in unsere Jacken gekuschelt, und auf dem steinharten Boden versucht, einen Schlafplatz zu errichten.

Das Adrenalin, das während der Jagd auf Everdeen meine Sinne überflutet hatte, war mittlerweile verklungen, sodass ich die Nachwirkungen der Rauchvergiftung zu spüren begann - das leichte Halskratzen, das durch den Fruchtsaft der Wildbeeren noch verstärkt wurde, der brennende Schmerz, der mich beim Atmen durchfuhr, die Schwindelgefühle und Kopfschmerzen, sowie das qualvolle Stechen, das mir in unregelmäßigen Abständen durch die erschöpften Glieder schoss.

Darüber hinaus bemerkte ich, dass mein Körper sich allmählich taub anfühlte - was jedoch auch daran liegen könnte, dass die Spielmacher nach Einbruch der Dämmerung die Temperaturen so weit heruntergefahren hatten, dass selbst unser Lagerfeuer uns nur notdürftig warm hielt.

Auch die Schmerztablette, die ich nach unserem dürftigen Abendessen mit etwas Wasser hinuntergespült hatte, war bisher kaum imstande, etwas auszurichten. ( Ich wollte mir lieber nicht vorstellen, wie schlimm die Schmerzen erst wären, hätte ich keine Tablette genommen. )

Glimmer schien mein Schicksal zu teilen - auch sie hatte sich während der Verfolgungsjagd übernommen. Ich hatte sie dazu überredet, ebenfalls eine Schmerztablette zu nehmen - das schnelle Laufen über die Steine des Ufers hatte ihren Knöchel erneut anschwellen lassen, sodass sie inzwischen nicht mal mehr auftreten konnte.

Ich gähnte laut, und versuchte die Müdigkeit, die meinen Geist wieder und wieder überkam, zu verdrängen. Ich wusste nicht, wie spät es war, aber da die Hymne bisher nicht erschienen war, könnte es kurz vor Mitternacht sein.

Glimmer hatte die erste Wache übernommen - sie lehnte an einem Baum in der Nähe, den Silberbogen in der Hand, ihr Gesicht erhellt vom Schein einer lodernden Fackel, die wir entzündet hatten, nachdem das Feuer den Geist aufgegeben hatte.

Auf dem Waldboden eine bequeme Position zu finden, erschien zwecklos, und ich hatte panische Angst, dass die Ameisen es sich in meinen Kleidern gemütlich machen würden, sobald ich einschlief.

Außerdem hatte Cato meinen Vorschlag, uns aufzuteilen, um die Rucksäcke zurückzuholen, energisch abgeschmettert - indem er verkündet hatte, dass er diese Aufgabe keinem unserer Verbündeten anvertraute, wodurch ein heftiger Streit entstanden war, bei dem Cato mal wieder einen seiner berüchtigten Wutanfälle bekommen hatte, und wir am Ende nur noch versucht hatten, ihn zu beruhigen, damit er nicht noch jemanden umbrachte.

( Von dort oben, musste Katniss eine recht unterhaltsame Show gehabt haben - doch rührte sie sich inzwischen nicht mehr, ihre Silhouette von den dichten Blättern des Baumes verborgen. )

Ich seufzte, doch der Laut verklang zwischen dem klagenden Schrei einer Eule und dem konstanten Summen eines Insektenschwarms, der sich ganz in der Nähe befinden musste.

Wir hatten nun bloß noch eine Tüte Trockenfrüchte, die zerquetschte Büchse mit den Rosinen und die zwei Energieriegel, dazu eine magere Anzahl Karotten und ein kleines Sträußchen Wildkräuter.

Wie lang sollte die Belagerung denn Catos Meinung nach dauern? Hatten wir Everdeen erledigt, bevor oder nachdem wir verhungert waren?

Genervt verdrehte ich in der Dunkelheit die Augen, als ich an seinen heutigen Wutanfall zurückdachte. So ein Blödsinn, aber wirklich.

Ich würde morgen nochmal mit aller Vernunft versuchen, ihn von meinem Plan zu überzeugen. Es war schließlich unsere einzige Chance, nicht komplett den Verstand zu verlieren - unsere Nerven waren jetzt schon zum Zerreißen gespannt, die Stimmung gereizter als jemals zuvor. 

( Catos brillanter Einfall, uns Vorräte zu beschaffen - der wieder einmal nur darin bestanden hatte, am Lagerfeuer mit Glimmer zu flirten, die noch immer sauer auf ihn war - hatte in einem Fehlschlag geendet - kurz darauf war das Feuer sogar erloschen, was Marvel wiederum dazu animiert hatte, über Catos nicht existente Flirtkünste zu spotten. )

»Wie geht's dir?«, fragte Glimmer, und durchbrach Marvels Schnarchen, welches seit einer halben Stunde die kalte Nachtluft erfüllte.

»Eher bescheiden«, gab ich gähnend zurück.

Erleuchtet vom sanften Licht der Fackel, erkannte ich die Sorge auf Glimmers Gesichtszügen, während sie mir vorsichtig eine kühle Hand auf die Stirn legte.

»Dein Fieber ist nicht zurückgekehrt. Ein gutes Zeichen«, stellte sie erleichtert fest, und schenkte mir ein kleines Lächeln.

»Schon, aber ich werde wohl doch an Unterkühlung sterben.«

In jenem Moment frischte der Wind auf, meine Worte untermalend, die kühle Nachtluft nach Sommerblumen und feuchter Erde duftend.

Glimmer lachte herzlich.

»Hoffen wir's nicht.«

Ihr Blick wanderte von Marvel, der sich in einen Laubhaufen gekuschelt hatte, zu Cato, der mit verschränkten Armen unter einem Ahornbaum lag ... und blieb schließlich an Peeta kleben, der an einen Baumstumpf gelehnt, in den Himmel hinaufstarrte.

»Was glaubst du, was er nun vorhat?«, flüsterte Glimmer.

Ich zuckte mit den Achseln, ihrem Blick folgend.

»Tja, wenn er clever ist, haut er heute Nacht ab. Wir haben Everdeen gefunden, wir brauchen ihn im Grunde nicht mehr. Allerdings hat er mich vor dem Feuer gerettet, also lässt Cato ihn vielleicht am Leben ... auch wenn das eher unwahrscheinlich ist«, fasste ich düster zusammen.

Glimmer nickte stumm.

Während ich in den Sternenhimmel hinaufblickte, fiel mir auf, dass ich Peeta noch nicht einmal gedankt hatte.

( Irgendwie war er mir immer ausgewichen, als ich versucht hatte, einen Schritt auf ihn zuzumachen ... er hatte sich mit allem anderen beschäftigen wollen - Beeren und Kräuter zu sammeln, den Weg auszukundschaften - nur nicht mit mir. Es schien, als fürchtete er sich davor, in meiner Nähe zu sein ... fast so, als würde er sich schämen ... als würde er es bereuen, mir überhaupt jemals das Leben gerettet zu haben. )

Ich seufzte erschöpft, und schloss die Augen - riss sie jedoch sofort wieder auf, als ein dumpfes Stöhnen die kühle Nachtluft zerriss.

Verschwommen erkannte ich, wie Marvel sich in seinem Laubhaufen umherwälzte - er winselte im Schlaf.

»Albträume«, erklärte Glimmer auf meinen fragenden Blick hin. »Die hatte er schon als Kind immer.«

»Kannst du ihn dann nicht aufwecken? Das Gestöhne nervt!«, beschwerte sich Cato unzufrieden, und Glimmer verdrehte die Augen, dachte wohl nicht einmal daran, seiner Bitte nachzukommen.

Irgendwann nahm Cato die Sache schließlich selbst in die Hand, indem er dem armen Marvel einen kräftigen Tritt in die Seite verpasste - und wie durch ein Wunder, kehrte dieser dadurch wieder zu seinem ohrenbetäubenden Schnarchen zurück.

Überrascht hob Glimmer die Augenbrauen.

»Tja, wer hätte das gedacht ...«

Cato brummte triumphierend.

Gähnend kuschelte ich mich tiefer in meine Tarnjacke, die Hände in den Taschen versteckt, um der kalten Nachtluft zu entkommen.

»Du solltest etwas schlafen. Cato kann die zweite Wache übernehmen - du brauchst viel Schlaf, um wieder vollständig gesund zu werden«, bestimmte Glimmer, und ich nickte schicksalsergeben.

»Da wird Cato sich aber freuen«, murmelte ich sarkastisch, da ich wusste, dass die Aussicht auf eine verlängerte Nachtwache jenen so überhaupt nicht begeistern würde.

Glimmer kicherte augenzwinkernd.

»Oh, bestimmt. Gute Nacht, Clove.«

»Gute Nacht, Glimmer«, flüsterte ich, warf noch einen letzten Blick auf meine Verbündete - deren blondes Haar im warmen Licht der Fackel in sanftem Gold schimmerte, während ihre olivgrüne Jacke mit den gedeckten Farben des Waldes verschwamm ...

( Gold und Grün, Grün und Gold - )

Ich hörte, wie Cato und Glimmer sich flüsternd miteinander unterhielten ... hörte das Rascheln des Herbstlaubs, Marvels Schniefen ...

( Noch wusste ich es nicht - )

Dies war unser letztes Gespräch.

( Ab morgen würde alles anders werden. )

Wieder zerriss der Schrei eines Käuzchens die kalte Nachtluft, während das schläfrige Summen der Insekten zu einem fernen Rauschen verschwamm ...

Meine Augenlider klappten zu.

Kurz darauf dämmerte ich weg.

▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

( author's note: )

Hᴀʟʟᴏ, ɪʜʀ Lɪᴇʙᴇɴ!

einen wunderschönen freitagnachmittag wünsche ich euch! ich weiß, es ist mehrere monate her, dass ich hier ein neues kapitel gepostet habe - dieses jahr war bisher leider nicht allzu erfreulich - ich hatte eine zeitlang mit vielen problemen zu kämpfen, und dabei unter anderem auch die lust & motivation am schreiben verloren. umso glücklicher bin ich nun, endlich mal wieder ein neues kapitel hochladen zu können! wie immer gilt mein herzlicher dank allen, die mich seit dem letzten update unterstützt haben - danke an suremilka, starryeyedturtle, okcacia, tulipjinnie, sajohi, thisisfee, book_verliebte, doilooklikeicare808, 7summerlove77, Cathayia, UNDULIS, BlackGirlNumber1, DerHimbeermuffin, Its_Laras und TheDarkTemptation! ich hoffe, euch hat kapitel siebzig gefallen! falls nichts mehr dazwischenkommen sollte, und wir wie geplant in den alljährlichen ostseeurlaub aufbrechen können, werde ich ( wie jedes jahr ) meine bücher bis ( voraussichtlich ) september pausieren - voraussichtlich, weil ich derzeit noch nicht genau weiß, wie es insgesamt mit dem updaten weitergehen wird - das kommt wohl auch darauf an, wie das wintersemester der universität gestaltet ist! ich bin sicher, ihr könnt das verstehen! ich wünsche euch nun noch einen zauberhaften nachmittag & einen wunderschönen sommer!

➤ dieses kapitel ist für meinen papa - alles, alles liebe zum geburtstag! ich hoffe, dass all deine wünsche in erfüllung gehen! danke für deine liebe & unterstützung! ich hab dich so doll lieb <3 happy birthday!

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