Einmal Ana, immer Ana.

Oleh Tanja_the_Cat

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Sahra, ein durchschnittliches Mädchen von einer Sekundarschule, das keine größeren Probleme, als das Bewältig... Lebih Banyak

Liebe Ana, Wie alles begann
Erste Recherchen
Hallo Ana
Schule und ein Nutella Brötchen
Anas Erstes Gebot
Anas Zweites Gebot
Anas Drittes Gebot
Sport, Sport, Sport!
Wo bist du?
Die Stimme in ihrem Kopf
Anas Viertes Gebot
Verlangen
Rückschlag
Ihre beste Freundin
Anas Fünftes Gebot
Fast vergessene Hausaufgaben
Kaloriengrenze
Perfektion
Anas Sechstes Gebot
Der Drang zu essen
„Sie haben ihr Ziel erreicht"
Anas Siebtes Gebot
Ein Schritt näher
Entscheide dich
Kino
VERGESSENE Hausaufgaben
Vorbereitungen
Kein Frühstück und schlechte Witze
Das Korallenriff
Filmabend
„Schreib es auf"
Anas Achtes Gebot
Bummeln durch die Stadt
Anas Neuntes Gebot
Fressanfall
Gegenmaßnahmen
Kalt, so kalt
Neues Ziel
„Hunger hurts but starving works"
Die Waage
Gezwungen
Herr Bahlea schöpft Verdacht
Wieder Sport
Außer Haus
Okay
Der Termin
Was die Waage zeigt
Anas Zehntes Gebot
Der Brief ist beendet
Zurück im Alltag
Nachwort/Danke
Schamlose Eigenwerbung

„Lass uns tanzen"

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Oleh Tanja_the_Cat

Mit leerem Blick starrte Sahra auf die Kabinentür ihres Klos und ließ Wasser. Der Film war vorüber, die Vorstellung vorbei. Und sie hatte gegessen. Während des Films, vor allem während der Werbung, hatte sie sich ungeniert von Lailas Popcorn bedient. Jetzt im Nachhinein bereute sie es sehr. Warum hatte sie gegessen? Sie hatte sich doch fest vorgenommen im Kino die Finger von den Snacks zu lassen. Warum war sie schwach geworden? Warum hatte sie genascht? Innerlich seufzte sie. Ihr Blick festigte sich wieder und sie riss etwas Toilettenpapier ab. Warum hatte sie gegessen? Sie zog die Hose wieder hoch und spülte. Warum hatte sie nur gegessen? Kurz blickte sie auf ihren gewölbten Bauch und pikste sich ins Fett. Warum hatte sie gegessen? Dann schulterte sie den Rucksack, öffnete die Tür und trat ans Waschbecken. Gerade öffnete sich die Tür zu den Toiletten und eine andere Frau betrat den Raum und verschwand in der Kabine, die Sahra soeben verlassen hatte. Sie wusch sich die Hände und ging nach draußen. Laila und Maria waren bereits gegangen. Sie hatten sich von einander verabschiedet und jeder war seines Weges gegangen. Laila nach draußen zur Straßenbahn, Maria nach draußen zu ihrem Fahrrad und Sahra zum Klo.
Sie verließ das Cinemax. Es war sonnig, der Regen war vorbei, die Wolken hatten sich verzogen und es wehte eine leichte Brise. Sie machte sich auf den Weg zur Haltestelle. Laut Plan müsste ihre Bahn in Sechs Minuten kommen, also setzte sie sich auf die Bank um das Warten etwas bequemer zu machen. Aus ihrer Tasche holte sie ihr Handy hervor und klickte sich ein wenig durch die Apps, da erklang neben ihr plötzlich eine sehr vertraute Stimme.
„Hey Sahra." Sie zuckte zusammen und ließ beinahe ihr Handy fallen. Ihr Kopf ruckte nach links und wer saß da an ihrer Seite? Ana.
„Was tust du hier?", fragte sie doch schlug sich gedanklich die Hand vor den Mund. Verdammt, dass hatte sie gerade laut ausgesprochen. Laut! Hatte das jemand mitbekommen? Sie schaute hektisch nach links und rechts um zu schauen, ob jemand auf sie Aufmerksam geworden war, da sie gerade augenscheinlich mit der Luft geredet hatte. Doch die Haltestelle war so gut wie leer. Einige Meter weiter standen zwei Jungs, der eine mit Kopfhörern in den Ohren, der andere mit Blick auf sein Handy. Anscheinend hatten sie nichts von Sahras „Selbstgespräch" mitbekommen und sie atmete erleichtert aus. Ana kicherte.
„Pass auf du, sonst wird dir noch nachgesagt, du hättest einen an der Waffel, wenn du weiter mit der Luft redest." Sie tippte sich mit dem Zeigefinger mehrmals gegen die Schläfe und grinste. Sahra flüsterte: „Was machst du hier?", und bewegte dabei kaum die Lippen um nicht als Verrückte zu gelten. Ana lachte wieder. „Du musst nicht flüstern", sagte sie und stieß ihr in die Seite. „Du brauchst auch gar nicht zu reden, alles was du tun musst ist, zu denken. Du kannst in Gedanken mit mir reden." Ungläubig starrte sie Ana an.
„Du kannst–", setzte sie an doch Ana legte ihr einen Finger auf die Lippen und sagte lächelnd: „Gedanken Sahra. Denke das, was du mir sagen willst."
„Du kannst meine Gedanken lesen?", fragte sie in ihren Kopf hinein. Ana nickte und antwortete: „Jepp!" Sahra machte große Augen.
„Wie machst du das?", fragte sie stumm.
„Nun", begann Ana zu erklären, „das ist ganz einfach. Du darfst nicht vergessen, ich bin eine Entstehung deines Unterbewusstseins. Ich bin aus deinem Kopf entsprungen, folglich kenne ich auch alle deine Gedanken. Alles was du denkst, was du fühlst, was du durch deine Sinne wahrnimmst, alles bekomme ich auch mit. Ich bin ein Teil von dir, von deinem Kopf. Ich weiß alles, was du weißt und noch viel mehr."
Doch jetzt war sie verwirrt. Wie konnte Ana, wenn sie doch ein Teil von ihr war, mehr als sie selbst wissen?
„Weil", setzte Ana an und lachte kurz, als Sahra sie verblüfft anstarrte. „Ich kann deine Gedanken lesen, nicht vergessen, dafür musst du nicht einmal direkt fragen. Weil es einfach so ist. Ich weiß mehr als du, auch wenn ich ein Teil von dir bin. Das ist dein Unterbewusstsein. Dein Unterbewusstsein weiß mehr als dein Bewusstsein. Auf die Informationen in deinem Bewusstsein kannst du zurückgreifen und sie jeder Zeit abrufen, auf die in deinem Unterbewusstsein allerdings nicht. Du weißt die Dinge zwar, doch du weißt nicht, dass du sie weißt. Als Beispiel: Du wusstest nicht direkt, dass du durch Kälte Kalorien verbrennst, als du in der Schule gefroren hast, du wusstest es aber unterbewusst. Und ich bin dein Unterbewusstsein, dadurch kann ich dir die Informationen geben, die du nicht bewusst abrufen kannst, verstehst du?"
Sahras Mund stand leicht offen und sie versuchte das Gesagte irgendwie zu ordnen. Bewusstsein, Unterbewusstsein, bewusst... das war ihr zu oft das gleiche Wort, da konnte man doch nur durcheinander kommen. „Ja, sorry", sagte Ana und zuckte mit den Schultern, „besser habe ich es halt nicht erklärt bekommen."
„Alles gut", dachte Sahra. „Also, wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist es so, dass dadurch, dass du mein Unterbewusstsein bist, du mir Informationen geben kannst, die ich zwar kenne, aber nicht weiß, dass ich sie kenne, richtig?" Ana kicherte.
„Du hast das ja sogar noch komischer erklärt als ich, aber ja, so ist es."
„Wow", dachte Sahra beeindruckt.
Ana klatschte die Hände auf die Oberschenkel. „So, jetzt zu dem, warum ich überhaupt hier bin." Sie horchte auf. „Also, ich bin hier, um dir zu sagen, dass du den Weg nach Hause lieber zu Fuß gehen solltest, als mit der Bahn zu fahren."
„Warum?", fragte Sahra gedanklich. Ana seufzte. „Na weil du Popcorn gegessen hast. Durch das Gehen verbrennst du einen Teil der Kalorien wieder, ist klar oder?"
Sie nickte. Ja, das war klar. Sie hatte gegessen, auch noch Knabbereien, und das musste wieder verbraucht werden. Ana stand auf. „Also, kommst du?" Sie erhob sich ebenfalls und verließ mit ihrer, für die anderen unsichtbaren, Freundin die Bahnhaltestelle.
„Das wird aber lange dauern, bis ich da bin", sprach sie in ihren Kopf hinein.
„Na umso besser", antwortete Ana, „dann bleibt weniger Zeit zuhause zu essen. Und wenn du schnell da sein willst, aus Grund XY, dann Jogge. Du bist schneller und es verbrennt mehr."
Zögerlich beschleunigte sie ihre Schritte, bis sie langsam begann zu joggen. Ana lief im gleichen Tempo neben ihr her.
„Aber wenn ich laufe kann ich nicht reden, da ich sonst sehr schnell Seitenstechen bekomme", keuchte Sahra. Ana kicherte wieder. „Du musst ja auch nicht reden, du musst nur denken. Also, Klappe zu und Gehirn an."
Innerlich gab sie sich einen Facepalm. Stimmt ja, sie musste ja nicht sprechen, sie konnte es Ana doch in Gedanken mitteilen. Das war schon praktisch. „Ziemlich praktisch, nicht war? So können wir rede, ohne dass  jemand denkt du führst aktiv Selbstgespräche", lachte sie.

Und so joggte sie den Weg nach Hause. Zwischendurch musste sie oft aufhören zu renne, da ihr schlicht und einfach die Puste ausging. Sie hasste Ausdauerlauf. Und Joggen zählt ja irgendwie auch zu Ausdauerlauf.
Immer wenn sie aufhörte zu laufen spornte Ana sie an weiter zu machen. Doch ihr Atem brannte ihr in der Kehle und ihre Seiten schmerzten immer mehr.

Völlig aus der Puste, mit hechelndem Atem, und schwitzend kam sie schließlich vor der Haustür zu stehen.
„Geschafft", keuchte sie und stützte sich auf den Knie ab. Ana klopfte ihr lächelnd auf den Rücken.
„Gut gemacht Sahra, gut gemacht", lobte sie sie. Als sich ihre Atmung wieder einigermaßen beruhigt hatte schloss sie die Tür auf und ging durch das Treppenhaus zu ihrer Wohnung. Ana folgte ihr und betrat hinter ihr die Wohnung.
„Bin wieder da!", rief Sahra und ihre Mutter kam aus dem Wohnzimmer. „Hey Maus. Und wie war es? War es schön?", kamen auch schon die ersten Fragen. Sie schielte vorsichtig nach links und sah, dass Ana noch immer da war. Sie untersuchte gerade die Nägel ihrer Hand und beachtete Marlene garnicht. Und ihre Mutter beachtete Ana nicht.
„Sie kann mich nicht se-hen", sagte sie mit Singsang-Stimme. „Außerdem antworte ihr mal, du stehst nur rum und starrst in die Leere, das ist nicht zwingend unauffällig." Schnell drehte sich Sahra wieder um und antwortete: „Also ich fand es sehr schön. Der Film war gut nur Maria hat uns die ganze Zeit damit genervt, dass sie das Buch ja viel besser fand, aber das ist ja oft so, wenn man Bücher verfilmt." Marlene nickte und wuselte in die Küche. „Willst du etwas essen?", fragte sie und Sahra konnte bereits Töpfe klirren hören. Sie blickte zu Ana und diese schüttelte den Kopf.
„Du hast bereits Popcorn gegessen. Noch mehr wäre echt unnötig und würde dich nicht weiterbringen", sagte sie und deutete auf Sahras Bauch. Auf ihren gewölbten Bauch. Sie nickte und rief ihrer Mutter dann ein: „Nein danke, ich hab im Kino schon gegessen", zu und zog endlich ihre Schuhe aus. Ana lächelte sie an und zeigte ihr einen Daumen nach oben.
Dann stellte sie den Regenschirm noch zurück und die zwei verschwanden in ihrem Zimmer.
„So", sagte Ana und klatschte in die Hände, „was machen wir jetzt?"
„Weiß nicht", antwortete Sahra ratlos. „Wollen wir etwas gucken?" Sie zeigte auf ihren Laptop. Doch Ana schüttelte den Kopf. „Faul rumsitzen und nichts tun? Nein danke. Ich würde eher vorschlagen, wir machen etwas, bei dem man aktiv sein muss. Sport zum Beispiel."
Sie stöhnte. „Nein, bloß kein Sport. Darauf habe ich gerade absolut keinen Bock." Ana überlegte. Dann sagte sie: „Du willst doch sicher noch ein paar Kalorien verbrennen, oder?"
„Ja schon, aber für Sport hab ich grad absolut keine Motivation. Können wir nicht irgendetwas anderes machen?", fragte sie mit schwerer Stimme, ließ sich auf ihr Bett fallen und drückte das Gesicht in ein Kissen. Ana überlegte weiter. Dann hellte sich ihre Miene auf und sie schnipste einmal mit den Fingern. „Ich hab was", sagte sie aufgeregt. Sahra hob den Kopf und blickte sie an.
„Schieß los."
„Du hast doch bestimmt eine Musikbox, oder?", fragte sie und schaute sich suchend im Zimmer um.
„Ja hab ich, Sekunde." Sie rappelte sich von ihrer Matratze auf und schlurfte zu einem der Schränke. Kurz suchte sie, dann fand sie die weiße Box. Sie nahm sie zur Hand und hielt sie Ana unter die Nase.
„Wofür brauchst du die?", fragte sie dann. Ana grinste. „Ich dachte mir, wir könnten eine kleine Disco machen. Wir machen über die Box Musik an und tanzen dann wild und bescheuert dazu. Das macht spaß und verbrennt Kalorien, na?" Sie sah Sahra erwartungsvoll an. „Komm schon, das wird lustig!"
Sie überlegte. „Okay, können wir machen. Aber ich kann die Musik nicht so laut machen, ich will Mama nicht stören." Doch Ana winkte ab. „Ach, sag ihr einfach Bescheid, dass es jetzt etwas lauter wird, sie wird dir deswegen nicht den Kopf abreißen. Komm schon, das ist doch die ideale Kombi!" Sie strahlte über das ganze Gesicht. Sahra konnte ihr schwer widersprechen. Es würde bestimmt lustig werden und es verbrannte Kalorien, was wollte sie mehr? Und Ana war so fröhlich und begeistert wie ein kleines Kind. Da konnte sie schlecht nein sagen.
„Okay", sagte sie schließlich und stand auf. „Dann sag ich Mama mal Bescheid." Ana grinste. „Ich hau nicht ab."
Sahra verließ ihr Zimmer und ging ins Wohnzimmer. Ihre Mutter saß auf der Couch und sah fern.
„Äh, Mama", sagte sie vorsichtig, „wäre es okay, wenn ich jetzt ein wenig Musik höre?" Marlene blickte zu ihr herüber. „Natürlich Maus, da brauchst du doch nicht zu fragen."
„Es könnte aber etwas lauter werden", sprach sie weiter. Ihre Mutter lächelte. „Alles gut, mach du nur", dann wandte sie sich wieder dem Fernseher zu.
Sahra ging zurück in ihr Zimmer wo Ana bereits ungeduldig auf sie wartete. „Na los", sagte sie hibbelig und deutete auf die Box.
Sie schaltete die Box an und verband sie mit ihrem Handy. Gerade wollte sie ihre Playlist starten, als ihr noch etwas einfiel. „Äh Ana, ich werde doch total bescheuert aussehen, wenn ich hier so alleine in meinem Zimmer herum-hample", sagte sie und ließ ihr Handy sinken. „Ach, na und? Hier ist doch niemand der das sehen könnte." Wortlos deutete Sahra zum Fenster. „Ja Gott, dann mach halt die Vorhänge zu. Aber jetzt komm schon, ich will tanzen!", sagte sie und hüpfte auf der Stelle. Also zog sie die Rollanden runter und startete das erste Lied. Stamp on the Ground. Ein Song der quasi dazu gemacht worden war nur so herum zu hüpfen. Und so begannen sie lachend zu tanzen.

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