Leyla's sicht:
Meine Schwester ist schon ungefähr seit 10 Minuten nicht mehr an unserem Tisch und ich fühle mich ohne sie so richtig einsam.
Ich spüre gerade ununterbrochen Murat's Blicke auf mir und dies bringt mich dazu so zu fühlen.
Ich sitze gerade hier und hoffe auf eine Rückkehr von meiner Schwester. Ich versuchte mein Burger fertig zu bekommen, weil ich später, wenn Merve es endlich geschafft hat aus der Toilette rauszukommen, nach hause fahren möchte. Sonst sterbe ich hier unter Murats Blicke.
Dieses Mädchen, die Murat schon die ganze zeit irgendwas erzählt, scheint erst gerade eben festgestellt zu haben, dass Murat ihr gar nicht zuhört.
Als sie ihre Augen die Richtung der Murats nahmen trafen sie meine und ich durfte leicht geschämt meinen Kopf sinken. Warum ich mich geschämt habe weis ich auch nicht. Sinnlos. Alles wegen Murat eigentlich!
Egal wo, wenn Murat dabei ist, komme ich mit meinen Händen und Gedanken durcheinander. Seine Aura hat ein anderes Effekt auf mir. Nur er bemerkt es nicht.
Ich weis jetzt nicht ob ich mich darüber freuen soll oder nicht aber eins weis ich sehr gut: Ich bin mit meinen Gefühlen ganz durcheinander. Ich kann nicht genau feststellen was ich gegenüber Murat fühle oder fühlen soll.
Aufeinmal wurde der Stuhl von Merve zurückgezogen und jemand hat sich hingesetzt.
Ich erhob meine Blicke und sah in den schönen Augen auf der ganzen Welt. Murats Augen. Wie immer sind sie dazu fähig mich erstarren zu lassen und lautlos zu bleiben.
Murat:'Merhaba Leyla. Schön dich hier zu sehen.'
Meinen Namen aus seiner schönen Männerstimme zu hören ließ mich noch einmal in eine andere Welt bringen aber als ich bemerkte, was für einen Ton er dafür gebraucht hat ließ es mich von diesem schönen Welt trennen.
Es kam mir so vor als ob er gezwungen wäre mit mir zu reden. Na schön. Dann wollen wir mal. Schließlich wartet er bestimmt auf eine Antwort.
Ich:'Sanada (dir auch) merhaba Murat. Hat mich auch gefreut dich hier zu treffen.'
Sagte ich dann im Anschluss meiner Gedanken.
Murat:'Du bist, schätze ich mal, mit deiner Schwester hier?'
Das klang jetzt wie eine Frage.
Ich:'Ja ich habe merve mitgenommen. Du hast auch deine Schwester dabei glaube ich. Ich kenne sie noch von unserem Kinobesuch damals. Aber den jungen habe ich nicht gesehen. Das Mädchen genauso.'
Okay ich denke ich habe bisschen Viel geredet.
Murat:'Ja du hast recht. Meine Schwester ist dabei und der junge ist mein jüngster Bruder Cem. Das Mädchen...' gerade wollte er von ihr erzählen bekam Murat einen Anruf.
Leicht genervt verzog ich mein Gesicht. Kurz sah er aufs Bildschirm und sprach schnell:
Murat:'Entschuldigung, aber da muss ich ran gehen. Wir sehen uns.'
Und schon war er weg.
Nach knappen zwei Minuten kam merve und ich stand schnell auf.
Ich:'wir gehen nach hause. Dein Burger kannst du wann anders essen oder lass es einpacken.'
Dann ging ich zu meinem Auto, nachdem ich einen kurzen Blick auf Murat geworfen habe. Er scheint immernoch an seinem Handy zu hängen.
Am auto angekommen steigen wir ein und ich fuhr schnell nach Hause.
***
Umgezogen lag ich in meinem bett und spürte wie meine Nase läuft. Na toll. Es hatte nur noch gefehlt, dass ich krank werde und es ist schon passiert.
Morgen musste ich in die Schule, weil sie eine kurze Ansage machen wollen und die ganze klasse sich versammeln musste.
Aber wenn es so weitergeht komme ich morgen nicht aus dem Bett raus...
Später, in der nacht, bat ich meiner Mutter mir einen Wärmebeutel und Kamilletee zu bringen. Sie brach es und platzierte anschließend einen kuss auf meinem Stirn. Dabei streichelte sie meine backen.
Nach einem Augenblick später war sie dann auch durch die Türe verschwunden.
Ich schloss meine Augen um eine traumvolle nacht mit Murat zu verbringen...
***
Am nächsten morgen wurde ich von meiner kleinen Schwester mit einem schönen "Frühstück-im-Bett" begrüßt.
Merve: "Wach auf du Schlafmütze! Es ist Zeit für das Frühstück!"
Ich:"Mädchen, musst du mich jedes mal so früh wecken? Geht es nicht ein bisschen später? Ich bin sowieso krank..." meckerte ich sie an.
Merve:"Naja ich wusste nicht dass du krank bist und als du mir sagtest dass du heute zur Schule musst, habe ich dir zur Motivation diesen Frühstück vorbereitet. Aber wenn du so scharf darauf bist im Bett nicht zu frühstücken, dann esse ich alles auf!"
Da droht sie mich. Ich hatte eigentlich einen riesen hunger.
Ich:"Tamam (okay) tamam, ich steh ja schon auf."
Mit einem jammer saß ich mich hin und begutachtete Merves werk.
Ich:"Sieht gar nicht schlecht aus" sagte ich mit einem grinsen.
Merve:"Es sieht auch nicht schlecht aus!"
Bestätigte sie mich leicht genervt.
Dann fingen wir an zu essen. Ich war so satt, dass ich leichte Bauchschmerzen bekam. Musste ich unbedingt so viel essen?
Ich bemerkte nach ein paar Blicke, dass Merve ein bisschen nervöser wurde..
Sie sah mir in die Augen und sprach:
"Abla ich muss dir was erzählen..."
***
Merve's sicht:
Ich wollte meiner Schwester heute alles erzählen und ihr davon bescheid geben, was gestern alles passiert war. Aber wie ich das machen sollte wusste ich nicht.
Dann kam mir die Idee, dass ich ihr Frühstück vorbereiten könnte.
Das habe ich dann auch getan. Und jetzt sitze ich vor ihr und weis nicht womit ich anfangen soll.
Letztendlich entschied ich mich, ihr alles von Anfang an alles zu erzählen:
"Abla du weist ja schon wegen diesem einen jungen von dem ich dir schon mal erzählt habe."
Sie nickte nur.
"Ja, ähhmm.. also er... Also was ich damit sagen will..."
"Jetzt sag schon merve" Leyla abla klang ein bisschen wütend.
"Okay.. wir sind uns ein bisschen näher gekommen. Ich kann spüren, dass er gegenüber mir Gefühle hat und dass ich auch nicht leer gegenüber ihm bin.
Gestern ist was passiert und wir sind uns dann noch ein bisschen näher gekommen.
Also im sinne von... Köperkontakt?"
Ich suchte nach dem richtigen wort. Es fiehl mir aber nicht ein, also entschied ich mich dafür.
Leyla: "Was meinst du mit Köperkontakt?"
Okay sie war jetzt echt wütend. Ich fing dann schnell an zu erzählen, was gestern alles passiert ist..
Sie war echt wütend auf mich und schimpfte rum. Um sie ein bisschen zu beruhigen unterbrach ich ihre Beschimpfungen.
Ich: "Es ist seine Cousine."
Leyla: "Wer ist wem seine Cousine?"
Sie hats natürlich nicht verstanden. Ich fing an ihr es zu erklären.
Ich:"Das Mädchen ist Murat's Cousine. Ismi (ihr Name) Kübra. Ungefähr 5 Jahre älter als Murat und den anderen. Sie ist hierher gekommen, weil sie ihre Verwandten zur ihrem Hochzeit einladen möchte."
Ich sah sie an und sah nur, dass ihre Mundwinkeln sich nach oben zogen waren. Eine gute Nachricht für meine verliebte Schwester.
Nur sie hat es nicht bemerkt, dass ist ein anderes Thema...
Nach ungefähr 15 Minuten klingelte es an der Haustüre.
Ich:"Ich geh schon" sagte ich und stand auf.
Ich machte die Türe auf und vor stand jemand, den ich hier niemals erwarte würde.
"M-murat?" Sagte ich fragend.
"Ist Leyla zu hause?" Fragte er mich.
Irgendwie hatte er es eilig meine Schwester zu sehen.
"J-ja. Sie oben in ihrem Zimmer. Erste tür rechts."
Rief ich noch hinter ihm, weil er ins haus reingeplatzt ist. Mir blieb nichts übrig, ausser vor der Türe hinter ihm herzusehen...
Leyla's Sicht:
Ich tat dieses ganze Frühstückszeug auf meine kleine Kommode, die sich direkt neben meinem Bett befindet.
Anschließend machte ich mich wieder gemütlich im Bett und dachte über das ganze nach, was Merve mir alles erzählt hattte.
Egal wie viel ich mit ihr schimpfen würde, da würde sich trotzdem nichts ändern, weil man gegen die Liebe nichts tun kann.
Meine und Murat's Beziehung ist eine sehr komplizierte Sache. Je näher ich ihm komme, desto mehr quetscht er einen außergewöhnlichen Abstand zwischen uns.
Und das stört mich ein bisschen. Ich würde in meinem Leben niemandem hinterherrennen, aber bei Murat ist es ein bisschen anders.
Bei ihm gibt es etwas, was mich zu ihm zieht und ich kann diesem Ding nicht widerstehen...
Meine Gedanken wurden von einem, in meinem Zimmer reinplatzenden Murat, unterbrochen.
Warte mal. Was, um gotteswillen, sucht Murat hier bei uns zu Hause?!
Oder anders rum: Was sucht Murat in meinem Zimmer?!