Dunkles Verlangen [✔️]

By Mixxi0

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„Ich möchte dir nicht weh tun, doch wenn du mir keine andere Wahl lässt.." Den Rest des Satzes ließ er im Rau... More

Prolog
Blood
Gefangen
NICK
Su
Blaue Augen
Vertrau mir
Fehler
Gefährliches Verlangen
Keller
Muskelmann
Road trip
MOTEL
Container
Into The Woods
Schockzustand
Die Wahrheit?
Das Angebot
Das Angebot 2
Kein Titel..
Amelie..
Unsanft
Kunst
Neues Leben
Der Flug
Panik
Verhör
Nächtliche Besuche
Ein Star
Gespräch Nr. 1
Last Chance
The End

Miss Mills

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By Mixxi0

Genervt und müde schlürfte ich die Treppe nach unten in die Küche. Als wir gestern Abend hier angekommen waren, hatte Nick mir nur kurz mein neues Zimmer gezeigt und sich dann mit den Worten "werde morgen nicht hier sein, fühl dich ganz wie zuhause" schnell verabschiedet.
Gestern hatte es sich kurzzeitig wie ein Schlag in die Magengrube angefühlt, allein an einem unbekannten Ort gefangen zu sein, stand nicht gerade ganz oben auf meiner to do Liste. Auch wenn Nick alles andere als eine angenehme Gesellschaft darstellte, war mir seine Anwesenheit trotzdem deutlich lieber als allein zu sein.

Gähnend betrat ich die offen gestaltete Küche und betete inständig wenigstens einen anständigen Kaffee hier vorzufinden, ohne diesen würde ich den Tag wie eine wandelte Leiche hier verbringen müssen.
Innerlich schlug ich mir die Hand an den Kopf.. Oh man Mia, Leichen waren wirklich das letzte, an das ich denken wollte.
Bilder von dem Mann hinter den Müllcontainern schossen mir durch den Kopf.
"Guten Morgen, Madame".
Sofort verschwanden die unangenehmen Bilder aus meinem Kopf und ich drehte mich erschrocken in die Richtung aus der die Stimme gekommen war.
Eine kleine, freundlich aussehende Frau stand neben neben einer Glastür die nach draußen führen musste.
"Ich habe nicht damit gerechnet dass sie so früh schon wach sein würden" entschuldigte sie sich, "ich werde sofort ein Frühstück für sie zubereiten". Ihre kurzen Beine setzen sich augenblicklich in Bewegung und sie lief, breit lächelnd, an mir vorbei in die Küche.
Sie hantierte geschickt an den modern aussehenden Geräten herum, die so garnicht in die, sonst sehr Natur behaltene Küche passten. Alles war aus dunklem Holz gefertigt worden, da das Haus in mitten eines dichten Waldes gebaut worden war, passte das natürlich perfekt.
Als wir gestern angekommen waren staunte ich nicht schlecht als sich nach einem kurzen Fussmarsch ein wunderschönes Holzhaus offenbarte.
Die Holzfassade war wunderschön und auch das Innere des Hauses, auf das ich gestern nur einen kurzen Blick erhaschen konnte war geschmackvoll eingerichtet worden.
"Trinken Sie Kaffee"? Die Stimme der Frau riss mich abermals aus meinen Gedanken.
"Äh.. Ja.." etwas irritiert über ihre führsogliche Art nickte ich noch zustimmend mit dem Kopf.
"Sehr schön", flink zog sie eine Pfanne aus einer Schublade und schaltete fast zeitgleich die Kaffeemaschine an, "ich bin übrigens Miss Mills, wir haben uns auch schon kennengelernt als sie das erste Mal bei Mr. Caine übernachtet haben".
Langsam kam die Erinnerung an die Nacht zurück. Sie war seine Haushälterin und hat mir meine Kleidung gebracht, ich erinnerte mich auch wie unfreundlich Nick zu der Frau gewesen war.
Dabei war die ältere Dame wirklich nett und obwohl es mir auf der Zunge lag sie zu verbessern, übernachten war wirklich das falsche Wort dafür, erwiderte ich nichts und lächelte nur leicht zurück.

Ein paar Minuten später bat mich Miss Mills zu Tisch und servierte mir leckere Spiegeleier mit Toast und eine Tasse Kaffee.
Sie wollte sich gerade zurückziehen als ich sie bat, sich doch zu mir zu setzen. Ich hatte viele Fragen und die rundliche nette Frau mir gegenüber, wirkte ziemlich offen.
"Das ist wirklich sehr lecker, vielen Dank", irgendwie musste ich ja ein Gespräch in Gang bringen und Komplimente waren in der Regel ein guter Anfang, vorallem wenn sie für den Kotzbrocken Caine arbeitete, da waren Komplimente wahrscheinlich Mangelware.
Wie zur Bestätigung meiner Gedanken richtete sie sich ein wenig auf und strahlte mich an, "Vielen Dank, ich freue mich das es ihnen schmeckt".
"Sie können mich ruhig duzen, ich heiße Mia", forderte ich sie auf "sonst fühle ich mich alt". Fügte ich noch mit einem Zwinkern hinzu.
Nach einer Weile hatten wir uns in ein recht lebhaftes Gespräch vertieft. Ich fand heraus das sie schon über dreißig Jahre für die Familie von Nick arbeitete, sie hatte keine andere Familie und fühlte sich so wie ein Teil von etwas. Ihr Vorname war Anastasia aber so wollte sie nicht genannt werden, schon als Kind fand sie den Namen schrecklich. Ausserdem erzählte sie mir, dass sie sonst nie hier wäre aber Mikel, Nicks Bruder, sie vor zwei Tagen hier her fuhr und ich erklärte dass sie die nächste Zeit hier verbringen würde.
Es war wirklich leicht sich mit ihr zu unterhalten, sie war freundlich und offen, sie lachte viel und gerne.
Doch jedesmal wenn ich etwas privates über Nick erfahren wollte machte sie dicht.
"Er ist ein guter Mann, er tut was er für richtig hält". War die einzige Antwort die sie mir dann gab. Wenn ich etwas wissen wollte sollte ich ihn selbst fragen.
Ich hatte nicht das Gefühl das sie Angst vor ihm hatte, eher das sie ihn beschützen wollte, fast, wie eine Mutter es tun würde.

Nach einiger Zeit stand Miss Mills auf um sich zu  entschuldigen, die Küche musste gereinigt werden und ausserdem wollte sie noch die oberen Stockwerke wischen und auf Vordermann bringen.
Unschlüssig was ich als nächstes tun sollte blieb ich noch eine Weile sitzen, mein Blick schweife durch das Zimmer ohne einen bestimmten Punkt wirklich zu fixieren.
Nach einer Weile beschloss ich mich etwas umzusehen, wenn ich mich schon wie zuhause fühlen sollte, musste ich mir erst einmal einen Überblick verschaffen.

Auf das Wohnzimmer hatte ich vorhin schon einen Blick erhascht, also ging ich in die entgegengesetzte Richtung und öffnete ein paar Türen, eigentlich liebte ich es, verschiedene Häuser zu betrachten, aber dieses Haus hier war anders.
Ich wusste nicht genau warum, aber das Gefühl von geborgenheit oder das warme etwas, dass Häuser eben wohnlich und lebhaft machte, fehlte hier gänzlich.
Es waren nicht die Geräusche oder die Menschen die hier fehlten, es war dieses saubere und markelose drapieren der verschiedenen Kunstgegenstände, die irgendwie fehl am platze wirkten. Ganz so als ständen sie nur da, damit es nicht so trostlos und leer wirkte. Es war Geschmackvoll eingerichtet worden ja, aber nicht gemütlich, es gab keinerlei persönliche Gegenstände, weder Bilder noch Gemälde, nichts was den Eindruck eines glücklichen Zuhauses vermittelte. Als ich die nächste Tür öffnete begannen sich meine Mundwinkel nach oben zu schieben, ich hatte meinen Lieblingsraum gefunden.

Es war ein großer heller Raum mit vielen Fenstern, die das Tageslicht herein ließen und dem Raum einen besonderen Glanz gaben, die Wände waren mit dunklen Regalen versehen in denen sich die Bücher nur so stappelten. Es waren unmengen an Büchern, langsam ließ ich meine Hand über die Regale schweifen.
Von moderner Literatur bis zu alten Klassikern fand man hier alles. In einem kleinen schlichten Regal, dass nicht so ganz zu den anderen passen wollte, fand ich eine Erstausgabe von Jane Austen: Stolz und Vorurteil.
Ich war nie ein Fan dieser Bücher gewesen aber eine Erstausgabe war schon etwas ganz besonderes.
Ich begab mich wieder zu den großen Regalen und griff wahllos nach einem Buch. In der Mitte des Raumes stand ein gemütlich aussehender Ledersessel auf den ich mich fallen ließ.
Dieser Raum war perfekt! Ich liebte Bücher und die Geschichten und Abenteuer die die Personen in diesen erlebten, ließen mich immer wieder meine eigenen Sorgen vergessen und ich wurde in eine andere Welt gezogen.

Als meine Beine langsam zu schmerzen anfingen bewegte ich mich ein wenig auf meinem Sessel. Ich wusste nicht genau wie lange ich hier schon saß, aber mein Buch neigte sich schon fast dem Ende.
Langsam streckte ich meine angespannten Glieder und erhob mich, mein Magen signalisierte mir auch schon seit einiger Zeit, dass er gerne etwas mehr Beachtung hätte. Also machte ich mich auf den Weg zurück in die Küche.
Ich warf einen Blick in den Kühlschrank und entschied mich dann für ein belegtes Brot mit Wurst und Käse, damit machte man. Je etwas falsch.
Kauend setzte ich mich an den Küchentisch und fragte mich ob Miss Mills Immernoch mit ihrer Pütz Aktion beschäftigt war.
Denn obwohl ich sehr angestrengt lauschte konnte ich keine Geräusche vernehmen.

Mittlerweile war es später Nachmittag geworden und ich wollte mir noch den Garten ansehen bevor es dunkel wurde.
Die Glastür neben der Küche stand offen und ich huschte hindurch, der Ausblick war fantastisch!
Eine große Grünfläche befand sich vor mir, recht neben der Tür war eine kleine gemütlich aussehende Terrasse mit einer Tischgruppe. Ein kleiner Pfad der nach unten zu einem Teich oder See führte wurde von bunten Blumen geschmückt. Ich beschloss dem Pfad zu folgen, Nick hatte erwähnt dass es einen Weiher geben sollte in dem man schwimmen könnte.

Unten angekommen zog ich meine Schuhe und Socken aus und hielt probeweise meinen Guss in den Teich, es war eher ein See als ein Weiher oder Teich, er war nämlich wirklich groß und das Wasser, es fühlte sich herrlich an. Ich schaute kurz in Richtung des Hauses, vielleicht hatte sich Miss Mills ja zwischenzeitlich mal gefragt wo ich geblieben war, aber ich konnte sie nirgendwo entdecken.
Schnell zog ich meine Klamotten aus und stieg in das lauwarme Wasser.
Mit geübten Bewegungen zog ich langsam ein paar Bahnen. Ich war schon immer eine gute Schwimmerin gewesen, in meiner Schulzeit hatte mich meine Mutter in einem Schwimmteam untergebracht. Die Schule  hatte ein eigenes Becken und eine ziemlich gute Schul manschafft. Unser Schwimmteam durfte nach einiger Zeit sogar an Nationalen Wettbewerben teilnehmen von denen ich noch einige Medallien bei mir zuhause hatte. Als wir jedoch plötzlich und ohne Vorwarnung umgezogen sind, bin ich danach nurnoch in meiner Freizeit geschwommen aber die liebe dafür habe ich nie verloren.

Die Sonne begann langsam unter zu gehen, also beschloss ich noch zwei Bahnen zu schwimmen und dann nach Miss Mills zu sehen.
Am Steeg angekommen war ich gerade dabei herauf zu klettern als mich eine starke Hand wieder nach unten drückte.
Als ich wieder nach oben tauchte entdeckte ich Nick der auf dem Steeg kniete, seine Hand griff in meine Haare um sie zu  packen und in einem festen Klammergriff gefangen zu halten.
"Was denkst du, was du da tust"?
Er war ohne Zweifel wütend auf mich, doch bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte drückte er mich wieder grob nach unten.
Ich versuchte seine Hand von meinen Haaren zu bekommen, doch er hielt mich eisern unter Wasser gefangen.
Gerade als ich dachte ich würde ertrinken ließ er mich los und zog mich nach oben.

Keuchend hielt ich mich am Steeg fest, meine Lungen brannten höllisch und ich kam nur langsam wieder zu Atem.
"Ich hab dir ein Handtuch gebracht, zieh dich an und komm dann rein".
Mit diesen Worten lief er eilig den kleinen Pfad entlang in Richtung des Hauses.
Erschöpft kauerte ich mich in dem Handtuch zusammen, mein Gesicht brannte und die Tränen liefen in Strömen daran herunter.
Noch nie im Leben hatte ich eine solche Angst gespürt, niemals hätte ich erleben müssen wie schnell eine andere Person in der Lage war etwas wunderschönes in etwas schreckliches zu verwandeln.

Zitternd zog ich mir meine Kleidung über den Körper, nahm das Handtuch in die Hand und lief langsam den Pfad entlang, ich wollte mir gar nicht ausmalen was mich als nächstes erwarten würde.












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