Ich und Draco

By Dostejgmxnet

6.1K 497 15

Hermine wird aus dem Aurorentraining geworfen, weil sie, immer wenn sie einem Todesser gegenübersteht, erstar... More

2 - Mut und schlingernde Zimmer
3 - Doch St. Mungo?
4 - Doch St. Mungo!
5 - Ein Lichtblick
6 - Eine Reise besteht aus 1000 Schritten
7 - Verfolgung
8 - Nachtgespräch
9 - Ein erster Schritt
10 - Schritte und eine Hand
11 - Gemeinsame Zeit
12 - Besuch
13 - Himmel und Hölle
14 - Der richtige Weg ist meistens der Schwerste
15 - Auf den lichten Tag folgt die dunkle Nacht
16 - Den Tag lieben und die Nacht nicht hassen
17 - Neue Aufgabe
18 - Im Fuchsbau
19 - Test
20 - Verwandlung
21 - Unannehmlichkeiten
22 - Seltsame Begegnungen (1)
23 - Seltsame Begegnungen (2)
24 - Nachwuchs
25 - Chaos
26 - Probleme
27 - Entführt
28 - Eine Woche
29 - Liebe
30 - Briefe
31 - Wallace Grombourggh
32 - Auris agitare lyncas
33 - Vertrautheit
34 - Der nächste Schritt
35 - Crucio
36 - Kampf
37 - Aufräumen
38 - Glorreicher Sieg oder schmähliche Niederlage!
39 - Wendepunkt
40 - Fortunade Lestrange
41 -Malfoy Manor
42 - Veränderungen
43 - Mach's gut
44 - Schmerzhafte Erkenntnis
45 - Komplikationen
46 - Erfolg und Glück sind zwei verschiedene Dinge
47 - Einladungen
48 - Das Richtige tun
49 - Die neue alte Hermine
50 - Zukunftsplanung
51 - Eine klare Entscheidung
52 - Unüberlegte Handlungen
53 - Aussichtloser Kampf
54 - Schicksalhafte Begegnungen
55 - Killing Spree
56 - Verzweiflung
57 - Abschied nehmen
58 - Unglaublich
59 - Ich und Du
60 - Epilog

1 - Todesser Ron

316 12 0
By Dostejgmxnet

HERMINE, PASS AUF!!" brüllte Harry laut mir zu. Ich hörte es, aber ich sah auch den Todesser vor mir, seine Gestalt in ein schwarzes Cape gehüllt, sodass man sein Gesicht nicht erkennen konnte. Aber er hatte das Mal der Todesser auf dem Cape. Ich starrte ihn an – und konnte mich nicht bewegen, so sehr ich es auch wollte. Ich wusste, ich musste weg hier, ausweichen, in Deckung gehen, abwehren. Was auch immer – aber nichts ging.

„Stupor!" hörte ich die mir nur zu bekannte, jetzt aber kalte Stimme von Ron und ich stand immer noch da, erstarrt und sah offenen Auges in meine Niederlage. „Expelliarmus" rief Harry von der Seite. Er versuchte wohl, noch zu verhindern, dass der Todesser mich erwischte. Aber er war etwas zu spät und zu weit weg. Sein Expelliarmus reichte nicht aus, dem Todesser seinen Zauberstab zu entreissen, sodass es seinen Zauber nur leicht abgelenkte; er traf mich aber trotzdem, wenn auch nicht voll. Meine Muskeln verkrampften sich und ich fiel hart wie ein Brett nach hinten und schlug schmerzhaft auf den Boden auf. Der Zauber hatte mich nur gestreift und ich wurde nicht ganz bewusstlos. Obwohl... vielleicht wäre es gnädiger gewesen, wenn er mich voll erwischt hätte.

Ich sah nur den dämmrigen Himmel über mir, den Lichtbahnen kreuzten und der immer wieder kurz aufleuchtete. Der Kampf war in vollem Gange, während ich als Erste ausgeschaltet worden war. Obwohl ich mich nicht bewegen konnte, traten doch Tränen in meine Augen und liefen mir aus den Augenwinkeln. Am liebsten hätte ich aus lauter Frustration und Wut geschrien. Vermutlich wäre es niemandem aufgefallen, überall um mich herum schrien Leute. Manche den Zauber, manche wenn sie getroffen wurden und manche gaben Kommandos. Es war ein grosser Kampf, wir waren zwei Gruppen, Auroren gegen Todesser, mehr als 40 Personen und ich lag hilflos da und konnte nur den farbigen Himmel anschauen. Ohne das ganze Darumherum wäre es noch beinahe schön gewesen, fast wie ein Feuerwerk. Aber so hoffte ich nur, dass es bald vorbei wäre. Nach einiger Zeit liessen auch wirklich die Schreie und Rufe nach und auch die Lichtbahnen der Zauber wurden weniger. Der Kampf war vorbei. Egal wie er ausgegangen war, ich hatte verloren.

In meinem Blickfeld tauchte ein Todesser auf, hob seinen Zauberstab. „Reenervate".

Etwas flutete in mich, die Krämpfe hörten auf und ich konnte mich wieder bewegen. Der Todesser schob seine Kapuze zurück und grinste. Es war Cormac McLaggen, was es nicht besser machte, eher im Gegenteil.

„Danke." murmelte ich und wäre beinahe an den Worten erstickt vor Scham.

„Du solltest besser aufpassen, wenn du dich zeigst. Es hilft nichts, wenn du dann nur rumstehst. Wirf dich wenigstens zu Boden, wenn ein Feind auf dich zukommt, wenn du schon nichts anderes machst." erklärte er mir und ich nickte nur, ignorierte ihn aber möglichst. Seit dem Abend bei Slughorn vor zwei Jahren ging ich ihm aus dem Weg, wenn möglich. Zu dumm, dass er ein Jahr über mir im Aurorentraining war und ich ihm hier nicht gut ausweichen konnte. Harry kam auf mich zu und zog ein missmutiges Gesicht. Er wusste wie ich, was gerade passiert war, bedeuten würde.

Ron kam dazu und grinste breit. „Ha! Voll erwischt!" rief er aufgedreht und lachte begeistert. Erst als er Harrys und vermutlich auch mein langes Gesicht sah, verschwand sein Lachen und er schaute etwas ratlos. „Was ist los? Sauer, weil ich dich erwischt habe?" fragte er mich mit einem seltsamen Unterton. Ich schüttelte nur den Kopf, brachte gerade keinen Ton heraus und hatte zudem Angst, wenn ich einen Laut von mir geben würde, würde ich haltlos in Tränen ausbrechen. Das war das Letzte, was ich jetzt und hier wollte. Oder ich würde ihn anschreien. Hatte er irgend etwas von dem mitbekommen, worüber Harry und ich die letzten Wochen immer wieder geredet hatten?

„Jetzt bist zu sauer, weil ich diesmal besser war als du!" warf mir Ron auf einmal vor „Aber das musst du einfach auch mal lernen, dass du nicht immer nur die Beste bist." Die Tränen waren auf einmal heiss, voller Wut und beinahe hätte ich ihm wirklich beinahe eine reingehauen. Seit er im Aurorentraining war, entwickelte er seltsame Züge. Vielleicht war es gut, dass ich in dem Moment Mister Fortescue sah, wie er auf uns zusteuerte. Nicht das ich erfreut war,m ihn zu sehen. Es war unausweichlich und immerhin rettete er mich aus der Situation, bevor ich die Kontrolle verlieren konnte.

„Miss Granger, kommen sie bitte mit mir." sagte die volle Bassstimme von Montford Fortescue einen Moment später hinter mir und es war beinahe eine Art Erlösung. Weg von Ron und ich würde endlich hören, was ich praktisch schon wusste, seitdem mich der Stupor des Todessers – Ron - getroffen hatte.

Ich trabte also hinter Fortescue her, der sich trotz seiner Leibesfülle recht schnell bewegte. Am Anfang hatte ich mich gefragt, wie so jemand wie er Auror werden konnte und dann auch noch so lange überlebt hatte. Aber das war nur so lange, bis wir ihn das erste Mal in Aktion gesehen hatten. Es war ganz am Anfang des Aurorentrainings. Wir waren gerade angekommen und standen auf dem Übungsplatz. Er kam heran und sagte, wie sollten ihn alle angreifen. Wir waren mehr als 20, irgendeiner von uns würde ihn erwischen, dessen waren wir uns sicher. Das war das erste Mal, dass ich gesehen habe, wie jemand appariert und in dem Moment, in dem er auftaucht, einen Zauber fertig hat und wieder appariert. Er hat uns abgeräumt. Komplett und so schnell, dass es zu beschämend war, auch nur daran zu denken. Erst später hatte McLaggen gesagt, dass sie das mit allen Neuen so machen. Um ihnen zu zeigen, was ihnen fehlt.

Wir gingen in das kleine Palais, das einsam und verlassen hier stand. Umgeben nur von Felder, Wiesen und Wald. Das ganze Gelände war mit Muggelabwehrzauber umgeben und auch sonst stark geschützt, immerhin war das hier der Ort, in dem zukünftige Auroren trainiert wurden. Oder Möchte-gern-Auroren, wie in meinem Fall. Alles war so vertraut hier. Es ist eigenartig, wie einem der Anblick der Felder vertraut werden kann, wenn man Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat bis zur Erschöpfung übt und immer die gleichen Hügel und Felder vor sich hat. Sie waren Ort und Zeugen meines Scheiterns.

Wir gingen die breite Treppe nach oben und dann nach links. Fortescue blieb vor der Tür stehen und klopfte an. Von drinnen kam eine dünne, aber scharfe Stimme, die „Herein" sagte. Er trat ein und ich folgte ihm, bis wir vor Galatea Merrythought standen. Sie war alt, musste bestimmt schon über hundert sein, sah aber aus wie sechzig. Ich hatte ihren Namen in dem Almanach der Lehrer Hogwarts einmal gelesen, sie war damals Lehrerin für die Verteidigung gegen die dunklen Künste, das war zu Tom Riddles Zeiten gewesen. Sie ist die Leiterin dieses Trainings, auch wenn sie selbst nur noch die fortgeschrittene Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtete. Sie war eine Legende und ihr Unterricht eine andauernde Erleuchtung. Ich habe von ihr so viel gelernt in den beinahe zwei Jahren wie nie zuvor.

Sie hatte eine kleine Brille, die ihr weit vorn auf der Nase sass und schaute mich über ihre Gläser hin an. Nach einen Moment sagte sie „Miss Granger, sie machen mir Sorgen."

Ich schluckte den Kloss im Hals runter, zumindest versuchte ich das, während sie fortfuhr „Sie sind eine der begabtesten Hexen, die mir je unter die Augen gekommen ist. Sie sind klug, haben eine schnelle Auffassungsgabe, Ausdauer, Mut, eine Gabe im Kampf und brillant in Taktik. Alles was ein Auror braucht. Aber..." sie hielt inne und schaute musterte mich nochmals genauer über ihre Brille hinweg. Sie hatte weisses Haar, das sie zu einem Dutt zusammengebunden hatte und trug ein eng geschnittenes, schwarzes Kleid, was ihr ein strenges Aussehen gab. Ich schluckte nochmals gegen den Kloss an. „Aber... wenn sie einen Todesser sehen, ist es vorbei. Dann sind sie nicht mehr als eine Maus im Angesicht einer Katze. Wenn sie dort draussen wirklich einem Todesser begegnen würden, wären sie schneller tot, als sie Stupor sagen könnten."

Nun half alles Schlucken nichts mehr. Der Kloss würgte mich und mir schossen wieder die Tränen in die Augen. Sie hatte recht. Ich wusste es und sie wusste es auch. Ich versuchte mich zu beherrschen, aber die komisch seufzend-schniefenden Geräusche kamen von mir, keine Chance das zu leugnen. Ich habe die zwei Jahre hier durchgestanden ohne auch nur einmal eine Träne zu vergiessen. Ich habe sämtliche Flüche ausgehalten, die wir aneinander ausprobiert haben. Selbst den Crucitas habe ich ertragen, ohne eine Träne zu vergiessen. Und jetzt laufen sie wie Bäche. Verdammt.

Merrythought sagte nichts, liess mir Zeit, mich wieder einzukriegen. Als ich mir halbwegs sicher war, das meine Stimme nicht sofort wieder versagen würde, krächzte ich „Es wird nicht mehr vorkommen, ich..."

„Es wird sicher nicht mehr vorkommen, richtig." sagte sie ruhig, aber bestimmt. „Ich habe das schon zu oft gesehen, Kindchen. Es kann jedem passieren. Ich habe erwachsene Männer, seit Jahren erfolgreiche Auroren, so zusammen brechen sehen." Sie sah mich eindringlich an und ich... was sollte ich sagen. Vermutlich hatte sie recht. Ziemlich sicher sogar hatte sie recht. Immer wenn bei einem der Manöver jemand als Todesser verkleidet war, setzte es bei mir aus. Blackout. Ich sehe alles, weiss sofort mehrere Sachen, die ich machen könnte, aber es geht nichts. Gar nichts. Ihr Vergleich mit der Maus und der Katze passte ziemlich gut zu dem, wie es sich anfühlte. Trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen? - fühlte ich mich mies. Wer ist schon gern die Maus?

„Sie sind raus aus dem Aurorentraining." sagte sie dann und es war das, was sie bisher gesagt hatte, auf den Punkt gebracht. Ich war draussen. Ich war gescheitert. Seltsamerweise lösten sich die Tränen und den Kloss mit einem Male auf. Ich wusste das sie das sagen würde und so war es beinahe eine Erleichterung, es zu hören. Ich nickte, drehte mich um und ging. Es gab nichts mehr zu sagen und eigentlich war es mir davor schon klar. Trotzdem war der Moment wichtig. Ich fühlte mich seltsamerweise erleichtert.

Jetzt, nachdem ich wusste, was zu machen ist, ging alles einfach. Ich ging in den Westflügel des Palais, in dem die Zimmer waren, zog mich um, packte meine Sachen. Es waren nicht viele Dinge, die ich hatte. Hier brauchte man nicht viel. Die Kleidung, eine Art Aurorenuniform, wurde einem gestellt, seinen Zauberstab hatte man eh bei sich und die wenigen Male, in denen wir Ausgang hatten, genügte eine Set Kleidung. Zwei Jahre... zwei Jahre Aurorentraining. Zwei Jahre Erschöpfung, Schweiss, Verletzungen jeglicher Art... für was? Umsonst. Als ich ohne die Uniform, die mir beinahe wie eine zweite Haut vorgekommen war, durch das Palais lief, fühlte sich das seltsam an. Beinahe wie ein Fremdkörper. Ich beeilte mich, hier raus zu kommen, hielt es kaum aus.

Unten an der Tür stand Fortescue und gab mir zum Abschied noch einen Brief mit. Ich nickte ihm zu, bedankte mich und beeilte mich, wen Weg bis zur Apparatitionsgrenze so schnell wie möglich hinter mich zu bekommen. Die anderen hatte Kampfbesprechung, von daher war die Chance klein, dass Harry oder jemand Zeit hatte, mich zu verabschieden. Am wenigsten wollte ich Ron über den Weg laufen. Ich weiss nicht, was ich gemacht oder gesagt hätte. Glücklicherweise war niemand da.

Kaum hinter der Grenze apparierte ich zurück zum Fuchsbau, wo wir alle untergekommen waren bevor das Aurorentraining begonnen hatte. Es war zwar ein ganzes Stück, sodass es mir leicht schwindlig war, als ich ankam. In den letzten zwei Jahren habe ich hauptsächlich im Kampf appariert, ich war die längeren Distanzen nicht mehr gewöhnt.

Mein Zimmer war neben Ron... Augenblicklich hatte ich das Bild von dem Todesser vor Augen und mir lief ein Schauer über den Rücken. Es fühlte sich an, als ob jemand auf meiner Brust kniete und mir die Luft abdrückte. Unwillkürlich blieb ich stehen und apparierte beinahe aus Reflex, diesmal nach London. Winkelgasse.

Continue Reading

You'll Also Like

5.7K 264 32
Wie geht es nach dem ersten Kuss mit Colin und Noah weiter? Manchmal können Gefühle so viele verschiedene Emotionen und Reaktionen hervorrufen. Gibt...
34.6K 1.1K 49
❁ 𝑻𝒐𝒑 𝒐𝒇 𝒕𝒉𝒆 𝑳𝒆𝒂𝒈𝒖𝒆 ❁ >>> „I've survived for this long by myself. But since talking to you, I suppose... I suppose I've had a sl...
7.8K 1.9K 21
»οиgοιиg« Es ist ein heißer Sommer und das Ende der 1970er in Korea. Jimins Eltern haben einen Freund der Familie für besagten Sommer aufgenommen, da...
10.4K 289 40
Ich bin mit meiner Besten Freundin Aleyna im Urlaub, da ihre zwei Brüder Emre und Bzet einen Rap Contest machen. Ich und Emre haben uns nie sonderlic...