Ich und Draco

60 - Epilog

Als Stella und Sereil nach Hogwarts kamen, zogen wir dorthin um. Sie waren die einzigen, oder besser, die ersten Kinder, die stolz als das, was sie waren - mit einem muggelstämmigen Elternteil - dort ankamen. Als Luna und Lusille dann vier Jahre später in die erste Klasse kamen, waren sie mit Magrith Greengrass zusammen, einer Tochter von Astoria Greengrass und Herny Parkinson, um nur die Kinder aus den bekannteren Familien zu nennen. Unsere Kinder waren eigentlich Aushängeschilder für Lucius. Stella und Sereil stürmten Hogwarts im Eiltempo, räumten alle Auszeichnungen ab, die sie erwischen konnte. Was an sich nicht weiter erstaunlich war, da sie schon von klein auf auf einem Besen fliegen konnten und mit Lucius schon so viele Zauber gelernt hatten, dass sie vermutlich die ersten beiden Klassen auch hätten überspringen können und immer noch weit vorne dabei gewesen wären. Luna und Lusille waren noch schlimmer. Sie konnten durch ihre grossen Geschwister praktisch auf einem Besen fliegen, bevor sie wirklich laufen konnten und Quidditch war für sie etwa wie essen und trinken - Routine.

In dem Jahr bekam Lucius den Verdienstorden ersten Grades für seinen Einsatz um die Versöhnung. Und vielleicht hatte Shacklebold recht, als er ihm diese Auszeichnung verlieh. Zuerst hatte ich gedacht, dass diese Idee mit seinem Institut nur ein Ablenkungsmanöver werden würde, aber er hatte es wirklich ernst gemeint. Vermutlich wäre es anders gekommen, wenn unsere Kinder nicht die Begabung ihrer Mutter geerbt hätten. Aber so... sie waren die Stars in ihrer Klasse und später dann sogar die der ganzen Schule – obwohl Hermine und ich alles taten, um sie im Zaum zu halten. Aber sie hatten eine Art, die ihnen alle Türen öffnete. Von ihrem Grosseltern gar nicht zu reden, schienen sie auch alle anderen mit Leichtigkeit um ihre Finger zu wickeln. Lucius hatte ihnen ihren Zauberstab mit vier gekauft und Ollivander hatte es sich nicht nehmen lassen, ihnen mit sieben je zwei Zauberstäbe persönlich anzufertigen, als er hörte, dass sie Hermines Kinder waren.

Aber sie schafften es auch bei Potter und der kleinen Weasley. Hier war es deren Sohn James Sirius, der sich ausgerechnet in Stella verlieben musste und sie noch dazu in ihn und sie wäre keine Malfoy, wenn sie ihn jemals wieder losgelassen hätte.

* *** *

Ich wandte mich meinen Mann zu, der neben mir auf der Bank sass. Er hatte die Fliege geöffnet und auch den Hemdkragen. Die Feier war noch im vollen Gange und fast wie bei unserer Hochzeit damals war alles vertreten, was Rang und Namen hatte um Lucius Ernennung zum Zaubereiminister zu feiern, aber ich brauchte eine Pause. Es war immer noch nicht so einfach, wenn wir auf Ron trafen. Obwohl wir beide uns beim Anderen entschuldigt hatte, blieb unser Verhältnis angespannt. Jeder schien sehr genau zu überlegen, was er sagte oder lieber nicht sagte. Er hatte nie mehr etwas gesagt oder auch nur anklingen lassen, dass Draco einen der unverzeihlichen Flüche gegen ihn angewendet hatte oder es sonst wie ausgenutzt. Eigentlich rechnete ich ihm das hoch an. Er schien mit Mallory an seiner Seite glücklich zu sein. Sie hatten zwei unbeschwerte Kinder. Hm... ich sah Draco neben mir an: „Bist du glücklich?"

„Wer hätte das gedacht." murmelte er und schüttelte den Kopf. Er schien in Gedanken woanders zu sein.

„Meinst du Lucius? Ich fand es beinahe absehbar, als Shacklebold zurückgetreten war und sich Theodor Haggshire als Niete erwiesen hatte. Haggshire hat ein Talent dafür, alle gegen sich aufzubringen. Eigentlich schade, denn ich denke, seine Ideen waren nicht schlecht, aber er verstand es, sie zielsicher mit den falschen Worten auszudrücken..."

„Auch... aber eigentlich meinte ich Sereil." sagte er kopfschüttelnd. Ich lachte leise und umarmte seinen Arm. „Bist du etwas neidisch wegen deiner zukünftigen Schwiegertochter?" neckte ich Draco.

„Neeeinnn." dehnte er und grinste. „Aber ich bin neidisch darauf, wie einfach es ihm gefallen ist. Wie hat unser Sohn es nur geschafft, die Tochter des chinesischen Zaubereivorstehers dazu zu bringen, ihm einen Heiratsantrag zu machen."