Die Nacht der Unsterblichen

Oleh lebis93

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Als Lynn von ihrem Onkel Vlad abhaut und von einem Unbekannten gerettet wird, wird sie in einer WG aufgenomme... Lebih Banyak

♤Die Nacht der Unsterblichen♤
~Prolog~
~Kapitel 1 - Der Retter~
~Kapitel 2 - Die WG~
~Kapitel 3 - Nekael~
~Kapitel 4 - Die Männer in Schwarz~
~Kapitel 5 - Sicherheitsvorkehrungen~
~Kapitel 6 - Die Veränderung~
~Kapitel 7 - Seltsames Verhalten~
~Kapitel 8 - Blut~
~Kapitel 9 - Verzweifelt~
~Kapitel 10 - Das Geheimnis der WG~
~Kapitel 11 - Du muss dich daran gewöhnen müssen~
~Kapitel 12 - Die Jagd~
~Kapitel 13 - Warum hasst du mich?~
~Kapitel 14 - Nekeal's Vergangenheit~
~Kapitel 15 - Die kleine Sussi~
~Kapitel 16 - Halb Mensch, halb Dämon~
♢Meinungen♢
~Kapitel 17 - Die Gasse~
~Kapitel 18 - Der Regen, der Kampf und der Beschützer~
~Kapitel 19 - Du wirst eine gute Mutter~
~Kapitel 20 - Der unbekannter Besucher~
~Kapitel 21 - Tante Peggy~
~Kapitel 22 - Abschied aber nicht für immer~
~Kapitel 23 - Der Einbruch~
~Kapitel 24 - Alles ist ihre Schuld~
~Kapitel 25 - Alte Erinnerungen~
~Kapitel 26 - Die lange Suche~
~Kapitel 27 - Onkel Vlad~
~Kapitel 28 - Der Familienstammbaum~
~Kapitel 29 - Azrael~
~Kapitel 30 - Die Flucht~
~Kapitel 31 - Die Rettung~
~Kapitel 32 - Das Wiedersehen~
~Kapitel 33 - Azrael's Geschichte~
~Kapitel 34 - Der Blutaustausch~
~Kapitel 35 - Das Geständnis~
~Kapitel 36 - Die Nacht wird zum Tag ( Teil 1 )~
~Kapitel 37 - Die Nacht wird zum Tag ( Teil 2 )~
~Kapitel 38 - Die Nacht wird zum Tag (Teil 3)~
Danksagung
Info - Eine Bitte

~Kapitel 39 - Der Wunsch~

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Oleh lebis93

„Jit'gadal wejitkadasch sch'me rabba, Amen

bealma diw'ra chir'ute, we'jamlich malchutej,

be'chajechon uw'jomechon uw'chaje d'chol bejt

Jisrael, ba'agala uwisman kariw, w'imru: Amen.

Je'he sche'me rabba me'worach lealam ul' almej almaja.

Jitbarach we'jischtabach we'jitpaar we'jitromam,

we'jitnasse, we'jithadar we'jitale we'jithallal sch'mej

d'kudscha, brich hu.

Le'ela min kol bir'chata we'schirata tusch'bechata

we'nechemata da'amiran be'alma, we'imru: Amen

Je'hej sche'lama rabba min sche'maja w'chajim alenu

w'al kol Jisrael, we'imru: Amen.

Osse shalom bim'romaw, hu ja'asse shalom alejnu

we'al kol Jisrael we'imru: Amen..."

Als Nekael das letzte Wort aus dem Gebet Kaddisch jatom wieder einmal flüsternd ausgesprochen hatte, die er wer weiß wie oft aufgesagt hatte, so fühlte er wie jedes Mal einen schmerzhaften Stich, da wo sein Herz eigentlich schlagen sollte Draußen hörte Nekael den Regen wüten, die kräftig auf die kleine Glaskuppel des Mausoleums tropfte. Wegen den grauen Wolken, die über den Himmel verteilt waren, kam in das Mausoleum nur ein minimales Licht. Er spürte die kalte, traurige und verlassene Luft, die sich im Raum des Mausoleums verteilt war. Zwar beruhigte ihn das Gebet der Juden, die er auch damals, als er noch ein Engel war und alle Gebet aus allen Religionen in und auswendig kannte, für die Juden die gestorben waren aufgesagt hatte, doch diesmal war es nicht irgendein Jude, nein diesmal war es eine Jüdin, die er geliebt hatte und für ihn gestorben war. Nekael betrachtete die Jüdin, die vor ihm im Sarg lag. Ihre Augen geschlossen, ihre Hände miteinander verschränkt und mit ihrer kranken, blassen Haut, lag sie einfach leblos da. Sie sah mit dem weißen Kleid und die gewellten Haare wie ein Engel aus, ein Engel was schlief. Wie oft hatte er sich gewünscht sie würde nur schlafen und gleich wieder aufwachen, sodass er ihr einen Guten Morgen wünschen konnte? Wie oft hatte er sich Hoffnungen gemacht, Hoffnung darauf, dass dies nur bloß ein schrecklicher Alptraum wäre und alles wieder gut sein würde? Wie oft hatte er sich dabei getäuscht? Zu oft. Er hatte sich zu oft getäuscht und immer wieder wurde er dabei in die Realität geschleudert, die er am liebsten ignoriert und bekämpft hätte. Er wollte das Ganze nicht verstehen. Er wollte nicht verstehen, warum Sie eigentlich sterben musste? Warum Sie ihn alleine zurücklassen und ihn somit für immer verlassen musste? Wieder einmal hatte er alles falsch gemacht. Wieder einmal musste er zu sehen, wie das Mädchen starb, dass er liebte und wieder einmal konnte er das Mädchen nicht retten, dass ihm alles bedeutete hatte. Bei dem Gedanken ballte Nekael seine Hände zu Fäusten und biss seine Zähne fest zusammen, sodass sein Kiefer angespannt war. Er war wütend, wütend auf sich selbst, weil er Lynn nicht retten konnte. Das Mädchen, das ihm schon von Anfang an etwas bedeutete hatte aber er es nie wahr haben wollte. Er konnte sie aus Azrael's Gewalt nicht retten, sie beschützen und sie daraus holen, stattdessen hatte sie ihre Freunde befreit und sie somit beschützt, die sie anschließend mit ihr Leben bezahlen musste. Lynn hatte sich für den Tod entschieden, anstatt ihre Freunde zu töten und somit ein ewiges Leben mit Azrael zu führen.

 

Nekael, der schon seit Stunden in Lynn's Mausoleum,  den seine Freunde und er für sie so kurzfristig errichtet  hatten, sich nicht von der Stelle gerührt und sich ebenfalls von Lynn's leblosen Körper, die im Sarg lag, nicht entfernt hatte, konnte sich nicht von ihr verabschieden. Wie denn auch, wenn es für ihn unmöglich war, alles zu vergessen, insbesondere sie zu vergessen. Der Vampir schloss für einen Moment seine Augen, doch auch da tauchten dieselben Bilder auf, die er am liebsten nicht sehen wollte. Immer wieder tauchte die Szene auf, wo Lynn den Dolch in ihre Haut gestochen hatte, ihr Herz dann aufgehört hatte zu schlagen und sie ihren letzten Atemzug gemacht hatte. Er schüttelte verzweifelt den Kopf und öffnete seine Augen, die wieder die leblose Lynn aufnahmen. Nekael machte noch einen Schritt auf den Sarg zu und beugte sich etwas vor, sodass er ganz nah an Lynn's Gesicht war. Ganz leicht berührten seine Finger ihre kalten Wangen.

 

„Warum hast du mich verlassen?", flüsterte er ihr zu, doch er bekam keine Antwort.

 

„ Warum konntest du nicht bei mir bleiben?" Wieder stille. Er strich mit den Fingern diesmal ganz sanft ihr Stirn, ihr Haar und blieb wieder an ihre Wange stehen, während seine Augen alles mit fixierte.

 „ Ich...", begann er zu flüstern und hielt kurz inne, bevor er wieder fortfuhr.

 „ Ich lie...liebe dich..."

 Endlich hatte er das gesagt, was er ihr schon lange sagen wollte aber sich nie getraut hatte, weil er Angst hatte. Angst, weil er nicht wollte, dass Lynn mehr in seine Welt hineingezogen wurde, eine Welt voller Gefahren, übernatürliche Wesen und vor ihm, vor seinem Dasein als Vampir. Er hatte an meisten Angst, die Kontrolle über das Monster zu verlieren, das in ihm wohnte und alles in einen Rausch-Zustand versetzte, wenn er durstig wurde. Doch er konnte sich lange nicht mehr von ihr fernhalten und seine Gefühle, die er für sie hatte, verstecken. Er wollte sie, sie beschützen, sie verstehen und sie lieben. Doch dafür war es jetzt zu spät.

 Plötzlich spürte Nekael eine Aura, die er schon seit langem nicht mehr gespürt hatte, geschweige denn nicht  gewusst hatte, dass er es immer noch spüren konnte. Er löste die Blicke von Lynn und schaute sich im Mausoleum um, die nicht groß war aber dennoch ausreichte mehrere Personen aufzunehmen aber es war niemand da. Er war allein. Als Nekael wieder seine Blicke auf Lynn zuwenden wollte, stand plötzlich neben ihm ein junger Mann.

„ Gabriel.", sagte Nekael nur und es war sehr lange her, dass er dieses Gesicht gesehen hatte.

Gabriel trat einen Schritt vor. „Hallo mein alter Freund. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.", gab er von sich und beobachtete Nekael. Nekael nickte ganz leicht und war verwundert gewesen, Gabriel nach so langer Zeit wieder zu sehen. Doch warum war er hier? Er hatte mit den Engeln nichts mehr zu tun. Schon seit vielen Jahren. Gabriel konnte Nekaels Verwirrung von seinem Gesicht ganz deutlich ablesen, also begann er deshalb langsam eine Erklärung dafür zu geben. „Du fragst dich bestimmt warum ich hier bin?"  Nekael sagte nichts, doch für Gabriel war es ein Ja. Bevor der Engel weitersprach, sah er das tote Mädchen an, die friedlich im Sarg lag. „Ich bin hier, weil der Herr mich geschickt hat. Ich solle dir eine Botschaft vermitteln.“, sagte Gabriel mit einer ruhigen Stimme und löste seine Blicke von dem Mädchen, sodass er diesmal Nekael fixieren konnte. Nekael hob eine fragende Braue und war etwas neugierig darüber, was der Herr für ihn eine Botschaft hatte. Schließlich hatte er mit Gott all die Jahrhunderte keine Verbindung gehabt, seitdem er aus dem Paradies verbannt wurde.

„Eine Botschaft?“, wiederholte Nekael. Gabriel nickte leicht und entfernte sich aus dem Gesicht eine seiner  leicht getönten braunen Haarsträhne.  „Der Herr möchte dir wieder die Chance geben als Engel zu leben und deine Pflichten nachzugehen.“

„Ich kann wieder ein Engel werden und soll Gott wieder dienen?“, fragte Nekael ohne weitere Gefühle zu zeigen. Gabriel bestätigte mit einem Nicken. „Wie kommt es? Wie kommt es, dass Gott ausgerechnet jetzt will, das ich als Engel tätig werde?“, wollte Nekael wissen und irgendwie war er sauer, sauer auf Gott.

Gabriel konnte Nekaels Wut an seinen Herrn fühlen, doch er versuchte ihn zu erklären, warum sein Herr ihn damit belohnen wollte, wieder ein Engel zu werden. „Der Herr ist der Meinung, dass du dich positiv entwickelt hast. Seitdem du aus dem Himmel gefallen und dann zu einem Vampir verwandelt worden bist, gab es dennoch Situationen, die ein Engel tun würde. Genau das, hat der Herr gesehen und würde dich deshalb belohnen.“ Nekael schnaubte und schüttelte den Kopf, so als würde er nicht glauben, was der Erzengel ihn so eben erzählt hatte. Gabriel  rührte sich nicht und beobachtete den Vampir, der einmal ein wahrhaftiger Engel war und die Militärführung  damals übernommen hatte. Aus manchen Hinsichten hatte sich Nekael nicht verändert, doch so wie der Herr erläutert hatte, hatte der Vampir sich positiv entwickelt.

„Ich habe jahrhundertlang damit verbracht meine Tätigkeit von einem Engel zu einem gefallen Engel umzustellen. Ich habe versucht Gott nicht mehr zu dienen, sondern den Teufel, weil ich aus dem Paradies verbannt worden war. Und das nur wegen eines Mädchens, das ich geliebt hatte. Doch sie starb durch mich, weil ich ihr meine messerscharfen Zähne in ihr Halsadern gebohrt und sie leer ausgetrunken hatte und warum? Weil es nicht ausgereicht hatte, dass ich zu einem gefallen Engel verurteilt wurde, wurde ich noch von einem Ur-vampir verflucht. Jahrhundertelang habe ich damit verbracht auch mit mein Dasein als Vampir klar zu kommen. Ich habe Menschen umgebracht, sie leer ausgetrunken und warum, weil ich meine Bedürfnisse stillen wollte. Ich habe Menschen seitdem verabscheut, obwohl sie meine Nahrung sind und ich habe  versucht mich von ihnen zu distanzieren, obwohl das Monster in mir das nicht konnte. Sogar…“ Nekael sah zu Lynn, wo ihr toter Körper im Sarg lag und sprach dann ganz leise weiter. „…Menschen, die mir etwas bedeutet haben, konnte ich nicht retten, obwohl ich es zu gerne getan hätte.“ Seine Stimme brach ab, weil er sich schuldig fühlte, dass Lynn gestorben war. So war es auch. Nekeal konnte nicht bei ihr sein, als sie unter dem Tod ihrer Eltern gelitten hatte, er konnte sie nicht trösten, als es ihr schlecht ging und er konnte ihr nicht helfen, als sie mit ihrer Onkel und Azrael konfrontiert wurde. Sie hat sich das Leben genommen, weil sie ihre Freunde retten und mit Azrael die Unsterblichkeit nicht verbringen wollte. Sie war die Heldin in dieser Geschichte, eine Heldin die ihr Leben geopfert hatte, nur um übernatürliche Wesen zu retten, die eine Ewigkeit hinter sich gebracht hatten und eine Familie für sie waren.

Gabriel schaute ebenfalls das Mädchen an und er wusste ganz genau wer sie war. Sie hieß Lynn Goldberg. Ihre Eltern waren durch einen Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem verbrachte sie ihr Leben mit ihrem autoritären Onkel, der nur gierig auf Macht und die Unsterblichkeit war. Lynn hatte sich ihr Leben und somit auch Azrael mit in den Tod genommen, nur um die von ihrer Freunde zu retten. Sie war ein mutiges Mädchen, so hatte der Herr sie jedenfalls beschrieben. Der Engel spürte diesmal bei Nekael Trauer als Wut und er wusste, dass er sich in sie verliebt hatte, sowie er damals in Lea verliebt gewesen war.

„Sie ist in Sicherheit, Nekael. Sie war ein mutiges Mädchen, sie ist nicht für umsonst gestorben.“, gab Gabriel von sich und musterte den Vampir an, der seine Mimik in Verletzlichkeit geformt hatte. „Ich konnte sie nicht retten, Gabriel. Ich konnte nicht bei ihr sein, ich konnte sie nicht aus der Gewalt von Azrael befreien.“, gab Nekael verletzt von sich und schaute diesmal den Erzengel an, der seine Gefühle fühlen konnte. „Jeder Mensch muss irgendwann Mal sterben, Nekael. Sie hat sich für euch entschieden, damit ihr am Leben bleiben könnt. Der Herr hatte das Mädchen zwei Möglichkeiten gegeben. Entweder sie tötet euch oder sie tötet sich selbst. Sie hat sich für ihr Leben entschieden. Du solltest ihre Entscheidung akzeptieren.“ Nekael erwiderte Gabriel nichts, doch irgendwo in ihm, wusste er, dass der Erzengel Recht hatte. Er sollte, nein, er musste Lynns Entscheidung akzeptieren. Schließlich hätte er das Selbe gemacht, wenn er an ihrer Stelle wäre. Doch er konnte trotzdem nicht so tun, als wäre nichts geschehen. Seine Liebe für Lynn war genauso stark, wie bei Lea, doch auch das wurde mit in den Tod genommen. Doch jetzt hatte er dich Möglichkeit gehabt wieder ein Engel zu werden und Gott zu dienen, so wie früher. Konnte er das? Wollte er das? Nekael wusste es nicht, er wusste gar nichts mehr. Er wollte nur Lynn wieder zurück haben, mehr auch nicht. Plötzlich fiel ihm etwas Wichtiges ein. Etwas, was ein Kribbeln bei ihm verursachte, ein Kribbeln was man als Hoffnung bezeichnen konnte. Nekeal schaute Lynn an und erinnerte sich an die damalige Zeit als er noch ein Engel war. Er hatte viele seiner Gefährte aus dem Paradies vertrieben, die eine Sünde begangen hatten und einige wiederum zurückgeholt, die als Gefallener auf der Erde gelebt hatten. Er konnte sich noch daran erinnern, als er damals Batariel eine Botschaft bringen musste, die für ihn die Chance erhielt Gott wieder dienen zu können, doch er hatte sich anders entschieden. Batariel wollte ein Mensch sein und hatte sich statt wieder die Position eines Engels zu haben, gewünscht ein Mensch zu werden. Sein Wunsch wurde erfüllt und lebte ab da an damals als Mensch. Nekael wusste was es bedeutete, wenn ein Gefallener eine Botschaft von Gott erhielt. Ein Ex-Diener Gottes konnte sich entscheiden, ob er die Chance nutzen wollte wieder ein Engel zu werden und Gott zu dienen oder er entschied sich dagegen und konnte sich somit ein Wunsch äußern. Das war die Chance des Vampirs. Er konnte sich dagegen entscheiden und den Wunsch äußern, Lynn wieder ins Leben zu rufen. Er würde es tun. Er würde seine Chance, wieder ein Engel zu werden und somit den Vampirfluch auf sich zu beheben, die er all die Jahre zu bekämpfen versuchte aber es nie geschafft hatte, opfern um Lynn wieder ein Leben zu schenken. Das war es Wert. Sie war es Wert.

„Ich entscheide mich dagegen.“, sagte Nekael selbstsicher und brach die Stille zwischen dem Engel und ihm ab. Der Engel wusste sofort was Nekael damit meinte. Er wusste auch, dass er diese Entscheidung nehmen würde, da es der Herr vorausgesehen hatte. Nekael löste seine Blicke von Lynn und schaute Gabriel ernst und sicher an. „Ich nehme die Belohnung nicht an aber dafür habe ich einen Wunsch, die ich äußern möchte.“ Der Erzengel lächelte leicht und nickte. „Das hatte der Herr schon vorausgesehen, doch er wollte trotzdem sehen, ob du deine Entscheidung doch ändern würdest. Sag es mir mein Freund, was ist dein Wunsch?“, fragte Gabriel geduldig. Nekael sah wieder Lynn an und dachte daran, dass er sie bald wieder in seinen Armen schließen und ihr Duft aufnehmen würde. Wenn sein Herz noch funktionieren würde, so hätte es vor Aufregung einen Sprung gemacht. „Ich wünsche mir, dass Lynn wieder lebt.“, äußerte sich Nekael und schaute wieder Gabriel an, der verständnisvoll nickte und seine kristallblauen Augen, das Mädchen analysierte, dass bald wieder leben würde.

„Wie du willst, mein Freund. Doch du kennst die Regeln, wenn du einmal ein Wunsch äußerst und deine Belohnung, die der Herr dir zur Verfügung gestellt hatte nicht annimmst, so hast du nie wieder die Möglichkeit Diener Gottes zu werden.“, erklärte der Erzengel Klartext, doch Nekael war es bewusst, dass er keine weitere Chance von Gott bekommen würde aber das spielte keine Rolle, sobald Lynn wieder zum Leben erwachte, war ihm alles andere egal. „Ich weiß und ich bleibe auch bei meinem Wunsch.“ Gabriel nickte das letzte Mal und beugte sich vor, dass nicht nur Respekt heißen sollte, sondern es war auch ein Abschied für immer. „So soll es dann auch sein.“, hörte Nekael Gabriel sagen und verschwand.

Nekeal schaute immer noch auf die Stelle, wo soeben der Erzengel gestanden hatte und löste nach einer Weile seine Blicke, um seine volle Aufmerksamkeit diesmal Lynn zu schenken. Plötzlich bemerkte der Vampir eine weiße Feder, die von oben herab schwebend und genau auf Lynns linke Brust, da wo hier Herz einmal geschlagen hatte, landete. Der Regen, der schon den ganzen Tag seine Flüssigkeit auf die Erde tropfen ließ, hörte auf und ließ stattdessen die Sonnenstrahlen, die hinter den grauen Wolken gefangen waren in das Mausoleum scheinen. Die Feder, die auf Lynn lag, reagierte mit dem Licht von der Sonne, die von oben durch das Glaskuppel hindurch drängelte. Sie löste sich auf und kleine, leuchtende, glitzerartige Lichter funkelten über Lynn und drängelten sich in ihr Körper ein. In dem Moment hörte Nekael ein schwaches, leichtes Pochen, die jede Sekunde stärker und intensiver wurde. Der Vampir konnte dieses Pochen als Herzschlag zu ordnen und konnte nebenbei es kaum glauben, dass sie Lynn gehörten. Jetzt hörte der Vampir ebenfalls leichte Atemzüge und erkannte das Lynns Brustkorb sich leicht auf und ab bewegte. Sie atmet, dachte er und hielt mit beiden Händen den Sarg fest, weil er fühlen konnte, wie leicht und kraftlos seine Beine sich anfühlten. Das Licht der Sonne, ließ Lynns kreidebleiche, kranke Haut zu einem gesunden färben. Ihre Haare, die kein Glanz mehr besaß, hatten diesmal welchen und wirkten dadurch lebendiger. Nekael nahm eine leichte Bewegung von Lynn war und beugte sich ganz leicht zu ihr runter.

„Lynn...?“, flüsterte ganz vorsichtig und horchte weiterhin auf ihre Herzschläge die hintereinander mit gleicher Rhythmus schlugen. Dann passierte etwas, was sich Nekael immer gewünscht hatte. Lynn öffnete ihre Augen und erblickte ihn wieder zum ersten Mal nach ihrem Tod.

„Ly…Lynn?“, begann der Vampir zu sagen, doch er fand keine Wörter mehr, die er ihr sagen konnte, stattdessen sah er sie überrascht an. Lynn schaute in die Augen des Mannes, den sie liebte und lächelte ihn plötzlich an.

„Nekael...“, flüsterte sie und Nekael schwör, dass er diese Stimme so sehr vermisst hatte. Er berührte ihre Wange ganz leicht und diesmal fühlte sich ihre Haut warm und lebendig an.

„Du bist es. Du lebst…“, sprach er voller Vorfreude und berührte ihre restliche Gesichtsteile von ihr, damit er sich selber klar machen konnte, dass Lynn wirklich lebte. Lynn, die immer noch im Sarg lag, stellte sich  leicht auf, sodass sie ihre Stirn gegen die von Nekael drücken konnte. Nekael schloss für einen Moment die Augen und nahm den Geruch von dem Mädchen auf, das er so liebte. Sie war es wirklich. Sie lebte.

Er merkte wie Lynn ihre Hand seine Wange berührte und die Stelle, wo sie ihn berührte, fühlte sich so warm an und so angenehm. „Ich werde dich niemals verlassen. Ich werde dich niemals wieder hergeben, hörst du. Niemals, niemals…“, flüsterte er gegen ihre Stirn und umarmte sie diesmal ganz und bedeckte ihr Gesicht mit leichten Küssen.

Er löste sich leicht von ihr, sodass er ihr Gesicht mit beiden Händen nehmen konnte und sagte: „Ich liebe dich, Lynn Goldberg.“ Nekale sah wie Lynn lächelte und ebenfalls sagte: „Ich liebe dich auch, Nekeal. Ich werde es immer tun.“ Mit diesem Satz berührte sich seine Lippen die von ihre und gleichzeitig bedankte er sich bei Gott, dass ER ihn eine zweite Chance gegeben hatte, Lynn zu lieben und das für immer.

 

 

ENDE

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