roses are slowly dying

By tee-sorte

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» 𝐥𝐢𝐞𝐛𝐞𝐬𝐫𝐨𝐦𝐚𝐧. „Frustriert schlief ich ein, die Kälte kaum wahrnehmend, und stetig nur die Kunst i... More

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭
I. regengeflüster
farbspiel
stillschweigen
II. brillenglas
obstsalat
herzfrequenz
III. menschenmassen
türspalt
lichtbringer
IV. suchtverhalten
bücherregal
spiritus
lichtschlange
V. wandfarbe
wassertropfen
pulsierend
aberglaube
VI. kaltherz
bedreckt
rüschenkleid
geister
VII. löwe
starrheit
pullover
blumenvase
VIII. bedeutungslos
tiefsee
lebendig
gedankensplitter
lust
IX. hoffnungslos
kupferrot
stille
gutmensch
wechselstrom
X. meer
cbd
betrügerisch
mitternacht
XI. jägerin
monster
atem
gebrochen
XII. graukontakt
thron
creolen
blass
imaginationsdenken
XIII. haltestelle
schmerzend
erfüllung
wüstenbrand
XIV. blütenmeer
dämonentanz
schweigsam
kreislauf
XV. pfeilspitze
spielsucht
amen
wolfsjagd
XVI. rausch
gefühlskalt
sekundentakt
monoton
XVII. nachtsicht
blassblau
schimmergefühl
wind
lebenswert
𝐃𝐚𝐧𝐤𝐬𝐚𝐠𝐮𝐧𝐠
stumme briefe
fragen ?

stoppschild

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By tee-sorte

Mir schoss das Blut in den Kopf und meine Gedanken überschlugen sich. Alte Erinnerungen keimten als hässliche Szene in meinem Kopf auf. Das Bild war verschwommen, jedoch waren die Gefühle noch am Leben, als wären sie niemals fort gewesen. Ich hatte mit aller Macht versucht, diese Gefühle aus meinem Inneren zu verbannen und endgültig damit abzuschließen. Doch die Angst lebte noch immer in mir. Und aus ihr entspross der Hass.

Das konnte doch nicht sein.

Was wollte er' hier?

Der Mann, welcher so viele Gefühle in mir geweckt hatte, hauptsächlich negative.

Schnell lief ich um ihn herum und legte meinen Arm schützend um Liam. Mir fröstelte es am ganzen Körper, obwohl das Café angenehm warm geheizt wurde.

»Jordan...?« fragte ich, immer noch mit geschockter Miene.

Wir wechselten Blicke. Seine Augen waren verschlossen, sie ließen keinen einzigen Schimmer von Emotionen zu. Sie waren dunkel. Fast schwarz. Ich konnte mich noch genau an diese Augen erinnern.

Doch früher erschienen sie mir nie so düster.

Ich versuchte angestrengt meine Gedanken zu ordnen.

»Was machst du hier?«, wollte ich wissen. Ich bemühte mich sehr, meine Stimme nicht zerbrechlich klingen zu lassen. Doch die Vergangenheit nagte immer noch sehr an mir.

In seinem wohlgeformten Gesicht erschien ein selbstgefälliges Lächeln.

»Ich wollte dich sehen«

Mein Herz machte einen kleinen Aussetzer. Er wollte mich sehen. Ich ihn aber nicht. Und ich hatte gehofft, ihm nie wieder nahe kommen zu müssen. Jetzt jedoch konnte ich dies nicht verhindern. Ich musste Liam verteidigen.

Dieser kralle sich immer noch kaum merklich an meinen Arm. Wahrscheinlich musste er sehr verwirrt sein. Was hatten die zwei nur beredet, in der Zeit in der ich weg gewesen war? Und schon wieder machte ich mir Vorwürfe. Zurecht.

»Kennst du diesen Mann?« flüsterte mir Liam zu. In seiner Stimme schwang etwas Undefinierbares mit. Es klang nicht ängstlich, aber auch nicht mutig.

»Mach dir keine Sorgen.«

Ich küsste ihn auf die Stirn und stand schnell auf. Mein Magen warnte mich grollend vor diesem Mann, jedoch würde er sicher nicht von selbst gehen. Also schluckte ich meine Angst hinunter und zog ihn am Arm hinter mir her, in den Raum aus dem ich gerade gekommen war. Irgendwann musste ich mich ihm ja stellen, jetzt wo er mich gefunden hatte.

In dem Raum befanden sich lediglich ein paar Spinde und man konnte ungestört reden. Ich musste weg von Liam, er sollte das alles nicht mitbekommen.

An meinem Ziel angekommen drehte ich mich in seine Richtung, hoffend darauf, dass man mir meine Selbstzweifel nicht anmerken würde.

»Rede« forderte ich ihn auf. Meine Stimme klang überraschend zittrig. Ich räusperte mich.

»Was willst du von mir?« stellte ich abermals meine Frage, wobei ich nun jede Silbe einzeln betonte, um mich mutiger wirken zu lassen.

»Es ist alles längst vorbei. Ich bin raus! Du kannst nichts mehr ändern!« fügte ich noch rasch hinzu.

»Ich glaube du weißt was ich will, Süße. Ich will die alten Zeiten zurück. Du hast nicht das Recht zu entscheiden, wann damit Schluss ist. Denn weg rennen nützt nichts!«

Mir stockte der Atem.

Ich musste mich bemühen, nicht hysterisch loszulachen. Es war so absurd. Seine Worte so unverständlich und grausam zugleich. Die Galle stieg in mir hoch und ich wurde wütend.

»Nenn mich nie wieder Süße!« flüsterte ich bedrohlich. Ich war angewidert von diesem Mann, welchen ich einmal Mein nannte.
Mein Herz verpasste mir einen Stich in die Brust.

Meine Ungewissheit wuchs und auch meine Angst in mir, aber diese versuchte ich verzweifelt zu verdrängen.

Er forderte ganz klar die Vergangenheit zurück. Doch ich würde alles dafür geben, diese zu vergessen.

Unsere vergangene Beziehung.

Ich konnte kaum daran denken, so sehr schmerzte es mir in den Knochen. Ich war blind gewesen.

Vor etwa zwei Jahren war er in mein Leben getreten.

Ich war naiv, hoffnungsvoll und unerfahren.

Und er war groß, stark und verführerisch.

Ohne darüber nachzudenken hatte ich mich mit ihm eingelassen, dem Jordan welcher atemberaubend gute Schauspielküste besaß. Kaum im Klaren über meine Gefühle, welche niemals echt gewesen waren, vertraute ich ihm. Und das war ein entscheidender Fehler. Er nutze mich aus. Der alte Jordan verwandelte sich in seine wahre Gestalt. Am Anfang tat ich Alles für ihn, aus reiner Zuneigung. Es fing klein an, ab und zu steckte er mir Tabletten oder Päckchen zu, welche ich gekonnt an seine Adressanten bringen sollte. Doch es artete schnell aus.

Der Handel mit Drogen.

Dann jedoch, als ich aussteigen wollte, zwang er mich mit Schlägen in diesem Geschäft zu bleiben. Es gab kaum einen Ausweg aus diesem brutalen Loch, bis meine Mum geschäftlich umziehen musste. Und das war meine Rettung. Ich konnte fliehen, vor seinen schwarzen Augen.

Und nun stand er wieder vor mir, noch größer und angsteinflößender als zu jener Zeit.

Ich schluckte geschockt, als mir all diese Erinnerungen zurück ins Gedächtnis schossen.

Plötzlich kam er mir einen Schritt näher, doch ich wich perplex nach Hinten aus, um den Abstand zwischen uns zu halten. Er sollte mich nicht berühren dürfen, mich nicht einmal ansehen, mit seinem dreckigen Blick.

Meine Augen weiteten sich kaum merklich und meine Schweißdrüsen meinten, auf Hockdruck produzieren zu müssen. Mir wurde heiß und kalt zugleich.

Wie in Trance blickte ich ihn an. Als er einen erneuten Versuch wagte, mir nahe zu kommen, schallte meine Hand gegen seine Backe. Einen kurzen Moment war er verwirrt, dann jedoch schimmerte in seinen Augen nichts als kalter Hass und die Wut brodelte auf. Hastig rannte ich aus dem Raum, ich wollte nur weit weg von ihm. Ohne eine Erklärung packte ich Liam an der Hand und beendete meine Schicht, bevor ich sie richtig hätte beginnen können. Als ich das Café verließ, spürte ich, wie seine Augen auf meinem Rücken lagen. Mein Körper überzog sich mit einer unangenehmen Gänsehaut.

Der kühle Wind, welcher mir entgegen kam als ich schnellen Schrittes in irgendeine Richtung lief, bloß weg von dem Café, ließ mich aufatmen. Jedoch fröstelte es mich ein wenig. Der Wind gab mir ein Gefühl von Freiheit, sperrte mich jedoch zum gleichen Zeitpunkt in meiner vor Kälte bebenden Haut ein.

Und auf einmal ließ ich los. Alle Gefühle, welche ich eben noch so sicher verpackt hatte, fanden den Weg zu meinen Augen und bildeten sich in großen dicken Tränen wieder, welche kullernd meine Wangen entlang huschten.

Ich drehte den Kopf, in der Hoffnung, dass Liam meinen Gefühlsausbruch nicht bemerkt hatte. Doch seine kleine Hand zog bereits ungeduldig an meiner und er forderte meine Aufmerksamkeit. Also blickte ich ihn an, mit meinen nass schimmernden Augen und stieß auf einen sorgenvollen Blick seinerseits. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen machte.

»Mir ist bloß etwas ins Auge gekommen, alles gut.« flüsterte ich, um seinen fragenden Blick verschwinden zu lassen.

Den restlichen Weg heimwärts schwiegen wir beide und lauschten den Geräuschen der Stadt.

Als wir vor der Haustüre standen blickte mich Liam mit großen Augen an.

»Ich hab dich lieb, Al.« sprach er die Worte aus, welche direkt aus seinem Herzen an die Oberfläche drangen.

Ich musste lächeln und wuschelte sein blondes Haar.

»Ich hab dich auch lieb!« erwiderte ich.

»Und das sage ich sogar, obwohl sich Löwen und Menschen nicht verstehen!« meinte er noch, und spazierte dann fröhlich ins Haus.

Ich blickte ihm hinterher und in meinem Gesicht bildete sich ein großes Grinsen ab.

»Rawwww!« rief ich und lief ihm lachend nach, um zu einer Kitzelattacke anzusetzen.

★? Danke!

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