Started from the Bottom 1 & 2...

By longislandicetea

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„Verdammt, bleib stehen!", forderte er energisch, umfasste ihren Oberarm und wirbelte sie zu sich herum. Sie... More

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01 | The Bottom
02 | Seine Augen
03 | Showtime
04 | Gewinnen und verlieren
05 | Cassie from the block
06 | MsFatty
07 | Happy Birthday
08 | Gras, Sex, Amsterdam
09 | Rosarot
10 | Haribo und Schokolade
11 | Aussprache?
12 | Jahrestag
13 | Reue
14 | Nummer unterdrückt
15 | Unheimlich
16 | Gruselig
17 | Adrenalin
18 | Zusammenhalt
19 | Gewitterwölkchen
20 | Herzensentscheidung
21 | Lost & Found
22 | Überraschung
23| Anders
24 | Knistern
25 | Missverständnisse
26 | Erinnerungen
28 | Initiative
29 | One last time
30 | Hochzeitscrasher
31 | Geplatzte Träume
32 | Versuchung
33 | Alte Gefühle
34 | Bilder der Vergangenheit
35 | Deal
36 | Bittersüße Küsse
37 | Neue Probleme
38 | Geheimnisse
39 | Löckchen
40 | Erkenntnis
41 | Ehrlichkeit
42 | Gewonnen und verloren
43 | Alibibikini
44 | Rosarot
45 | Happy Birthday
46 | Prozente
Vorläufiges Nachwort & 1. Kapitel Teil 2
2 | 00 | Sneak Peak
2 | 01 | Temperament
2 | 02 | Shawn
2 | 03 | Couple Goals
2 | 04 | Grillabend
2 | 05 | Schlagabtausch
2 | 05 | Bonuskapitel: Marten Oneshot
2 | 06 | Geschwisterliebe
2 | 07 | Gedämpfte Freude
2 | 08 | Überraschungseffekt
Umfrage neue Geschichte
2 | 09 | Morgendliche Ruhestörung
2 | 10 | Klare Worte
2 | 11 | Nachts
2 | 12 | Überraschungen
2 | 13 | Ablenkung
2 | 14 | Friedensangebot
2 | 15 | LOVE
2 | 16 | Zweite Chance
2 | 17 | Sehnsucht
2 | 18 | Blackout
2 | 19 | Fragen
2 | 20 | Gewissensbisse
2 | 21 | Neue Ideen
2 | 22 | Wiedersehen mit Folgen
2 | 22 | Wiedersehen mit Folgen - Re-Upload
2 | 23 | Aufgeflogen
2 | 24 | Teil 1 | Loyalität
2 | 24 | Teil 2 | Bitchfight
2 | 25 | Notlügen
2 | 26 | Intrigen
2 | 27 | Pärchen-Scheiß
2 | 28 | Angst
2 | 29 | Geplatzte Träume
2 | 30 | Girlstalk
2 | 31 | Hoffnung
2 | 32 | Zusammenhalt
2 | 33 | Auffällig
2 | 34 | Eskalation
2 | 35 | Reize
2 | 36 | Schockstarre
2 | 37 | Katerstimmung
2 | 38 | Zerrissen
2 | 39 | Misstrauen
2 | 40 | Spiel mit dem Feuer
2 | 41 | Aufgeflogen
2 | 42 | Gewinnen und verlieren
2 | 43 | Flucht nach vorn
2 | 44 | Vertrauter Feind
2 | 45 | Süße Verlockung
2 | 46 | Keine Luft
2 | 47 | Herzrasen
2 | 48 & 49 | Zurück zu ihm
2 | 50 | Abrechnung
2 | 51 | Überraschungen
2 | 52 | Showdown
2 | 53 | Zusammenhalt
2 | 54 | Familie
2 | 55 | Liebe
2 | 56 |
2 | 57 | Liebe
2 | 58 | Füreinander (Bonuskapitel 1/2)
2 | 59 | Liebe (Bonuskapitel 2/2)
Nachwort
- Teil 3 -
2 | 60 | Bonuskapitel 1
2 | 61 | Bonuskapitel 2
2 | 62 | Bonuskapitel 3 | Kisses
3 | Prolog
3 | 01 | Verkackt
3 | 02 | Fragen
3 | 03 | Befreiung
3 | 04 | Zweifel
3 | 05 | Schatten der Vergangenheit
3 | 06 | Gedanken
3 | 07 | Aussprache mit Hindernissen
3 | 08 | Einer zuviel
3 | 09 | Zerrissen
3 | 10 | Offenbarungen
3 | 11 | Offenheit
3 | 12 | Rosarot
3 | 13 | Pärchen
3 | 14 | Erwartungen
3 | 15 | Heiße Phantasien
3 | 16 | Überraschungen
3 | 17 | Unerwartete Offenbarungen
3 | 18 | Prioritäten
3 | 19 | Fragen über Fragen
3 | 20 | Auf sich allein gestellt
3 | 21 | Enthüllungen
3 | 22 | Zweifel
3 | 23 | Welcome Home
3 | 24 | Aussprache
3 | 25 |Neue Pläne
3 | 26 | Family
3 | 27 | Zweite Chance
3 | 28 | Gewitterwolken
3 | 29 | Lola
3 | 30 | Unverhofftes Wiedersehen
3 | 31 | Übertrieben?
3 | 32 | Schwesterherz
3 | 33 | Männergespräche
3 | 34 | Club after Midnight
3 | 35 | Schlaflose Nächte
3 | 36 | Everybody's Darling
3 | 37 | Daddy Issues
3 | 38 | Einsicht
3 | 39 | Männergespräche
3 | 40 | Überraschung
3 | 41 |
3 | 42 | Unbeschwert
3 | 43 | Good Vibes
3 | 44 | Moonlight Cinema
3 | 45 | Endlose Minuten
3 | 46 | Schatten und Licht
3 | 47 |
3 | 48 | Tricks, Deals und Babys
3 | 49 | Erkenntnisse
3 | 50 | Neue Offenbarungen
3 | 51 | Facing Reality
3 | 52 | Täuschungsmanöver
3 | 53 | Illusionen
3 | 54 | Annäherungsversuche
3 | 55 - 1 | Bad vibes
3 | 55 - 2 | True Colors
3 | 56 | Rot
3 | 57 | Nachbeben
3 | 58 | Schlagzeilen
3 | 59 | Konsequenzen
3 | 60 | Lösungen?
3 | 61 | Ruhe nach dem Sturm
3 | 62 | Zurück in die Vergangenheit
3 | 63 | Stand by me
3 | 64 | City of Angels
3 | 65 | Überraschungsbesuch
3 | 66 |
3 | 67 | Versöhnung
3 | 68 | Mädchenträume
3 | 69 | Geburtstagsüberraschungen
3 | 70 | Frage aller Fragen
3 | 71 | Der Ring am Finger
Bonuskapitel
Nachwort
Cassie & John Finale - Christmas Special
Fortsetzung :)

27 | Happy New Year

3.2K 123 107
By longislandicetea

Die eine oder andere hat ja gefragt, was Cassies Zukünftiger für einer ist. Ich weiß, er hat schlechte Karten, aber trotzdem lernt ihr ihn heute kennen. Viel Spaß :)

2016.

Cassie fuhr sich schwer seufzend durch ihre Locken und versuchte, sich zu beruhigen. Vor lauter Gefühlschaos rund um John, der sie vor ein paar Tagen unter einem Vorwand ins Studio gelockt hatte, hatte sie sich zu allem Überfluss heftig mit Chris gestritten.

Cassie war enttäuscht. Sie hatte nie großen Wert darauf gelegt, besonders festlich zu heiraten, doch dann hatte Chris ihr im Karibik-Urlaub diesen romantischen Antrag unter diesem atemberaubenden Sternenhimmel gemacht und sie war irgendwie in diesen vorhochzeitlichen Prinzessinnen-Romantik-Modus verfallen. Doch mittlerweile hatte sie das Gefühl, dass sie mehr Energie in die Hochzeitsvorbereitungen steckte als er. Sie wusste, dass er gerade viele Aufträge bekam und seine Selbstständigkeit als Grafikdesigner viel Zeit in Anspruch nahm. Trotzdem wünschte sie sich etwas mehr Kooperationsbereitschaft. Die Hochzeit war bereits in zweieinhalb Wochen, doch Chris hatte das zweite Mal den Termin mit der Rednerin platzen lassen. Zu allem Überfluss hatte ihm dann noch ihr Outfit für heute Abend nicht gefallen und die Situation war komplett eskaliert.

„Hast du dich wieder abgeregt? Wir kommen sonst noch zu spät."

Chris stand in lässiger Jeans und beigefarbenem Hoodie mit Snapback auf dem Kopf in der Tür zum Wohnzimmer und musterte sie ungeduldig. Seine braunen Augen musterten sie aufmerksam. Cassie stieß einen verächtlichen Laut aus.

„Du hast dich doch aufgeregt, weil du mich so nicht mitnehmen willst", sagte sie beißend und deutete auf ihre schwarze Bluse, die goldene Leggings und die schwarzen Pumps. Er seufzte.

„Weil dir dann jeder auf den Arsch guckt", erwiderte er und machte ein paar Schritte ins Wohnzimmer hinein. Seine Stimme klang versöhnlicher als noch vor ein paar Minuten.

„Na und? Dann sehen sie halt, was du für eine heiße Verlobte hast", erwiderte sie.

„Geht keinen was an", sagte er.

Sie seufzte schwer.

„Du tust, als hätte ich einen Minirock an", gab sie zurück.

„Lass uns nicht mehr streiten, okay? Heute ist Silvester", sagte er leise.

Sie warf ihm einen ernsten Blick zu.

„Ich streite gar nicht", erwiderte sie mürrisch.

Er lachte.

„Wie nennst du das denn?"

„Ich habe dir nur meine Meinung gesagt", gab sie zurück und stand auf, als er seine Hand nach ihr ausstreckte.

„Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe", räumte er ein.

Sie lächelte, ließ sich von ihm zu sich ziehen und reckte sich ihm entgegen, als er sie küsste. Dabei kratzte sein dunkler Vollbart über ihr Kinn.

„Ziehst du dich jetzt um?"

Sie gab nach. Er hatte Recht. Sie sollten sich nicht streiten; nicht deshalb. Um guten Willen zu zeigen, tauschte sie ihr Outfit gegen einen schwarzen, ärmellosen Jumpsuit und Pumps. Sie hatte ihn einmal für eine Fernsehshow getragen und ihn anschließend behalten dürfen. Seitdem zog sie ihn nur selten an, doch heute schien ein guter Anlass dafür zu sein.

Wieder einmal versuchte sie, sich ihm zuliebe weniger aufreizend zu kleiden; dabei hatte sie nicht einmal Haut gezeigt. Doch seit Beginn ihrer Beziehung stritten sie immer mal wieder deshalb, denn ihm gefiel nicht, wenn sie ihre Reize so offensichtlich präsentierte. Also versuchte sie, so gut es ging auf ihn einzugehen und Outfits zu wählen, die ihren Po verdeckten; es sei denn, sie tanzte für einen bezahlten Job. Mit John hatte sie nie über ihre Outfits gestritten. Ihm hatte sie immer gefallen, ganz egal, was sie getragen hatte.

„Besser?", fragte sie, nachdem sie ihr Make-Up ausgebessert und ihre Haare wieder in Ordnung gebracht hatte. Chris zog scharf die Luft ein und sie fuhr mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihm herum.

„Gefällt mir sehr gut", sagte er. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und lächelte in seinen folgenden Kuss hinein. Dabei schob er seine Hände auf ihren Hintern.

„Noch können wir einfach hierbleiben", sagte sie leise und strich mit ihren Fingern über seine Brust. Dabei schenkte sie ihm einen verführerischen Augenaufschlag. Er grinste bedächtig.

„Du hast echt keinen Bock auf diese Party", stellte er fest.

Er hatte Recht. Cassie hätte viel lieber etwas mit ihren Freundinnen oder mit ihm allein unternommen, denn auch, wenn die Freundinnen seiner Freunde ihr nichts getan hatten, wurde sie mit ihnen einfach nicht richtig warm. Es war, als würden sie jedes Mal aufs Neue überprüfen, ob sie wirklich die passende Frau für ihn war. Er wusste das, doch er war sich sicher, dass sich das im Laufe der Zeit ändern würde.

Sie teilte seine Meinung nicht, immerhin hatte sie bereits eineinhalb Jahre Zeit gehabt, seinen Freundeskreis kennenzulernen und war dort bis heute nicht angekommen. Doch sie bemühte sich, einen Zugang zu finden – für ihn. Schließlich hatte auch er sich in der Vergangenheit sehr um ihre Familie und ihre Freundinnen bemüht und kam gut mit allen aus.

Chris strich durch ihre Locken, schaute ihr ein letztes Mal tief in die Augen und küsste sie. Dann löste er sich endgültig von ihr. Eine Dreiviertelstunde später setzte das Taxi sie bei Dominik und seiner Freundin Mara ab. Die gemütliche Wohnung der beiden lag in einer der besseren Gegenden, war jedoch trotzdem nicht besonders groß. Die Wände waren in Creme- und Brauntönen gestrichen, die sich auch in den Möbeln wiederfanden.

„Da seid ihr ja endlich. Kommt doch rein. Geht's euch gut?", begrüßte die dunkelhaarige Mara die beiden. Ihre braunen Augen funkelten aufgeregt, als sie Chris zur Begrüßung in ihre Arme zog. „Habt ihr den Wein mitgebracht?"

Cassie hasste Wein. Trotzdem zog sie eine Weinflasche hervor und setzte ein Lächeln auf. „Danke für die Einladung", sagte sie, dann nahm Mara ihr den Wein aus der Hand.

„Danke, das ist toll! Soll ich den direkt aufmachen? Ihr seid doch nicht mit dem Auto hier, oder?"

Cassie hasste es, dass Mara so unendlich viele Fragen stellte – immer. Sie versuchte, sich mit ihrer Art zu arrangieren, aber kam oft an ihre Grenzen.

„Für mich nicht, danke", sagte sie, während sie Mara in den Wohn- und Essbereich folgten, der mit kitschig-prunkvollem, goldenem Dekomüll überladen war.

„Ich bleib bei Bier", sagte Chris, bevor er seine restlichen Freunde Sebastian, Mark und Phil und ihre Freundinnen Lisa, Lena und Mila begrüßte. Mara warf Cassie einen fast schon mitleidigen Blick zu, als sie die anderen Gäste ebenfalls kurz begrüßt und sich einen freien Platz am in Goldtönen verzierten Esstisch gesucht hatte.

„Ich hab festlich dekoriert. Gefällt euch doch, oder?"

„Ja, ist ganz süß", sagte Cassie, wenn sie die Dekoration völlig geschmacklos fand. Wann hatte sie eigentlich damit angefangen, sich vor seinen Freunden zu verstellen? Richtig war das nicht. Doch als ihr Blick auf Chris fiel, der ihr einen dankbaren Blick zuwarf, lächelte sie zufrieden, denn sie tat es tatsächlich, um ihm ein gutes Gefühl zu geben.

„Wirklich keinen Wein? Wir Mädchen trinken den alle. Und der passt so gut zum Essen. Ich hab Lammrücken gemacht. Du magst doch Lammrücken, Cassie?"

Mara fixierte Cassie mit einem durchdringenden Blick. Um nicht weiter negativ aufzufallen, setzte Cassie ein entwaffnendes Lächeln auf. „Klar."

Sie musste tatsächlich zugeben, dass Maras Lammrücken ganz gut schmeckte, doch auch, wenn nach dem Abendessen die Stimmung im Wohnzimmer immer ausgelassener wurde, konnte Cassie sich nicht wirklich in die Gruppe einfinden. Sie tranken, bedienten sich hin und wieder an ein paar Snacks auf dem Wohnzimmertisch und spielten dabei Gesellschaftsspiele. Lena war auf die glorreiche Idee gekommen, die sonst so bekannten Pärchen durchzumischen, sodass Cassie ausgerechnet mit Mara und Mila ein Team bilden musste. Doch die beiden waren so begriffsstutzig, dass sie jede Runde Tabu verloren.

„Ich liebe deinen Jumpsuit!", platzte es aus der brünetten Lisa heraus, als die Mädchen kurz vor Mitternacht in der Küche standen. Cassie hatte ein paar leere Glasschüsseln zurückgebracht, damit die neugierige Mila sie nicht weiter mit Fragen rund um ihre Tänzerkarriere löchern konnte. Mila fand das alles ganz schrecklich spannend und wollte ganz genau wissen, wie Cassie ihren Lebensunterhalt verdiente, welche Stars sie kennengelernt hatte und in welchen Fernsehshows sie bereits aufgetreten war. Cassie nervte das. Für sie war das einfach ein ganz normaler Job, wie jeder andere auch.

„Oh ja, der ist wirklich toll", bestätigte Mara, die die Glasschüsseln in die Spülmaschine räumte, „Wo hast du den gekauft?"

„Hab ich geschenkt bekommen", sagte sie vage wie möglich.

„Wow, echt, von wem denn?"

Lisa war mindestens so unnötig neugierig wie Mila.

„Von einem Bekannten", log Cassie. Sie hatte einfach keine Lust, über die Fernsehshow zu sprechen.

„Und der schenkt dir so tolle Sachen? Was sagt Chris den dazu?", fragte Mara.

Gingen ihr nie die Fragen aus?

Cassie biss sich auf die Zunge. Sie wollte wirklich nicht unhöflich sein, aber sie fühlte sich heute Abend wieder einmal wie bei einem Kreuzverhör; so, als wollten die Mädchen sie so kurz vor der Hochzeit noch einmal testen.

„Der findet den Jumpsuit auch schön", erwiderte sie.

Schöner jedenfalls als die goldene Leggings, setzte sie in Gedanken hinzu.

„Er sagt echt nichts, wenn dir ein anderer Mann Klamotten schenkt?"

Sie unterdrückte den Impuls, Mara ins Gesicht zu schlagen.

„Nee. Er ist da sehr locker", sagte sie.

„Er wirkt immer so eifersüchtig", stellte Lisa gedankenverloren fest.

„Wer?"

Cassie atmete erleichtert auf, als der blonde Dominik mit den nach oben gestylten Haaren in Hemd und Jeans die Küche betrat.

„Niemand", sagte Mara schnell, dann zog sie eine kaltgelegte Flasche Champagner aus dem Kühlschrank. „Ich hab uns Moet zum Anstoßen gekauft. Ist doch gut, oder?"

Als Cassie kurz darauf vor dem Haus an der Straße stand, rettete sie sich in Chris' Arme und versuchte, die kurze Ruhe zu genießen.

„Frierst du?"

Sie schüttelte den Kopf.

„Hier."

Mila drückte Cassie ein Glas Champagner in die Hand.

„Nein danke", versuchte Cassie, sich zu wehren, denn sie konnte Champagner genauso wenig abgewinnen wie Wein. Doch Mila ignorierte sie und ging einfach zum nächsten Pärchen, um auch dort ein paar Gläser loszuwerden. Einige Nachbarn zählten bereits auf Null herunter. Als das neue Jahr anbrach, schaute Chris in ihre Augen, beugte sich zu ihr herunter und verschloss ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss.

„Frohes neues Jahr, Engel."

Phil und Dominik zündeten bereits die Raketen an.

„Dir auch", erwiderte Cassie, küsste ihn noch einmal und gab ihn frei, damit er zusammen mit seinen Freunden die Raketen hochjagen konnte. Cassie beobachtete ihn eine ganze Weile dabei, bis sich Mara neben sie stellte. Gerade, bevor sie die nächste, vermutlich nervige Frage stellen konnte, vibrierte Cassies Handy in ihrer Manteltasche. Sie warf einen Blick auf das Display. Die Nachricht war von Willow.

"Frohes Neues, Sis. Love you."

Cassie lächelte, tippte ein "Wünsche ich dir auch, Sis. Love you too" ein und sendete es zurück. Dann fiel ihr Blick auf die restlichen Nachrichten. Sie beschloss, sie später zu beantworten.

Ein paar Stunden später betrat sie vor Chris die gemeinsame Wohnung. Er schob seine Arme von hinten um ihren Körper und nuschelte irgendetwas in ihre Locken. Er hatte definitiv zu viel getrunken. Doch er wusste noch ganz genau, was er tat, denn kaum hatten sie ihre Schuhe ausgezogen, drehte er sie zu sich um und verschloss ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss. Dabei streifte er ihr den Mantel über die Schultern.

„Darauf warte ich schon die ganze Zeit", raunte er in den Kuss hinein und presste sie entschieden mit dem Rücken gegen die Wand. Cassie schob ihn ein Stück von sich. Nach diesem Abend war sie nicht in Stimmung.

„Was ist?", fragte er, als er ihr Zögern bemerkte.

„Ich glaube, ich möchte einfach nur ins Bett", erwiderte sie müde.

Er schaute in ihre Augen, doch etwas hatte sich verändert. Vielleicht war das aber auch einfach diese besagte Panik vor der Hochzeit; die Angst vor der Courage, jetzt endlich alles festzumachen und sich – hoffentlich lebenslang – an den Mann ihres Lebens zu binden.

War Chris das tatsächlich?

Der Mann ihres Lebens?

Natürlich empfand sie viel für ihn und hatte seinen Antrag überglücklich angenommen, aber konnte sie sich wirklich vorstellen, mit ihm für immer zusammen zu sein?

Er war stark, humorvoll, süß und trug sie auf Händen. Außerdem verstand sie sich gut mit seiner Familie.

Natürlich hatte auch er seine Macken, war manchmal launisch, eifersüchtig und unzuverlässig, und sie fühlte sich in seinem Freundeskreis nicht wohl. Er forderte oft sehr viel ein und wurde stur, manchmal sogar bockig, wenn es nicht nach ihm ging. Doch alles in allem ging es ihr mit ihm sehr gut und er bedeutete ihr zu viel, als dass sie sich davon abschrecken lassen würde.

„Was ist?", fragte er, als er ihren nachdenklichen Blick bemerkte.

„Nichts", log sie und versuchte, über ihr Gefühlschaos hinwegzulächeln.

Als er sich erneut zu ihr herunterbeugte, um sie zu küssen, wich sie ihm aus.

„Tut mir leid, aber fühle mich echt nicht so gut. Vielleicht hab ich den Champagner nicht vertragen."

Natürlich war das gelogen, aber sie konnte einfach nicht mit ihm schlafen; nicht in dieser Nacht. In ihrem Kopf schwirrten einfach viel zu viele Gedanken um die bevorstehende Hochzeit herum. Chris schaute kurz verständnislos in ihre Augen.

„Okay", sagte er, als er erkannte, dass er sie in dieser Nacht nicht mehr zum Sex animieren konnte. Statt mit ihm zu schlafen, verschwand sie im Bad. Dort schminkte sie sich ab, anschließend kehrte sie ins Schlafzimmer zurück. Er war bereits eingeschlafen. Sie schmunzelte. Vermutlich hätte er in seinem Zustand sowieso nicht einmal die erste Runde überstanden.

Cassie tauschte ihr Outfit gegen ein T-Shirt von Chris, dann holte sie das Handy aus ihrer Manteltasche im Flur und kehrte zu ihm ins Bett zurück. Sie löschte das Licht, anschließend warf sie einen Blick auf die restlichen Neujahrsnachrichten, die sie in der Zwischenzeit bekommen hatte. Dabei blieb sie an einer nicht gespeicherten Nummer hängen. Ohne die Nachricht anzuklicken, wusste sie, von wem sie war. Ihre Finger kribbelten nervös, als sie es trotzdem tat.

„Hey Shorty. Alles Gute für's neue Jahr."

Woher hatte er ihre Nummer?

Sollte sie ihm antworten?

Cassies Blick fiel auf Chris.

Das schlechte Gewissen nagte an ihr. Doch irgendwo ganz tief in ihr drin versteckte sich ein winzig kleiner Teil von ihr, der ihm zurückschreiben wollte. Aber ob sie das sollte?

Ja. Was sagt ihr? Sollte sie? Also ich finde, eigentlich nicht. Aber so wirklich überzeugt klingt sie auch nicht. Wie findet ihr ihn denn? Also ehrlich mal, unabhängig davon, dass jeder hier will, dass sie mit John, Raf oder Marten zusammenkommt haha.

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