2 | 09 | Morgendliche Ruhestörung

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Viel Spass mit dem Kapitel. Habt einen schönen Sonntag.

John ließ seinen Blick durch den gut besuchten Club schweifen. Der VIP-Bereich lief bereits über, doch Joe und Marten, der mit ein paar seiner Freunde zu ihnen gestoßen war, hatten für ausreichend Frauenüberschuss gesorgt, um Rome einen gebührenden Empfang zu bereiten.

Es tat ihm leid, dass er Rome so selten besucht hatte, doch in den vergangenen Jahren war sein Leben so turbulent gewesen, dass er nur selten die Zeit gefunden hatte, rechtzeitig zu den Besuchszeiten in Berlin zu sein. Er wusste, dass ihn sein schlechtes Gewissen dazu getrieben hatte, Rome eine Bleibe anzubieten. Er hatte sich einfach während seiner Haftzeit nicht um Rome gekümmert, wie er sollte. Joe hatte er wesentlich öfter besucht, doch sein bester Freund hatte auch in Hamburg eingesessen.

Seine Augen blieben an einer langhaarigen Blondine in knappem Minikleid hängen, die gerade vor ihrem Tisch stand, ihnen den Rücken zugedreht hatte und ihre Hüften lasziv vor ihnen kreisen ließ. Er lächelte bei der Vorstellung, wie Cassie sie mit ihrem bösen Terminator-Blick vertrieben hätte.

Wahrscheinlich war es ganz gut, dass sie nicht mitgekommen war. Er wusste, dass sie sich über die ganzen primitiven Frauen nur aufgeregt hätte, die sich bereits seit Stunden um sie herum tummelten, in der Hoffnung, dass einer von ihnen endlich auf sie aufmerksam wurde und sie mit in sein Bett schleifte.

„Die Kleine ist heiß", grölte Rome ihm ins Ohr, während er ein Glas Vodka in sich hinein kippte. John konnte es ihm nicht verübeln, denn auch, wenn die Blonde im Minikleid und dem vielen Make-Up sich vor ihnen willig wie eine Nutte räkelte, hatte sie einen Wahnsinns-Körper. Ihre Brüste waren definitiv echt, ihre Rundungen weiblich und wenn Cassie nicht zuhause auf ihn warten würde, hätte er vielleicht selbst einen Versuch unternommen, sie heute Nacht zu klären.

„Unglaublich, wie die Weiber sich euch an den Hals werfen", stellte Rome fest und ließ seinen Blick zu einer scharfen Dunkelhaarigen in knackig-enger Jeans und bauchfreiem Top wandern, die ihn bereits ins Visier genommen hatte. „Willst du da nicht trotzdem manchmal einen wegstecken?"

John schüttelte den Kopf und trank einen Schluck aus seiner Mische.

„Nee, Diggi. Ich hab die schärfste Braut von allen zuhause sitzen", versicherte er und grinste.

„Klar, dein Mädchen ist heiß, aber hast du noch nie darüber gedacht, dir eine zu klären? Ich meine, schau dich um, eine schärfer als die andere", stellte Rome fasziniert fest.

„Interessieren mich alle nicht", antwortete John schulterzuckend. „Hab ich alles schon ausprobiert. Hat mir nichts gegeben. Ich gehöre zu ihr; und nur zu ihr."

„Rührend", grinste Rome. „Aber freut mich für dich, dass du dein Glück gefunden hast."

„Danke", erwiderte John und trank einen weiteren Schluck. „Tut mir leid, das mit Ava."

John meinte es ernst. Er wusste schließlich, dass Rome viel von Ava gehalten hatte. Er hatte sie in einem Fastfood-Restaurant kennengelernt, sich in sie verliebt und ihr während ihrer Beziehung die Welt zu Füßen gelegt. Er hatte das drogensüchtige Mädchen aus dem Drecksloch geholt, das sie Elternhaus nannte, und ihr geholfen, einen Entzug zu machen, bevor er sich mit der Polizei angelegt hatte und verurteilt worden war. Er hatte geglaubt, sie würde auf ihn warten, hatte sich offenbar jedoch getäuscht. Rome wurde kurz nachdenklich, doch dann zuckte er mit den Schultern.

„Hab auf die falsche Frau gesetzt. So ist das manchmal im Leben. Bevor ich jetzt rührselig wie ne Fotze werde, sollte ich mir mal eine von den Bräuten klarmachen", lächelte er, bevor er John auf die Schulter klopfte und aufstand.

Started from the Bottom 1 & 2 & 3حيث تعيش القصص. اكتشف الآن