A Day in The Lake [Rewinside|...

By Rawinzchen

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Bei der Reinkarnation von Arthur Pendragon (The Once and Future King!) ist etwas schief gelaufen. Oder auch:... More

Vorwort
[1] Dicke Luft
[3] Erwachen
[4] Flucht
[5] Die Nacht im Wald
[6] Schwarzfell
[7] Gawain
[8] Rewi tickt aus
[9] Der sprechende Baum
[10] Spooky
[11] Prinz Genug
[12] Das verlassene Dorf
[13] Die Holzhackerbande
[14] Lichter in der Nacht
[15] Verirrt
[16] Brücken und Prüfungen
[17] Felix tickt aus
[18] Die Wüste am Grunde des Sees
[19] Some Melodramatic Moments
[20] Die Festung
[21] Full Circle

[2] Ab in den See

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By Rawinzchen

„Es ist eine gefährliche Sache, Frodo, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen."
Der Herr der Ringe

>>>>

Kapitel 2: Ab in den See

Am Nachmittag war die Sonne doch noch durch die Wolkendecke gebrochen. Es gab kaum Wind, der See lag ganz ruhig da und spiegelte den blauen Himmel. Es war wirklich nur ein kleiner See, man konnte alle Ufer überblicken; Eingerahmt von Bäumen und Gebüsch könnte man meinen, er läge mitten im Wald, vollkommen abgeschottet vom Rest der Welt. Nichts mehr war zu spüren von der Lebendigkeit der kleinen Stadt, in der sie gerade noch eingekauft hatten...

Das einzige, was das Bild der Wildnis störte, war das gemähte Grundstück mit Grillplatz und Steg. Und natürlich das Auto auf dem Waldweg sowie deren Insassen, die nun ausstiegen... und die idyllische Ruhe mit vollem Elan zerstörten.

Auf der Fahrt war die Stimmung irgendwann doch noch umgeschwungen: Sie hatten Musik angemacht, laut mitgesungen und schließlich mit sehr viel mehr Begeisterung an ihren Plänen für das Wochenende geschmiedet. Auch jetzt lief noch Musik, nur zum Mitsingen hatte keiner mehr Zeit: Das Zelt wurde aufgebaut. Und dabei stellte sich keiner sonderlich geschickt an.

"Ich dachte, das ist dein Zelt! Wie kannst du denn nicht wissen, wie man das aufbaut!", lachte Felix, der planlos einen Zipfel des Zeltes hochhielt, wohl in der Hoffnung, so etwas wie eine Mitte oder Spitze zu finden.

"Das ist das Zelt meiner Eltern, und nein, ich hab das noch nie aufgebaut. Kann doch auch nicht so schwer sein...!"

"Hier sollten wir es jedenfalls nicht aufbauen", merkte Petrit an, der gerade noch mit ihren Einkäufen vom Auto kam. Sie hatten wirklich reichlich eingekauft, Verpflegung für eine ganze Armee...

"Warum denn nicht hier! Hier ist SUPER!", rief Rewi, langsam ernstlich frustriert und deshalb etwas überkompensierend mit seinem Enthusiasmus.

"Ja, aber hier ist eine Senke, und wenn es regnet..."

"Ahhhh", alberte Felix. "Der Albaner ist Campingexperte!"

"Es wird aber nicht regnen! Hilf lieber mal beim Aufbauen!", schimpfte Rewi.

Petrit seufzte. "Ich war einmal zelten..."

"Warte!", rief Rewi plötzlich. "Ich glaub ich hab's!"

Er hatte 'es' nicht wirklich, aber nach ein paar mehr Minuten des Rätselns (und Fluchens) schafften sie es zu dritt, das Zelt zum Stehen zu bekommen.

"Es steht!", rief Rewi, und klang dabei mehr überrascht als alles andere.

"Es stehhhhht!", bestätigte Felix.

"Das heißt... jetzt gibt es ESSEN!", brüllte Petrit, schon auf halbem Weg zum Grill. Den hatten sie bereits angeschmissen, es konnte direkt losgehen.

Rewi sah ihm grinsend hinterher. "Hey", meinte er dann zu Felix, "Wir können zusammen ein Zelt zum Stehen bringen, dann können wir doch jetzt auch heiraten, oder?"

Felix lachte und schlug in Rewis angebotene Hand ein. "Ich weiß nicht... Müssten wir dann Petrit adoptieren? So angesichts der Tatsache, dass wir es ohne ihn nicht geschafft hätten?"

"Boähhh... Also ich glaub, meine Gemüsebürger rufen mich?" wechselte Rewi abrupt das Thema und ließ Felix stehen.

***

Nach dem Essen saßen sie alle zusammen auf dem Steg und ließen ihre Beine baumeln. Das heißt, Petrit lag eher, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.

"Mann, bin ich vollgefressen", seufzte er.

"Jepp" stimmte Felix mit ein. "Wenn ich jetzt ins Wasser falle, geh ich unter wie ein Stein..."

"Hä, und sonst nicht?", fragte Rewi unschuldig verwirrt.

Drohend hob Felix eine Hand. Es wäre ihm ein Leichtes, Rewi vom Steg zu schubsen... aber der Junge machte ihm ein Strich durch die Rechnung indem er von selbst aufsprang und sich sein Shirt abstreifte. "Okay, man hat nicht jeden Tag einen See vor der Haustür! Ab ins Wasser, Leute!" rief er fröhlich.

"Ähm... Nein", sagte Felix. Sehr klar und bestimmt.

Rewi stupste ihn von hinten mit dem Fuß an. "Jetzt komm!"

Petrit setzte sich neben ihnen auf. "Alter, es ist schon voll spät, die Sonne geht bald unter, dann ist das voll kalt!"

"Ja, Mann, wir haben hier nicht mal Duschen, wenn wir rauskommen sind die Haare nass und alles ist kalt und eklig...", ergänzte Felix.

"Was seid ihr denn für Trockenpflaumen! Petrit, komm schon!"

"Ich mach kein Sport, wenn ich grad so viel gegessen hab..."

"Sport!?", rief Rewi.

"Ja, Mann, Schwimmen halt!"

"Soll man auch nicht!", ergänzte Felix ihn wieder.

Rewi hielt sich theatralisch den Kopf. "Ich fass es nicht... Wie soll man mit euch denn Spaß haben?"

"Mit uns Spaß haben, ja ja... das hättest du wohl gerne Rewi, hm?" Felix wackelte mit den Augenbrauen.

"Mann, du Missgeburt!" Rewi kicherte.

"Erst entführst du uns, und jetzt willst du auch noch, dass wir uns ausziehe-" Felix wurde von Rewi unterbrochen, der versuchte, ihn vom Steg zu schieben. Er war nicht sonderlich sanft dabei... "Naaaaaain! Das ist Missbrauch! Folter! Hilfeeeeee!", rief Felix.

"Halt deine Fresse!" Rewi war immer noch am Kichern.

Felix wankte gefährlich, obwohl er sich mit aller Kraft an den Planken des Steges festkrallte. "Nein!" Felix kreischte nun schon fast. "Rewi, ich mein's ernst! Wehe!"

Rewi dachte zwar gar nicht daran, aufzuhören, aber er wurde von Petrit überrascht, der von hinten an ihn herangetreten war, um ihm einen kleinen Schubs zu geben.

Wirklich nur einen kleinen Schubs.

Aber es reichte, Rewi verlor das Gleichgewicht und stand plötzlich nur noch mit einem Bein auf dem Steg, vergeblich mit den Armen rudernd. "PETRIT!", brüllte er noch. "Woahhhiiiii-"

Er gab auf und sprang mit einem lauten Rewi-Kreischen ins Wasser. Es platschte und spritzte, dann war Rewi weg.

Petrit und Felix blieben lachend auf dem Steg zurück.

"Ich hoff mal, er hat Wechselhosen mit?"

"Selbst schuld!" meinte Petrit.

Felix lachte weiter und beobachtete die aufgewühlte Wasseroberfläche, aus der bald ein garantiert wutentbrannter Rewi auftauchen würde.

Der ließ sich damit allerdings Zeit.

"Alter, wie tief is'n das hier..."

"Jedenfalls ziemlich schlammig, man sieht nix..." Petrit verzog den Mund.

Sie warteten einige Augenblicke in absoluter Stille.

"Öhm... Felix?" fragte Petrit schließlich.

Felix runzelte die Stirn und stand auf. Petrit tat es ihm gleich.

"Als ob...", murmelte Petrit.

Felix raufte sich die Haare. "So ein Idiot. Was macht der denn?"

Das Wasser hatte sich längst wieder beruhigt, alle Kräusel hatten sich gelegt.

"Rewi, was soll der Kack, komm raus!" rief Petrit, und klang dabei noch ziemlich belustigt.

"Alter, ich hasse sowas...", murmelte Felix.

"Kann er sich irgendwie den Kopf gestoßen haben unterwasser?"

"Boah Petrit... komm mir jetzt nicht mit Horrorszenarien, bitte!"

"Ich mein doch nur!"

"Er hätte dann doch trotzdem Auftrieb, wir würden den sehen..."

Petrit schüttelte ungläubig den Kopf. "Der verarscht uns doch nur! Locker verarscht der uns..."

Einige weitere Augenblicke vergingen, in denen alles ruhig blieb.

"REWI DU BASTARD, ES IST NICH LUSTIG!", brüllte Petrit. Das klang jetzt absolut nicht mehr belustigt.

Nur blieb es leider weiterhin still.

Es waren mittlerweile mehrere Minuten vergangen. Verdammt unwahrscheinlich, so lange die Luft anzuhalten! Auch unter dem Steg hatte Felix mehrere Male gecheckt, Rewi war nirgends wieder aufgetaucht, er war wie vom Erdboden verschluckt. Das heißt, wie vom Wasser verschluckt...

"Wenn er irgendwo hängen geblieben ist...?" fragte Felix vorsichtig.

„Wenn das nur ein Scherz ist, ich bringe ihn um!"

"Ohne Witz, keine Scherze zu dem Thema, Petrit!", schrie Felix plötzlich.

Er war in die Hocke gegangen, versuchte mit zittrigen Händen, seine Schuhe auszuziehen. Auf halbem Weg gab er auf. Viel zu lange dauerte das alles! Viel zu lange hatten sie schon hier auf dem Steg gestanden!

Ohne sich weiter Gedanken um seine Klamotten zu machen, stieß er sich ab und sprang ins dunkle Wasser.

Es war kalt, es war nass und es war dreckig. Trüb. Man sah nichts!

"Siehst du was?"

Felix tauchte unter.

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