Kick the world's ass!

Від StreetSoldierin

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Dämonen haben nur eins im Sinn: Liebe. Allerdings nicht wahre Liebe. Ein Dämon ist nur zufrieden, wenn er ein... Більше

Prologue: Punished
1. Accident or Incident?
2. Home sweet Home
3. Please...
4. No! No? Damn!
5. He's mine!
6. The new one
7. Mí-úsáideoir leanbh
8. Come with me
9. Meeting
10. Half an Angel
11. He's a demon
12.1 Past
12.2 Past
13. Taken away
14. He fell in love with...
15. What is love like?
16. Cursed
17. Sun's son
18. Archangel's Blood
19. Breaking The Rules
20. Angel Attack
21. Chained To Heaven
22. You're important to me
23. Reunion
24. Holy Secrets
25. Holy Hell Blood
26. Best Friends
27. Fading Strength
28. Dark Secret
29. You're not alone
30. Hope and Nightmares
31. Goodbye
32. Sacrifices
33. Lost It All
34. The real Blasphemy
35. Decisions on the Battlefield
36. This Is War
37. What The Hell
38. Anchor
39. Lover's Mark
40. Converted to Faith
41. On Our Knees
42. Let my wings burn
43. Better that way
44. Tears for us
45. Bring the Fire
46. Loyal until death
47. Lights Out
48. Over
49. The Fall
50. The Inappropriate Prince
51. Exhausted but Safe
52. The Devil and Pizza
53. Halleluzi
54. The Lord's Losses
55. Brothers
56. Duty and Verdict
57. Darkness Inside
58. Of Monsters and Trust
59. Never Again
61. Execution

60. Family Reconciliation

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Від StreetSoldierin

Alvaros Pov

Am nächsten Tag wache ich schon auf, bevor es dämmert. Ein Blick zur Seite zeigt mir, dass Jel noch tief und fest schläft; es sieht friedlich aus wie sein Brustkorb sich ruhig hebt und senkt.

Ich stehe vorsichtig auf um ihn nicht zu wecken. Je länger er schläft, desto besser, denn das wird kein leichter Tag.
Es ist der Tag von Harrowbys Hinrichtung, und auch wenn ich selbst darauf bestanden habe, ist es nie etwas, was ich auf die leichte Schulter nehmen kann.
Ich kann ihn nicht leben lassen, das ist mit keiner Zelle in meinem Körper vereinbar, aber es ist etwas anderes im Kampf zu töten als ein Schwert bei einer Hinrichtung zu schwingen.
Letzteres ist kalkulierter. Persönlicher. Im Kampf dagegen verschwimmen die Erinnerungen an jeden Tod, den man verursacht; es ist zu schnell, zu sehr im Affekt.

Es wäre eine Lüge zu sagen, ich würde mich noch an jedes Leben erinnern, dass ich genommen habe. Aber Hinrichtungen vergisst man nie,
Und auch wenn es Harrowby ist, der Mann, unter dem meine Dämonen, meine Familie, gelitten haben... Es ist nicht einfach. Das ist es nie.

Ich ziehe mich an und mache mich auf den Weg zur Küche. Es ist gegen drei Uhr morgens und das Schloss ist gespenstisch still. Nicht, dass es sonst besonders laut hier wäre, außer Fineen und mir und den paar Dämonen, die für uns arbeiten, hat hier für lange Zeit niemand anders gelebt, aber nachts und früh morgens ist es trotzdem noch ruhiger als sonst.

Als ich in der Küche ankomme höre ich jedoch schon das Geräusch der Kaffeemaschine. Es gibt nur eine einzige Person, die um diese Uhrzeit Kaffee machen würde.
"Jetzt schon Koffein?"
Mercenario macht einen Satz nach hinten. "Bei allen Toren zur Hölle, Blackbourne, noch leiser kannst du dich auch nicht anschleichen, oder?"

Grinsend nehme ich die fertige Tasse Kaffee und trinke einen Schluck. "Ich kann nichts dafür wenn deine Ohren nicht mehr funktionieren, alter Mann."
Er schnaubt bloß und nimmt mir die Tasse wieder ab. "Mach deinen eigenen Kaffee."

Also hole ich mir eine leere Tasse und stelle die Maschine wieder an. "Wieso bist du überhaupt wach?"
Mercenario zuckt mit den Schultern und trinkt seinen Kaffee. "Das Gleiche könnte ich dich fragen."
Ich sage nichts. Er kennt die Antwort sowieso.

"Wird Jel zusehen?"
Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf das Summen der Maschine. Es scheint fehl am Platz in diesem stillen Schloss. "Ja. Er besteht darauf."
Und wie könnte ich es ihm verwehren? Er hat ein Recht darauf, und trotzdem macht es mir Angst.

"Alvaro." Mercenario sagt meinen Namen auf diese ruhige, bestimmte Art, wie er es immer tut wenn er merkt, dass ich kurz vorm Durchdrehen bin. "Er hat dich schon vorher töten sehen. Diese Hinrichtung wird nichts an dem ändern, was er in dir sieht."
"Ich weiß", erwidere ich leise, aber es zu wissen und davon überzeugt zu sein sind zwei verschiedene Dinge, und Mercenario liest es mir natürlich direkt aus den Augen wie er es immer tut.

"Lass mich es tun", sagt er sanft. "Das ist völlig okay."
Es gab schon andere Anlässe, bei denen ich Mercenario das Schwert gereicht habe. 
Meine erste Hinrichtung habe ich selbst durchgeführt, gerade achtzehn Jahre alt und Mercenario war die ganze Zeit an meiner Seite.
Aber die zweite war kurz nach Seldrós Beerdigung. Es war ein rechtmäßiges Urteil, ich hatte selbst zugestimmt, aber ich konnte das Bild von Seldrós Sarg nicht aus meinem Kopf drängen, dieser viel zu kleine Sarg aus dunklem Holz. Mercenario hat mich im Badezimmer gefunden, weil an diesem Tag nichts in meinem Magen bleiben wollte, und schließlich hat er mich dazu überredet, ihm das Henkeramt für dieses Mal zu übertragen.
Aber das hier ist etwas anderes.

"Danke, aber das kann ich nicht." Mercenario nickt, wahrscheinlich hat er die Antwort schon erwartet. Ich kann diese Verantwortung nicht abgeben, dafür ist es ein zu wichtiges Symbol.
Harrowby ist ein Volksverräter.
Sein Ende ist meine Pflicht.

Mein Kaffee ist fertig und ich trinke einen Schluck. Es ist zu heiß und brennt auf meiner Zunge, aber ich spüre es kaum.
"Ich weiß nicht, ob Fineen stark genug sein wird, um zuzusehen." Ich weiß, dass er es auf keinen Fall verpassen will. Dieser Mann hat seinen Gefährten töten lassen, und Fineens Dämon schreit seit Jahren nach Blutzoll. So wie viele in unserem Volk.
"Ich trage ihn, wenn es sein muss", erwidert Mercenario ruhig, aber ich sehe die Entschlossenheit in seinem Blick brennen. Er weiß genau, wie wichtig das Fineen ist. Aber dann verdunkelt sich etwas in seinem Blick und er fügt hinzu: "Sofern er mich lässt."

Die Kluft zwischen Mercenario und Fineen ist mit den Jahren gewachsen. Früher standen wir uns alle so unglaublich nahe, aber dann verloren wir Chase aus den Augen und als ich von Harrowby gezwungen wurde, mich gegen Fineen zu stellen, hat Mercenario sich für eine Seite entscheiden müssen.
Es hat ihn zerrissen, sich gegen Fineen zu entscheiden.

Und ich weiß auch, die wachsende Abneigung von Fineens Seite war von mir mit verschuldet. Nachdem Harrowbys Plan nämlich anfing aufzugehen, und Fineen immer öfter von Burning Castle flüchtete, vor mir flüchtete, schickte ich immer Mercenario, um ihn zurückzuholen.
Fineen alleine in den Straßen, es wäre so leicht für Harrowby gewesen. Und deshalb zwang ich meinen Bruder zu bleiben, sah jeden Tag mit an wie wir auseinander drifteten und träumte jede Nacht von dem Schmerz in seinen blauen Augen.
Besser als Harrowby, sagte ich mir jeden Tag. Alles besser als Harrowby.
Egal wie weh es tat.

"Fineen hat mir vergeben," antworte ich und kippe die letzten Schlucke Kaffee herunter, nur um die Tasse direkt wieder unter die Maschine zu stellen. "Glaubst du wirklich, das wäre mit dir anders?"
Mercenario zuckt mit den Schultern und schaut zu Boden. "Du bist sein Bruder."
"Das bist du auch," erwidere ich.

Wir mögen vielleicht nicht blutsverwandt sein, aber das ist auch das Einzige, was uns von Geschwistern unterscheidet.
Bevor all das mit Harrowby passierte, war Mercenario immer auf Burning Castle anzutreffen, oder Fineen und ich bei ihm. Seit dem Tag, an dem ich an der Menschenschule in meiner Rage ein Klassenzimmer zertrümmert und er die Schuld dafür auf sich genommen hatte, waren wir unzertrennlich.

Ich weiß, wie sehr Fineen Mercenario am Herzen liegt. Ich weiß auch, dass es ihn genauso zerstört hat wie mich, dass wir uns immer weiter voneinander entfernten.

"Hör zu, wenn Fineen wach ist, solltest du einfach zu ihm gehen und mit ihm reden. Du glaubst doch nicht wirklich, dass er dich hassen könnte."

Mercenario seufzt. "Ich weiß nicht. Nein. Die Situation ist einfach beschissen." Er trinkt seinen Kaffee aus und nimmt die Tasse, die ich gerade neu befüllt habe. Ich seufze, aber lasse ihn gewähren. "Amen, Bruder. Aber wir sind auf einem guten Weg."

Daraufhin nickt Mercenario. "Das stimmt. Und immerhin kann ich mich glücklich schätzen, dich Idioten nicht an den Scheiterhaufen verloren zu haben."
Er boxt mir gegen die Schulter, aber mein Rückschlag ist nur halbherzig. "Du hast mir das Leben gerettet."
Seine Antwort ist ein schiefes Grinsen. "Wäre ja nicht das erste Mal."
Aber diesmal kann ich nicht in seine Scherze einsteigen. Das hier ist ein ernstes Thema.
"Dieses Mal war anders. Wir hätten diesen Krieg niemals gewonnen, wenn Michael am Ende nicht aufgetaucht wäre, und das wusstest du."
"Ich hatte so eine Ahnung," erwidert er und trinkt einen Schluck Kaffee.
"Du hast deine Identität nicht verraten, damit wir diesen Krieg gewinnen können," mache ich weiter. "Du wusstest, dass wir verloren hatten. Du hast alles, alles aufs Spiel gesetzt, nur um mich zu retten."

"Oh Blackbourne," seufzt Mercenario und stellt seine Tasse ab. "Solche Szenen sind eigentlich für die ganzen kitschigen Filme, die wir beide nicht ausstehen können." Er schließt die letzten Schritte Abstand zwischen uns und zieht mich in eine feste Umarmung. "Ich dachte wenn die Dämonenwelt schon am Ende ist, dann will ich wenigstens an der Seite meines besten Freundes untergehen. Beider oder keiner, hast du das schon vergessen?"

Es gibt nichts, was ich sagen könnte. Ich kann einzig die Umarmung erwidern, Mercenario festhalten und mir ins Bewusstsein rufen, dass dieser Mann alles tun würde für mich, und ich für ihn. Keine Worte könnten verdeutlichen, wie stark unsere Freundschaft ist, und deshalb versuche ich es gar nicht erst.
Mercenario versteht mich auch so. Das tut er immer.

"So, und jetzt müsste die Szene kommen, in der Jel ins Zimmer läuft, denkst dass du ihn betrügst und dramatisch davon rennt."
Lachend lasse ich ihn los und boxe ihm gegen den Arm. "Du musst es ja wissen, wahrscheinlich schaust du die ganzen Kitschfilme doch heimlich." Dann remple ich ihn beiseite und greife nach der Tasse. "Und das war mein Kaffee, dankeschön."

"Nächstes Mal überlege ich mir das mit dem Scheiterhaufen vielleicht noch mal", grummelt er, und ich zeige ihm nur den Mittelfinger ohne mich umzudrehen und verlasse die Küche, bevor er eine Tasse nach mir werfen kann.

Mercenario ist ein Idiot, keine Frage.
Aber ich würde ihn um keinen Preis der Welt anders haben wollen.

Fineens Pov

Ich bin aufgewacht, kurz bevor es angefangen hat zu dämmern, und jetzt sitze ich in meinem Bett und überlege, wie ich es wohl am besten schaffe ans Fenster zu kommen, um den Sonnenaufgang zu sehen.
Theoretisch könnte ich ihn auch von hier sehen, aber irgendetwas in mir ruft danach, am offenen Fenster zu stehen und die Morgenluft zu atmen.

Das Problem ist, alleine das Aufsetzen hat eine Ewigkeit gedauert. Mein Körper gehorcht mir noch immer nicht so, wie er sollte, und jede Bewegung kostet mich Energie.
Die paar Meter zum Fenster scheinen unüberwindbar.

Und was mich daran noch mehr stört ist, dass heute Harrowbys Hinrichtungstag ist und ich noch nicht einmal in der Lage bin, aufrecht zu stehen. Ich will es nicht verpassen, um keinen Preis, aber dazu muss ich auf die Füße kommen.
Also packe ich die Bettkante und schwinge vorsichtig meine Beine darüber. Irgendwie muss es doch gehen.

Die Sonne wird langsam sichtbar, der erste orange-rote Streifen bricht hinter dem Horizont hervor. Es sind nur ein paar Meter. Es muss gehen.
Mit aller Kraft hieve mich auf die Beine - und sofort beginnt sich alles zu drehen. Meine Muskeln protestieren, mein Kopf droht zu zerplatzen, aber ich ignoriere das alles und mache einen Schritt nach vorne.
Es sind nur ein paar Meter.

Aber es dauert keine zwei Schritte, bis meine Beine unter mir nachgeben. Ich lasse mich auf die Knie sinken, mein Atem geht heftig. Verdammt, es kann doch nicht so schwierig sein.

Genau in dem Moment klopft es leise an der Tür und sie öffnet sich ein kleines Stück. Die Welt dreht sich immer noch um mich herum, aber ich erkenne, dass es Mercenario ist, der den Kopf herein streckt.

"Du bist ja schon wach," stellt er fest, und macht einen Schritt in den Raum herein. "Was genau tust du da unten?"
Ich werfe einen Blick zum Horizont. Die Hälfte der Sonne ist schon aufgestiegen, also wende ich mich wieder Mercenario zu und sehe in bittend an. "Fenster," sage ich und zeige in besagte Richtung, mehr bekomme ich nicht hervor.
Aber Mercenario versteht sofort, mit ein paar Schritten ist er an mir vorbei und hat das Fenster geöffnet. Dann geht er vor mir in die Knie - und zögert. "Darf ich?", fragt er, und streckt die Hände aus. Ich nicke schnell, ich will doch nur die Sonne sehen.

Also hebt Mercenario mich hoch - so wie er es früher immer getan hat, wenn ich mit Verletzungen von Ricarda und Leandro bei ihm angekommen bin - und trägt mich zum Fenster.
Als das Licht der aufgehenden Sonne auf mein Gesicht fällt und dieses warme, elektrisierende Gefühl durch meinen Körper fährt, seufze ich erleichtert. Eine leichte Brise weht mir entgegen, selbst hier oben im Turm riecht es nach Morgentau, und alles wird in ein rot-goldenes Licht getaucht.
Nach der langen Zeit in Harrowbys Gefangenschaft, weiß ich all die kleinen Dinge noch viel mehr wertzuschätzen.

Mercenario setzt mich auf der breiten Fensterbank ab und setzt sich selbst auf die andere Seite, gegenüber von mir, und wir beide schauen einfach nur zum Horizont und sehen der Sonne zu.
Vor uns geht es steil nach unten, aber das kümmert mich nicht. Ich habe keine Höhenangst, selbst nicht nach meinem Sturz aus den Wolken mit Cheveyo.

Cheveyo. Noch so eine Sache, die mir keine Ruhe mehr lässt.
Wir haben beide unsere Verbindung gespürt, wie auch immer das geschehen konnte. Wir haben uns gegenseitig in unsere Träumen gesehen, sogar zum Teil unsere Wunden geheilt. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, und ich weiß auch nicht, was es bedeuten soll, aber irgendetwas ist da zwischen uns, und es bereitet mir gleichzeitig Freude und Angst.
Die Sonne steigt weiter, und ich atme tief durch.
Ein anderes Thema für einen anderen Tag. Heute geht es um etwas anderes.

"Wann wird Harrowbys Hinrichtung stattfinden?", frage ich Mercenario, der sofort den Blick vom Horizont nimmt um mich anzusehen.
"Nachmittags. Ich hörte, du wirst auch anwesend sein."
Ich nicke. Nichts und niemand könnte mir das nehmen. "Wie geht es Alvaro?" Mein Bruder nimmt Hinrichtungen nie auf die leichte Schulter, selbst wenn es um jemanden wie Harrowby geht.

Mercenario zuckt mit den Schultern. "Ich hab ihn um drei Uhr morgens beim Kaffeetrinken getroffen, also ich schätze es geht ihm wie zu erwarten."
Mit hochgezogenen Augenbrauen nehme ich ebenfalls den Blick von der Sonne. "Und was genau machst du um drei Uhr morgens beim Kaffeetrinken?"
Die Frage scheint zu sitzen, denn für ein paar Sekunden kommt keine Antwort, was sehr ungewöhnlich ist für Mercenario, der normalerweise nicht aufhört zu reden. Schließlich seufzt er. "Sagen wir, ich schlafe gerade auch nicht besonders gut. Ich bin froh, wenn die Nachwirkungen dieses Krieges endlich nachlassen und ein bisschen Normalität zurück kommt. Es reicht dann auch mal wieder mit der Aufregung."
"Das kannst du laut sagen", antworte ich.

Das Schweigen kommt zurück, aber irgendetwas hängt zwischen uns in der Luft, das spüre ich deutlich. Und ich habe auch schon eine Ahnung, was das sein könnte.
"Warum bist du eigentlich hier? Ich glaube kaum, dass man meine Versuche zum Fenster zu kommen durch halb Burning Castle gehört hat."
Mercenario nickt und fährt sich übers Gesicht. "Ich wollte mit dir reden, auch wenn ich eigentlich nicht damit gerechnet hatte, dass du schon wach bist."

Ich nicke und verschränke meine Beine zum Schneidersitz. "Schieß los." Ich weiß schon ganz genau, was kommen wird. Er hat den gleichen Blick in den Augen wie Alvaro, als er mich das erste Mal hier besuchen kam; die beiden sind sich einfach viel zu ähnlich.
"Es ist viel passiert, Fineen, und ich habe einiges, wofür ich mich entschuldigen muss."
"Mercenario..."
"Nein, lass mich bitte ausreden. Alvaro hat mir damals erzählt, was Harrowby von ihm verlangt hat, und es hat ihn so zerrissen, dass ich ihm versprochen habe, ihm beizustehen. Ich weiß, ich hab dich verletzt, und ich habe dein Vertrauen mehrfach gebrochen, und ich erwarte in keiner Weise, dass du mir vergibst, aber ich will, dass du weißt, dass ich noch immer alles für dich tun würde.
Ich habe deinem Bruder Loyalität geschworen, aber du bist genauso sehr Familie für mich wie er."

"Mercenario, das weiß ich doch. Ich hab dir längst vergeben." Dass es für die zwei so unverständlich ist, dass ich ihnen nichts von dem was sie getan haben nachtrage, ist wirklich erstaunlich. Aber Mercenario und Alvaro sind zwei Seiten der selben Medaille, so unterschiedlich sie auch sein mögen, so sehr ähneln sie sich auch.
"Ich werde dir genau das sagen, was ich Alvaro auch gesagt habe: Ich weiß, warum ihr getan habt, was ihr getan habt. Und es ist okay. Es war schmerzhaft, ja, keine Frage, aber ihr tragt keine Schuld daran, und ich vergebe euch. Ist das jetzt in euren beiden Dickschädeln angekommen?"
"Fineen..." Mercenario scheint keine Worte zu finden. Ich muss wirklich träumen, so habe ich ihn noch nie gesehen.

Und dann schießt mir eine Idee durch den Kopf, und ich muss lächeln. Alvaro, Chase, Mercenario und ich haben als Kinder oft etwas gespielt, was Menschen auch Vertrauensfall nennen, noch bevor Mercenario den Bann über seine Fähigkeit sich zu verwandeln gelegt bekommen hat.
Wir waren Dämonenkinder, und wir waren wild und jung und nichts auf der Welt konnte uns stoppen, deshalb sah das bei uns anders aus als die harmlosen Menschenspielchen.

Entschlossen stupse ich Mercenario mit dem Fuß an. "Hey." Er sieht mich fragend an und ich grinse. "Fang mich."
Ich sehe noch wie seine Augen sich weiten, als ich mich rückwärts aus dem Fenster fallen lasse. 

Die warme Morgenluft weht um mich herum und das Lächeln weicht nicht von meinen Lippen. Das letzte Mal als ich so gefallen bin, hätte es Cheveyo und mich das Leben kosten können, aber das hier ist etwas anderes. Ich spüre keinen einzigen Funken Angst in mir, keinen noch so kleinen Zweifel. Im Gegenteil, ich lache.

Und dann stoppt mein Fall, ich höre Flügel schlagen und spüre, wie starke Arme mich fangen und wieder nach oben ziehen. Ich öffne die Augen und sehe in das Gesicht eines kopfschüttelndes Mercenario. Aber er kann nicht lange ernst bleiben und beginnt zu grinsen.
"Du spinnst, Fineen."
Ich lächele nur weiter. "Ich hoffe das beantwortet deine Frage, ob ich dir wirklich vergebe."

Er fliegt nach oben und setzt mich auf der Fensterbank ab, bevor er sich selbst heraufzieht und seine Flügel wieder verschwinden lässt. "Ja, und meine Frage, ob du jetzt völlig gestört bist, beantwortet es auch."

Aber er meint es nicht ernst, und das wissen wir beide. Denn dieser kleine Moment hat sich genau angefühlt wie früher, als unsere Welt zwar auch nicht in Ordnung war, aber als wir immer ganz genau wussten, dass uns nichts passieren konnte, solange wir einander hatten.
Und so wird es wieder sein, das spüre ich ganz genau. Denn das hier ist mein Zuhause, und das hier ist meine Familie, und niemand kann mir das mehr nehmen. Nicht mehr.

~~~~~~~~

Heeeeeey Kick Ass Family, what's good?

Die Motivation war schlagartig wieder da, und was kann man sagen, ein neues Kapitel!

Keine langen Reden heute, ich freue mich auf eure Kommentare und setze mich gleich ans neue Kapitel damit ihr nicht wieder so lange warten müsst.

Zunächst Danke an alle Kommentatoren, die da wären:
#Fine_sw, #alibiheart, #xxdark_angel7705x, #xxvessaliusxx, #Aescha-07, #momoho, #ali99xd, #minnicat3, #ChaoticMess14, #ButterflyEffekt, #animedraw354 und #Meyara01
Ihr seid die Besten!

Kommianreger für dieses Mal:

~ Wie findet ihr es, dass Alvaro sich mit Hinrichtungen so schwer tut? Verständlich? Hättet ihr das von ihm erwartet?

~ "Du wusstest, dass wir verloren hatten. Du hast alles, alles aufs Spiel gesetzt, nur um mich zu retten."  Wer von euch ist Mercenario-Fan? Hoch die Hände!

~ Vertrauensfall - natürlich hatten die Blackbournes eine wilde Kindheit. Wie findet ihr es, dass Fineen Mercenario so sehr vertraut?

Und das war es auch schon für heute! Bis zum nächsten Kapitel.

Go back to reality. Stay yourself.

Eure StreetSoldierin

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