Prologue: Punished

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Prolog...

"Steh gefälligst gerade! Und sieh mir in die Augen!"

Gerade habe ich noch den Kopf gesenkt, aber jetzt sehe ich schnell hoch. Er sieht mich finster an. "Bist du bereit?"

Ich nicke. Habe auch keine andere Wahl. "Deinen Arm!", verlangt er. Widerwillig strecke ich ihm meine rechte Hand hin. Er grinst und packt mein Handgelenk. Sanft streicht er über meine Pulsader.

"Glaub mir, da hätte ich gern meine Zähne drin. Wäre es nicht verboten, hätte ich es schon längst getan." Ich schlucke. Es ist eine Todsünde jemandem in die Pulsader zu beißen. Dafür würde er getötet werden. Das weiß er. Deshalb tut er es nicht.

Er lässt mein Handgelenk los. "Ich will nicht, dass du dich wehrst." "Ich werde mich nicht wehren, Sir." Meine Stimme ist leise. Er mustert mich skeptisch. "Aber du wirst zappeln?" Ich schlucke. "Ich weiß nicht, Sir. Vielleicht. Es tut eben weh, Sir."

Er nickt. "Das dachte ich mir. Gib mir deine andere Hand." Ich tue was er sagt. Von der Wand zieht er eine Kette heran und schließt sie um mein Handgelenk.

"So ist es besser. Nun gut, fangen wir an. Deinen Arm!" Ich gebe ihm erneut meine rechte Hand. Genüsslich streichelte er an der Pulsader hinauf, wieder runter. Seine Finger verharren auf einer kleinen Nebenader.

"Das wird reichen. Also schön. Es ist Zeit. Hiermit gebe ich dir deine Bestrafung." Ich schließe die Augen, spüre, wie er seinen Mund gegen mein Handgelenk presst. Dann drücken spitze Fänge gegen meine Haut. Durchbohren sie.

Schmerz durchfährt mich. Ich verkrampfe mich, bleibe aber gerade stehen. Und dann bringen die Spitzen der Zähne die kleine Ader zum Platzen. Ich wimmere leise. Es tut weh. Aber noch nicht so sehr, wie das, was gleich kommen wird.

Und dann beginnt er zu schlucken. Seine Lippen bewegen sich dabei auf meiner Haut. Und es brennt höllisch. Es fühlt sich an, als würden alle Sehnen reißen. Ich schreie. Meine Stimme wimmert von allein. "Hör auf! Bitte hör auf! Nein, bitte nicht!"

Ich muss aufhören zu flehen, warum gehorcht meine Stimme nicht? Ich spüre wie er grinst, aber er schluckt weiter, saugt an meinem Arm, schluckt, schluckt, schluckt...

Ich schreie nochmal auf, der Schmerz ist einfach unerträglich. "Bitte hör auf! Das tut so weh! Bitte!" Meine Stimme will einfach nicht so wie mein Kopf. Nicht gut. Gar nicht gut.

Ich zerre an der Kette, die meinen anderen Arm festhält. Er saugt immer gieriger, schluckt mein Blut, trinkt immer mehr! Es gibt keine Vampire! will ich schreien. Du bist nur ein gottverdammter Dämon! Dämonen trinken Blut nicht zum Spaß! Nur wenn sie es wirklich brauchen! Ihr seid alle krank! Das nennt ihr Bestrafung? Es ist doch nur euer Gefallen an Qualen!

Aber zum Glück gehorcht meine Stimme in diesem einen Punkt und lässt es sein. Ich beginne zu weinen. Ich will nicht weinen, weil das noch anziehender für ihn ist, aber ich kann nicht anderes, es tut so weh.

Nach einer Weile zieht er die Zähne aus meinem Handgelenk. Ich sinke auf die Knie, die Augen noch immer fest geschlossen. Der Blutverlust beginnt, mich einzulullen. Mein Körper wird plötzlich so schwer.

Dann spüre ich seine Hand in meinem Nacken. Seinen Atem auf meinem Gesicht. Er kommt noch näher und leckt mir mit seiner rauen Zunge die Tränen von der Wange.

Wahrscheinlich verschmiert er dabei mein Blut auf meinem Gesicht, weil es ihm noch auf den Lippen klebt. Immer mehr Tränen kommen dazu, er leckt sie alle gierig auf. Tränen sind begehrt bei Dämonen. Sie machen sie heiß. Ich muss aufhören zu weinen.

Es gelingt relativ schnell. Aber nur, weil der Nebel mich langsam einhüllt. Alles an mir wird immer schwerer, ist kaum noch bewegungsfähig.

Ein letztes Mal leckt er über meine Wange, dann schiebt er mich zurück, drückt mich an die Wand. Seine Zunge wandert woanders hin, streicht über meine Lippen. Die Tränen haben ihn heiß gemacht. Ja, er ist heiß. Heiß auf mich.

Mein Kopf schreit, er soll sich verpissen, aber mein Körper lässt es teilnahmslos geschehen. Der Blutverlust hat mich außer Gefecht gesetzt. Ich kann nichts mehr tun.

Seine Zunge öffnet meinen Mund, er küsst mich, wild, verlangend, wie ein Tier, dass sich knurrend über mich hermacht. Ich kann den Kuss weder erwidern noch ihn abwehren.

Mein Kopf kippt zur Seite. Eine Tür schlägt irgendwo. Dann irgendwo eine dunkle, knurrende Stimme. "Mháthair Dé, verdammt Lennox, runter von ihm jetzt! Es reicht! Ba é sin dóthain fola!"

"Gach ceart!", zischt er. "Schrei mich nicht so an! Téim cheana féin!" "Níos fearr ar do tú!", faucht die andere Stimme. Und dann wird alles schwarz um mich.

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Hallo meine allerliebsten Verrückten! <3

Ich hatte SO einen Drang in den Fingern mal wieder eine Fantasy Story zu schreiben ... Und das hier wird sie! ôô

Ich hab echt Spaß daran, sie zu schreiben und hoffe auch, ihr habt Spaß daran sie zu lesen. Hier im Prolog werdet ihr noch nicht wahnsinnig viel verstehen aber bald wird einiges klarer ^^

Wen die Sprache wundert, die am Ende dieses Prologes gesprochen wird: NEIN, es ist KEINE erfundene Sprache ^^ Es ist ganz einfach Gälisch (Man kann auch irisch sagen)

Am Ende der Kapitel wird es immer einen Anhang mit der Übersetzung geben!

Ansonsten, enjoy reading! <3

Eure StreetSoldierin

Diese Story steht unter © Copyright

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Anhang

Mháthair Dé → Ausruf wie "Verdammt!", wörtlich übersetzt "Mutter Gottes"

Ba é sin dóthain fola → "Das war genug Blut"

Gach ceart → "Schon gut"

Téim cheana féin → Ich gehe schon.

Níos fearr ar do tú → Besser für dich

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