Kristallkinder 2 -Krieg ( yao...

By eisglut

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Fortsetzung von Kristallkinder ---------- Zerrüttet von den Herzkristalldieben frisst sich Angst durch die fr... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18

Kapitel 13

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By eisglut

Auch Akira erkannte das heiße Element, welches nur zu oft durch seine Tücken im Zweikampf mit Lex gesiegt hatte, als der Offizier die Kontrolle zu verlieren schien. Akira wusste, das er sich um keinen Preis wehren durfte, weshalb er sich eiligst aus dem Zentrum des Gases entfernte.

Bereits der erste Feuerball flog in Akiras Richtung, unkontrolliert und ohne die Absicht sein Ziel zu verschonen.

Einzig eine Eiswand schirmte den Elin gesegneten ab, verzögerte den glühenden Aufschlag im Sand um wenige Herzschläge, bevor flüssiges Glas in der Sonne zu glänzen begann. Herzschläge, die es Akira möglich machten den Platz in Richtung Lager zu verlassen.

Humpeln folgte der Offizier viel zu langsam, zog den Fuß im Sand umher, Luga und seine Kadetten zurück lassend. "Komm zurück du feiges Schwein!" erneut verfolgte Akira eine Welle des Feuers.

Den Spruch ignorierend, wusste Kuruse wann ein Rückzug angebracht war, als er über die kleine Absperrung hechtete, während die Hitze ihn nur knapp verfehlte. Die Flammen leckten schon an dem Stoff des Mantels, als Kuruse beschloss einen breiten Eisschild um sich zu errichten.

Luga war sprachlos, seine Smaragde schimmerten im Sonnenlicht als er den Kampf verfolgte. Endlich wurde ihm klar was zu tun war und binnen eines Wimpernschlags war der Sohn Luzins auf den Beinen. In der zwischenzeit versuchte Luabee einen Zaun aus Feuer vor dem Wassergeborenen zu errichten, bereits die ersten Blicke auf sich ziehend.

Ungerührt rannte der in Eis gepackte, welcher sein Gesicht unter dem feuerfesten Mantel verbarg durch die brennende Wand. Stehen bleiben wäre das letzte was Akira jetzt tun würde. Den Blick zurückwerfend behielt er seinen Feind im Auge um zu sehen was er als Nächstes vor hatte, davon ausgehend das er nicht Grundlos vor den anderen Offizieren auf ihn los gehen würde. "Er ist völlig außer Kontrolle!", rief Akira um die Aufmerksamkeit auf das Geschehen zu lenken. Als der blaue Elementar um eine Ecke bog, erkannte er Tomaruns Mantel und das braune Haare des Offiziers, die sich am Rande des plötzlichen Schlachfeldes bewegten. Im folgenden traf ein Feuerball zwischen ihnen auf, zersprang und erwischte sogar den Braunhaarigen.

"Tomarun! Er versucht mich zu braten!", glaubte Akira einen Herzschlag die Göttin Sora persönlich vor sich an zu treffen, als er dem glühenden Funken auswich.

Wortlos schmunzelte der b

Breitschultrige und klopfte sich die Funken vom Stoff, welche wie müde Glühwürmchen darauf verweilten. "Ist das mein Problem?" Erneut folgte eine Feuerkugel, ins Blaue hinein, ohne das Luabee genau wusste wo Akira steckte, während die Offiziere Gestalt um die Ecke humpelte.

"Ich hab Lex versprochen mich nicht zu wehren! Komm schon!", sprang Akira erneut zur Seite als ihn der zornige Blick traf, als das erste Zelt Flammen fing, bewegte Tomarun sich doch, löschte die Stelle bevor ein Inferno entstand. "Feiges Mera komm her, du Pisser" milderte der Anblick der Hochrangigen Luabees Ausbruch nicht im geringsten. Sein Blick versprach den Tod und Hass trifte aus seinen Worten. Die Erdbraune Iris von Zimlon sah hinüber, sich fragend was wohl vorgefallen sein mochte. Sicher war nur, das Kuruse unmöglich unschuldig war.

"Ich brauch erst die Erlaubnis! Ich lass mich nicht kampflos abmurksen!", konterte Akira den nächsten Feuerball mit dem eisigen Gegenstück bevor dieser das nächste Zelt abbrennen konnte.

"Schluss mit dem Kinderkram" war es Zimlon den das Theater furchtbar nervte. "Wenn du ihn töten willst, dann vernünftig und nicht so wahllos" konnte man die Missgunst spüren die Zimlon beim Anblick des unkontrollierten Elementar empfand. "Dieses mal nicht, dieses mal lass ich mich nicht vorführen" Drohend deutete Luabees Finger auf den Wasserelementar, zorn in jeder Geste. "Ich reiß dir den Arsch auf, egal hinter wem du weinend kauerst" schwere Schritte kamen auf Akira zu.

"Dann fang mich doch! Ohne die Zelte hier abzufackeln!", schnell war dem Elin geboren klar geworden, dass selbst Tomarun ihn nicht von seinem Wutausbruch abringen konnte, doch schon jetzt stand Schweiß auf der Stirn seines Widersachers. "Ich bekomm dich auch ohne einen Schlag zum Fall!", provozierte Akira weiter als sein neuer Plan in seinen Gedanken ratterte. Den angeschlagenen Körper des Offiziers bis ins Äußerste zu treiben, sodass dieser von selbst aufgeben musste.

"Du eierloser Fisch" Schleuderte der Angreifer erneut eine Kugel aus alles verzehrenden Feuer auf sein Opfer, bevor er loslief um die restliche Strecke überbrücken zu wollen. Luabees angeschlagenes Bein zog schmerzhaft, sein Atem stoßweise folgend.

"Kannst du das Lied singen? Du siehst so erschöpft aus alter Mann!", sprang Akira immer in Bewegung bleibend um die Zelte und versuchte immer eine möglichst große Distanz zwischen sich und den Offizier zu bringen.

Tomarun sah dem Schauspiel nun doch interessiert zu, hätte dem viel Redner aus Ersulan nicht zugetraut einen Offizier zweiten Ranges so in Schach zu halten. Der Erdgeborene mit roten Augen glühte vor hass, begann erneut eine Feuermauer um den Flüchtenden zu ziehen.

"Lächerlich!", lachte Akira frech wie immer als er den dichten Wald für sich entdeckte. Das Feuer vor sich löschend lief der Dunkelhaarige zwischen die Bäumen, um die Zelte aus Luabees Einzugsgebiet zu befördern. Stets darauf achtend, wo sich das Gas zusammen zog um früh genug ausweichen zu können.

Das Spiel zog sich einige Herzschläge vor sich hin und allmählich bemerkte der Offizier seine ermüdend Muskeln. Immer wieder verschwand Akira aus seiner Sicht, weshalb er es schwer hatte ihn zu erwischen, gleich welchen Angriff er auch versuchte. Schließlich legte sich heißes Gas wie eine Schlinge um den Wassergeborenen, als dieser erneut hinter Gehölz floh. Luabee hatte ihn wie ein junges Mera Mera in die Enge getrieben, bereit das Gas zu entflammen, eine Menge die der Wassergeborene nur schwer blocken konnte.

Die dicke Gaswolke um sich spürend, sah Akira den einzigen Ausweg nach oben in die Baumkrone, dort hin wo die Wolke ihn noch nicht umschlossen hatte. Auch Akiras Atmung ging mittlerweile schwer, doch so einfach würde er sich nicht kochen lassen. Während sein Element ihm den Weg nach oben eröffnete, lagen seine Gedanken bei seinem Versprechen, er würde mit Lex zusammen heimkehren, koste es was es wolle.

Als der Elingesegnete mit dem begabten Talent bereits über das Gas ragte, mindestens drei Elementare über den Boden, erkannte auch Luabee den Fehler. Magma brach von unten hervor, frass die Eissäule in windeseile auf um sein Opfer auf die Erde zurück zu bringen.

Dankbar für diese ihm unsinnig erscheinenden Parkourübungen der letzten Tage sprang Akira auf den bereits einstürzenden Baum, versuchte über die krachenden Baumkronen eine Flucht aus dem alles fressenden Magma.

Luabees Augen funkelten im sicheren Sieg, schwer atmend und dennoch war er in Extase. Einzig der Wunsch Akira zu zerreißen trieb ihn an, ließ den Blick für alles andere verschwimmen, einzig seinem Opfer folgend, das keine Wahl mehr hatte. Gerade als er erneut eine Finte zusammen zog, landete ein schwerer Schlag in dessen Gesicht. Sterne explodierten in seinem Sichtfeld und der penetrante Geschmack von Blut breitete sich schlagartig aus. Plötzlich erfassten ihn Schmerzen, ein heißes Brennen seiner Lungen, dass ihm jegliche Luft nahm, sich auf dem Boden krümmen ließ und nach Atem japsen. Lex ließ seiner Kraft freien lauf und fraß sich durch das Innere des Offiziers, bereit ihn zu versenden bis das letzte bisschen Leben aus ihm zu weichen vermochte. Hitze zog seine Adern zusammen, ließ den Atem des Mischlings glühen und bereits einen Rinnsal von Blut über die Lippen folgen. Luabees Kraft war versiegt, sein Willen gebrochen, dafür tobte der Sturm in Lex. Es war Tomaruns Berührung die ihn aus dem stillen Rausch zog, klarmachend dass es genug war.

Keuchend stützte sich Akira an dem Geäst der glimmenden Bäume, welche ihm mit ihrem dichten Blätterdach das Leben gerettet hatten.

Erst jetzt spürte Akira das tosende Blut, welches laut in seinen Ohren jegliches Wort unkenntlich machte. Getrieben von dem Adrenalin, welches den jungen Elementar nicht einmal spüren ließ, dass die spitzen Äste jegliche ungeschützte Haut aufgerissen hatten. Erst als er sich über sein Element wieder auf den Boden gleiten ließ, begann sich der Herzschlag wieder einzupendeln.

Tomarun war den Kämpfenden gefolgt, hatte zugesehen wie das ungleiche Paar ihr Todesspiel gemeinsam ausgefochten hatte ohne sich einzumischen. Das Akira sich nicht gewehrt hatte und doch so lange durchzuhalten vermochte, beeindruckte den Erdgeborenen ungemein. Für einen einfachen Lehrer, war dieser Elin gesegnete mehr als kompetent. Noch immer lag die schwere Hand auf Lexs Brust, daran hindern den zweiten Offizier vollends zu töten. "Schön zu sehen dass du es noch kannst, aber wir sollten ihn in das Lazarett bringen bevor er zu Atmen aufhört" blieb Tomarun kurz angebunden um sich zu lösen.

"Lex!", löste sich all die Panik in Akira, als er seinen Freund in die Arme schließen konnte.

Schwer zog dieser ihn an sich, sicher gehend, dass ihn nichts ernsthaft fehlte, die Augen auf Tomarun der sich zu dem unter Schmerzen Windenden hinab ließ. Der Geruch nach verbrannten Holz und Fleisch hing süßlich im Hain, und allmählich Gesellte sich der beißende Urin dazu. "Los" befahl Tomarun feste und widerwillig löste Lex die Umarmung um den Gurgelnden an der anderen Seite zu umfassen.

Sich schuldig fühlend folgte Akira schweigend. Natürlich wollte er Luabee zeigen, dass ein Offizierstitel nicht der Freifahrtschein für die Unterdrückung der einfachen Kadetten war. Er wollte ihm lediglich aufzeigen dass er keine Angst vor ihm hatte und den verletzten Luga aus seiner Unterdrückung befreien, aber wo er ihn jetzt so Leblos da liegen sah, tat er ihm einfach nur Leid. So weit sollte die Situation doch gar nicht ausufern, auch wenn er Luabee wirklich verabscheute, den Tod würde er selbst ihm nicht wünschen.

Kohle knackte unter den schweren Stiefeln und das Gewicht des Reglosen verteilte sich auf ihren Schultern als sie ihn Richtung Lager schleppten. Luabee verlor schnell an Farbe, der Rinnsal aus Blut und Speichel lief ihm ungehindert von den Lippen und auch seine Brust hob sich nur sehr schwer. Lex schwieg, sein Gesicht hinter den Mauern der Emotionslosigkeit verborgen, sah er doch ein dass ein Leben unsinnig verwirkt war, wenn der Zweitrang jetzt starb. Durch das Lager, folgten ihnen immer wieder ungläubige Blicke, doch keiner traute sich zu fragen, selbst Dai nicht der vor dem Lazarett saß und seine Stiefel band.

Ein gequältes Lächeln legte sich einen Wimpernschlag lang auf die verkratzten Züge des Elin geborenen, als sich die Blicke trafen, doch ohne ein Wort folgte Akira hinter das rote Leder.

Kion mit einer Tasse bewaffnet erzählte allem Anschein nach eine langwierige Geschichte, doch da er vor Basills schlafenden Zügen stand, war es unmöglich das dieser jemand würdigen konnte. Bei dem Tumult drehte er den Kopf, schien in nur einem Wimpernschlag das Bild zu erfassen. Luabee hing schlaff zwischen den beiden Offizieren, aus Nase und Mund floss Blut auf den festgetretenen Boden, die Züge so locker als habe er den Tod bereits begrüßt. Sofort breitete sich auf den Lippen des Arztes ein Lächeln aus und er stellte die Tasse beiseite, so knapp auf den Schemel am Feldbett, das sie unweigerlich hinab viel und zerbrach. "Da" schlug er freudig eine nahe Decke zurück und Tomarun zog ihre Fracht auf die Britische.

"Bericht?" Warteten die Geübten griffe nicht, bis einer zu Erzählen begann und das lange Ohr legte sich auf die Brust des Patienten als dieser kaum auf das Lager gefallem war. Offizier Zimlon sah nur den Verursacher an, überließ Lex die genaue Prognose als er sich bereits wieder zm gehen wand. "Verbrennungen innerlich, Lunge" die Worte waren voller Schuld und hass zugleich. Kion bekam von all dem drum herum nichts mit spürte kaum den Luftzug als Tomarun aus dem Zelt verschwand. "Gute Arbeit, viel ist da nicht zu retten, aber wo bliebe der Spaß wenn alle immer nur mit blauen Flecken kommen?" Das Feuer einer fremden Leidenschaft brannte in dem Arzt als er summend begann.

"Er ist plötzlich völlig ausgerastet... ich wollte doch nur nicht das er Luga so zurichtet", fehlten Akira die Worte der Erklärung. "Ich wollte nicht dass so etwas passiert", zitternd zog Akira den schützenden Mantel enger um die schmale Figur.

"Luga?" Sah Lex seinen Freund fragend an, im Silber seiner Iris die Spur von Mitleid. "Oh oh, nicht abkratzen" Kion fuchtelte in Windeseile mit den Armen, drehte das Gesicht des Offiziers zu Seite, so das jenes Blut im inneren ablaufen konnte. "Ich brauch den Schlauch und Wasserspender, wo sind meine Kollegen?" Jammerte die erregte Stimme, sich selbst bedauernd dass er nur zwei Arme hatte.

"Später", erkannte Akira die Not des Arztes als er in dem Regal nach den Schläuchen suchte. "Die hier?", assistierte der Dunkelhaarige erneut wo er konnte dem Arzt. "Sag mir einfach wie ich helfen kann"

Lex bewunderte diese Art zum abertausenden Male in der kurzen Zeit die er Akira kannte. Der Mann der ihn eben ohne mit der Wimper zu zucken getötet hatte und nun selbst nach dem Leben bettelte, war nur wenige Atemzüge von der Ewigkeit entfernt. Eigentlich eine willkommene Wendung die Akira gleichgültig hätte sein müssen, doch er war bereit dem Elementar zu helfen, obwohl der andere bestimmt nicht so gehandelt hätte. "Nehm ich und da drüben Nadel und den Beutel mit Wasser" eine dunkle Lache hatte sich unter Luabees geöffneten Mund gebildet, während Kion mit Soras Gabe versuchte die Lungen wieder frei zu bekommen und zeitgleich Luzin gebrauchte um den erschlafft Körper Sauerstoff zu gewahren.

Akira selbst dachte keine Sekunde an das eben vorgefallene, sondern half dem Arzt so gut er konnte. Als wären gerade keine Zeit für Mitleid oder ein anderes Gefühl, spürte der junge Elementar, welcher sonst eher empfindlich auf Verletzungen reagiert überhaupt nichts. Einzig der Stimme des Arztes folgend, handelten seine aufgerissenen Finger wie von selbst.

Der Erdgeboren, der bereits etliche Erfahrung auf dem Schlachtfeld gesammelt hatte, schien genau zu wissen was er tat und dennoch Spaß dabei zu empfinden. Ein Anblick der so bizarre schien das er kaum in Worte zu fassen war. Summend schob der Braunhaarige den verstärkten Schlauch aus Leder und einer biegsamen Pflanze in Luabees Rachen, während noch immer Blut zu Boden sickerte und den Raum schwer mit dem Geruch nach Eisen belegte, so dicht, dass es Ungewohnten das Artmen erschwerte. Zu dem Lebensaft gesellte sich Erbrochenes, landete zum Teil auf den zuvor sorgsam geputzten Stiefeln. "Kotz dich aus, muss nervig sein nur Blut zu atmen, ich glaube da wäre mir auch schlecht" Kions Worte waren ein gleichbleibender Singsang, gerieten nur in einen festeren Ton wen er um etwas bat. "Halt mal" reichte der Mann den braunhaarige Kopf rüber, als sei es das natürlichste der Welt. Noch bevor Akira reagieren konnte zog Lex hörbar die Luft ein und tat dem Arzt den Gefallen widerwillig. Angeekelt sah er auf die fahlen Züge, doch das Mitleid für seinen blauen Freund hatte ihn so handeln lassen.

Die freie Hand des Wasserelementars glitt einen Herzschlag über den Rücken des farblosen Offiziers, bevor er schon wieder die nächste Ansage des Arztes entgegen nahm.

"Tee, Lilinakraut Bitte" Dabei drang die dünne Nadel aus Knochen in die fahle Haut des Patienten, bereit ihn mit Wasser zu versorgen, dass ihm dank des Blutes abhanden gekommen war. "Und Süß bitte, ich hasse bittere Getränke"

Kopfschüttelnd konnte selbst Akira gerade kein Lächeln bei dem bitteren Humor entbehren, doch umso mehr bewunderte er den geschickten Arzt in seinem tun.

Allmählich stellte sich ein rasselndes Atmen ein und Luabees Brust hob sich wieder Merklichen. Schweiß klebte das Haar an dessen Stirn, noch immer schlaf in Lexs Händen wurde der Geruch allmählich unerträglich. "Ah, es Atmet! Großartig 1496 für mich 20 für den Schwarzen Elementar" jauchzte Kion und nahm Lex den Kopf wieder ab um ihn gekonnt in den Kissen zu drapieren. Die zarten Nackenhaare des Älteren stellte sich auf und er versuchte die Berührung an seinem Mantel abzuwichen. "Tee? Wisst ihr, ich hatte schon mal verlässlichere Helfer"

"Ich mach ja schon", wusch Akira sich grob die Hände um diese vom Blut zu befreien. "Du solltest mal spühlen Hexendoktor! Oder deine Tassen nicht immer zerstören!", viel nun endlich auch die Anspannung von Kuruses Schultern.

"Weißt du, ich glaube der Titel gefällt mir" Mittels einer zarten Handbewegung wies Kion den Weißhaarigen an die Zelttür zurück zu schlagen, um dem Geruch einen Ausweg zu verschaffen und frische Luft zu schnappen. Selbst begann er wie in aller seliger Ruhe die Knöpfe von dem Mantel des Offiziers zu lösen, sichtlich frustriert von so viel gefummel. "Das werde ich nie begreifen, Leute der Stoff rettet einen nicht, aber immer muss ich mich damit rumplagen." Ohne zu überlegen zersetzt er den Rest um Luabees Brust frei zu legen, während im selben Herzschlag kalte Luft das innere des Zeltes erreichte.

Die Kräuter in die drei Tassen gebend, füllte Akira die Behälter mit seinem Element um sie mit Giras Gabe zum kochen zu bringen. "Also mir hat er eben den Allerwertesten gerettet", reichte Kuruse dem Arzt seinen Tee. "Extra süß für..?", wusste er schlicht und einfach nicht wie der Arzt wirklich hieß.

"Hexendoc, das reicht, ist auch viel kraftvoller und kürzer als Kion" Die leichte Bronzefarbene Haut, ein Zeichen der Erdgeborenen, war kühl und mit Schweiß benetzt während ein Hand großer Fleck nur mäßig andeutete, was Lexs Macht im Inneren wirklich angerichtet haben mochte. Bei jeder schweren Bewegung in denen die Verbrannten Lungen die Luft in den Körper sogen, glänzte das Nass wie Perlen. Mit der einen griff Kion nach dem Tonkrug die andere Hand fuhr die Stelle nach, innerlich an dem eigenen Elementen erfassend wie schlimm die Lage wirklich war. "Der ist wohl gar... Hunger?" Sah er zu Lex mit einem Lächeln. "Noch ist er warm"

"Du bist echt makaber Kion...", stieß Akira den Arzt am Arm an, bevor er wieder an Lexs Seite schritt um auch ihm den verdienten Tee zu reichen. "Ich hab mich wenigstens an mein Versprechen gehalten", sahen die großen blauen Augen ihn entschuldigend an.

Einen Atemzug lang in seinen eigenen Gedanken verfangen, verstand Lex nicht so recht, doch dann wurde ihm bewusst was er,erst am Vortag von seinem Partner verlangt hatte. "Was ist passiert?" Fragte er bitter das Gefäß umschließen, wobei der angenehme Blütengeruch ihn einlulte.

"Kurzfassung? Luabee war wegen Gestern schlecht gelaunt... ich hab beim üben Lugas Nase verbeult und weil Luabee mich wohl nicht so sonderlich gut leiden kann, ist er ausgeflippt als ich ihn davon abhalten wollte unnötig auf Luga rum zu treten... der übrigens gar nichts gemacht hat!", fasste Akira grob zusammen was der Auslöser gewesen war. "Aber ich hab keinen Befehl verweigert oder mich gewehrt! Ich bin lediglich seiner schlechten Laune ausgewichen!", verteidigte sich der Dunkelhaarige "also habe ich keine Regeln gebrochen"

"Wow, du scheinst beliebt! Nicht dass du auch mal hier endest weil alle Offiziere so auf dich stehen" Kions Augen funkelten konzentriert im Licht das durch die Zellwände waberte.

"Schon gut" Nun war es Lex, der seinen Partner heran zog, noch immer den Tee nicht angerührt.

"Ich versuch mich mehr zurückzuhalten...", schmerzten schwere Gewissensbisse den blauen Elementar, als er sich an die Brust des Offiziers schmiegte, den leichten Geruch von Meer mit sich führend.

"Das Leben in den Reihen des Militärs ist hart, sei härter" Bei den rohen Worten musste Kion seinen Patienten anschmunzeln, darüber belustigt dass dieser auch Hart im nehmen sein musste um das zu Überleben. "Wisst ihr was gut ist, wenn einer drauf geht gibt es genug Suppe für alle" Das Nötigste war getan, nun mussten Pflanzen und Zeit die Wunden heilen. "Was ist mit dir? Du siehst beschissen aus Kollege" Kions magere Gestalt löste sich vom Bett, den Tee fest in der Blut beschmierten Hand. Insgesamt machte der Arzt einen schaurigen Eindruck. Sein Haar vorne Lang hinten kurz war wild zerzaust, die Schuhe mit Blut und verdautem befleckt, stand er inmitten des langen Zeltes, die wachen Augen voller Freude und Erheiterung.

"Nur die Liebkosung einiger Äste und das Profil von Militärstiefeln", schob Akira die Ton Tasse an Lexs Lippen. "Aber du bekommst mich bestimmt wieder hübsch Hexendoktor... damit mein Offizier mich die nächsten Tage auch noch erkennen kann", küsse er zärtlich den Mundwinkel des I-Kindes.

"Bei Soras Titten, ihr seid ein Paar? Oder doch nicht?" Verwirrt von der Geste der beiden kratzte Kion sich am Hals.

"Jetzt tu nicht so überrascht! Mach lieber das es auch so bleibt!", war Elins Sohn mehr als Dankbar für diese erfrischende Art des Arztes, den sie ließ ihn wenigstens einen Moment vergessen in welcher Hölle man sich eigentlich befand.

"Schönheits-Op, kommt sofort" Ein schweres Stöhnen von Basills Lager ließ ihn kurz inne halten. Dort wo Dai gelegen hatte, nur einen Platz neben ihr, lag der entstellte Offizier, mit Blut verkrustet rang er noch immer mit dem Tod.

"Vielleicht sollten wir die Plätze vorher tauschen", verzog Akira das Gesicht als ihm klar wurde dass sie jeden Moment aufwachen könnte.

"Wohin? Wenn sie die Augen auf macht, wird sie zwangsläufig in diese liebreizende Gestalt sehn, ich kann ihn schlecht nach draußen stellen. Aber essen, dann ist das Problem beseitigt." Säckchen und Flächen verließen die Sperlich zusammengezimmerten Regalbretter als der Arzt umgrestühm nach den Richtigen sachen angelte. Bei genauerer Betrachtung war überall am Boden etwas verteilt.

"Mach hinne!", wollte Akira der labilen Lehrerin den Anblick des schwer verletzten um jeden Preis ersparen, während er Elins Gabe über den Boden beförderte um Blut und erbrochenes nach draußen zu schieben.

Es war Lex der die Ruhe im Sturm der Panik besaß und sich zwischen Basill und dem Offizier stellte, den Tee zwischen den Fingern wie als währe alles reiner Zufall und in bester Ordnung. "Ah da ist das hingekommen" hörte man Kion suchen und er betrachtete eine Socke aus Stoff. Schwer erhoben sich Basills Lieder und sie blinzelte in den Staub. Einen Moment wollte Akira sich zu Lex begeben, doch sein Anblick war selbst nicht viel netter anzusehen als Luabees, weshalb er sich dezent zurück hielt.

Müde und benommen, wusch sie sich mit dem Ärmel über die Augen, die hellen Züge voller Gram und Trauer. Es war als erwache sie aus einem Traum, warm und voller Frieden, nur um zu erkennen das die Welt dahinter genauso kalt und grausam wie zuvor war. Es war der Weißhaarige, dessen markantes Gesicht sie zuerst wahrnahm, gefolgt von den beißenden Gestank.

Sich den Mantel vor das Gesicht klappend, konnte man nur noch die Augen von Akira sehen, der etwas Abseits dem Arzt den Blutverschmierten Kittel entriss, bevor dieser an die Patientin treten konnte. "Was machst du da?" War Kion erschrocken als der Blauhaarige ihm das untypische braune Hemd entreissen wollte, welches mit Blut besprenkelt war. "Lass dass ich hab nix drunter"

"Dein Anblick ist nicht gerade ausgeh fertig!", deutete Kuruse auf die unübersehbaren Flecken.

"Berufsrisiko" wollte der andere sein Oberteil nicht öffnen.

"Dann nimm meinen", wollte Akira ihm seinen Mantel geben, doch da ertönte schon die schwache Stimme der Blauhaarigen.

"Akira? Wo ist Dai?" Suchend glitt das Blau ihrer Augen umher, während sie versuchte sich auf zu richten.

Sich verraten habend, ließ Akira den braunen Stoff den Arztes los um an das Bett neben Lex zu treten. "Dem gehts wieder gut... Unkraut vergeht doch nicht", versuchte er seiner Stimme die übliche positive Melodie zu verleihen.

"Was ist denn mit dir passiert?" Sah sie die vermummte Gestalt an. Endlich konnte sie ihr Ellenbogen dazu bewegen den Oberkörper aufzurichten, als bereits Kion, sein Hemd richtend zu ihr trat.

"Ich bin nur ungeschickt durch den Wald gestolpert und Kion muss jetzt die kleinen Wehwehchen flicken", lächelte Akira unter dem Stoff und gab die Dame in Kions Obhut.

Zielsicher reichte die schlanke braune Gestalt ihr seine Tasse ungeachtet dessen, das seine Finger noch immer mit Blut verkrustet waren. "Das nehm ich dir übel, dass du über mich herfallen wolltest. Sei nicht sauer aber ich steh halt auf Frauen"

"Wollte doch nur sehen ob du Lexi Konkurrenz machen kannst", scherzte Akira, während er sich an seinen Freund lehnte und ihm laut genug für alle mit einem Schmunzeln auf den gesprungenen Lippen zu zu flüstern. "Kann er nicht"

Das Silber drehte sich verächtlich und der Farblose schüttelte den Kopf bei diesem unnötigen Geplänkel. Angsterfüllt nahm die Elingeborene jene Tasse entgegen, führte das noch warme Getränk an ihre Lippen. Zu dem Blütenaroma gesellte sich nun ein scharfer Geruch, welcher ihr bereits bekannt war und vertrauten Frieden versprach. Schnell hatte Kion eine Teller mit Suppe hergerichtet, trug ihn zu ihr, damit sie etwas Ass.

"Ich weiß dass es dich trotzdem freut", trällerte Akira liebevoll dem genervten Silber entgegen. "Und wie geht es dir so?", konnte sich Akira zwar bereits Denken was folgen würde, wollte ihr aber dennoch Zeit geben ihre Sorgen zu teilen.

"Wie soll es ihr gehen?" Landete die kleine Schüssel mit der Stärkung in Basills Armen. "Seit Gesten Fasten und jetzt auch noch Verstopfung, man das ist wie ne Woche ohne Körperteile" Kion zog den abgegriffenen Schemel heran um sich darauf nieder zu lassen, die Augen auf die Lehrerin welche den Kopf weg gedreht hatte, noch immer unfähig etwas zu sich zu nehmen.

"Du willst doch wieder zu deiner Familie Basill... dann solltest du dich hier nicht unnötig selbst quälen, sondern immer an dein Ziel denken und weiter Kämpfen", die Stimme des blauen Rekruten war feste auf sie gerichtet als er sein Gesicht doch frei gab, um ihr zu zeigen dass er auch nicht Aufgeben würde.

Einen Herzschlag lag konnte man das Entsetzen in ihren Augen sehen, jene Angst die Familie für immer zu verlieren, nie wieder die zarte Gestalt ihrer Tochter in Armen zu halten. Plötzlich überkamen sie die heißen Tränen und sie senkte den Blick um diese zu verbergen. Tropfen für Tropfen benetzte den Stoff der Decke als sie schiefend begann die kalte Suppe zu essen.

"Du weißt doch noch was Risuri gesagt hat oder? Ich passe auf dich auf... genau wie auf Dai, aber ihr müsst selbst auch immer nach vorn sehen", sanft erwärmte Akira ihre Suppe während er ihren Blick in den seinen zog. "Kratzer und blaue Flecken vergehen... einzig unser Herz und der Wille darf niemals gebrochen werden. Wenn du immer daran festhälst kann dich kein Sturm bezwingen!"

Sie nickte, dachte an ihre Tochter mit den blauen Locken und ihren Mann mit den ehrlichen Augen die ihr die Sterne versprachen. Sie wollte sie sehen, ihnen Nahe sein, das Verlangen nach ihrer Familie wog schwer, besonders als sie mit angesehen hatte, wie man solche Leute hier behandelte. Vorsichtig schob sie den Löffel zwischen die Lippen, obwohl ihre Muskeln zitterten.

"Erzähl doch mal von ihnen...", setzte sich Akira lächelnd auf das Bett die Beine übereinander schlagend.

"Der ist skurril" flüsterte Kion im Hintergrund. Er war aufgestanden, schien mit der Situation eher überfordert. "Sie sind wundervoll, liebenswert. Eggin sollte nächstes Jahr nach Ersulan kommen." Tränen ließen ihre Stimme versagen, es waren jene Bilder von der Grausamkeit die man dem jungen Elementar angetan hatte, welche sie erschaudern ließ, sie mit lärmender Angst erfüllte.

"Sie wird also nächstes Jahr Schülerin bei uns?", fing Akira die Lehrerin allerdings wieder in ein Gespräch ein. "Ich freu mich schon sie kennen zu lernen... wenn wir zurück sind will ich Direktor Unezun mal bitten einige Instrument für das Institut bereit zu stellen... vielleicht wird sie dann ja teil meines Orchester"

Tatsächlich zeichnete sich ein zartes Lächeln auf den Lippen der Frau ab, als sie dem Gedanken nachging. "Sie liebt Musik, spielt gerne Shahali, mit so viel Begeisterung" Sie dachte an das Kindergesicht, Eiggins erste Begegnung mit den selbst in Lokora selten schönen Instrument. Das Mädchen hatte den Liebevoll bearbeiteten Klangkörper mit den Seiten aus Tiersehnen auf dem Markt entdeckt. Kaum alt genug zum Blödsinn machen, war sie dem Händler in die Waren gestolpert und hatte ihr Herz in dem Zupfspiel des Instruments verfangen.

"Shahali? Tatsächlich? Ich kenne niemand der es noch spielen kann", klag ehrliche Bewunderung in Akiras Stimme mit. "Vielleicht kann ich dann ja sogar noch etwas von ihr lernen"

"Ihr Großvater hat es ihr beigebracht" Basill lächelte etwas leichter, schien allmählich in ihren Erinnerungen trost zu finden.

An den schönen Dingen des Lebens festhaltend, ließ Akira ihr keine Chance in die trostlose Realität abzurutschen, schenkte ihr Hoffnung und den Mut nach vorn zusehen, auch wenn dies für die labile Lehrerin ein schwieriges unterfangen war. Doch immer wieder konnte man das zögerliche Lächeln auf ihren Zügen wahrnehmen, welches von angestrengtem Gähnen unterbrochen wurde. Das geleerte Geschirr aus ihren Fingern nehmend stand auch Akira von der Liege auf um neben Lex zu treten, welcher schweigend auf ihn gewartet hatte. "Ruh dich noch ein bisschen aus, damit du mir morgen wieder auf meinen Dai achten kannst", lächelte der Elin Sohn trotz schmerzendem Gesicht aufmunternd.

Dank der Mühe und den sanften Worten die in Akira wuchsen umd alles zu Trösten vermochten, hatte sie bereits die Augen geschlossen, ein letztes ehrliches Lächeln an ihn weiter gebend. Schon einen Wimpernschlag später drang gleichmäßiges Atmen an ihre Ohren und der süßliche Traum umfing Basill in ihren Erinnerungen. "Respekt, kann man dich Mieten?" Sah Kion nicht auf als er sprach, seine Finger an dem Offizier werkelnd. So sarkastisch er klang, so ernst meinte er es. Brüche, Verbrennungen, Schnitte, dass zu heilen war ihm eine Kleinigkeit, doch er bewunderte die Kunst Seelen zu heilen, jene verletzlichen Organe, die den Willen brechen und den Kampfgeist versiegen lassen konnten.

"Bekomm ich jetzt noch meine Op oder muss ich so in die zweite Runde? Ich mein Morgen siehts eh wieder so aus...", versuchte Akira in dem verkratzten Metallteller sein eigenes Gesicht zu erkennen, als er mit dem Ärmel darüber rieb.

"Besser du siehst da nicht rein" nahm Kion ihm den Teller ab um ihn unweit in eine Ecke zu feuern. "Setz dich" Es war Lexs Hand, die unbemerkt nach seinem Partner gegriffen hatte, wärend der Arzt noch nach seinen Sachen kramte. "Du bist wunderschön Akira" wisperten unbeholfene Worte und im Inneren des Weißhaarigen tobte ein Sturm aus schuld.

"Du bist der schlechteste Lügner in ganz Lokora", seufzte der Elin geborene, dennoch berührten ihn die ungewöhnlich zärtlichen tröstenden Worte seines Freundes, als er ihre Finger wie so oft verband.

"Besser du legst dich, deutete der voll bepackte auf das freie Feldbett und ließ die Flaschen und Beutel daneber rieseln.

"Ich dachte eher an soetwas wie... bisschen Spucke, hokuspokus und der Hexendoktor hat seine Wunder vollbracht", weiteten sich Akiras Augen, als Kion plötzlich wirklich allerlei Zeug abschleppte.

"Klingt gut ich muss nur die Spucke finden, wer beschriftet die Kacke eigentlich immer?!" beschwerte er sich und suchte im Chaos der Dinge nach dem Richtigen. Nach einer gefühlten Ewigkeit zog er zwei Flaschen empor und schien zu überlegen welche der sich ähnelnden Tinkturen die Richtige war.

"Keiner wie du siehst... aber ich denke das wird zu deinen Aufgaben gehören?", sah Akira hilfesuchend zu Lex. "Er ist ein guter Arzt oder? Sag einfach ja! Bis eben war ich noch sicher aber langsam bekomm ich Zweifel!", scherzte Kuruse bei dem verstreuten Anblick.

"Ja?" Willigte der Weißhaarige nicht überzeugend ein und sog stattdessen schwer die Luft in die Lungen. Kion hingegen öffnete einfach die Flächen und konnte am Geruch sofort erkennen was der Inhalt war. "Red keinen Stuss, ich hab alles im Griff" landete die schlecht verschlossene Tinktur die er nicht brauchte zu seinen Stiefeln. Lächelnd sah er Akira entgegen, deutete abermals auf das Bett.

"Wenns denn sein muss...", zog er seinen Lex mit an das Bett unwillend die Verbindung zu lösen. "So schlimm ist es doch gar nicht?!"

"Jammer nicht, sonst verfehle ich die Lippe." Der Sohn Soras begann die Schwellung an der Lippe mittels der Gabe aufzulösen, was sofort die Blutung erneut beginnen ließ. Mit einem Tuch stoppte er diese wieder, träufelte das beißende Sekret in der Flasche darauf was sich wie eine durchsichtige Haut darüber legte.

"Ah! Das ist ja schlimmer als der Fußtritt selbst!", brannte sich die klebrige Flüssigkeit wie brennendes Zinn in die Haut des jungen Elementars, als dieser jammernd gegen die Stirn des Arztes schnippte. "Eine kleine Vorwarnung bitte!", fühlte sich nach dem Abklingen des ersten Schmerz die Schwellung selbst jedoch wesentlich angenehmer an.

Kion runzelte die Stirn bei der Berührung. "Du stehst auf mich ich wusste es" jammerte er und begann die ganzen kleinen Kratzer mit einer flächendeckenden und wesentlich angenehmeren Salbe zu bearbeiten.

"Daran wird es wohl liegen...", ließ Akira sich in das Kissen fallen, während der Arzt an ihm herum doktorte.

Noch immer lagen Lexs warme Finger in seinen und allmählich verblasste das brennen der vielen kleinen Wunden. "Hier nimm mit" legte Kion den Beutel mit dem cremigen Inhalt auf Akiras Bauch. "Nix schwerwiegendes zum abzutrennen. Die Lippe ist gut versiegelt, reicht zum schlabbern aneinander und die Striemen werden in zwei Tagen verblassen nichts tiefes... Schade, so! Jetzt raus, wo ist mein Tee?!" Kion war bereits wieder in Bewegung.

"Danke Kion... nein Großmeister der Hexendoktoren! Aber dein Gebräu ist in deiner Patientin", packte Kuruse die Salbe in seinen Mantel.

"Auf in die nächste Runde?", sahen die blauen Augen seinen Freund lächelnd an.

"Oh, dann muss ich es wohl rausschneiden" krempelte der Arzt sich demonstrativ die Ärmel hoch und ging zu Basill. Sein Nussiger goldener Blick traf auf die Schlafende und einen Moment wurde er ernst. "Du bist kein unbegabter Akira, deine Gaben sind nicht weniger sinnvoll als meine" Warme starke Finger, strichen eine verklebte Strähne bei Seite, besahen die Züge eindringlich, so als habe er was vergessen.

"Leider sehen das die meisten Kollegen hier im Lager anders...", deuteten die kühlen Finger auf den schwer Verwundeten.

"Los verschwinde, du verbrauchst noch meinen Vorrat an Medis"

Lächelnd verließ Akira das Lazarett, sich noch einmal die verschlossene Wunde an der Lippe befühlend. "Er ist wirklich ein Hexendoktor..."

Draußen herrschte reges treiben, Stimmen summten von überall her, schwere Schritte liefen an ihnen vorbei und immer wieder kräuselten sich eine schwache Rauchfahne im Wind über dem Lager. "Akira?" War es der Feuergeborene der von einer Ecke auf ihn zu kam. Der Freund hatte gewartet, voller Sorge über das was die umherlaufen den an ihn heran getragen hatten.

"Ah Dai! Zuarina hat nach dir gesucht", blieb der Wasserelementar an Lexs Seite gelehnt, das Gesicht, durch Kions Behandlung bereits weit abgeschwollen.

"Zuarina?" Dais Haare waren weniger wild und sein Mantel saß feste um seine Schultern und schien wieder wenigstens etwas vom Staub und Schlamm befreit.

"Sie hat sich sogar bei mir nach dir erkundigt", flüsterte Akira seinem Freund lächelnd zu. "Du weißt also Hoffentlich was zu tun ist?",

"Nein, was denn?" Die Nachricht brachte die Augen des älteren Elementar zum Funkeln.

Seufzend kratzte Kuruse die Dreckkruste vom Mantel. "Sauber machen... und wasch dich mal du stinkst wie ein Mera Mera Bock!"

"Ja, und dann zu ihr gehen?" Fragte er verwirrt und hatte die eigentliche Frage seines Wartens bereits verdrängt.

"Und dann an ihr vorbei gehen... sie wird schon auf dich zukommen", klopfte Akira auf die Schulter seines Freundes. "Aber du machst das schon!", lächelte er ihm zu, bevor er sich an Lex richtete. "Wir sollten uns auch mal waschen... ich weiß schon gar nicht mehr welche Hautfarbe ich eigentlich habe"

Verwirrt begann der Feuergeborene den restlichen Dreck vom Mantel zu kratzen, als Lex sich in Bewegung setzte. "Ah, halt" schien Dai plötzlich alles doch wieder einzufallen und er Erkundigte sich nach dem Tumult und Luabee.

In kurzen Worten fasste Akira sich für seinen roten Freund zusammen, bevor er dem farblosen Offizier wieder folgte.

Es dauerte nicht lange und die beiden hatten das Offizierszelt erreicht, Lex noch immer in tiefer Stille versunken.

"Bist du sauer auf mich?", erkundigte sich Akira vorsichtig als die Beiden einen Moment alleine waren.

Das Weiß wog schweigend im zarten Wind der ab und an den Geruch nach verbrannten Holz heran trug. Die Augen schließend zog Lex seinen Partner eng an sich, ein kaum merklichen Zittern in seinem Inneren. Nicht ein Wort brach durch das Rauschen des Windes, allein vom schlagen seines Herzens begleitet.

"Hab keine Angst", war es wie ein wispern der warmen Luft um sie herum, als Akira den Schmerz der Sorge in seinem Farblosen geliebten erkannte. Egal wie hoch er die Mauern zog, konnte Akira sie doch durchschreiten um in das Innerste zu dringen.

Dankbar darüber dass Akira nichts geschehen war, glücklich ihn pulsierend in seinen Armen zu halten, gab er Akiras Stirn die vertraute Berührung seiner warmen Lippen.

"Ich liebe dich", flüsterte Akira das versprechen der ewigen Treue, berührt von der Zerbrechlichkeit welche sein Geliebter nur ihm zeigte.

Wind streichelte ihre Mäntel, zerzauste das Haar und neckte die beiden Gestalten im Gegenlicht des Nachmittages, während das flüssige Silber sich in den Ozean ergoss umd so zu einem Schein des Vollmond im Meeresrauschen wurde. Wärme und zugleich das Eis der Gabe berührte sein innerstes, ließ Lex frieren und im selben Herzschlag verbrennen während die Worte in Lokora die Ewigkeit bedeuteten. Einen zerreißenden Herzschlag schien nichts zu geschehen, bevor der größere die winzige Distanz überbrückte und seine Lippen auf die seines über alles Geliebten legte.

Den Moment des Friedens, der Ewigkeit des Glückes, glauben schenkend, verbanden sich ihre Zungen in ein Spiel der Zärtlichkeit und ließen Akira all die Schmerzen, Ängste und Strapazen der letzten Tage vergessen, während die Geborgenheit ihn in seine Arme schloss.

Irgendwann lösten sich ihre Lippen und Lex gab den unbezahlbaren Teil seiner Selbst frei ohne zu Ahnen wie wichtig, wie wertvoll und unerlässlich Akiras Herzschlag für ihn geworden war.

"Training und im Anschluss ein Entspannungsbad im Massagebecken der Stromschnellen?", summte der stets gut gelaunte Elementar glücklich, als er sein Waschzeug, ein seltenes Gut hier im Lager, sowie die Salben für ein anschließendes eincremen hervor kramte.

Gemeinsam brachten sie den Staubigen Weg in die Senke abseits den Zelten hinter sich, begleitet vom letzten Licht des Nachmittags. Ohne es zu merken, waren die Übungen an diesem,Nachmittag viel sparsamer und doch verging das Hell der Sonne allmählich, verblasste wie die Ereignisse des Tages.

"Die anderen hauen viel fester als du Mädchen!", neckte Kuruse als er seinem Freund frech auf den Rücken sprang um sich zum Fluss tragen zu lassen. "Auf mein wildes Lemohgo!", biss der schmale Elementar das I-Kind frech von hinten in den Nacken.

Die Mäntel im Gras verweilen lassend, griff Lex nach den bereits Muskulöser werdenden Schenkeln um ihn fest zu halten während die zähne Spuren in der warmen, salzigen Haut hinterließen. Widerwillig öffneten sich die Lippen zu einem kaum hörbaren Stöhnen, während das Schweigen Lex sonst fest umfing. Seine Last zum Fluß tragend sah er zu den Wolken empor.

"Sie streicheln das Land ohne es auch nur einmal wegen seiner Grausamkeit zu tadeln", folgte der blaue Blick gen Horizont, während seine Arme das für ihn kostbarste Gut ummantelten.

Nickend trug der Farblose seinen Partner über die Ebene bis das Gurgeln des Wassers sie allmählich einlullte.

Sanft löste sich der blaue Elementar von seinem Freund, als das Abendrot das versprechende Glitzern der feinen Tropfen im Gegenlicht erstrahlen ließen. "Wetten du bekommst mich nicht?", zog Akira den warmen Körper an sich um ihn einen liebevollen Kuss zu geben, bevor er eilig aus der engen Hose glitt um sich dem kühlen Nass hin zu geben.

Sanft schüttelte Lex den Kopf, bewunderte seine Art mit jedem Herzschlag auf das Neue, wie eine Blüte die immer wieder erstrahlte. Warme Hände öffneten den eigenen Dau Ledergürtel der dunklen Militärhose, schälten ihn aus der Enge der schweren Gurte und Taschen um diese gemeinsam mit den Stiefeln abzustreifen. In Unterwäsche trat er an den mit flachen Steinen belegten Flussrand, sah wie das Wasser sich Farblos um Akira brach.

"Blau! Sie ist Blau!", freute sich der Wasserelementar als er seine Hand wieder vom Dreck und Blut befreit in das Licht hilt und die leichten Stromschnellen ihn zärtlich umgarnten.

"Ich hoffe du meinst deine normale Hautfarbe" fand das I-Kind endlich zu Worten die so lange in ihm festgefroren waren. Ungeachtet der Gewalt die an ihm zog, das eisige Nass welches ihn unsanft stach, wartete er auf seinen Partner zu um die sauberen Finger in seine zu nehmen. "Ja kommt mir bekannt vor."

"Die paar dunklen Stellen waschen sich beim nächsten Mal bestimmt weg", verhakte sich das ungleiche Paar im roten Schimmer des Tages. "Ach ja? Dunkel kommt die Erinnerung zurück", strahlte Lex dem dunklen Blau entgegen.

Zaghaft, so als könne er Akira zerbrechen, begann er die Kruste aus Dreck, staub und Blut abzuwaschen, berührte die kalte Haut darunter, die im kristallklaren Schmelzwasser so viel wärmer wirkte, ein süßes Lächeln auf den Lippen.

"Du bist wirklich wunderschön", sah der geschundene Elementar das makellose Weiß an, welches wie klares Eis in der Sonne taute. Das zarte Lächeln welches nur ihm galt in sein schnell pochendes Herz schließend, umfing Akira die Wärme welche kein Feuer dieser Welt in ihm heißer brennen lassen könnte und kein Eis zu löschen vermochte.

"Du bist also der schlechteste Lügner in ganz Lokora", hauchte der Elementarlose mit den runden Ohren schmunzelnd jene Worte die ihm vertraut vorkamen.

"Den Posten hat schon jemand anderes", zog Akira seinen farblosen am Kinn an sich. "Die Anderen sind nur zu geblendet um es zu sehen", hauchten die kühlen Lippen seinem besonderen Elementar entgegen, bevor sie sich abermals verbanden.

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