Maybe more than friends| Jiko...

By stevieniekill

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Was passiert, wenn der schüchterne Jungkook auf Jimin trifft, der offensichtlich kein Blatt vor den Mund nimm... More

Zusammen im Regen
Danke
Du bist süß
Ein Blick zu viel?
Oh my stress!!!
Vom andere Ufer
Das Hanggang Fest
War of Hormone
Ich beiße nicht
Sweet like chocolate
I never felt this way before
Problemzzz
Hau ab!
Einfach schwimmen, schwimmen
Unschuld und Schuld
Klartext?!?
Dateu
Phase 1
Über den Dächern
Teach me
Back to normal
[Confronted]
Gute Nachricht?
The truth
Excuses
»Lets talk about S** Baby«
Wild and sexy ;)
Gefällt dir was ich mit dir mache Hyung?
Shampoo
Hwaiting with lies
An deiner Seite
Late-night calls
Plan B
Birthdayboy
Drunk in luv
(Un)Berührt
But I need you
Erdbeerkuss
Geschwisterliebe
Katz und Maus
Make u feel at ease
'Cause you love me and I love you
If you
Alleine im Regen
Your Love is just a memory
Süße
Stücke meines Herzens
Silber oder Gold?
Change (50)
Chaos
Words left unsaid
Bellyache
Wie benebelt

Sein Name ist Jimin

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By stevieniekill

Seojoon schlief, als ich mich vor zehn Minuten aus seiner Umarmung befreite und mich im Wohnzimmer ans Fenster setzte.
Der Boden war kühl, weshalb ich meine Beine an meinem Körper angewinkelt hatte. Heute war es für mich unmöglich gewesen einzuschlafen. Meine Gedanken hielten mich wach und spielten mit mir fangen.
Ich war erschöpft von mir selbst und wollte eigentlich nur einschlafen.
Mir war das alles einfach zu viel um damit alleine umzugehen. Ich wünschte mir jetzt so sehr jemanden dem ich mich anvertrauen konnte. Doch stattdessen saß ich hier alleine und fühlte mich so als sei ich wieder auf dem Dach des Hochhauses gefangen.
Mit der linken Hand umschloss ich das Goldene Herz um meine Hand, während mein Kopf auf meinen Knien ruhte.
So lange fühlte ich mich schon alleine, obwohl ich es doch eigentlich nicht war. Seojoon war für mich da. So wie es Jimin damals war.
Dennoch konnte ich mich ihm noch nicht komplett anvertrauen, da ich Angst hatte er könnte mich dann nicht mehr mögen.
In Wirklichkeit wollte ich ihm so gerne von meinen Problemen erzählen, doch wer würde es schon mögen etwas über den Exfreund seines Freundes zu hören.

In meinen Gedanken gefangen merkte ich nicht wie sich mir jemand näherte. Erst als sich eine Decke um meine Schultern legte, schreckte ich auf.
Seojoon ging neben mir in die Hocke und streichelte über meinen Rücken.
„Kannst du nicht schlafen?" fragte er selbst müde.
Ich schüttelte den Kopf und verzog dabei traurig das Gesicht.
„Hey... was ist denn los? Tut dir was weh?"
Er setzte sich direkt neben mich und schob vorsichtig meinen Kopf gegen seine Schulter.
„Es ist... nichts" flüsterte ich und bemühte mich nicht allzu traurig zu wirken.
„So sieht es aber nicht aus" klang seine Stimme flüsternd in meine Ohren.
Wir schwiegen für ein paar Minuten, bis Seojoon wieder zu mir sprach und sich dabei genauso verhielt wie er es tat als ich mich mit Taehyung gestritten hatte und er mir geraten hatte mich zu entschuldigen.
„Weist du wenn irgendetwas ist dann kann ich dir vielleicht helfen."
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich will nicht darüber reden."
„Du meinst du willst nicht mit mir darüber reden" er legte den Kopf leicht zur Seite, so dass er mir in die Augen blicken konnte.
„Ich glaube einfach nicht dass es dir gefallen würde, was mich beschäftigt."
Er blickte wieder gerade aus.
„Es ist immer noch er oder?"
Ich zog die Lippen ein und nickte zurückhaltend.
„Tut mir leid."
„Es muss dir nicht leid tun. Es ist... okay. Er muss dir wirklich viel bedeutet haben. Und ich dachte du bist über ihn hinweg."
„Das bin ich auch. Naja... zumindest weis ich dass ich nie wieder etwas mit ihm zutun haben will."
„Erzähl mir mehr von ihm."
„Sicher?"
„Ja. Wenn es dir hilft und außerdem will ich für dich da sein. Deine Probleme sind meine Probleme."
Ein paar mal atmete ich ein und aus. Ich mochte diese Seite an Seojoon. Sie erinnerte mich an...
„Sein Name ist Jimin. Er war der erste Mensch für den ich romantische Gefühle hatte. Wir haben uns Anfang Sommer getroffen und ich habe mich dann in den Ferien in ihn verliebt. Ich dachte er hat das auch. Er war für mich da so wie niemand zuvor, zumindest dachte ich das..."
Ich erzählte Seojoon in groben Sätzen etwas mehr über Jimin, als er bereits wusste. Dabei lies ich natürlich einiges aus, doch das ich ihn vorher belogen hatte und der Typ vorher kein Schulkamerad sondern Jimin war, erzählte ich und beobachtete dabei genau seine Gesichtszüge.
„Das war er?"
Ich nickte.
„Ich hätte mir den irgendwie größer vorgestellt und naja... er wirkte recht langweilig."
Ich zuckte mit den Schultern.
„Also so wie du mir das jetzt geschildert hast klingt er nach einem noch viel größeren Idioten als zuvor. Er hat dich so sehr verletzt.
Ich kann gar nicht verstehen dass du immer noch an ihn denkst. Ich hätte so jemanden schon längst vergessen. Er ist es doch nicht wert noch an ihn zu denken."
„Du hast ja recht. Er ist der größte Fehler meines Lebens gewesen, aber ich schaffe es nicht ihn zu vergessen."
„Du musst ihn ja nicht vergessen, aber du solltest damit abschließen."
„Und wie soll ich das machen?"
„Versuche einfach zu vermeiden ihm über den Weg zu laufen. Die Zeit erledigt den Rest."
„Das lässt sich machen" meinte ich und begann zu gähnen.
Eine halbe Stunde später war ich dann doch endlich in Seojoons Armen eingeschlafen.

Am nächsten Morgen wachte ich allerdings alleine im Bett auf. Der Geruch von Kaffee stieg mir in die Nase, also stand ich auf und traf im Wohnzimmer auf einen gedeckten Frühstückstisch. Wir frühstückten, machten uns fertig und dann fuhr mich Seojoon nach Hause. Es war ein schöner Morgen gewesen, weshalb ich noch im Auto mit ihm ausmachte, dass er mich Montag wieder von der Schule abholte und wir den restlichen Tag miteinander verbringen würden.

Unser nächstes Aufeinandertreffen verlief dann allerdings anders als gedacht.
Ich verließ gerade das Schulgebäude, als ich ihn schon auf dem Parkplatz an seinem Auto gelehnt erblickte. Ich lächelte und steuerte direkt auf ihn zu, doch dann hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ich drehte mich zu der Person um und erblickte zwischen den ganzen Schüleruniformen die mich umgaben, die Person mit der ich gerade dabei war abzuschließen. Im Schock drehte ich mich um und meine Füße begannen schneller zu werden.
„Jungkook bitte warte doch."
Ich stand unter Spannung. Was zum Teufel macht der hier? Und was will er von mir?
Er tauchte neben mir auf und hielt mich am Arm fest. Ich wirbelte herum und starrte in seine Augen.
„Bitte ich will..."
„Was machst du hier?" schnauzte ich ihn an und riss mich los.
„Ich will mit dir reden."
„Ich aber nicht mit dir. Lass mich bloß in Ruhe."
„Jungkook bitte... es ist wichtig."
Ich schüttelte den Kopf wie wild und begann zu rennen, doch Jimin folgte mir.
„Jungkook wohin willst du denn?"
Wieder ergriff er meine Hand und drehte mich wieder zu sich um.
„Bitte bleib doch stehen. Ich will dir alles erklären. Ich habe..." plötzlich trafen seine Augen auf etwas hinter mir.
„Du gehst doch gerade nicht wirklich zu diesem Macho-Typen da?"
Ich drehte mich um und sah Seojoon, der im gleichen Moment mich sah und schon auf dem Weg zu mir war.
„Doch genau das werde ich tun."
Schnellen Fußes lief ich weiter, dicht verfolgt von Jimin, der nicht aufhörte zu reden.
„Der Typ ist viel zu alt für dich. Der benutzt dich nur. Der will dich nur für Sex."
Das war genug. Ich blieb stehen und drehte mich wieder um. Jimin hatte das gerade wirklich über den Schulhof gebrüllt. Es war der Moment gekommen in dem ich die pure Wut verspürte.
„Du redest wohl eher von dir selbst. Du warst es immerhin der mich ein mal gefickt hat und dann abgehauen ist. Park Jimin du bist für mich sowas von tot. Ich hasse dich. Lass dich nie wieder hier blicken."
Seine Augen wurden groß.
„Kookie... nein. Deshalb bin ich doch hier. Das ist alles ganz anders gew..."
„Denkst du nicht dass du schon genug kaputt gemacht hast? Lass ihn doch einfach in Ruhe" klang Seojoons Stimme neben mir.
„Alter, halt dich gefälligst da raus und verpiss dich lieber" zischte Jimin ihn an und machte sich groß.
„Ich werde mich da nicht raus halten. Du hast ein Problem mit meinem Freund, dann hast du auch eins mit mir."
„Er ist nicht dein Freund" knurrte Jimin und holte urplötzlich zum Schlag aus, der Seojoon am Kinn traf.
Geschockt blickte ich zu meinem Freund und legte sofort meine Hand auf sein Gesicht.
„Oh Gott alles okay? Es tut mir so leid" sprach ich zu Seojoon, der sein Kinn hielt.
„Entschuldige dich doch nicht bei ihm. Der ist selber schuld wenn er sich an dich rann macht nur um dich auszunutzen."
Ich gab Jimin meinen Todesblick und konzentrierte mich dann wieder auf Seojoon.
„Komm lass uns gehen" flüsterte er zu mir. Ich war so froh, dass er jetzt nicht zurück schlagen wollte, denn es würde sicherlich nicht gut enden.
„Ja hau du ab, aber Jungkook ich muss jetzt wirklich mit dir reden."
„Du bist nicht in der Position Forderungen zu stellen. Ich gehe natürlich mit meinem Freund mit und wehe du tauchst hier nochmal auf."
Damit verließen wir den Schauplatz. Ein paar Mitschüler hatten unseren Streit beobachtet und konnten sich jetzt sicher denken, dass ich schwul war. Als ich bekannte Gesichter entdeckte wurde mir auf einmal schlecht.
Park Jimin hatte mich doch tatsächlich durch sein dummes Verhalten geoutet.
Als wir im Auto saßen, schaute ich noch aus dem Fenster und erwiderte die irritierten Blicke meiner Mitschüler. Auch wenn ich nicht hören konnte über was sie mit ihren Freunden redeten, wusste ich dass ich das Gesprächsthema war und dass das auch in Zukunft der Fall sein würde. Bevor ich mir aber weiter schreckliche Szenarien vorstellen konnte, in denen ich gemobbt und verspottet werden würde, hörte ich Seojoon neben mir fluchen.
„Was für ein Bastard."
Ich drehte mich zu ihm und sah wie er sich seinen Kiefer hielt.
„Wir müssen ins Krankenhaus."
„Pfff so stark das der mir was brechen kann ist der nicht."
„Bist du dir sicher? Es sah ziemlich brutal aus."
„Ja es geht schon wieder. Ich muss es nur etwas kühlen."
Ich nickte und fühlte mich wieder beobachtet.
„Mhh bei dir zuhause hast du doch sicherlich was."
Er bestätigte mit einem Summen und startete Gottseidank den Motor. Als wir dann auf der Straße waren, lies ich das Fenster ein Stück runter und hielt meine Hand einen Moment in den kalten Winterwind. Dann zog ich sie wieder rein, schloss das Fenster und legte meine Hand auf seinen Kiefer.
„Es tut mir wirklich leid, dass er gleich so ausgerastet ist. Das hätte ich ihm eigentlich nicht zugetraut."
„Pff ihm nicht zugetraut" äffte er mich nach.
„Der Typ ist von Natur aus aggressiv. Ist dir das noch nie davor aufgefallen?"
Ich zuckte mit den Schultern.
„Hat er dich nicht mal geschlagen oder Gewalt gegen dich angewendet wenn du nicht so wolltest wie er? Könnte mir das gut bei dem vorstellen."
Ich überlegte nur kurz und neben Jimins sanfter Art fielen mir trotzdem Situationen ein, die Seojoons Aussage bestätigten. Auf dem Spielplatz, als ich nicht weiter mit ihm gehen wollte oder im Schwimmbad als er mich so grob behandelte. Oder als ich ihn im Supermarkt belauscht habe und er dann bei mir vor der Tür stand und mich mit Gewalt gegen die Wand gedrückt hat.
„Da war schon immer mal wieder was" sprach ich leise in Gedanken aus.
„Mal ernst Jungkook. Das ist doch nicht normal. Pass wirklich lieber auf dass du ihm nicht alleine über den Weg läufst. Nachher vergewaltigt der dich noch oder so."
Ich schluckte bei der Vorstellung. Würde Jimin so etwas tun? Ich bezweifelte es, aber ich werde trotzdem in Zukunft vorsichtig sein, wenn ich ihm begegne.

Seojoon hielt ein Kühlpack gegen sein Gesicht.
„Danke dass du so ruhig geblieben bist. Hättest du anders reagiert dann wär Jimin jetzt sicherlich im Krankenhaus."
„Machst du dir jetzt etwa sorgen um ihn?" fragte Seojoon entsetzt.
„Nein nein. Bloß ich will nicht das wegen mir irgendjemand verletzt wird."
„Ach ja. Sag doch dass du nicht willst dass dieser Bastard verletzt wird. Ich wurde nämlich verletzt und es scheint als würdest du dir nur um ihn Sorgen machen. Jungkook wach endlich auf. Dieser Typ hätte es verdient so hart geschlagen zu werden, dass er nicht mehr aufwacht. Hast du schon wieder vergessen dass er dich nur benutzt hat um dich einmal schön zu ficken und dich dann wegzuschmeißen? Was ist nur falsch bei dir?"
Seine Anschuldigungen trafen mich schwer. War ich wirklich so ein scheiß Freund?
„Nein nein, du verstehst das falsch. Ich hab doch gesagt dass es mir leid tut was passiert ist. Und mir ist bewusst was für ein.... Arsch Jimin ist. Ich mache mir keine Sorgen um ihn. Bitte das musst du mir glauben."
„Jungkook ich denke es ist besser wenn du jetzt nach Hause gehst und dir mal Gedanken darüber machst, was du eigentlich willst."
„Ich weis doch was ich will."
„Und was?"
„Dich."
„Ach komm schon. Was besseres fällt dir nicht ein? Du benimmst dich die ganze Zeit so komisch. Denkst die halbe Nacht an ihn. Ich kann dir das einfach nicht glauben. Ich habe so das Gefühl dass du lieber zurück zu diesem Wicht gehen willst, um dich nochmal ausnutzen zu lassen."
„Nein! Ich will bei dir bleiben. Ich würde niemals zurück zu ihm gehen, weil ich weis dass er es nicht ernst mit dir meint."
„Aber wenn er es ernst meinen würde, würdest du wieder zurück zu ihm?"
Unsere Stimmen wurden immer lauter.
„Nein verdammt. Warum sollte ich das tun?"
Seojoon atmete tief aus.
„Geh nach Hause und denke selbst über diese Frage nach."
„Ich muss nicht darüber nachdenken. Ich will bei dir bleiben. Ich würde dich niemals gegen ihn eintauschen wollen. Ich liebe nur dich."
Warum fühlt sich das alles so falsch an, was über meine Lippen kommt. Mein Kopf spricht hier gerade, aber irgendetwas tief in mir drinnen ist mit dem Gesagten nicht einverstanden.
„Ich will das du jetzt gehst."
„Nein! Es gibt keinen Grund jetzt zu gehen."
„Doch den gibt es. Ich will dich jetzt nicht sehen."
Ich schluckte und schaute Seojoon mit großen Augen an.
„Aber... es tut mir doch leid."
„Fang jetzt nicht mit der Masche an. Ich werde nicht weich wenn du jetzt auf die Tränendrüse drückst."
Ich nickte und lies den Kopf hängen.
Meine Beine trugen mich zu Tür, doch ich drehte mich noch einmal zurück.
„Wann werden wir uns wieder sehen?"
„Wenn du dir genug Gedanken über alles gemacht hast und einen guten Grund gefunden hast zu mir zurück zu kommen."

*Nächster Morgen*
Der Bus war voll und es kam mir vor als würde jeder mein Geheimnis kennen. Nach und nach kamen immer mehr bekannte Gesichter dazu, die mich genauer betrachteten als je zuvor. So als würde in meinem Gesicht stehen, dass ich doch tatsächlich zu den Schwuchteln gehörte.
In den Schulgängen wurde getuschelt und ich hörte immer wieder tiefe Stimmen die homophobe Anspielungen machten. Im Klassenzimmer wurden die Stimmen lauter und irgendwann sprach mich ein Klassenkamerad direkt an.
„Also Jungkook... du bist ne Schwuchtel?"
Ich hielt einen Moment zu lange still, bevor ich den Kopf schüttelte.
„Ach ja und wer waren dann die Typen die dich ficken?"
„Nur Bekannte" flüsterte ich und ein Gelächter war zu hören.
„Jetzt lass ihn in Ruhe. Es ist nicht schlimm schwul zu sein. Werdet erwachsen" verteidigte mich Bambam.
Überraschenderweise stimmten ihm ein paar Stimmen zu. Viele andere schwiegen zu dem Thema.
Und genauso sah auch mein Tag aus. Manche machten sich über mich lustig, manche sprachen mir Mut zu und andere sagten einfach gar nichts.
Beim Mittagessen gesellte sich dann Hoseok zu Tae und mir.
„Hey ihr zwei. Darf ich mich zu euch setzten?"
„Klar doch" antwortete Tae.
Wir unterhielten uns eine Weile zusammen mit ihm, bis er sich allerdings mir zuwandte.
„Jungkookie also... ich habe da so Gerüchte gehört und du musst jetzt auch nicht antworten, wenn du nicht willst. Nur es würde für mich keinen Unterschied machen wenn du...naja."
Ich nickte nur.
„Also warst du mal mit Jimin zusammen?"
Nach dieser Frage breitete sich eine Stille zwischen uns dreien aus. Ich wagte es irgendwann Hoseok anzuschauen. Er machte einen offenen Gesichtsausdruck. Er schien keines Falls etwas gegen mich oder meine sexuelle Orientierung zu haben, weshalb ich mich dazu entschied ihn in mein Geheimnis, das jetzt eigentlich keins mehr war, einzuweihen.
„Eine kurze Zeit ja."
„Oh. Deshalb hat er immer so viel von dir erzählt. Und hab ich das richtig verstanden? Jetzt seid ihr nicht mehr zusammen?"
Ich nickte nur.
„Mh okay. War das so im Herbst vom letzten Jahr?"
„Ja, warum fragst du?"
„Naja, das erklärt wahrscheinlich dass er sich eine ganze Weile nicht bei mir gemeldet hat. Erst vor ein paar Tagen hat er sich entschuldigt und meinte er hätte viel zu tun gehabt. Aber vermutlich hat er sich einfach nur schlecht gefühlt, so wie es alle tun nach einer Trennung."
„Ja, wahrscheinlich" antwortete ich nur und bekam einen verwirren Blick von Tae, der genau wusste, dass ich hier gerade nicht ganz die Wahrheit sage. Denn warum sollte es Jimin schlecht gegangen sein, wenn er mit mir Schluss gemacht hat und jetzt schon eine Neue hat.
„Also hast du wieder mehr Kontakt mit ihm?" fragte Tae die Frage die mich brennend interessierte und die ich niemals gestellt hätte.
„Ja, die letzten Tage wie gesagt schon. Vorgestern haben wir uns auch zum tanzen getroffen."
Tae und ich nickten nur. Es schien alles gesagt zu sein. Eine weitere Stille breitete sich aus, als wir alle gleichzeitig etwas Reis in den Mund schoben. Recht schnell aber legte sich meine Aufmerksamkeit wieder auf Hoseok, der mit seinen Stäbchen über seine Schale kratzte um die letzten Reste zu erwischen.
Dieser Mensch vor mir, hat vor zwei Tagen längere Zeit mit Jimin verbracht. Er hat mit ihm gesprochen, ihn angesehen und vielleicht mit ihm gelacht. Sicherlich hat er ihn sogar berührt. Vielleicht zur Begrüßung umarmt, da sie sich so lange nicht gesehen hatten.
„Hat er irgendwas über mich gesagt?" schrie ich Hoseok an, der erschrocken die Stäbchen fallen lies und schier von der Bank rutschte.
Ich war von mir selbst überrascht und schämte mich zwar für mein Verhalten, doch mein Drang mehr über ihr Treffen zu erfahren war größer als die Scham die mein Gesicht mit roter Farbe bedeckte.
„Ähmm... Also" spannte er mich auf die Folter „ich kann mich da an nichts erinnerten. Er hat deinen Namen mit keiner Silbe erwähnt..."
Hoseok blickte mich kurz an, doch dann zuckte er zusammen und hielt sich die Hand vor den Mund.
„Oh sorry Kookie. Ich wollte dich damit nicht verletzten. Es tut..."
„Schon gut" unterbrach ich ihn „es ist mir eigentlich total egal. Ich hab nichts mehr mit ihm am Hut."
„Hat man gemerkt, Dramaqueen" zog mich Tae auf einmal auf.
„Ess deinen Reis, Alien" befahl ich ihm als sei ich sein Vater.

Als ich abends alleine in meinem Zimmer saß, dachte ich über vieles nach. Ich musste mir heute viele doofe Kommentare anhören, die ich versuchte zu ignorieren und um das zu schaffen, machte ich mir Gedanken um mein anderes großes Problem nämlich wie ich Seojoon überzeugen konnte, dass er mir wichtiger war als Jimin.
Das war dann auch die Tätigkeit, die ich fünf Tage lang jeden Abend ausübte, bis ich mich dann endlich überwand um meinem Freund zu schreiben.
Ich entschuldigte mich für mein Verhalten und betonte mehrmals, dass er derjenige war, der im Recht war.
Zwei Stunden später antwortete er mir dann und meinte, dass er meine Entschuldigung annahm.
Schon am nächsten Tag trafen wir uns wieder und ich lud ihn dieses Mal zum Essen ein.
Es schien alles wieder gut zu sein, als ich mich am Abend in seiner Umarmung befand, nachdem wir uns zuvor im Bett geliebt hatten. Ich fühlte mich gut in seinen Armen. Vielleicht sogar so gut wie noch nie. Diese Auszeit zwischen uns hat mir irgendwie gezeigt, wie wichtig er doch für mich geworden ist.
Etwas später verließ ich wieder sein Appartement.
„Pass auf, dass deine Mutter nicht die ganzen Knutschflecken sieht. Ich will nicht das sie weis, dass ihr Sohn Sex hat. Du weist schon: Ich will einen guten ersten Eindruck machen und dazu gehört, dass sie denkt dass ich dich erst heiraten werde, bevor ich dir körperlich näher komme. Hast du denn keinen Schal?" wisperte er noch bevor er mich zum Abschied küsste, doch ich musste über seine Aussage lachen.
„Nein hab ich nicht. Aber keine Sorge: Ich werde aufpassen dass sie es nicht erfährt."

Es war dunkel, als ich im Bus saß und nach Hause fuhr.
Wie immer stand ich kurz vor meiner Haltestelle auf und lief an die Tür. Als ich aus dem Bus austrat merkte ich sofort, dass es gerade angefangen hatte zu schneien und blickte als erstes als sich die Bustüren öffneten an den grauen Wolkenhimmel, der seine musterbezogenen Eiskristalle auf die Erde fallen lies. Dann merkte ich, wie kalt es doch war und löste mich von dem Anblick des Abendhimmels. Mit dem nächsten Bild, dass sich auf meine Netzhaut brannte, hätte ich mal wieder nicht gerechnet. Die Kälte um mich herum schien ihre Arbeit schneller zu erledigen, als sie es sich selbst erwünscht hätte, denn mein Körper fror in diesem Augenblick ein, indem ich wieder das Wesen vor mir betrachtete, das etwas zusammen gekauert auf einer Bank saß und mich schon im nächsten Moment anblickte.
Unsere treffenden Blicke schienen alles um uns herum zum Stillstand zu bringen, sogar uns beide für einen Moment, bis mein Gegenüber allerdings blinzelte und realisierte, was soeben passiert war.
Sein bleiches Gesicht begab sich auf die Höhe von meinem, als er aufstand. Seine Augen waren glasig. Vermutlich von der Kälte. Jede weitere Interpretation wäre vermutlich übertrieben.
Dennoch war ich es, der die Stille zwischen uns brach.
„Was machst du hier?"
Er öffnete seinen Mund, doch es trat nur grauer Rauch aus ihm hervor.
„Was machst du hier?" fragte ich etwas lauter.
„Es tut mir leid."

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