Wenn, dann Für Immer

By alinaszeilenliebe

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Teil 1 der 'Für Immer' Reihe. Die 18 Jährige Alison, frische High School Absolventin verliebt sich Hals über... More

Mammoth Lakes
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By alinaszeilenliebe

Wieder klopfe ich gegen die Tür, nur dieses Mal beabsichtigte ich es, dass der blasse Mann herein kommt. Wie zu erwarten geht mein Plan auf und er öffnet erneut die Türe, betritt genervt brummend den Raum und funkelt mich an.

Ich schlucke schwer, bevor ich zu sprechen beginne. „Bitte sag dem Herrn, Ich möchte mit ihm speisen. Ich werde auch schweigen." Mich überrascht, wie sicher ich klinge und als er schließlich nickt und den Raum verlässt klopfe ich mir stolz innerlich auf die Schulter.

Kurze Zeit später kommt er wieder herein und wirft mir eine Strickjacke zu. Knurrend teilt er mir mit, dass ich diese über ziehen soll, da Michael meine dreckige Kleidung nicht sehen will. Ohne Widerworte ziehe ich sie über. Es ist eine willkommene Abwechslung etwas Sauberes und vor allem Warmes anziehen zu können, weshalb ich hastig den Reißverschluss bis ganz nach oben ziehe und mich in den wärmenden Stoff kuschle.

Schweigend und unaufgefordert folge ich dem blassen Mann aus dem grauen Raum die Treppe hinauf. Mit seinem Finger zeigt er in Richtung des Esszimmers, als wir obben ankommen. „Setz dich und warte. Wenn ich dich dabei erwische, wie du etwas anderes machst, wirst du es bereuen", droht er mir. Schnellen Schrittes betrete ich daher den Raum und setze mich auf einen der Stühle am bereits reich gedeckten Tisch. Kurze Zeit später betritt Michael den Raum und geht geradewegs auf den Stuhl neben mir zu. Ohne mich eines Blickes zu würdigen setzt er sich.

„Iss", befiehl er mir in einem barschen Tonfall, welcher mir absolut nicht gefällt, jedoch sage ich nichts. Würde ich etwas sagen, würde er mich sicherlich wieder verletzen. Kurz betrachte ich den Teller vor mir mit dem Braten und bemerke wie mein Magen beginnt zu knurren. Seit Tagen habe ich nichts Richtiges gegessen, bis auf die Schüssel Suppe die Maya mir gebracht hat und umso hungriger bin ich nun. Jedoch beginne ich, darauf bedacht meinen Magen nicht zu überreizen, langsam zu essen. Ich schneide mir ein kleines Stück ab und beginne es zu kauen, während Michael mich zufrieden mustert. Er versucht nicht Mal dies unauffällig zu tun, was das Ganze nicht besser macht.

Ebenso wie ich, isst er Braten. Jedoch trinkt er immer wieder die rote Flüssigkeit aus seinem Weinglas, wobei sich seine Adern unter den Augen verdunkeln und mir beweisen, dass es sich definitiv um Blut handelt. Während ich den Anblick der roten Augen bei Logan als extrem attraktiv empfinde, finde ich es bei ihm einfach nur abstoßend, weshalb ich schnell wieder zu meinem Teller sehe und versuche, nicht auf ihn zu achten.

Nach einer Weile jedoch werden seine Blicke so durchdringend, dass ich nicht anders kann, als aufzusehen. Er grinst gehässig. „Ich erwarte ein Danke von dir", sagt er. Fragend sehe ich ihn daraufhin an, da mir nicht ganz klar ist, für was genau er eine Entschuldigung erwartet. „Felix hätte dich zerfetzt, hätte ich ihn nicht davon abgehalten", beantwortet er mir schließlich meine unausgesprochene Frage. Nach diesen Worten vergeht mir schlagartig der Appetit und schwer schluckend lege ich mein Besteck beiseite. Mein Blick bleibt auf dem Messer kleben. Kann man mit einem einfachen Messer einen Vampir töten, oder zumindest verletzen?

„Du erwartest von mir, dass ich mich bei dir dafür bedanke, als lebendige Hauptspeise serviert zu werden? Spinnst du?", fauche ich ihn schließlich an. Sein Blick verfinstert sich. „Hüte deine Zunge Weib!"

Mit jedem einzelnen Atemzug, den er nimmt, wird meine Wut auf ihn immer größer. Am liebsten würde ich ihm an die Kehle springen, aber dann muss ich zurück in den Keller und könnte meinen Plan hier raus zu kommen vergessen. Daher atme ich tief durch. Ich will hier raus. Lebend.

„Entschuldigung. Das war die Erschöpfung, die aus mir gesprochen hat. Danke, dass du mich verschont hast", murmle ich schließlich die beste Lüge meines Lebens. Zufrieden grinsend nickt er und scheint mir diese Lüge doch tatsächlich zu glauben. Erleichtert atme ich aus und beobachte ihn dabei, wie er wieder beginnt zu essen. Auch ich esse noch ein wenig, bis er schließlich wieder das Wort ergreift. „Ich werde dich heute hier oben dulden, aber in ein paar Stunden wirst du wieder im Keller sein", teilt er mir mit. „Du darfst dich in diesem Raum, dem Gäste Bad und im Wohnzimmer aufhalten", fügt er schließlich noch hinzu und ich nicke, um ihm zu zeigen, dass ich ihn verstanden habe.

Ohne ein weiteres Wort steht er wieder auf und verlässt den Raum. Wie aufs Stichwort kommt Maya hinein und beginnt den Tisch abzuräumen, wobei ich ihr sofort helfe und die Teller für sie zusammen räume.

„Maya wo ist das Gäste Bad?", frage ich sie, als sie ohne die Teller wieder zurück kommt. „Zweite Tür rechts", antwortet sie und nickt dabei mit dem Kopf durch die Tür hindurch in die Richtung eines Flures.

Ich bedanke mich rasche bei ihr und gehe daraufhin in Richtung Bad. Dort angekommen schließe ich die Tür hinter mir ab und ziehe, ohne zu zögern, die Jacke, samt dem Blut durchtränkten T-Shirt aus. Daraufhin wasche ich mich erstmal gründlich. Das T-Shirt versuche ich dabei einigermaßen sauber zu bekommen, aber das Blut hat sich schon zu sehr in den Stoff gefressen. Seufzend reibe ich mir über die Stirn und hänge das Shirt ordentlich über das Becken. Um nicht unbekleidet zu sein ziehe ich daraufhin die Jacke wieder an und wende mich der Türe zu. Gerade als ich diese aufschließen will, um das Bad wieder zu verlassen, höre ich einen lauten Knall und schrecke zurück.

Schwere Schritte ertönen und einzelne Schüsse fallen, weshalb ich mich unweigerlich in die hinterste Ecke des Badezimmers zurück ziehe. Einige Stimmen ertönen und Michael brüllt laut, dass seine Männer mich finden sollen, während Schreie, wahrscheinlich die von Maya, zu hören sind.

Was ist hier los? Mein Puls beschleunigt sich unweigerlich. Ich weiß, wenn mich Michaels Männer jetzt finden, werden sie mich wieder zurück in den kalten Keller bringen und mir dort sonst was antun.

Nach einer Weile werden die Stimmen schließlich immer leiser und die Schüsse weniger. Immer noch hoffe ich nicht gefunden zu werden, als es plötzlich an der Tür rappelt und sich die Türklinke bewegt. Ängstlich klammere ich meine Arme um meine Beine, denn ich weiß, spätestens jetzt ist es vorbei. Meinen Blick starr auf die Türe gerichtet schießen mir Bilder von meiner Familie und von Logan in den Kopf, da ich sie wahrscheinlich alle nie wieder sehen werde. Leise seufze ich und plötzlich fliegt die Türe auf. Michael hat sie mit einem einzigen Tritt eingetreten und grinst mich nun böse an. „Da bist du ja Mäuschen", sagt er und kommt auf mich zu. Er ist von Kopf bis Fus mit Blut beschmiert und ich unterdrücke bei diesem Anblick nur schwer meinen Brechreiz.

Seine Hand greift nach meinem Arm und aggressiv zieht er mich auf die Beine, funkelt mich dabei wütend an. „Du hast vielen meiner Männer das Leben gekostet nur weil du dich dort versteckt hast. Das wirst du noch bereuen."

„Ich denke nicht das sie das wird Michael", ertönt plötzliche eine weitere mir fremde Stimme. Auch wenn ich den Mann nicht sehen kann, zu dem die Stimme gehört, entgeht mir die Anspannung nicht, welche in der Luft liegt. Ich schlucke schwer. Langsam dreht Michael sich, ohne mich los zu lassen, zu dem Mann um und nun kann auch ich ihn sehen. Ein großer, dunkelhaariger Mann, welcher wahrscheinlich Anfang 40 war.

„Ich denke du lässt sie jetzt lieber los", sagt der Mann und kommt uns dabei näher. Michaels Griff um meinen Arm verstärkt sich und vor Schmerz keuche ich leise, versuche mit meiner freien Hand seinen Griff zu lockern. Vergebens. Je mehr ich gegen ihn ankämpfe, desto fester packt er zu.

„Ich denke Alison wird wohl oder übel mit mir gehen", antwortet Michael dem Mann und starrt ihn daraufhin böse an. Ich schlucke schwer, denn ich möchte definitiv nicht mit ihm gehen. Ich will nur hier weg!

Purer Hass lag in Michaels Blick, jedoch ist es auch dieser Hass, der ihn vergessen lässt, mich weiterhin fest zu halten und sofort nutze ich die Chance und bringe Abstand zwischen uns. Auch dem anderen Mann entgeht dies nicht, denn etwas wie Erleichterung macht sich in seinem Gesicht breit, als er den Abstand sieht, welchen ich zwischen uns gebracht habe.

„Michael, Du bist allein. Es wird nichts bringen zu kämpfen. Glaub mir du würdest verlieren. Sei wenigstens so ehrenhaft und lass sie aus der ganzen Sache raus, dann beenden wir den Krieg, den wir schon seit Jahrhunderten führen, wie zwei Männer und der bessere gewinnt", beginnt der der fremde nun auf Michael einzureden. Ihn interessieren diese Tatsachen jedoch nicht und er lacht. Abfällig schnalzt er mit der Zunge. „Du willst mir etwas von Ehre erzählen? Der Mann der seinen kleinen ach so tollen Sohn gerade versteckt?" Michael lacht erneut. Sen Blick wandert von Kopf bis Fuß über den Mann.

„Ich verstecke mich nicht, weder werde ich versteckt Michael. Und jetzt lass Alison gehen", ertönt plötzlich Logans Stimme aus dem Flur und ich spüre wie mir ein Stein vom Herzen fällt, als er hinter dem fremden Mann erscheint, der anscheinend sein Vater ist. Bei Logans Anblick beginnt mein Puls unweigerlich zu rasen und ich schlucke schwer. Er ist hier! Er ist wirklich hier!

Kurz betrachtet Logan mich von Kopf bis Fuß und scheint zu kontrollieren, ob es mir gut geht. Sein Blick stoppt jedoch an meinem Hals und daraufhin erkennt er mein in Blut getränktes T-Shirt am Waschbecken. Augenblicklich tritt Wut in sein Gesicht und sein Blick verfinstert sich. Mir entgeht nicht, wie sich sein gesamter Körper anspannt und ich schlucke schwer. Oh oh, das gefällt ihm ganz und gar nicht.

„Du elender Hund wie konntest du sie verletzen?!", bellt er Michael förmlich an und macht einen Schritt nach vorne. Erneut lacht Michael. „Mhm. Sie war eine sehr delikate lebendige Hauptspeise", sagt er und grinst Logan an. Blitzschnell greift er daraufhin nach meinem Handgelenk und zieht mich mit einem Ruck an sich, nur um seine Zähne kurz darauf in meinem Fleisch versenken zu können. Sein Biss ist feste und aggressiv, bringt mich dazu vor Schmerzen zu schreien. Tränen verlassen meine Augen. Es fühlt sich so an, als würde er mir ein Stück meines Fleisches weg reißen. Hilfesuchend sehe ich Logan an. Er ist kreideweiß und steht geschockt da, ebenso wie sein Vater. Doch Logan fängt sich schneller als sein Vater und der geschockte Gesichtsausdruck weicht dem aggressiven und wütenden, wie dem eines Tieres. Sein Kiefer mahlt, als er auf Michael los geht, ihn am Hals packt und von mir reißt.
Kaum ist mein Handgelenk wieder frei merke ich, wie mir schwindelig wird und alles zu wanken beginnt. Ich seufze und fasse mir an den Kopf, als ich spüre, wie ich falle. Noch bevor ich wirklich umkippe spüre ich, wie ich gehalten werde. Verschwommen kann ich Logans Vater erkenne, bevor alles schwarz wird und mich wieder diese Kälte einer Ohnmacht einnimmt. 


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