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Nach einer sechs Stündigen Fahrt kommen wir endlich im Motel an. Wir haben uns bewusst für ein Motel entschieden, da ich Logan darum gebeten habe in keins der üblichen Luxus Hotels einzuchecken. Ich möchte den normalen Alltag eines Pärchens erleben, welche einen Ausflug macht und mal weg kommen, von all den Reizen, welche die obere Elite, zu der Logan nun Mal zählt, mit sich bringt.

Verschlafen blinzle ich gegen das grelle Licht des Motel Schilds an und reibe mir daraufhin die Augen. Mein Plan die Fahrt über wach zu bleiben, um Logan Gesellschaft zu leisten ist wohl nicht aufgegangen. Logan lacht leise bei dem Anblick und mustert mich amüsiert.

„Wie lange habe ich geschlafen?", grummle ich. „Du bist ungefähr bei der Hälfte der Strecke eingeschlafen", sagt er und öffnet die Autotür, um auszusteigen. Er umrundet das Auto und öffnet auch meine Türe, grinst mich an. „Können wir Schlafmütze?", fragt er frech grinsend. Ich brumme und strecke ihm kurz die Zunge raus, ehe auch ich aussteige und mich strecke, sobald ich stehe. Dann hole ich meine Handtasche und einen Koffer aus dem Auto, während Logan sich um die anderen beiden Koffer kümmert und sie heraus holt, ehe er das Auto abschließt. Gemeinsam gehen wir mit unserem Gepäck zur Rezeption des Motels und holen unsere Zimmerschlüssel ab, welche ich dankend entgegen nehme. Unser Zimmer befindet sich im ersten Stock des Motels und es gibt natürlich keine Aufzüge, was mich beim Anblick der steilen Metalltreppe seufzen lässt.

Mit Leichtigkeit trägt Logan die beiden Koffer hoch und ich folge ihm schnaubend, bin sichtlich außer Puste, als ich vor der Tür zum Motelzimmer stehen bleibe. Logan quittiert dies mit einem Lachen und macht sich nicht einmal die Mühe, es vor mir verbergen zu wollen, was mich die Augen verdrehen lässt.

„Du hättest auch einfach kurz mit dem Koffer warten können, dann hätte ich ihn dir abgenommen Alison", sagt er, als wir das Zimmer betreten und ich betrachte ihn mit einem entnervten Blick. „Und das sagst du mir erst jetzt?"

Das Zimmer, in welches wir uns eingebucht haben, ist klein und nur mit dem nötigsten ausgestattet. Dennoch hat es etwas gemütliches. An der weißen Wand steht ein großes Doppelbett aus Holz, vor dem Fenster ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und eine Kommode befindet sich am anderen Ende des Raums. Neben dieser befindet sich eine schmale Türe, welche sich nach kurzem öffnen als Badezimmertür herausstellt und mit verzogenem Gesicht kommt Logan zu mir.

Ich kichere und schmeiße mich auf das Bett, welches doch tatsächlich gemütlicher ist, als ich erwartet habe. „Was ist?", frage ich Logan und mustere ihn grinsend. „Nicht das, was du gewohnt bist?"

Er schüttelt den Kopf und kommt zu mir, beugt sich über mich. „Nein definitiv nicht. Selbst zu meinen menschlichen Zeiten hatten wir mehr als das hier." Er deutet einmal durch den Raum, sieht dann jedoch wieder zu mir. Er gibt mir einen schnellen Kuss und ich vergrabe meine Hände in seinem Nacken unter dem Kragen seiner Lederjacke. „Wenigstens ist es hier sauber", versuche ich ihn ein wenig mehr für das Zimmer zu begeistern, jedoch scheint er sich nicht begeistern zu wollen. Er verdreht die Augen und eine Weile schweigen wir einfach nur.

„Möchtest du weiter schlafen?", fragt er irgendwann leise und unterbricht somit das Schweigen und Angucken. Ich lächle leicht und ziehe ihn erneut zu mir, sodass unsere Lippen nur wenige Millimeter voneinander getrennt sind. „Schon, aber nicht ohne dich."

Erneut küssen wir uns jedoch dauert es nicht lange bis meine Hände wieder auf Wanderschaft gehen und ich die Lederjacke unter meiner Berührung spüre, was mich zum Lachen bringt. Wir haben noch immer unsere Jacken und Schuhe an. Verwirrt beobachtet Logan mich dabei, wie ich lache. „Mir ist gerade aufgefallen, dass wir noch Straßenkleidung tragen", erkläre ich ihm daher. Seine Augenbrauen heben sich. „Ernsthaft? Während wir uns küssen fällt dir auf, dass wir noch unsere Straßenkleidung tragen?"

Wenn, dann Für ImmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt