Kristallkinder 2 -Krieg ( yao...

By eisglut

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Fortsetzung von Kristallkinder ---------- Zerrüttet von den Herzkristalldieben frisst sich Angst durch die fr... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18

Kapitel 4

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By eisglut

Jener Ort war ein freies Gebiet, eingegrenzt mit roh behauenen Stämmen, abgelaufen, ein Zeugnis der vielen Füße. Ein notdürftiger Aussichtsturm bot Blick über das ganze Gelände mit den Hindernissen, unterschiedlichen Gegebenheiten, Hölzernen Gegnern und natürlich den vielen Rekruten in unterschiedlichsten Elementen gesegnet.

Die zwei Neuankömmlinge folgte dem Rand bis sie die ersten Gesichter wieder erkannten. Basills blaues Haar genauso wie Zuarinas strenger Zopf auch wenn dieses mal keine Beeren ihn verzierten. Vorne rannte ein zweitrangiger Soldat auf und ab, ordnete die Reihen und stellte die ehemaligen Lehrkräfte ordentlich auf. Plötzlich löste sich von weiter hinten eine Gestalt. Lex verließ den Baumstamm auf dem er gesessen hatte und ergriff den niedrigeren an der Schulter, was augenblicklich das Geschrei seiner Befehle verstummen ließ.

Ein Lächeln zierte Akiras Züge, als er seinen Freund endlich fand. Ordentlich wie es sich gehörte, reihte auch Kuruse sich in die Reihe neben Dai ein. Diesmal würde er Lex keine Schwierigkeiten machen.

Als klar wurde dass der Farblose nun übernahm. Verwirrt zog der andere sich etwas zurück, als Lex die Stimme wesentlich bedachter erhob, gefolgt von einem strafenden Schmunzeln Tomaruns, welcher noch immer auf dem Stamm saß, auf dem auch der ehemalige Zweigleiter eben noch verweilt hatte. "Mit der Unterschrift eures Vertrages als Lehrkraft in Ersulan, habt ihr der Regierung euer Leben versprochen, von euch wird ab heute Disziplin in einer anderen Form erwartet. Jeden Morgen ist hier anzutreten, gerade stehend mit der Haltung die jedem auf diesem Archipel vertrauen lässt. Lokora braucht Männer und Frauen die uns beschützen, die Regierung braucht euch, damit ihr den Bewohnern sicherheit gewährt. Heute werden eure Fähigkeiten einkategorisiert. Flüchtlinge die ihrer Unterschrift nicht nachkommen gelten als Gesetzesbrecher." Mit dem schmerzlichen beigeschmack schloss er das Wort, richtete noch die eine oder andere Haltung nicht weniger nachsichtig wie bei seinen Schülern.

Den ungewohnt harten Ton seines Freundes einfach schluckend, folgte das Ozeanblau jedem seiner Schritte, als einer der aufgestellten ein Gespräch mit seinem Nachbarn begann.

Lex hielt inne, außer Akira konnt warscheinlich keiner die Schwere sehen, doch in einer fließenden Bewegung landete ein Schwall kalten Wassers im Gesicht der Schnatternden. "Schweigen ist eine Gabe, genauso wie zuhören, die euer überleben sichert." Sein Blick traf ungewollt auf seinen Freund und einen Atemzug lang schwieg der Offizier. War es doch genau das was er an Akira schätzte. "Ihr werdet einen Parcour durchlaufen, an dessen Ende eure Einteilung bewertet wird." Wand er sich doch ab und übergab den unteren Offizier wieder.

Auch Akira fiel es unglaublich schwer seine Fragen zurückzuhalten, doch er hatte sich vorgenommen Lex keine Last zu sein und sich selbst im Lager zurecht zu finden.

Schwer setzte sich die Masse in Bewegung, versuchte den ersten Gleichschritt zu halten während man die Rekruten in Zweiergruppen los sendete, immer begleitet von einem Soldat mit Zettel und kohlestift, um den Verlauf zu dokumentieren und Anweisungen zu geben. Ohne jegliche Rücksicht und Freundlichkeit, trieb ein jeder seine Zweiergruppen durch die Hindernisse voran. Dai und Akira hatten das Glück beisammen bleiben zu können, als eine Elementarin mit Pferdeschwanz und hellbraunen Haaren zu ihnen trat und ihre Namen einforderte. Kaum hatte sie den Stift abgesetzt trib sie die beiden voran. "Marsch Marsch darüber und dann will ich sehen wie die Gegner zittern" deutete sie auf Strohattrappen, die wie Vogelscheuchen über den sandigen Platz wachten. Einzig ein schwarzer Mantel schützte die Attrappe dezent, während sie ohnehin schon mehr als mitgenommen aussahen.

"Ist das euer Ernst?", sah Akira keinen Sinn darin die Puppen anzugreifen, doch noch während der Frage gefroren die Puppen unter dem Mantel zu Eis. "Was soll das bezwecken?"

Ein schlag auf den Hinterkopf des Blauhaarigen sollte sein Gedächtnis auffrischen und ihn erinnern das es nichts zu Fragen gab, und so landete ihre Hand prompt in seinem vollen Schopf. Dai hingegen tat sich schwerer, verbrannte sein Opfer jedoch in einem Feuerball, doch es hatte ihn viel Zeit gekostet.

"Aua", rieb Akira sich die Stelle, eine Schnute ziehend funkelte das Ozeanblau die Soldatin an. "Dann bitte", ließ er ihr den Vortritt, während ein scharfkantiger Eisstachel die vor ihm liegende Stohapperatur in zwei Hälften spaltete.

Kohle kratzte üben das Pergament, während ihr finsterer Blick nicht erahnen ließ, was sie wohl notieren mochte. Sie wirkte streng, hatte nicht gerade das was man als Lachfalten bezeichnen konnte selbst das zarte wippen ihres Haares im Rhythmus ihrer Bewegung milderte die Verbissenheit nicht. "Was los ihr seid ja immer noch nicht im Parcour die Zeit läuft schon." Deutete sie auf den Anfang einer Hindernisstrecke, was in Dais Augen so etwas wie Verzweiflung hervorrief.

"Komm Dai, den zeigen wir mal wie man das macht", sah Akira darin eher ein Spiel, als tatsächlich eine Übung. Während er seinen schwerfälligen Freund hinter sich herzog.

Nur wenige Schritte weiter, wurde das Gelände schwergängiger, der Boden war total aufgeweicht und Dai drohte schon beim ersten Schritt beinahe bis zu den Knöcheln zu versinken. "Achtung", zog Kuruse seinen Freund zurück, nachdem er beinahe seinen Schuh in dem tiefen Matschloch verloren hatte. Die beiden Figuren mit einer kräftigen Welle entkleidet, ließ der junge Wasserelementar den Weg vor ihnen gefrieren, sodass Akira problemlos die andere Seite erreichte. "Na komm schon Dai!", musste der Jüngere abermals auf den Feuer geküssten warten.

Schwerfällig aber dankbar folgte er, auch wenn Eis nicht so seine Stärke war, doch mit Sicherheit leichter als Matsch.

"Komm so glatt ist es auch nicht", tat Dai sich wie immer schwer, als Akira ihn anfeuerte und bereits die nächste Übung sich vor ihnen auftat. "Na klasse Klettern", seufzte selbst der schlanke Elementar, welcher den direkten Weg nach oben wählte. Weit zerstreute kleine Absätze gaben den eigentlichen Ablauf vor, doch würde beim erklimmen der hohen Mauer etliche Zeit, sowie Muskelkraft in Anspruch nehmen. Das starke Element Schritt geradewegs auf die Mauer zu, ließ kleine Eisabsetze entstehen, welche ihm einen schnelleren Weg nach oben ermöglichten, dabei immer darauf bedacht seinen wesentlich unsportlicherern Freund nicht zu verlieren und ihm eben diesen Weg aufrecht zu erhalten.

Neben schlechter Kondition machte ihm auch die Höhe zu schaffen doch Dai wurde Elins Farbe immer zusagender.

Während Akira lange Oben war, kundschaftere er die Umgebung bereits aus. Eine Höhle eröffnete sich im Dunkeln vor ihnen, welche im inneren ein Labyrinth zu bergen schien. "Jetzt zeig mal was du so drauf hast", zog Kuruse den bereits völlig Geschafften den letzten Absatz vor die Höhle. Akira konnte zwar selbst Licht erzeugen, dich Dai sollte es wesentlich weniger Kraft kosten als ihn.

Schwarze umfing sie, hüllte sie in konturloses Nichts, eine Welt ohne Umrisse und nur Dais schweres Atmen war zu vernehmen. Sofort entfachte er eine Flamme, noch früh genug um sich nicht den Kopf zu stoßen. "Die Stritzen einen hier aber"

"Die wollen ja auch sehen was wir so können", lächelte Akira, welcher systematisch immer in eine Richtung die Wand ablief, um sich nicht im inneren zu verlaufen. "Ich hasse es mich irgendwo zu verirren", war das im Alltag leider oft der Fall bei Akiras mehr als schlechten Orientierungssinn. Eine plötzlich auftauchende Puppe raste in dem dünnen Tunnel auf sie zu, als Kuruse vor Schock einen Eisblitz auf sie abfeuerte.

Dai hingegen hatte sich vor dem Strohsack mehr als zu Tode erstreckt und zu allem Überfluss das Feuer losgelassen, was sie Prompt wieder in Dunkelheit hüllte. "Oh mann ich bin zu alt für sowas, ich musste das lange genug mitmachen." Jammerte er und entzündete erneut Helligkeit.

"Wie meinst du das?", tastete Akira die feuchte, raue Wand weiter ab, um jeden Gang zu erwischen. "Warst du schon mal beim Militär?"

"Nein aber ich habe 5 kleinere Geschwister" musste der Girasohn beim vergleich Lachen als er aufstand.

"Das ist bestimmt schlimmer als jedes Militärtraining", traften Akiras Finger hinter einer versteckten Wand das Tageslicht. "Draußen!", mussten sich die Augen des Wasser geborenen einen Wimpernschlag an das helle Licht gewöhnen, bevor er Dai  wieder hinter sich her zog. "Was sind das für Ringe?", wusste Kuruse nichts mit der nächsten Übung anzufangen.

"Ihr sollt nicht denken los" gab sich ihre Begleitung alle Mühe sie zu strizen, immerhin war diese nicht durch das Dunkel gekrochen. Dai zuckte nur mit den Schultern.

"Deine Schuld wenn wir es Falsch machen", motzte Akira, welcher einfach einen Schritt in einen der runden Kreise machte um normal darüber zu laufen.

"Der hellste bist du nicht? Ein Fuß pro Loch du Leuchte"

"Woher soll ich das bitte wissen?!", gab Akira widerworte, als er ein Fuß nach dem anderen in die hohen Ringe setzte, welche den Weg vorgaben. Solche Übungen kosteten ihn wesentlich mehr Kraft als die anderen.

Als Akiras Stifel sich aus dem letzten Holzreif löste, reagierte die Aufpasser binnen eines Atemzuges und zog ihn zu Boden. "Weniger reden mehr aufpassen" Dai humpelte erschrocken zu ihm, was trotz Bemühung immer noch dauerte.

"Entschuldigung, ich bin schon vergeben", antwortete das volle Element frech, als sie ihn in den staubigen Boden presste. "Schau mal was ich kann", ließ Akira über seiner Hand einen kleinen Feuerdrachen entstehen um sie abzulenken.

Vergebens, sie nahm ihren Job mit aller Ernsthaftigkeit hin, drückte ihr Knie an seine Schulter, dem Arm fest in ihrer Hand. "Du glaubst du bist schlau?"

"Charmant, wohl eher", ein Schmerz verzerrtes Lächelen ziert die spitzen Züge, als sich ihr Gewicht auf die geprellte Rippe legte, doch Kuruse wollte sich nichts anmerken lassen. Während des kleinen Plausches hatte Akira angestrengt das Gas hinter ihr zusammengezogen, um sie zum Lösen des Griffes zu zwingen. Den kleinen Drachen mit einer schiebenden Handbewegung losschickend, bewegte sich das winzige Flämmchen auf die Gaswolke zu. "Jetzt hast du ihm Angst gemacht", jammerte der Wasserelementar.

Doch es war Dai der ihn abfing noch bevor der winzige Funke das Gas erreichen konnte erstickte der Gira gesegnete das kleine Wunder unbemerkt um schwer schnaufend zu ihm zu treten. "Es tut ihm leid er hat ... hat eine schwere Zeit. Kristalldiebe haben seine Freundin gegessen, grausame Geschichte." Unbemerkt tippte er Akira an als Geste dass er zustimmen sollte, verbeugte sich tief und demütig vor der Aufseherin.

Einen Moment sauer, zog Kuruse die Luft angestrengt ein. "Ich werde jetzt nicht mehr so viel Reden", tat er seinem Freund den Gefallen, auch wenn man das Ärgernis in Akiras Augen aufblitzen sehen konnte.

Sofort löste sie den Griff und stieg von ihm. "Ihr seid also solidarisch, Kameraden bis aufs Blut? Dann wird es euch freuen das ihr zusammen laufen dürft. Ich hole euch bei bedarf" deutete sie die Runde um das Gelände an.

"Das hast du jetzt davon", meckerte Akira, als er vorwurfsvoll seinen Freund ansah und die Beiden sich in Bewegung setzten. "Warum hast du es abgewehrt? Sie hätte mal sehen müssen dass sie selbst nicht aufpasst", quasselt Kuruse auf den Feuerelementar ein.

"Ach Aki, du bringst uns noch um Kopf und Kragen. Das ist die kleinere Strafe, da bin ich mir sicher." Schwitzte Dai bereits jetzt.

"Die war voll herab lassend! Was glauben die eigentlich was wir sind? Tiere?", regte sich Akira immer noch über den Umgangston auf. "Wir sind hier um zu Helfen, nicht um uns schikanieren zu lassen!"

"Erklär das dem König bei Gelegenheit und bis dahin wäre es besser weniger ärger als nötig zu fabrizieren" schnaufte der Rundliche bereits so sehr, dass man ihn kaum verstand. Schweiß glitzerte in der erste Tagesonne, während sie ihre Runden zogen auf dem staubigen Untergrund, gefolgt von den kleinen Wolken ihrer Schritte. Lex hatte es sich nicht nehmen lassen die Aufzeichnungen anzusehen, musste bereits nach den ersten Zeilen schmunzeln. Er war wie zu erwarten gewesen, clever und mehr als reich Gesegnet, doch Stille und Unterordnung lag ihm beim besten willen nicht. Man würde ihn zur Front einteilen, so eine Kraft würde man nicht als Schaufigur zurück lassen.

Die Zeit verging, während auch Akiras Gerede ab und an aussetzte um besser atmen zu können und der Schritt seines Freundes immer schleppender ging. "Trink mal was", reichte Kuruse dem Feuerelementar eine Eisschalen mit Elins Element gefüllt. "Aber pass auf deine Lippen auf", schnaufte der Wasser geborene, als er seinen keuchenden Freund ansah.

Die Sonne stand bereits am Zenit und Dais Schritte waren eher ein schweres Schlurfen das furchen im Sand hinterließ. Einen Moment wollte er zugreifen, doch die Angst vor weiteren Sanktionen ließ ihn den Kopf schütteln. "Sie holt ... uns..  gleich"

"Ja ja... bestimmt", ging Dai schon vor etlichen Runden davon aus. "Es ist ungerecht dass sie dich mit bestraft", schmerzte bei jedem Atemzug der Brustkorb des Jüngeren, welcher ohnehin bereits angeschlagen war.

Schließlich gaben die Beine des Älterne nach und der Sohn Giras landete unbarmherzig im Staub und Dreck, bedeckt mit dem feuchten Schweiß der letzten Stunden, schwer nach Luft japsend.

"Das reicht jetzt", pumpte auch das Herz des reich Gesegneten als er Dai auf den Rücken drehte um ihn das Gesicht vom Staub zu befreien und das Wasser direkt in seinem Mund zusammen zu ziehen. "Trink jetzt... wenn sie Meckert lauf ich für dich"

Gierig ließ er das Wasser seine Kehle benetzten, kämpfte nach Luft und kälte.

Seinen Freund kühlend, regulierte Akira sanftes Eis auf dem überhitzten Körper. "Geht's wieder?", sorgte der Wasserelementar sich.

Unfähig noch ein Wort zu sagen, aus Angst der Sauerstoff wurde ihm zum überleben fehlen, nickte Dai einfach. Er war nicht sicher ob erst sein Brustkorb zerbersten oder die Lunge verbrennen würde, als sich bereits wieder ein Schatten zu ihnen Gesellte. "Hab ich mittagsschlaf angeordnet?" Die Blauen Augen genauso hell wie der braune Zopf, sahen die beiden ernst an, die Frage lies keine Antwort zu.

"Er kann nicht mehr", sah Kuruse sie strafend an.

"Wieso vorhin wart ihr doch auch noch bei bester Wortwahl?"

"Er kann doch gar nichts dafür. ich lauf weiter aber für ihn ist es genug", legte Kuruse seinen Mantel unter Dais Kopf als er sich erhob.

Widerwillig sah sie zu wie der Blauhaarige seine Schritte erneut voran trieb, bereit für seinen Kolegen die extra Runden zu schultern, obwohl man auch ihm die Stunden ansah, doch sie schwieg. Dai lag noch eine Weile völlig erschöpft auf dem Sand als die Glocke zum Essen rief, doch obwohl Hunger ihn plagte, wollte er nicht ohne Akira gehen.

Das ziehen der Muskeln ignorierend biss sich Kuruse durch jeden Schritt, selbst als die Sonne bereits wieder die Welt küsste blieb der Gleichschritt, welcher Akira weit in seine Gedanken versinken ließ, denn er wusste wenn er sich auf die schweren Muskeln und die damit verbundenen Schmerzen konzentrieren würde, wäre jeder Atemzug ein zwei schneidiges Messer, welches seine Lunge zerbersten lassen wollte.

Schatten gaben der Welt nach, verschlagen den Platz allmählich im Grau als eine dunkle Silhouette ihn in die Arme schloss. "Genug für heute" umfingen ihn Lexs Worte sanft.

Mit dem Moment als seine Beine aus dem Rhythmus gebracht wurden, spürte Akira wieder jeden brennenden Atemzug, jedes zerreißen der Muskeln und die Hitze welche selbst den Wasserelementar zum Schwitzen brachte. "Wo ist Dai?", kratzte die vom Staub trockene Kehle des Dunkelhaarigen besorgt und genoss zugleich die schützende Nähe seines Freundes, als seine Beine drohten sein eigenes Gewicht nicht mehr zu tragen.

"Er hat einen Platz im Schlafzelt bekommen" sanft hob er seine Königin empor, legte ihn auf seine Brust.

"Das ist gut", lächelte Akira erschöpft als er dem vertrauten Herzschlag lauschte. "Danke das du dich um ihn kümmerst", war die Stimme kaum mehr ein kratzendes flüstern.

Schweigend strich Lex über das verklebte Haar, küsste die heiße Stirn um ihn genau wie am Tag zuvor in sein Zelt zu tragen. Die ersten Tropfen des Regens landeten wie reines Eis auf Akiras überhitzten Haut verteilte sich allmählich auf dem Sand und schenkte Lokora neue Kraft.

"Bestimmt hat sie mir die ganze Zeit auf den Hintern gestarrt", scherzte Akira kraftlos, dennoch mit einem frechen Grinsen auf den trockenen Lippen, als die weichen Felle Lexs Arme ersetzten.

Auch Lex konnte bei dieser Stärke unmöglich ernst bleiben und reicht seinem Freund schmunzelnd Trinken und essen.

Zitternd richtete sich der überanstrengte Körper auf um die Schalen entgegen zu nehmen. "Wie wird man Offizier, Lex?", schmerzte es selbst den Löffel an die Lippen zu heben

Die Worte trafen unerwartet auf Erinnerung, Bilder aus Zeiten in denen Lex Welt selbst nur aus eisigem Grau und Blutrot bestand. "Durchhalten, schweigen, ertragen,"

Die Worte waren schmerzlich schwach und er fragtes sich ob es das war was Akira wollte, Sklave des Regimes werden?

"Peiopie meinte ich sollte auch ein Offizier werden... aber schweigen wird wohl nie zu meiner Stärke gehören", lächelte Akira matt. "Wäre es für dich einfacher, wenn ich mich hocharbeite?"

"Beides hat sein Seiten, für mich spielt das keine Rolle, ich will nicht das du hier oder auf dem Schlachtfeld zu Grunde gehst das ist alles" versicherte der Weißhaarige während er die Uniform öffnete. "Ich lass dich nicht allein, nicht als einfacher Soldat und nicht als Offizier" Jedes Wort war Stark, sicher so als könne ihn nichts ins Wanken bringen.

"So schnell bekommt man mich nicht zum Schweigen, das müsstest du doch wissen", zog Akira Lex an seinen schmerzenden Körper. "Ich will dir nur kein Klotz am Bein sein", schloss er die müden Augen.

"Das bist du doch schon seit unserer ersten Begegnung" flüsterte Lex trotz der Worte in alle Liebe.

"Du bist gemein", hauchte Akira zärtlich an die warme Haut, während der Stärker werdende Regen ihr Liebesgeflüster in seinen Rauschen schluckte und die Nacht über das Lager brachte.

Unsanft ertönte das Geräusch zum Weckdienst, zwang auch Akiras schmerzhafte Muskeln aus jener Welt die Frieden und Ruhe versprach. Lex war bereits verschwunden doch das Zelt erfüllte ein süßlicher Geruch nach Brei.

Schlimmer als am Vortag war jede Bewegung der Arme und Beine schwer, doch ein zufriedenes Lächeln lag auf den Lippen des Elin geküssten, als er den warm duftenden Brei entdeckte. Er dürfte sich nicht so anstellen, wegen ein paar Runden laufen, hatte er es nicht sowieso besser als alle anderen Rekruten mit Lex an seiner Seite? Dankbar stärkte er sich mit dem Früchtemousse und schaffte sich angestrengt raus in die Dunkelheit um seine ziehenden Muskeln mit dem kühlen Element zu waschen.

Noch immer prasselte der Regen nieder, doch wenn die Augen sich daran gewöhnt hatten, konnte man die Umrisse zweier Gestalt an Tomaruns Zelt ausmachen und sogar das weiße Haar erkennen.

Den dunklen Mantel um die schmalen Schultern legend, trat Akira auf das etwas entfernte Offizierszelt zu, um zu Lex heran zu treten. "Guten Morgen", räusperte Akira sich als der Regen ihre Stimmen freigab.

Doch das Rauschen schien seine Stimme zu verschlucken, anderster als Lex seine, welche selbst mit Regen nun deutlicher wurde. "Ich werde der Sondereinheit nicht beitreten." "Ich fürchte doch, mir sind die Hände nicht weniger gebunden, du kennst die Regeln auch wir haben Grenzen." Tomarun klang Ehrlich und als er sich löste fiel sein Blick kurz auf Akira, bevor die knirschenden Schritte ihn in den Schleier trugen.

"Sondereinheit?", zog Akira fragend die Brauen zusammen, als er seinen Freund schmerzend in die Arme nahm.

"Ja" Lex blieb steif, man konnte die Anspannung in jedem Muskel erkennen, selbst in den vom Regen schweren, langen Wimpern. Wasser Perlte an seinen Zügen ab, umschmeichelten seine Muskeln und schimmerten im schwachen Licht der wenigen Kristalle.

Akira blieb die Sorge in den so vertrauem Gesicht nicht verborgen. "Ist sie sicher für dich?", schmiegte er sich an die harte Brust.

Ohne eine Antwort sahen die schweren Lider zu boden, machte dieser Befehl ohnehin alles Schwerer. Die Sondereinheit sollte aus den fähigsten Soldaten, hochrangigen Offizieren besten, Männer wie Frauen keiner unterhalb des zweiten Ranges, eine Vorhut für strategische Manöver und besonders kritische Einsätze entstehen. Obwohl sein Gesicht starr wie so oft verhaarte, waren seine Fäuste feste geballt. Er wurde Akira mitnehmen egal was es kosten mochte, keiner würde das was er nun so zu schätzen und als einziges Lieben gelernt hatte als Frontfutter verpulvern.

Nicht weiter Fragend, legten sich die Lippen tröstend auf die feuchten seines Freundes. "Wir kommen zusammen zurück nach Ersulan", wiederholte Akira das Versprechen im festen Ton.

"Ich werde dich nicht allein lassen" gab auch dieser noch einmal sein versprechen feste Preis

"Ich werde mich nach dir richten und deinen Entscheidungen vertrauen", löste Kuruse sich von seinem Freund.

"Akira" plötzlich fand sich ein Ausdruck in dem Silber, welchen der Wassergesegnete so noch nie gesehen hatte, Unsicherheit. Lex hatte noch nie wirklich für andere wählen müssen, nur die eigenen Entscheidungen musste er treffen, die konsequenzen selbst tragen. Das hier war etwas anderes, was wenn er für Akira die falsche Entscheidung traf, was wenn der junge Mann woanders besser aufgehoben wäre?

Doch Akiras Ausdruck war alles andere als zweifelnd. "Das ist meine Entscheidung", war der junge Mann in seinem Vertrauen zu Lex grenzenlos. "Was soll ich tun?"

Ein zuversichtliches Lächeln ging einem Nicken voran und Lex nasse Hand legte sich in den zarten Nacken um ihn heran zu ziehen und ihre Lippen zu verbinden. "Lass dich nicht unterkriegen" hauchte er in die Liebe und bewunderte Elins Sohn der so anders war.

"Das hatte ich ohnehin nicht vor", flüsterte Akira frech in seiner üblichen sonnigen Art. "Dann geh ich mal zum Trainingsplatz", lächelte der junge Elementar entschlossen.

Widerwillig gab Lex ihn frei, auch wenn es noch etwas dauern würde, bis das Training begann, er selbst musste die Zeit nutzen, alle Mächte in bewegung setzten um Akira in jener Einheit zu rechtfertigen.

"Bis später", lächelte Akira und machte sich auf den Weg zum Sandplatz um nach den anderen Beiden zu suchen.

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