Kristallkinder 2 -Krieg ( yao...

By eisglut

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Fortsetzung von Kristallkinder ---------- Zerrüttet von den Herzkristalldieben frisst sich Angst durch die fr... More

Kapitel 1
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18

Kapitel 2

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By eisglut

Schon bald hatten die beiden den Weißhaarigen erreicht was auch den Girasohn beruhigte und endlich die Zunge zu lockern schien. Im sicheren Schutz des dritten Offiziers, erzählte der Ältere von seiner Schwester Titari, aus Kindertagen in seiner Heimat und seinem Lieblingsessen. So verflog die Zeit und als die Sonne in Lokoras Zenit stand, schien das Lager zum greifen nahe. Edlich breite sich ein hungriges Lächeln auf Dais Lippen aus und seine Augen wurden mit jedem Schritt großer. "Mann hab ich Hunger, ich könnte ein ganzes Meramera verdrücken."

"Nicht nur du", war auch Akira erleichtert den sandigen Platz mit den bunten Zelten erreicht zu haben und endlich die schwere Last von seinen Schultern abzusetzen. "Dein Rucksack ist übrigens schwerer als der von Lex und mir zusammen!", beschwerte sich Kuruse, während er sich die verspannte Schulter rieb.

Einer der unteren Offiziere war vorgeschickt worden, sollte die neuen Ankündigungen und die Dortigen vorbereiten. Schnell waren die Zelte erwachsen, hatten sie umringt und in ihrer Mitte aufgenommen. Es war Zimlon, der sich vorne zu unterhalten schien, mit einem Offizier im zweiten Rang, während Lex den Blick suchend schweifen ließ. Immer wieder glitt das silbrige Weiß über notdürftige Unterstände zwischen den Zeltstoffen verborgen, doch es dauerte bis er das gesuchte fand. "Komm" forderte Lex mit einem Kopfnicken und glitt zwischen den eng zusammenstehenden durch, auf einen kleinen Tisch zu. Der Rothaarige griff nach dem Rucksack, sah Akira fragend an.

Ein leichtes Lächeln bestätigte Dai, dass er mitkommen durfte, als Akira seinem weißen Freund nachging. "Ich wusste gar nicht das sie so viele in dieses Lager bringen", wunderte sich Akira über die Ausmaße dieses Standpunktes, als er zu Lex aufschloss.

Das abgenutzte Holz war mit einem grünhaarigen Soldaten besetzt, den man allen anschein nach bei etwas gestört hatte, denn sein Gesicht war so voller Gram, das man sich fast nicht trauen mochte an ihn heran zu treten. Pergament und Feder bereitgestellt, hatte man ihn wohl abgeordnet die Neuankömmlinge zu Listen und Kontrollieren. Erst als das Nussbraun seiner Augen das hohe Emblem streifte, sprang er entsetzt auf um sich zu verbeugen.

Ein kurzes Schmunzel glitt über Akiras Lippen, als man den Schock in den braunen Augen sah. "Können wir nicht erst etwas essen?", knurrte der Magen des Blauhaarigen, schon seit den ersten Morgenstunden.

"Einschreiben" Antwortete sein Partner jedoch nur knapp, als bereits die ersten der Gruppe dazu stießen und sich hinter den dreien anzustellen begann.

Seufzend sah Akira zu dem Grünhaarigen, die Hand nach der Feder ausstreckend, um in geschwungener Schrift seinen Namen auf das Pergament zu notieren. Den Tuschefüller an Dai weiterreichend, stellte sich der Wassermagier wieder neben seinen Freund, als Zimlon ebenso zu dem Weißhaarigen trat. "Reize es besser nicht zu sehr aus" die Stimme war kein Vorwurf, eher ein gut gemeinter Rat. Ohne auf eine Reaktion zu warten, zog Tomarun weiter.

"Ich komm schon klar", flüsterte Akira Lex zu, genau wissend dass der Erdgeborene ihn meinte, während seine Finger ihre Verbindung suchte.

Der Rothaarige hatte ebenso unterschrieben, während er sich der Blicke von Sazkun bewusst wurde. Einen eisigen Schauer verdrängend schoss er sich den beiden an. Es brauchte nicht lange und der Offizier wusste um die Gegebenheiten im Lager, da fast alle von der Regierung verwalteten Plätze so aufgebaut waren um sich schneller zurecht zu finden. Sand knirschte unter den schweren Stiefeln, während die Bauten in beschaffenheit und größe immer wieder wechselten und in den Spalten zwischen den Stoffbahnen immer wieder notdürftige Schlafplätze aufgebaut waren. Langsam kroch der süßliche Geruch von Beerenbrei in ihre Nasen und Dais Schritte beschleunigten sich.

Um eine Biegung an einem langen, riesigenhaften Schlafzelt, aus sandfarbenem Leder, konnte man die kleine Schlange an Hungrigen erkennen, die an den vielen Töpfen mit ihren Schalen anstanden. Gut gelaunt Gesellte sich der Älteste hinzu. "Schaffst du es keinen Ärger zu machen?" zog Lex das Kinn seines Freundes zu sich. "Nur ein paar Herzschläge? "

"Für einen Kuss", schmunzelte Akira frech, dem Silber entgegen, welches ihm nur Unfug zutraute.

Dominant verband der Offizier ihre Lippen, wobei in der nähe Metall schepperte, etliche Augen auf das Schauspiel. Lex löste das was er begonnen hatte und suchte sich zielstrebig einen Weg bis das Farblos im Regenbogen des Getrümmels verschwand und alle Augen in der Nähe ihn besahen.

"Noch nie einen Kuss gesehen?", runzelte Kuruse die Stirn bei den ungläubigen Blicken der umher liegenden, als ein jüngerer Mann seine Schale wieder auf nahm. Der Brei hatte sich zu allem Ärgernis auf dem Sand verteilt und nur ein kleiner Rest war ihm verblieben.

Dai, der ihrer Liebschaft bereits gewohnt war, ließ seinen Blick ungerührt schweifen, sah sich nach den Schalen um, welche in Ersulan nun mehr als verständlich waren, doch jeder hier schien einen anderen Teller zu besitzen. Noch bevor der rothaarige Begriff,  ertönte die Stimme der Austeilenden. "Schale?"

"Entschuldigung, wo finden wir denn das Geschirr?", war es nun Akira, welcher das Wort ergriff und den jungen Mischling freundlich ansah, welcher den Beerenbrei bereits auf einem Schäpper hatte um ihn im immer selben Rhythmus auszugeben.

Entgeistert sah dieser jedoch nur fragend zu seinem älteren Kollegen, welcher an seiner Antwortete. "Die letzten habe ich gehört, aus Ersulan." Legte die müde Stimme jene Vermutung Preis bevor er die beiden Neuen ansah. "Eigenes Geschirr, oder pech gehabt. Service sucht ihr hier vergebens Freunde" Dai war innerlich schon den Tränen nahe, hatte er doch an so viel gedacht, nur daran nicht und der Hunger plagte ihn unendlich.

Einen verwirrten Herzschlag wollte Akira bereits etwas kontern, doch er hatte Lex versprochen sich zurückzuhalten und verkniff sich angestrengt sein loses Mundwerk. "Vielen Dank für eure Hilfe", reichte Akira nun zwei glänzende Eisschalen zu dem Elementar an der Ausgabe, welche in der Mittagssonne strahlten.

Ohne lang zu überlegen und mit einen kaum wahrnehmbaren Schulter zucken, ließ der Gegenüber den Brei in die Schalen klatschen, sollte ihm egal sein ob die Schalen schmolzen oder das Essen gefror.

"So verbrennt man sich wenigstens nicht", ließ Akira sich die Laune nicht verderben als er sich nach den Tischen umsah, doch die wenigen welche hier in der Nähe aßen, standen beim essen. Seufzend ließ Kuruse einen breiten Eisklotz entstehen um sich am Rand eines Zeltes mit Dai niederlassen zu können. "Was für ein Saftladen"

"Das kannst du laut sagen" sank der schwere Rucksack hart zu Boden, ließ kleine Wolken aufspringen und die Enttäuschung war mehr als nur zu erahnen, als der Girasohn sich gleichsam nieder ließ.

Die roten Zelte schienen vom Militär selbst zu sein, waren alle gleich aufgebaut und hatten das Emblem des Königshauses auf den Wänden, dazu gesellten sich etliche andere Unterkünfte, wahrscheinlich von vorbereiteten organisiert, Elementare die wussten was auf sie zukommen würde. Allem anschein nach galt Selbstversorgung für alles hier.

"Aber wir lassen uns hier nicht klein kriegen!", blieb der Optimismus in Akiras Stimme als er nach den Spielen in Dais Tasche kramte.

Einige Atemzüge sah der Ältere nur zu, während die Schatten einzelner Wolken sie verhüllten und wieder frei gaben, dabei immer etwas vom Brei in den Mund laufen lassend, da selbst ein Löffel fehlte, doch als der Elingeborenen das Brett hervor zog wurde auch Dais Laune wieder besser.

Die leere Schale zerfallen lassend, blieben einzig ein paar Reste des gefrorenen Beerenbrei neben Akira zurück. "Wenigstens müssen wir nicht abspülen", grinste der Jüngere, als er die Spielfiguren verteilte. "Welche Farbe willst du"

"Ich nehme die Hellen" das Prinzip des Spieles war Simpel, man musste seine Spielfiguren geschickt durch die Reihen des Anderen schlängeln und den großen Stein erreichen. Nun zogen auch die ersten bekannten Gesichter aus Ersulan an ihnen vorbei, ebenso hungrig wie die beiden zuvor. Während die Steine ihren Platz fanden, löste sich ein Rotschopf unter ihnen. Sazkun und einer seiner Gefolgsmänner agierten ohne lange zu überlegen und sauer wie Giras Kinder oft waren gesegnet durch ihr Temperament, landete die Flammenkugel nur knapp unter Dais Hand, verschlang das zarte Holz des Brettes und ließ die Steine auseinander stoben.

In dem entsetzten Orange von Dais Blick konnte man den Schock erkennen, welcher gefolgt von der Trauer um sein Spiel das Gesicht des Älteren verzerrte. Lächelnd stand der Blauhaarige auf, den Zorn hinter den kühlen Augen verbergend. "Das war doch bestimmt ein versehen", blieb der wesentlich schlankere Wasserelementar vor Sazkun stehen. "Also entschuldige dich bei Dai", klang die Akiras Stimme keinesfalls nach einer freundlichen Bitte.

"Träume weiter du Möchtegern. Mindestens genauso versehentlich wie die Eisrutsche heute Morgen" dabei trat er selber einen Schritt auf seinen Widersacher zu. Der Platz zwischen ihnen wurden spärlich und jeder könnte die Spannung spüren die sich im zarten Wind der Mittagssonne entstand und sich im flirrenden Umrisse von Giras Sohn abzeichnete.

"Ich glaube der morgendliche Spaziergang, hat deinem Gemüt nicht sonderlich gut getan", frech tätschelte Akira die Wange des Größeren. "Du solltest dich mal auf die Innere Glut testen lassen, dein Körper strahlt eine unangenehme Wärme aus", wich der Elin geborene keinen Schritt zurück.

Unsanft schlug Sazkun die Hand weg, schubste seinen Widersacher an der Schulter. "Du mieser Schleimbeutel" Dais Augen weiteten sich entsetzt, als er endlich Begriff was sich anbahnte. Sofort sprang er auf.

"Ach komm Süßer... nimm doch nicht solche bösen Wörter in den hübschen Mund", hauchte Akira ihm einen kalten Luftzug entgegen, während er seinen Freund zurück hielt, darauf wartend dass der Andere den ersten Schritt machte.

Zwangsweise stoppte der Kleinste, sah mit unbehagen zu wie sein blauhaariger Kollege den anderen provozierte. Erneut loderte ein wall Hitze hervor als Sazkun ausholte.

Einen Eisblitz erzeugend, lenkte Akira den Schlag ins Leere. "Nicht ins Gesicht!", beschwerte sich Akira, als er erneut den Boden unter ihnen gefrieren ließ. "Du solltest dich jetzt wirklich bei Dai entschuldigen"

Unbeholfen verloren die schweren Schuhe ihren Halt auf der makellosen Eisfläche und der Ander musste notgedrungen mit den Armen rudern um nicht zu stürzen, doch Kuruse stupste mit dem Zeigefinger gegen die Brust des Älteren. "Letzte Chance!"

Mit dieser winzigen verlagerung der Kräfte, verlor Sazkun endgültig den Halt. In einem halben Herzschlag entglitt ihm der Boden und sein Gewicht landete Hart auf dem Untergrund. Ohne seinem Schmerz die Zeit zu lassen bis zu seinem Bewusstsein durchdringen, formte er erneut einen Feuerball, welcher wohl gelenkt auf Akira zuhielt.

"Willst du wirklich mit diesen Kinderkram hier auffallen?", musste Akira Schmunzeln, als diese Lehrkraft nicht anders als seine Schülerin, immer den frontalen Angriff wählte. Eine einfache Wasserkugel schluckte das Feuer und löste es in Wasserdampf auf. "Sag es und die Sache ist für immer vergessen"

Ohne dass Akira Zeit blieb zu reagieren, hatte Sazkun sich empor gekämpft und ihn an der Hüfte geschnappt um ihn von den Beinen in den Staub zu reisen.

Der Körperlich unterlegene Wasserelementar hatte diesen Angriff nicht sehen kommen und landete unsanft auf dem Rücken, doch nur einen Herzschlag später gefror ein mächtiges Eisgeflecht um den jungen Elementar. "Das reicht jetzt!", brach die Wut aus dem Jüngeren.

Dai japste erschrocken auf, bewegte sich nun doch um Akira zur Hilfe zu eilen, doch sofort griff der Andere, welcher sich bis dato zurück gehalten hatte, nach der Schulter. “Nix da Dicker ..." noch bevor zierliche, aber noch immer größere Feuerkollege aussprechen konnte, konnte man das Knacken vernehmen und erst einem Atemzug später spürte dieser den Schmerz. Dais Faust war unbarmherzig auf seiner Nase gelandet und noch bevor das Blut durch die Finger, welche er fest ins Gesicht gepresst hatte sickerte, zog der sonst so schwerfällig Dai ihm die Beine weg.

Wie selbst gesteuert hatten Elins Elemente ihren Träger umwoben, beim Schmerz des Aufpralls selbst gehandelt und schwere Eisblumen, wie Rosenranken umwoben um Akira zu beschützen. Wie ein Korb aus Eis, eine Kuppel aus dem feinen Element erwachsen und in der Sonne schimmernd, war binnen eines Herzschlages entstanden und erst im zweiten bemerkte Akira den fatalen Fehler. Sazkun Gewicht lag noch immer schwer auf seine Hüfte, war selbst in jenem Bauwerk gefangen das vor ihm schützen sollte.

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