Delirium

By InVivereVeritas

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„Also, nur damit wir uns beide richtig verstehen: Ich besorge deinem Vater den Job und als Gegenleistung gehö... More

1. Kapitel *
2. Kapitel
3. Kapitel *
IV
V
6. Kapitel *
7. Kapitel
VIII
IX
10. Kapitel
11. Kapitel *
XII
XIII
14. Kapitel
15. Kapitel *
XVI
XVII
18. Kapitel
19. Kapitel *
XX
XXI
22. Kapitel
23. Kapitel
XXIV
XXV
26. Kapitel
27. Kapitel
XXVIII
XXIX
30. Kapitel
31. Kapitel
XXXII
XXXIII
35. Kapitel
XXXVI
XXXVII
38. Kapitel
39. Kapitel
XL
XLI
42. Kapitel *
43. Kapitel *
XLIV
XLV
46. Kapitel
47. Kapitel
XLVIII
XLIX
50. Kapitel
51. Kapitel
LII
LIII
54. Kapitel
Danke

34. Kapitel

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By InVivereVeritas

„Hey Man, wie geht es ihm?", fragte Josh, während er in meine Hand einschlug und durch die Tür trat. Hinter ihm folgten Kyle und Tyler. Jeff schien nicht die Zeit gefunden zu haben was mich auf einer anderen Ebene total ankotzte.

„Es geht, er schläft die meiste Zeit und wenn er wach ist, versuche ich ihm was zu trinken einzuflößen oder Schmerztabletten. Aber ihr werdet es ja gleich selbst sehen." Meine Stimme klang ruhig, ruhiger als ich mich fühlte. Seit dem der Arzt gefahren war, saß ich an Noah's Bett oder wechselte die Kühlakkus aus und überlegte wie es weiter gehen sollte. Ich war froh, dass Dad das genau wie ich sah aber ich hatte auch Angst vor Noah's Reaktion, wenn er erfuhr, dass ich es weiter erzählt hatte. Ich erklomm die letzten Stufen und ging voraus. Die anderen folgten mir schweigsam und machte sich auf das kommende gefasst. Noah schlief ruhig, dass Gesicht nicht zu erkennen unter den Kühlakkus und obwohl wir 35 Grad draußen hatte und ich diesen Anblick der sich darunter verbarg kannte, durchlief mich ein Kälteschauer. Die anderen verteilten sich um das Bett, ich hörte wie sie Luft holten, als ich sein Gesicht freilegte und die Decke zurück zog.

„Verdammt.", murmelte Tyler und begutachtete die Hämatome.

„Weißt du was passiert ist?", erkundigte sich Kyle. Froh, Vorbehaltlos darüber zu sprechen, erzählte ich ihnen bis ins kleinste Detail was passiert war. Ich erzählte von dem Anruf, wie ich ihn fand, wie es in seinem Zimmer aussah, was ich vermutete, wie es passiert war und was der Arzt gesagt hatte.

Josh trat zu mir und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Du hast alles richtig gemacht es deinem Dad zu erzählen. Irgendjemand muss es wissen und vielleicht sieht Noah das jetzt auch endlich ein. Es wird sich nichts ändern, auch wenn sie es jedes Mal schwören."

Leider war ich mir da nicht so sicher, denn Noah's Worte spuckten mir noch in meinem Kopf herum. Er meinte das nicht so. Ja sicher, wenn man den Kopf seines Sohnes gegen das Waschbecken schlug, meinte man das aus Liebe. Oder wenn man ihm gegen die Rippen trat, mehrfach, dann war das Wertschätzend gemeint. Oder auf seinen Sohn urinieren, das drückte nur de Stolz aus, den er empfand. Wieder stieg dieser Ekel in mir auf und ich war froh das Shirt weggeschmissen zu haben. „Ich hoffe du hast Recht. Dad meint, dass er so lange hier bleiben wird, bis eine Lösung gefunden ist. Wo ist Jeff eigentlich?"

Betreten sahen die anderen zu Boden, bis Kyle die Wörter zu finden schien. „Wir hielten es für besser, ihm nichts zu sagen." Ich nickte, so etwas hatte ich mir bereits gedacht.

„Ava hat heute nach dir gefragt, wirkte ganz schön geladen.", versuchte Josh abzulenken und ich nickte geistesabwesend.

„Wann ist sie das nicht? Ich denke sie wird mir die Hölle heiß machen, weil ich die Nachhilfe für eine schnelle Nummer abgesagt habe."

Kyle lachte auf. „Ich denke sie wird mehr als das." Ja, das dachte ich auch, aber ich hätte ihr nicht die Wahrheit sagen können, soweit traute ich ihr nicht und abgesehen davon, ging es sie auch nichts an. Sie war eh schon zu tief in mein Leben abgetaucht.

Noah hustete leicht und öffnete das gesunde Auge. „Hab ich was verpasst?", nuschelte er. Er sah vollkommen benebelt aus, was wahrscheinlich auch an den Medikamenten lag.

„Hey, wie geht es dir?", fragte Kyle besorgt.

Schwach hob Noah den Daumen und sah sich um. „Wie bin ich hier hin gekommen?"

„Du hattest mich angerufen und ich habe dich hier her gebracht. Der Arzt meinte, dass du vermutlich eine Gehirnerschütterung hast.", berichtete ich ihm langsam.

„Du hascht einen Arzt gerufen? Spinnst du?" Noah versuchte sich aufzurichten, aber Josh und Kyle drückten ihn sanft aber bestimmt wieder runter.

„Was hätte er sonst tun soll Noah? Erwartest du wirklich von uns, dass wir nur stillschweigend zusehen? Hast du auch nur eine ungefähre Ahnung, wie das für uns ist, wenn wir dich so sehen?" Tyler hatte die Arme verschränkt und funkelte Noah an.

Erstaunt sah ich ihn an, ich hatte bisher noch nie erlebt, dass er lauter wurde. Auch Noah schien überrascht, fasste sich aber schnell wieder. „Es ist meine Entscheidung!"

Tyler schnaubte und ging einen Schritt auf ihn zu. „Es war deine, bis heute. Leb damit oder lass es, aber du hast nur noch uns oder denkst du wirklich dein Vater wird sich ändern? Nicht einmal du kannst so dumm sein!" Noah sah ihn an, dann legte er sich zurück in das Kissen. Wir anderen sahen schweigend zu.

„Ich möchte das ihr geht. Ich bin müde.", sagte er unter geschlossenen Augen. Seufzend erhoben sich die anderen und gingen Richtung Tür. Ich begleitete sie bis nach unten.

„Tyler, musstest du wirklich direkt damit anfangen?" Josh schüttelte den Kopf.

„Ich denke er hat alles richtig gemacht, irgendwer musste es mal sagen. Du weißt doch auch, dass es so nicht weiter gehen kann", verteidigte Kyle ihn und ich musste ihm zustimmen.

„Ich versuche es gleich noch mal, sehen wir uns morgen?" Die anderen nickten und verabschiedeten sich. Ich wartete bis ich hörte wie die Autotüren zuschlugen, dann ging ich wieder nach oben.

„Du hast mir-"

„-Noah, ich habe keine andere Möglichkeit gesehen. Was hättest du an meiner Stelle gemacht?", fragte ich ihn und ließ mich auf den Stuhl nieder.

Noah mied es weiterhin mich anzusehen und ich war froh darüber. „Ich hätte dich nicht verraten."

„Wenn ich da so wie du gelegen hätte? Vollkommen verwirrt und unter Schmerzen? Noah du müsstest dich einmal ansehen! Wenn du an meiner Stelle keinen Arzt gerufen hättest, dann wärst du kein Freund. Es tut mir leid, aber ich habe keine andere Lösung mehr gesehen."

Noah machte ein Geräusch, was ein Schnauben darstellen sollte, zumindest soweit ich es raten konnte. „Noah, du kannst doch nicht wirklich glauben, dass das hier" ich deute auf ihn, „ein blödes Missgeschick war! Ey komm, dein Vater hat auf dich gepinkelt! Verstehst du das? Du bist ihm scheiß egal."

„Er meinte es nicht so.", murmelte er leise wie ein Mantra. Und wahrscheinlich glaubt er das auch noch.

„ER MEINTE ES NICHT SO?" Ich stand auf und raufte mir die Haare. „Was daran konnte er denn anders gemeint haben? Erklär es mir, denn soweit ich das sehe, ist es ihm scheiß egal wie weit er geht. Oder warum haben sie nicht angerufen um zu fragen wie es dir geht? Warum musstest du mich heute Morgen rufen? Du weißt es genauso gut wie ich, aber ich verstehe nicht, warum du sie immer noch in Schutz nehmen willst." Unruhig tigerte ich durch das Zimmer und Noah schwieg.

Ich dachte schon er wäre eingeschlafen, doch als ich mich umdrehte und ihn ansah, sah ich wie Tränen aus seinen Augen ihren Weg in das Kissen suchten. „Wen hätte ich denn dann noch?" Die Verzweiflung war nicht zu überhören, Mitleid machte sich in mir breit und ich fühlte mich schlecht.

Ich reichte ihm ein Taschentuch. „Uns. Uns wirst du immer haben. Wir werden für dich da sein, aber das geht nur, wenn du uns dir helfen lässt." Noahs Körper bebte, obwohl kein Schluchzen seine Lippen verließ. Vorsichtig strich ich über seinen Arm. Die Zimmertür öffnete sich leise und Dad trat ein. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er wieder zuhause war. 

Noah sah zu ihm hoch und versuchte die Tränen schnell wegzuwischen, doch Dad hatte sie bereits gesehen. „Wie geht es dir Junge?" Seine Stimme klang sanft, sanfter als ich sie je gehört hatte.

„Gut, danke Sir. Tut mir leid, dass ich hier bin.", entschuldigte sich Noah.

„Du musst dich nicht dafür entschuldigen, dass du da bist. Hat Liam dir gesagt, dass du erst einmal hier bleiben wirst, bis wir eine Lösung gefunden haben?"

Noah schüttelte unsicher den Kopf und suchte meinen Blick. Ich nickte bestätigend und die Anspannung wich aus seinem Körper. „Danke Sir."

Dad machte eine wegwerfende Handbewegung und stand auf. „Reden wir nicht darüber. Du wirst erst einmal wieder Fit, dann reden wir über die Zukunft." Dad nickte mir im Gehen zu.

Als die Tür ins Schloss fiel, drehte Noah seinen Kopf und sah mich an. Dankbarkeit lag in seinem Blick, doch bevor er etwas sagen konnte, sprach ich. „Wage es nicht dich zu bedanken, du hättest dasselbe für mich gemacht. Willst du was essen? Ich habe unten Brei für dich." Noah nickte und ich verschwand in die Küche.

Dass mein Tag damit enden würde, dass ich meinen Freund mit Brei fütterte, hätte ich heute Morgen nicht gedacht. „Erwarte aber nicht, dass ich mich als Krankenschwester verkleiden werde.", sagte ich, als ich ihm einen neuen Löffel hinhielt.

„Da kannst du ja froh sein, dass ich eine Schwester eh nicht gut fänden würde.", scherzte er, ehe er den Mund aufmachte. Ich lachte, aber mehr weil ich froh war, dass er wieder scherzen konnte, als es tatsächlich witzig gewesen wäre. Er hatte noch so einen langen Weg vor sich.

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