Hermine Granger und der Hunde...

By asa-cchi

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Die Schlacht um Hogwarts ist gewonnen ... ... und nach der Rückkehr auf die Zauberschule, scheint es ein erho... More

Erklärungen - kein Kapitel
Prolog (1/2)
Prolog (2/2)
Kapitel 1 - Friends will stay forever? (1/2)
Kapitel 1 - Friends will stay forever? (2/2)
Kapitel 2 - From plattform 9 3/4 to a civilized conversation (1/2)
Kapitel 2 - From plattform 9 3/4 to a civilized conversation (2/2)
Kapitel 3 - Something unexpected (1/2)
Kapitel 3 - Something unexpected (2/2)
Kapitel 4 - From Potions to Defence against the Dark Arts (1/2)
Kapitel 4 - From Potions to Defence against the Dark Arts (2/2)
Kapitel 5 - The last first evening (1/2)
Kapitel 5 - The last first evening (2/2)
Kapitel 6 - Organizationing
Kapitel 7 - Ronald versus Draco (1/2)
Kapitel 7 - Ronald versus Draco (2/2)
Kapitel 8 - Truth or Drink (1/2)
Kapitel 8 - Truth or Drink (2/2)
Kapitel 9 - Hogsmeade (1/2)
Kapitel 9 - Hogsmeade (2/2)
Kapitel 10 - A very stubborn Slytherin (1/2)
Kapitel 10 - A very stubborn Slytherin (2/2)
Kapitel 11 - Draco's Memory (1/2)
Kapitel 11 - Draco's Memory (2/2)
Kapitel 12 - A ferretfree Hogwarts? (1/2)
Kapitel 12 - A ferretfree Hogwarts? (2/2)
2 K - nur ein A/N
Kapitel 13 - The last preparations (1/2)
Kapitel 13 - The last preparations (2/2)
Kapitel 14 - The autumn ball (1/2)
Kapitel 14 - The autumn ball (2/2)
Kapitel 15 - Just another rumor, isn't it? (1/2)
Kapitel 15 - Just another rumor, isn't it? (2/2)
Kapitel 16 - The Daily Prophet (1/2)
Kapitel 16 - The Daily Prophet (2/2)
Kapitel 17 - A lion's den
Kapitel 18 - Imprissoned by thoughts (1/2)
Kapitel 18 - Imprissoned by thoughts (2/2)
Kapitel 19 - The rotten Manor
Kapitel 20 - The Punishment (1/4)
Kapitel 20 - The Punishment (2/4)
Kapitel 20 - The Punishment (3/4)
Kapitel 20 - The Punishment (4/4)
Kapitel 21 - It's been seven long years! (1/2)
Kapitel 21 - It's been seven long years! (2/2)
Kapitel 22 - That awkward Moment, when ... (1/2)
Kapitel 22 - That awkward Moment, when ... (2/2)
Kapitel 23 - The start of the holidays (1/2)
Kapitel 23 - The start of the holidays (2/2)
Kapitel 24 - Diagon Alley shopping and more (1/3)
Kapitel 24 - Diagon Alley shopping and more (2/3)
Kapitel 24 - Diagon Alley shopping and more (3/3)
Kapitel 25 - What is dead may never die (1/3)
Kapitel 25 - What is dead may never die (2/3)
Kapitel 25 - What is dead may never die (3/3)
Kapitel 26 - Archnemesis to loving couple (1/2)
Kapitel 26 - Archnemesis to loving couple (2/2)
Kapitel 27 - A really unpleasant Christmas morning (1/2)
Kapitel 27 - A really unpleasant Christmas morning (2/2)
Kapitel 28 - Gentlemen. It has been a privilege playing with you tonight. (1/3)
Kapitel 28 - Gentlemen. It has been a privilege playing with you tonight. (2/3)
Kapitel 28 - Gentleman. It has been a privilege playing with you tonight. (3/3)
29 When you change the way you look at things the things you look at change(1/2)
29 When you change the way you look at things the things you look at change(2/2)
Kapitel 30 - He is dangerous! - So am I! (1/2)
Kapitel 30 - He is dangerous! - So am I! (2/2)
Kapitel 31 - The bet (1/5)
Kapitel 31 - The bet (2/5)
Kapitel 31 - The bet (3/5)
Kapitel 31 - The bet (4/5)
Kapitel 31 - The bet (5/5)
Kapitel 32 - The stake
Kapitel 33 - The aftermath (1/2)
Kapitel 33 - The aftermath (2/2)
Kapitel 34 - The bad eavesdropper (1/2)
Kapitel 34 - The bad eavesdropper (2/2)
Kapitel 35 - New Year's Ball (1/3)
Kapitel 35 - New Year's Ball (2/3)
Kapitel 35 - New Year's Ball (3/3)
Kapitel 36 - A Decision is made (1/3)
Kapitel 36 - A Decision is made (2/3)
Kapitel 36 - A Decision is made (3/3)
Kapitel 37 - The mendacious Daughter (1/2)
Kapitel 37 - The mendacious Daughter (2/2)
Kapitel 38 - It's all getting started
Kapitel 39 - The Trial (1/2)
Kapitel 39 - The Trial (2/2)
Kapitel 40 - Witness Statements (1/2)
Kapitel 40 - Witness Statements (2/2)
Kapitel 41 - The next hearing (1/2)
Kapitel 41 - The next hearing (2/2)
Kapitel 42 - How it feels to be betrayed (1/2)
Kapitel 42 - How it feels to be betrayed (2/2)
Kapitel 43 - Housepride? (1/3)
Kapitel 43 - Housepride? (2/3)
Kapitel 43 - Housepride? (3/3)
Kapitel 44 - The Department of magical Transportation
Kapitel 45 - The Day you will remember (1/2)
Kapitel 46 - Everything was fake (1/2)
Kapitel 46 - Everything was fake (2/2)
Kapitel 47 - The Imprisonment (1/3)
Kapitel 47 - The Imprisonment (2/3)
Kapitel 47 - The Imprisonment (3/3)
Kapitel 48 - Monster
Kapitel 49 - The Man with brown Eyes
Kapitel 50 - The Hundred Years' War (1/2)
Kapitel 50 - The Hundred Years' War (2/2)
Kapitel 51 - Traitor (1/2)
Kapitel 51 - Traitor (2/2)
Kapitel 52 - The last Trial
Kapitel 53 - Friends will stay forever!
Epilog
Danke und Quellen
Die Fortsetzung
Informationen
Informationen Teil 2

Kapitel 45 - The Day you will remember (2/2)

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By asa-cchi

Hermine wusste nicht, wie lange sie an diesem Tisch saß und nachdachte. Die Schatten im Raum wurden länger, das Licht nahm eine orangene Farbe an. Schließlich schreckte sie auf, als sie wieder Geräusche vor der Tür hörte. Diese flog auf und Draco erschien wieder.

„Draco –", begann Hermine und stand ruckartig von ihrem Stuhl auf, so dass er nach hinten umkippte. Sie unterbrach sich jedoch, als sie wieder das hässliche Grinsen sah. Der Zauberstab in seiner Hand zeigte dieses Mal nicht auf sie. Er war zur Seite gerichtet, auf etwas, das neben Draco war. Er hielt es mit der anderen Hand offenbar fest und nachdem er sich sicher war, dass er Hermines Aufmerksamkeit hatte, zog er dieses Etwas näher und schubste es in den Raum.

Die alte Frau fiel sofort auf die Knie, zu schwach, um sich noch länger aufrecht zu halten.

„Da habt ihr Gesellschaft", sagte Draco kalt und zeigte mit dem Zauberstab auf die beiden Frauen vor sich. „Du weißt, was du zu tun hast", zischte er der alten Frau zu und schloss die Tür von neuem. Er hielt jedoch noch einmal inne, ihm schien etwas eingefallen zu sein und öffnete sie erneut. „Ach und Granger." Hermine blickte ihn hoffnungsvoll an. „Nenn mich nicht so!" Mit einem lauten Knall schloss er die Tür und erneut belegte er sie mit einem Versiegelungszauber.

Hermine stand mitten im Raum, erschrocken, geschockt, vor den Kopf gestoßen. Draco wollte nicht, dass sie ihn mit Vornamen ansprach. Was hatte das zu bedeuten?

Das schwere Atmen der alten Frau vor ihr, riss sie aus ihren Gedanken und sie lief vorsichtig auf sie zu. Sie kniete sich vor ihr hin und half ihr, sich aufzurichten. Die alte Frau blickte auf und sah in Hermines Gesicht.

„Oh, was für eine Schande, dass er ein so junges Ding, wie dich, hier her gebracht hat", krächzte sie. Die Frau war wirklich alt. Sie hatte verfilztes, mausgraues Haar. Ihr Gesicht zierte eine Armee von Falten, die um ihren Augen so aussahen, als hätte es Tage gegeben, in denen sie viel gelacht hatte. Sie war ungesund dünn, ihr Gesicht eingesunken, die Arme und Beine ausgemergelt und wie Hermine sie an den Schultern stütze, spürte sie, dass die Frau kein Gramm Fett am Körper mehr besaß.

„Was ist mit Ihnen passiert?", fragte Hermine besorgt und studierte das Gesicht der Alten.

„Das braucht dich nicht zu sorgen, mein Kind. Es tut mir nur so unendlich leid!" Die Frau brach plötzlich in Tränen aus, die ihr über das faltige Gesicht liefen. „Es ist meine Schuld, dass er dich hier her gebracht hat."

„Aber wieso denn?", fragte Hermine und versuchte die Frau zu beruhigen, zu trösten. „Sie sind doch auch eine Gefangene. Der einzige, der Schuld hat, ist unser Entführer." In Gedanken hoffte Hermine noch immer, dass es nicht Draco war, doch konnte sie nicht leugnen, dass sie daran stark zweifelte. Wie sonst hätte sie hier her kommen sollen, wenn nicht Draco mit eingeweiht gewesen war?

„Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm helfen kann, wenn er jemanden bringt, der klug genug ist", antwortete die Frau. „Und nur wenige Tage später kommst du. Es tut mir so leid. Aber ich hatte keine Kraft mehr. Nachdem Rodolphus nicht mehr wieder gekommen ist, hat man mich allein gelassen, ich bin fast verhungert. Dann ist er wieder aufgetaucht und ... es tut mir so leid, mein Kind!"

„Rodolphus Lestrange?", fragte Hermine und musterte das Gesicht der Alten genauer. „Dann sind Sie Mrs. Flamel?"

„Bitte nenn mich Perenelle", bat die Alte und senkte ihren Blick beschämt.

„Sie sind am Leben!", rief Hermine dann voller Freude. „Alle denken, sie wären gestorben, ermordet worden, wie Ihr Mann – Bei Merlins Bart, das tut mir soooo leid!", realisierte Hermine, inmitten ihres Gedankenstroms.

„Er ist wirklich tot?", fragte Perenelle traurig.

„Ja, es stand im Propheten", sagte Hermine leise.

„Armer Nicolas", seufzte Perenelle, „er hätte nicht so gehen dürfen. Er war ein großer Mann." Hermine sah Tränen in den Augen der alten Frau glitzern. Sie schwiegen einen Moment in dem Hermine ihr Zeit gab, den Gedanken an ihren verstorbenen Mann nachzuhängen.

„Wie ist dein Name, Liebes?", fragte Perenelle schließlich.

„Hermine", antwortete sie, „Hermine Granger."

„Die Freundin des jungen Harry Potter", stellte Perenelle mit einem Kopfnicken fest. „Albus hat uns vieles von euch erzählt."

„Hat er?", fragte Hermine und ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

„Oh ja, er hat euch alle drei sehr gemocht. Ganz besonders natürlich Harry, wie du sicher weißt, aber man konnte die Geschichten des Harry Potter nicht erzählen, ohne von seinen zwei besten Freunden zu sprechen", sagte Perenelle. „Es tut mir wirklich leid, dass ich dich da mit reingezogen habe, Kleines."

„Das ist doch nicht Ihre schuld", sagte Hermine sanft. „Wenn Sie ihm erst gesagt haben, dass Sie Hilfe brauchen, als Lestrange verhaftet war, dann trifft Sie keine Schuld." Perenelle sah Hermine neugierig an. „Man hat bereits im Januar versucht mich zu entführen. Das war vor zwei Monaten."

„Oh meine Liebe", sagte Perenelle schockiert. „Wie bist du entkommen?"

„Ich wurde gerettet. Von ... von meinem Freund ..." Hermine zögerte. Wenn Draco sie damals gerettet hatte, wieso sollte er sie dann jetzt ausliefern? Wieso benahm er sich dann jetzt so und bedrohte sie? Sie konnte einfach keinen Grund dafür finden. „Er hat mich gerettet, als ich den Todessern hilflos ausgeliefert war."

„Er muss dich sehr lieben, wenn er sich für dich den Todessern entgegenstellt", sagte Perenelle.

„Das habe ich auch gedacht", sagte Hermine leise und stand dann auf. Perenelle sah sie überrascht an, doch Hermine erklärte sich nicht weiter. „Wieso sind wir also hier? Was will er von uns?"

„Den Stein der Weisen", sagte Perenelle und stand ebenfalls auf. Sie liefen zum Tisch und ließen sich auf zwei der Stühle nieder.

„Aber der Stein ist doch zerstört", sagte Hermine mit einem Stirnrunzeln.

„Du weißt davon?", fragte Perenelle interessiert.

„Ja, Harry Potters beste Freundin und so", sagte Hermine nüchtern. „Da bekommt man über den Lauf der Jahre so einiges mit. Was will er dann von uns?"

„Er will, dass wir einen neuen Stein herstellen", erklärte Perenelle. „Aber ich kann das nicht. Das ist Magie, Alchemie, die ich nie angewendet habe. Das war alles Nicolas gewesen!"

„Hätten sie dann nicht lieber Nicolas entführen sollen? Er hat schließlich den Stein hergestellt", sagte Hermine nachdenklich.

„Das habe ich mich auch schon oft gefragt." Perenelle senkte den Blick auf ihre Hände. „Aber es hat ja niemand gewusst, dass der Stein nicht mehr existiert. Wer hätte auch erwartet, dass wir das wirklich tun würden? Das ewige Leben aufgeben, nur weil ein dunkler Magier einmal fast den Stein erlangt hatte. Es ist ja nicht so, dass wir über den Lauf der Jahrhunderte nie angegriffen worden sind."

„Es haben also schon vorher Zauberer versucht den Stein von Euch zu stehlen?", fragte Hermine interessiert.

„Natürlich. Jeder wollte den Stein der Weisen haben. Ewiges Leben, Reichtum. Ist das nicht alles, was jeder will? Dabei vergessen die meisten Menschen, was wirklich wichtig ist. Liebe und Freundschaft. Was nützt es einem ewig zu leben, wenn man immer alleine ist? Wenn man Freunde findet, die aber nach weniger als einem Jahrhundert schon wieder sterben und nie wiederkehren?"

Hermine fand den Blick, den Perenelle auf die Menschheit hatte, sehr interessant. Es war ihr nie in den Sinn gekommen, dies aus ihrem Blickwinkel zu sehen. Für Perenelle, die bereits über sechshundert Jahre alt war, ist die Lebensspanne eines einzelnen Menschen nur ein Wimpernschlag, eine kurze Zeit.

„Und er verlangt also von uns hier in dieser Bücherei die Lösung zu finden, wie man den Stein herstellt?", fragte Hermine und blickte sich im Raum um. Sie sah die Bücher auf dem Tisch genauer an und erkannte, dass die meisten mit Alchemie zu tun hatten. Viele alte Bücher, vermutlich Jahrhunderte alt. Einige waren ausgebleicht, vergilbt. Andere waren in so schlechtem Zustand, dass die Seiten herausfielen und auf dem ganzen Boden verstreut lagen. Während Hermine sich die Titel der Bücher genauer betrachtete, fiel ihr auf, dass auch Bücher über dunkle Magie dabei waren. „Dunkle Magie?", fragte sie und zog ein bestimmtes, schwarzes Buch zu sich. „Hat Ihr Mann den Stein mit dunkler Magie hergestellt?", fragte Hermine interessiert und drehte das Buch in ihren Händen hin und her.

„Ich weiß es nicht", antwortete Perenelle. „Ich habe Nicolas nicht geglaubt, als er damals sagte, er würde den Stein herstellen können. Er war so enthusiastisch" Perenelle blickte in die Ferne und Hermine konnte erkennen, dass sie in diesem Moment in Gedanken an einen ganz anderen Ort war. Weit entfernt von diesem heruntergekommenen Gebäude. „Er war so aufgeregt. Tagein, tagaus hat er mir davon erzählt. Wann immer die Kämpfe des Krieges näher kamen, hat er davon geredet. Es wäre unser Lichtblick hat er immer gesagt, unser Lichtblick aus dem Krieg heraus."

„Dem Krieg?", fragte Hermine. „Welcher Krieg?"

„Der Hundertjährige natürlich, meine Liebe."

„Aber war der Hundertjährige Krieg nicht –"

„– im vierzehnten Jahrhundert. Ja, Hermine", bestätigte Perenelle mit einem Kopfnicken. „Dreizehnhundertsechsundvierzig habe ich meinen Nicolas kennengelernt. Er war so ein stattlicher junger Mann", schwärmte sie. „Er kam in unser Dorf, auf der Flucht vor dem Krieg, und hat sogleich die Köpfe von allen Frauen verdreht. Sei es alt oder jung, magisch oder nichtmagisch. Sie alle hatten nur noch Augen für ihn. Aber Nicolas hatte nach kurzer Zeit nur noch Interesse an einer."

„Das klingt romantisch", sagte Hermine.

„Das war es auch", bestätigte Perenelle. „Das Leben damals war viel einfacher, primitiver. Aber wir hatten alles was wir brauchten. Das einzige was fehlte, war eine Perspektive. Nicolas floh vor dem Krieg, er wollte nicht kämpfen. Zauberer und Muggel standen sich gegenüber und töteten einander. Es war eine schwere Zeit für Frankreich und Britannien."

„Und in dieser Zeit hat er den Stein erschaffen?", fragte Hermine nach.

„So ist es. Er hat viele Experimente gemacht, die Alchemie studiert und schließlich hat er es gefunden. Das letzte Puzzleteilchen, das gefehlt hatte."

„Was war es?", fragte Hermine neugierig.

Perenelle machte eine Pause. Sie beugte sich Hermine entgegen und flüsterte: „Er hat es mir nie anvertraut. Aber mit der Zeit ... wir sind immer wieder umgezogen, immer weiter und weiter. Wir sind nie lange an einem Ort geblieben. Irgendwann habe ich es herausgefunden. Irgendwann habe ich ihn damit konfrontiert. Er hat es nicht zugegeben, vermutlich, weil er dachte, ich würde dagegen sein. Es als unsittlich ansehen, aber ich habe es in seinen Augen erkannt. Ich lag in meiner Annahme richtig."

„Was war das letzte Teil?", fragte Hermine und studierte das Gesicht der Alten.

„Es war –" In diesem Moment flog die Tür zur Bibliothek auf und beide Frauen blickten sich erschrocken um. Draco stand im Türbogen.

„Hast du ihr gesagt, was sie zu tun hat?", fragte er, wieder mit seiner kalten Stimme. Hermine suchte in seinen Augen, doch sie konnte das ihr so bekannte Glitzern, nicht finden. Kalter grauer Stahl.

„Ich werde dir nicht helfen", sagte Hermine und stand auf.

„Oh doch, das wirst du", sagte Draco und trat bedrohlich einen Schritt vor. Den Zauberstab auf Hermine deutend kam er langsam näher. „Du wirst genau das tun, was ich dir sage, Schlammblut!"

„Was ist nur mit dir passiert?", fragte Hermine, nicht beeindruckt von seinem Einschüchterungsversuch.

„Nichts ist passiert", antwortete er leise. Er stand nun direkt vor ihr und blickte angeekelt auf sie hinab. Er überragte sie um mindestens einen halben Kopf. „Hast du wirklich geglaubt, dass das echt wäre, Granger? Hast du wirklich geglaubt, dass ich, der einzige Erbe der Malfoys, ausgerechnet dich auswählen würde?" Draco spukte neben Hermine auf den Boden. „Du bist armselig, dass du darauf reingefallen bist", flüsterte er ihr ins Ohr und brachte sein Gesicht ihrem wieder ganz nahe. „Du wirst diesen verdammten Stein herstellen, oder du lernst die Konsequenzen kennen."

„Ich werde nichts dergleichen tun", sagte Hermine mit brennenden Augen. Sie blickte in das Gesicht des Jungen, der in den letzten Monaten so liebevoll zu ihr gewesen war und doch erkannte sie ihn nicht wieder. Seine Worte schmerzten ihr. Hatte er ihr das wirklich alles nur vorgespielt? War nichts davon echt gewesen? War der Draco, den sie in diesem Schuljahr kennen gelernt hat, wirklich falsch? Sie wollte es nicht glauben, doch stand der Beweis unmittelbar vor ihr.

„Schön, wenn du nicht willst", sagte Draco ungerührt und trat einen Schritt zurück. Er hob erneut den Zauberstab und deutete damit auf Hermines Herz. „Crucio." Und Hermine fiel, vor Qualen schreiend, auf die Knie.



„Gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, wer den Portschlüssel gemacht oder wo er die beiden hingebracht hat?", durchbrach Professor McGonagall das Schweigen. Mr. Louis blickte zu ihr.

„Das wird äußerst schwierig, Professor. Wenn wir den Portschlüssel haben, vielleicht ... aber ohne jegliche Anhaltspunkte?"

„Ich will, dass Sie in dieser Sache ermitteln, Mr. Louis. Es hat höchste Priorität!", befahl Kingsley. „Wir müssen jetzt zurück. Ein ganzer Gerichtssaal voller Zaubergamotsmitglieder wartet auf uns."

„Aber was ist mit Draco?", fragte Harry und folgte Kingsley aus dem Büro hinaus. Keiner der drei hielt sich damit auf, Mr. Louis zu danken.

„Wir werden nach ihm suchen", antwortete Kingsley.

„Aber du kannst doch keine Verhandlung ohne ihn oder Hermine machen!", sagte Harry aufgebracht.

„Ich kann und ich muss, Harry", sagte Kingsley und blieb vor den Fahrstühlen stehen.

„Aber dann wird ihn niemand verteidigen!"

„Das ist mir bewusst."

„Das kannst du nicht machen!"

„Ich kann es nicht ändern, das Gesetz verlangt es so", sagte Kingsley und trat voraus in den Fahrstuhl. „Die Sitzung ist auf heute angesetzt. Wenn der Angeklagte nicht erscheint, wird in seiner Abwesenheit ein Urteil gefällt."

Harry und McGonagall folgten ihm in den Fahrstuhl.

„Aber Draco ist nicht hier, weil er es so wollte!"

„Das tut nichts zur Sache."

„Aber –"

„Ruhe jetzt, Potter. Gesetz ist Gesetz", sagte Professor McGonagall und Harry schloss besiegt seinen Mund. Den ganzen Weg zum Gerichtssaal dachte er darüber nach, was er tun könnte.

„Kann nicht ich seine Verteidigung übernehmen?", fragte er schließlich und Kingsley blieb im Wartebereich vor Gerichtssaal Nummer drei stehen. Er drehte sich zu ihm um.

„Nein, Harry", sagte Kingsley traurig. „Hermine wurde als Verteidigerin angegeben. Dies haben wir schriftlich von Mr. Malfoy. Er müsste dich ebenfalls schriftlich bestimmen. Da er das nicht kann, ist es niemandem sonst erlaubt seine Verteidigung zu übernehmen."

„Das ist doch nicht fair!", rief Harry.

„Ich weiß, aber es ändert leider nichts", antwortete Kingsley und drehte sich wieder um. Er marschierte weiter auf die Tür zum Gerichtssaal zu. „Es steht nun mal so geschrieben. Alle Zuschauer, begeben sich bitte in den Zuschauerbereich", richtete er dann das Wort an die Personen, die noch vor dem Saal warteten. „Die Zeugen werden wie immer aufgerufen." Damit lief er durch die Tür und Harry und die anderen folgten ihm in den Saal. Sie nahmen ihre Plätze wie zuvor ein. Währenddessen sprach das Zaubergamot auf den Zaubereiminister ein.

„Wo ist der Angeklagte?", fragte einer der Zauberer und Kingsley erklärte ihnen die Situation.

„Das heißt weder Mr. Malfoy noch Miss Granger werden in der Verhandlung anwesend sein?", fragte Alfie Marshall nach.

„So ist es", sagte Kingsley mit leicht bedrückter Stimme.

„Wo sind sie?", wollte eine Hexe wissen.

„Das wissen wir nicht."

„Wer hat den Portschlüssel erschaffen?", fragte jemand anderes.

„Auch das wissen wir nicht."

„Was wissen wir dann überhaupt?", fragte Madam Edgecombe.

„Nur, dass wir wohl mit Mr. Malfoy und Miss Granger nicht mehr rechnen brauchen. Wenn es ihnen möglich wäre zu apparieren, wären Sie schon lange hier", sagte Kingsley und warf einen Blick zu Harry im Zuschauerraum. Ein paar der Zaubergamotsmitglieder wirkten enttäuscht darüber, dass der Angeklagte und seine Verteidigung nicht erscheinen werden. „Wir werden die Verhandlung in Abwesenheit der beiden fortführen müssen", schloss Kingsley.

„Wäre nicht das erste Mal", erklärte Alfie und begann in seinen Unterlagen zu blättern. „Vermutlich ist er sowieso geflohen und hat das Mädchen entführt. Oder sie sind gemeinsam geflohen", murmelte er in seinen Bart.

„Das würde Draco nicht tun!", rief Harry, der Alfie selbst auf die Entfernung hin, deutlich verstanden hat. „Und Hermine auch nicht!"

„Ruhe im Zuschauerraum", rief Kingsley und durchbohrte Harry mit seinem Blick. „Du bist kein Verteidiger für Mr. Malfoy, Harry. Also halte dich zurück."

„Ich werde nicht seelenruhig mit ansehen, wie ihr ihn verurteilt für etwas, das er nicht getan hat oder das ihr nicht beweisen könnt!", rief Harry zurück.

„Dann darfst du gerne gehen, Harry. Dort ist die Tür." Kingsley deutete auf besagte Tür und starrte Harry abwartend an. Dieser blieb jedoch unbeweglich auf seinem Platz sitzen. „Wenn du hierbleiben willst, hältst du gefälligst dein vorlautes Mundwerk!"

Besiegt verschränkte Harry die Arme vor der Brust und lehnte sich in seiner Bank zurück. Er würde einen Teufel tun und aus dem Gerichtssaal verschwinden. Nur wenn er hierbliebe, könne er irgendetwas für Draco tun.

„Dann lasst uns beginnen", sagte Kingsley und rief den ersten Zeugen des Tages auf. „Professor Horace Slughorn in den Zeugenstand, bitte."

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