Borderlands * Buch 6 - Am Ran...

By sheseya

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Borderlands VI - Seite 08

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By sheseya

Tiaren Nevius, Centurio des Romulanischen Imperiums, lächelte auf den Captain der Enterprise hinunter, während er jeden Augenblick genoss. Der berühmte A'kebur Lanar, hilflos unter ihm wie eine gewöhnliche Hure. Mit spöttischer Zärtlichkeit beugte er sich vor und biss den Klingonenmischling leicht ins Ohr.

Selber Hure, hallte es unvermittelt in seinem Kopf, während A'kebur zeitgleich gegen die unwillkommenen Gefühle kämpfte.

"Soso, es funktioniert also", wisperte Tiaren. Er hatte zwar gelernt, eine Verbindung zu schaffen, aber ein Telepath im eigentlichen Sinne war er nicht. Dementsprechend konnte er A'kebur gar nicht gedanklich antworten.

"Was?", ächzte A'kebur.

Doch Tiaren lächelte nur und ließ seine Hände über A'keburs Oberkörper wandern. Die Haut wurde bereits deutlich wärmer. Nun, er musste zugeben, auf eine exotische Art sah der Mischling gut aus. Es war das, was Tiaren verabscheute.

A'kebur schluckte. Er fühlte, wie seine Gedanken an Kontur gewannen. Er wusste nicht, ob da so gewollt war. Die Intention dieses Romulaners, und dessen war er sich mit jeder Sekunde mehr und mehr sicher, war eindeutig. Er wollte ihn binden. Das Warum entzog sich ihm aber. A'kebur spürte aber, dass dieser Romulaner unsicher war und so sah er eine Chance.

Er hatte vielleicht nicht die Kraft, diesen Spion von sich zu stoßen, aber er konnte verhindern, dass er sein Werk vervollständigte. Während sein Körper den Streicheleinheiten folgte, konzentrierte er seinen Geist auf die vage Verbindung, begann sie grob zu zerfetzen und ignorierte die Schmerzen, die er sich dabei selbst zuzog.

Tiaren knurrte, als er merkte, was A'kebur tat. Er war darauf vorbereitet. Kurzerhand entfernte er die letzten physischen Barrieren zwischen ihnen und drang in den Klingonen ein. Diesmal körperlich.

A'kebur riss die Augen auf. Sein Mund öffnete sich, doch ehe er schreien konnte, wurde sein Mund grob zugehalten.

Tiaren war zwar sonst eher für elegantere Methoden, aber in diesem Fall war das der einzige Weg. Und der Klingone fühlte sich verdammt gut an. Die freie Hand presste Tiaren erneut an dessen Schläfe.

Er spürte, wie sein Opfer litt. Es war etwas anderes, wenn man von außen zusah. Doch jetzt befand er sich mittendrin. Was ihm der Körper an Bewegungen verweigerte, geschah in seinem Kopf. Er kämpfte, aber durch den Schmerz war er blind wie ein wilder Berserker. A'kebur allerdings jetzt wieder zu beruhigen, war ein Ding der Unmöglichkeit in Tiarens Augen. Hauptsache, das Band war fest. Und auch wenn es zu glühen schien, so wob sich doch Faden für Faden immer enger mit jedem Mal, als sich Tiaren in den Körper unter ihm versenkte.

Endlich fühlte er, wie der Mischling ihm nachgab, das Band zuließ, es nicht weiter attackierte und nicht einmal daran dachte. Ohne Hilfe war es nach diesem Angriff nicht mehr lösbar. Und mit Hilfe auch nur, wenn sie auf Vulkan unter Aufsicht einer Priesterin stattfand. Tiaren rechnete nicht damit, dass dieser Mischling das über sich ergehen ließ. Die Scham dürfte groß genug sein und die Verunsicherung.

Mit anderen Worten: Er hatte Erfolg auf der ganzen Linie gehabt. Dieser Gedanke war unaussprechlich erregend, und Tiaren gönnte sich den Moment der Ekstase. Mit einem befriedigten Lächeln löste er sich von A'kebur. Jetzt ging es nur noch darum, diesem die Erinnerung ein wenig zu vernebeln. Tiaren suchte ein drittes Hypospray aus der Tasche seiner Kleidung.

Mit einem Zischen entleerte er es an A'keburs Hals. Der Captain war noch lange nicht wieder Herr seiner Sinne und würde es auch so schnell nicht werden. Tiaren zog sich ungerührt wieder an. "Egal, was du tust", flüsterte er und leckte A'kebur über die Wange. "Ich bin ab jetzt immer bei dir. Sieh dich vor."

Der schmale Spalt der Augen schloss sich bei den Worten. Tiaren spürte, wie der Mischling bewusstlos wurde. Dieser Teil der Mission war damit abgeschlossen.

Als Tiaren ging, ließ er den Captain dieses föderalen feuchten Traumes in der Position zurück, die diesem deutlich machten, dass etwas passiert war, was unaussprechlich war. Gleichzeitig besaß er keine bewussten Erinnerungen daran. Tiaren war mit sich zufrieden.

Zwar bestand immer noch das Risiko, dass jemand an Bord, der psi-begabt war wie beispielsweise der Counselor oder die Wissenschaftsoffizierin etwas mitbekommen hatte, aber selbst wenn, wer würde schon glauben, dass der Captain von einem Romulaner auf der Enterprise flachgelegt worden war. Jedenfalls war Tiaren dann schon lange hier weg.

Er vergewisserte sich, dass im Gang niemand war, dann ging er zum nächsten Turbolift.

Zwei Decks weiter schreckte Counselor Troi aus einem unruhigen Schlaf hervor. Er hatte ziemlich wirres Zeug geträumt, was den Captain betraf, aber gleichzeitig war da ein dumpfes Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war. Noch schlaftrunken stieg er aus dem Bett und ging zur Konsole. "Counselor Troi an Captain A'kebur."

Niemand antwortete. Er wusste jedoch, dass der Captain auf dem Schiff war und die Entfernung auch bis zur Erde kein Problem darstellen sollte. William griff nach einem Poncho und warf ihn sich über die Schultern. Das Gefühl der Gefahr war dringend, daher lief er, so schnell er konnte. Noch bevor er vor der Tür stand, rief er: "Computer, Status von Captain A'kebur!"

"Der Captain schläft, Counselor Troi!"

Die Antwort war keinesfalls befriedigend. Jeder Starfleetoffizier wurde darauf gedrillt, augenblicklich aufzuwachen, wenn er einen Intercomruf bekam. William betätigte den Summer an der Tür. Wieder nichts. Kurzerhand trat er einen Schritt vor, um festzustellen, dass offen war. Der Captain hielt wohl nichts von verschlossenen Quartieren.

"Captain? Alles in Ordnung?" William durchquerte das geräumige Quartier bis zum Schlafzimmer, um dort abrupt stehenzubleiben. A'kebur lag ausgestreckt und völlig nackt auf dem Bett.

William musste zugeben, dass dieser Anblick irritierend war. "Captain?", rief er laut genug, dass er eigentlich damit den Captain wecken müsste. Doch nichts geschah. Captain A'kebur bewegte sich nicht einmal. Langsam kam William näher. Das hier war nichts, was er seinen Kindern erzählen würde, stellte er fest. Captain A'kebur lag wie hingegossen da. Angestreckt konzentrierte sich William auf das Gesicht. Irritiert bemerkte er, dass an den Wimpern etwas glitzerte. Ganz vorsichtig berührte er die Augen.

"Tränen!", wisperte er. Gleichzeitig spürte er, dass der Captain nicht wirklich schlief. Dieser Schlaf war zu tief für einen natürlichen Schlaf.

William griff nach der Decke und zog sie über den Captain, dann versuchte erneut, vorsichtig ihn zu wecken. Nichts. Er betätigte den Kommunikator. "Counselor Troi an Krankenstation. Doktor, bitte kommen Sie zum Quartier des Captains."

"Ich komme", hörte er einen Atemzug später den Arzt. So sollte es auch sein und nicht dieser totenähnliche Schlaf. Troi blieb ratlos stehen und wartete die endlos scheinenden Minuten ab, bis Dr. McCoy endlich da war. Wider besseres Wissen jedoch versuchte er immer noch den Captain zu wecken.

Als der Arzt endlich durch die Tür trat, war er erleichtert. "Was ist los?", brummte er eindeutig verschlafen. Dann jedoch schien er den Anblick zu sortieren. Hastig hob er seinen Tricorder, um ihn jedoch gleich darauf wieder sinken zu lassen. "Er schläft. Warum wecken Sie mich?", flüsterte er.

"Versuchen Sie mal, ihn zu wecken", gab der Counselor zurück. "Ich hatte vorhin ein ungutes Gefühl und bin nachsehen gegangen."

Dr. McCoy bedachte ihn mit einem Blick, der ihm gerade nicht unbedingt eine geistige Gesundheit beschied. "Er reißt mir den Kopf ab! Er ist sowieso nicht gut auf mich zu sprechen!", zischte McCoy.

"Sie können alles auf mich schieben. Aber geben Sie ihm irgendetwas, Doktor. Hier stimmt was nicht", beharrte Troi.

Der Doktor sah ihn misstrauisch an, dann den Captain. Langsam kam er näher, hob wieder seinen Tricorder und scannte.

"Merkwürdig", murmelte er. "Egal, wie tief er schläft, er hätte jetzt irgendwann aufwachen müssen! Ich messe keine Rückstände einer Droge, er ist nicht in Trance. Laut dem hier, schläft er normal!" McCoy sprach immer lauter, den letzten Satz schrie er sogar. Doch der Captain rührte sich noch immer nicht. "Das ist nicht gesund", murmelte er deutlich leiser.

"Glauben Sie mir nun? Vielleicht sollten Sie ihm eine Stimulanz geben, aber es ist Ihr Fachgebiet, Doktor", gab Troi besorgt zurück. "Sie kennen sich besser mit klingonischer und vulkanischer Anatomie aus als jeder andere."

Dr. McCoy sah ihn an, als hätte er den Vorschlag gemacht, eine Kröte zu schlucken. "Mag sein, der Captain ist dennoch für mich Neuland. Wie auch immer!" Der Doktor trat näher und ließ seinen Tricorder nahe über den Körper des Captains gleiten. "Faszinierend", murmelte er. "Wenn ich das mit seinen normalen Daten abgleiche, ist sein gesamter Metabolismus verlangsamt. Nicht viel, aber so, dass er nicht aufwacht. Selbst wenn eine Bombe neben ihm hochgeht. Das deutet auf künstliche Zugaben hin, Drogen oder ähnliches. Der Punkt ist, dass ich nichts finde, was es an üblichen Drogen gibt." Er runzelte die Stirn. Dann riss er jedoch die Augen auf. "Oh, oh", murmelte er. "Das ist nicht gut."

"Was ist?" Williams große Augen wurden noch größer, als er den Doktor alarmiert ansah.

"Minimale zerebrale Blutungen im Neocortex. Aber nicht nur da. Doch da sind sie gefährlich. Ich bin mir nicht sicher, aber das sieht nach einem erzwungenen Mentalkontakt aus. Das ist nicht gut. Wir brauchen einen Telepathen. Einen Heiler. Das kann ich nur aufhalten, aber schwer heilen."

"Doktor, finden Sie sofort heraus, welche Besatzungsmitglieder mit telepathischen Fähigkeiten in Frage kommen. Ich werde solange versuchen, ihn zu erreichen", beschloss William. "Ganz unbedarft bin ich ja auch nicht."

McCoy schüttelte den Kopf. "Vulkanier. Wir brauchen einen Vulkanier. Und der wird für ihn immer noch besser sein als ein Heiler einer anderen Spezies. Er wird weniger Erfahrung mit anderen Kontakten haben. Ich weiß nicht, wie er auf andere reagieren wird."

Troi überlegte einen Moment. "Dann benachrichtigen Sie Captain Lakon. Soweit ich weiß, ist die Sovk noch nicht aufgebrochen. Er ist Captain A'keburs Onkel."

Dr. McCoy überlegt kurz und nickte. "Tun Sie das. Er wird nicht begeistert sein. Ich werde die Sicherheit kontaktieren. Wir müssen davon ausgehen, dass sich jemand nicht nur im Kopf des Captains Zugang geschaffen hat. Wir halten aber erst einmal Funkstille. Bevor wir nicht wissen, was passiert ist, sollte erst einmal niemand was hören. Der Captain hatte etwas angedeutet heute. Ich habe zwischen den Zeilen gelesen."

"Angedeutet? Wann?" Troi eilte zur Computerkonsole, während Dr. McCoy einen stummen Eindringsarlaum aktivierte.

"Sagen Sie bloß, Sie haben nicht gemerkt, dass es Gründe hat, warum er hier ist. Und es war eher interessant, was unser Captain nicht gesagt hat. Sie haben keine Ahnung von Politik, mein lieber Troi", murmelte Dr. McCoy.

"Hier Ch'Grawbil", schaltete sich der Sicherheitschef dazwischen. "Das hier ist eine sichere Leitung. Commander Aera hört zu."

"Ich bin gerade beim Captain. Mr. Troi kontaktiert die Sovk. Der Captain scheint angegriffen worden zu sein. Ich weiß nicht, ob der Eindringling auf dem Schiff ist. Wir wissen nur ungefähr, wie lange der Angriff her sein muss. Knapp fünf Minuten oder auch eine Viertelstunde. Der Counselor hatte etwas gespürt."

"Ich werde augenblicklich die Standardmaßnahmen einleiten", gab Ch'Grawbil zurück. "Ch'Grawbil Ende."

"Doktor, Counselor, bleiben Sie beim Captain" meldete sich nun auch Commander Aera. "Ich bin in zwei Minuten bei Ihnen."

Dr. McCoy wechselte einen Blick mit dem Counselor. Dieser sah genauso besorgt aus. McCoy sah wieder auf seinen sehr stillen Patienten und versuchte die Werte zu interpretieren, während Troi endlich einen Kontakt zur Sovk bekam.

Auf dem Bildschirm erschien Captain Lakons Gesicht, das trotz allen vulkanischen Stoizismus nicht erfreut aussah. Noch düsterer wurde es, als Troi die Lage schilderte.

"Wir sind erst 1,2 Parcec entfernt", erklärte Lakon. "Ich werde mit den Langstreckentransportern hinüberbeamen."

"Sagen Sie ihm, dass wir definitiv einen Heiler brauchen!", zischte McCoy, während er noch immer überlegte, welche Drogen ohne Spuren im Organismus sein konnten und dennoch wirkten. "Der Doktor ist der Ansicht, es habe eine Art telepathische Verletzung gegeben, die direkt das Gehirn angegriffen hat", setzte Troi hinzu. "Er wagt sich nicht mit den Instrumenten daran."

Captain Lakon wirkte für einen Moment wie erstarrt. "Ich verstehe", meinte er. "Ich werde einen Heiler mitbringen. Lakon Ende!"

Gerade als der Bildschirm dunkel wurde, öffnete sich die Tür, und Commander Aera trat ein. Mit schnellem Blick erfasste sie die Situation. "Doktor, was können Sie im Augenblick tun?", wollte sie wissen.

"Finden Sie denjenigen, der das gemacht hat. Dann finden wir vielleicht heraus, was passiert ist. Im Moment habe ich nur Vermutungen. Drogen hätte er sich selbst einwerfen können. Die Verletzungen in seinem Gehirn jedoch hätte er sich nicht selbst zuziehen können."

Commander Aera bedachte ihn mit einem Blick, der besagte, dass Sternenflottencaptains niemals Drogen nehmen würden. "Lieutenant Ch'Grawbil hat bereits alles eingeleitet. Wir überprüfen auch sämtliche Transportvorgänge der letzten Stunde. Wenn wirklich ein Attentäter hier war, dann finden wir ihn."

"Commander Aera, hier Transporterraum. Captain Lakon in Begleitung ist gerade auf der Enterprise angekommen."

Sie blickte zu Troi und McCoy, die stumm nickten. "Schicken Sie ihn zum Quartier des Captains", gab sie den Befehl an den Transporterraum.

"Meine Herren, ich weiß Ihr schnelle Handlungsweise zu schätzen, aber Sie hätten mich informieren können", richtete sie sich wieder an Doktor und Counselor.

"Ich dachte, dass hätten wir", murmelte McCoy, wusste aber, dass sie nicht wirklich genau gewesen waren. "Aber wir haben keine Zeit, nach einem Heiler zu suchen und ich weiß, dass der Captain der Sovk hier ist, weil er den Feierlichkeiten auf der Akademie beiwohnte."

"Ich kritisiere Sie ja nicht. Aber ..." Sie unterbrach sich, als die Tür zu A'keburs Quartier aufging und Lakon eintrat, gefolgt von einer älteren Vulkanierin in der Uniform der medizinischen Abteilung. Sie ging zu seinem reglosen Neffen und legte ihm vorsichtig zwei Finger an die Schläfe. Fast augenblicklich zuckte sie zusammen.

"Doktor, haben Sie Pentracordrenol?" fragte sie McCoy. "Wir müssen ein paar Regionen seines Gehirns betäuben. Captain, ich brauche danach Ihre Assistenz."

Ohne zu fragen, holte McCoy das seiner Meinung nach gefährlichste Narkotikum seines Bestandes. Die beiden Vulkanier beugten sich über A'kebur und versanken in geistigem Kontakt. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, ehe sie wieder aufsahen. A'kebur rührte sich noch immer nicht, aber seine Atmung schien wieder schneller zu gehen.

"Er sollte innerhalb der nächsten fünfundvierzig Minuten aufwachen", erklärte die Heilerin. "Die Schäden im Neocortex sind beseitigt, aber er wird noch eine Weile desorientiert und emotional reagieren."

Lakon sah sichtlich erschüttert aus, was eigentlich bei einem Vulkanier unmöglich war. Als er jedoch zum Commander blickte, sah er aus, wie sie es erwartet hatte. "Der Captain befindet sich in der Heiltrance. Er wird Assistenz benötigen. Wenn Mr. Kaval hier ist, wird er wissen, was zu tun ist. Leider ist es mir nicht möglich, länger hier zu sein. In Abwesenheit des Captains erlauben Sie mir zu fragen, welche Maßnahmen bisher getroffen worden sind."

"Unser Sicherheitschef führt bereits eine umfassende Suche durch und kontrolliert auch alle Transporte der letzten Stunde. Wir haben stummen Eindringlingsalarm", erwiderte Commander Aera. "Es ist anzunehmen, dass sich ein Eindringling am leichtesten unter die Techniker der Station gemischt haben könnte." Sie musterte Lakon. "Captain, was genau ist mit Captain A'kebur passiert?"

Lakon zögerte sichtlich. "Es ist nicht einfach zu sagen", erklärte er ausweichend. "Sie können davon ausgehen, dass der Angriff von einem ungeformten Telepathen kam. Die Schäden sind heilbar. Captain A'kebur wird jedoch noch Beistand brauchen. Ob er dienstfähig ist, müssen Sie entscheiden, Dr. McCoy! Sie sollten darüber hinaus, wenn noch nicht geschehen, nach anderen körperlichen Schäden sehen." Lakon sah ihn an. Er faltete seine Hände auf den Rücken.

Der Doktor begriff, wusste jedoch nicht, ob er die versteckte Information richtig interpretierte. Er fluchte stumm, nickte aber.

Auch Counselor Troi verstand. "Was sollte ein solcher Angriff bezwecken?", wollte er wissen, "Offenbar wollte man den Captain nicht töten und können Sie feststellen, was für ein Telepath es war? Doch sicher kein Vulkanier?"

"Diese Information stand nicht direkt zur Verfügung, ohne weitere Schäden zu verursachen", erklärte die Heilerin statt Lakon. "Captain A'kebur hat den Angreifer gesehen. Aber er wird Zeit brauchen, um sich zu erinnern. Spekulationen sind nicht angebracht. Aber um Ihnen weitere Informationen zu geben: Das Ziel war, eine Bindung zu A'kebur Lanar herzustellen. Eine Partnerbindung."

Nun rissen alle anwesenden Menschen die Augen auf, selbst Commander Aera. "Das ist doch absurd! Ich verstehe nicht viel davon, aber was soll das für einen Sinn haben? Und ... hat es etwa funktioniert?"

Lakons Gesicht wirkte, als wäre es in Stein gemeißelt worden, als er "Ja" sagte. "Um das Band zu lösen, müssen die Wunden erst einmal heilen. Die Bindung kann auf Vulkan wieder gelöst werden. Was für einen Sinn das hat, kann ich Ihnen nicht sagen, Commander!"

Troi schüttelte den Kopf. "Das alles ergibt keinen Sinn. Bedeutet das, dass unsere Mission verschoben wird, wenn Captain A'kebur erst nach Vulkan muss? Ging es vielleicht darum? Ihn auf besonders perfide Weise aus dem Weg zu räumen?"

"Das könnte möglich sein. Doch dann ist der Aufwand beträchtlich", meinte Lakon. "Ein ungeschulter Telepath ... Ich denke, was auch immer die Gründe sind, wir werden sie nicht heute mehr erfahren. Doch richtig ist, sollte der Captain nicht dienstfähig sein, dann wird dieses Schiff einen neuen Captain benötigen."

"Und wann können wir das entscheiden?", wollte McCoy wissen.

"Das kann ich nicht sagen. Aber Captain A'kebur dürfte morgen soweit wieder einsatzbereit sein, dass der Taufe des Schiffes nichts entgegenstehen wird." Er neigte leicht sein Haupt. "Unsere Zeit hier ist begrenzt. Mein Schiff wird uns in 15,6 Minuten nicht mehr erreichen können."

"Ja, Sir. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten. Ich bringe Sie beide zum Transporterraum. Und vielen Dank für die schnelle Hilfe", meinte Commander Aera.

Keine halbe Stunde später, nachdem sie die unverhofften Gäste mehr oder weniger unauffällig das Schiff wieder verlassen hatte, war sie wieder in der Kabine des Captains. "Lieutenant Ch'Grawbil hat nichts gefunden", teilte sie mit. "Er überprüft alle einschließlich des technischen Personals der Station. Aber es hat vor dem Einschluss einen Wachwechsel gegeben. Er vermutet, dass unser Attentäter mittlerweile schon vor einer Stunde das Schiff verlassen hatte. Das würde dann auch mit Ihren Empfindungen zusammenpassen, Mr. Troi."

"Haben Sie einen Suchbefehl an die Station weitergegeben? Wenn der Täter erst einmal von dort weg ist, haben wir keine Chance, ihn wiederzufinden. Es sei denn, der Captain erinnert sich." Troi blickte bei diesen Worten auf A'kebur herunter, der kurz davor schien, aufzuwachen. Seine Lider zuckten leicht.

"Ja, habe ich. Aber daran hatte der Sicherheitschef schon selbst gedacht. Er informiert uns." Aera trat näher und sah den Captain prüfend an. "Erwacht er schon?", fragte sie.

"Scheint so. Seine Körperfunktionen sind wieder auf normal", meinte McCoy, als er seinen Tricorder begutachtete.

"Captain? Hören Sie mich?", fragte Commander Aera.

"Wir sollten Mr. Kaval rufen", erinnerte Counselor Troi. Er wusste, dass dieser noch keinen Kommunikator hatte, aber der Schiffscomputer wusste Bescheid.

Während er dies tat, beugten sich Aera und McCoy weiterhin über A'kebur. Dieser blinzelte nun und gab ein Knurren von sich. Das war Warnung genug. "Zurück", rief Dr. McCoy. "Ich habe nicht vor, Knochenbrüche zu behandeln oder Schlimmeres."

Schon bei "Zurück" reagierten alle augenblicklich. Dr. McCoy sah kurz auf seinen Tricorder und nickte. "Okay, er wird wach, und es ist eine typische Heiltrance für Vulkanier. Da helfen nur kräftige Ohrfeigen."

Commander Aera hatte keine Angst. Sie trat vor und verpasste A'kebur eine Ohrfeige, um augenblicklich wieder außer Reichweite zu gehen. Der Captain keuchte. Ein weiteres, aber eher unterschwelliges Knurren war zu hören, doch die Augen waren klar. Die Verwirrung und die Fragen darin einen Moment später machten mehr klar, dass die eine Ohrfeige vollkommen genügt hatte.

Langsam richtete sich A'kebur auf. Er ignorierte die plötzlich aufsteigende Übelkeit und sah misstrauisch in die besorgten Gesichter seiner Seniorcrew. "Was suchen sie hier?", fragte er mit heiserer, gebrochener Stimme.

"Sie wurden angegriffen, Sir", begann McCoy und gab A'kebur einen kurzen Abriss dessen, was sie herausgefunden hatten. Er sprach langsam und ließ die schlimmsten Vermutungen fürs Erste beiseite. "An was erinnern Sie sich, Sir?"

A'kebur lüftete kurz die Decke, die seine Blöße bedeckte. Misstrauisch sah er dann die Offiziere an. "An gar nichts", murmelte er. "Verlassen Sie mein Quartier!"

Troi und Aera kamen dem nach, aber McCoy blieb noch kurz. "Bitte melden Sie sich so schnell wie möglich in der Krankenstation, Sir. Ich muss noch einige Tests machen."

Für einen Moment konnte er den Ausdruck von sehr starken Schmerzen sehen, dann war das Gesicht das Captains nur noch eine Maske der Verachtung und Abweisung. "Ich werde zu den Tests kommen, Doktor, und nun gehen Sie!"

"Aye, Sir. Ruhen Sie sich aus." Damit war McCoy zur Tür hinaus. Auf dem Gang standen zwei Sicherheitsleute; A'kebur war zumindest jetzt sicher.

Auf dem Weg zur Krankenstation lief ihm Kaval über den Weg. "Wo waren Sie?", blaffte er ihn an. "Wo zum Teufel waren Sie?"

Der junge Vulkanier erbleichte doch tatsächlich. "Es tut mir leid, Sir. Man hat mich über die Vorfälle unterrichtet. Ich habe versagt in meiner Aufgabe. Ich hätte an seiner Seite bleiben müssen, ganz gleich, ob er es wollte oder nicht."

Dr. McCoys Ärger verflog. Er hatte noch nie einen Vulkanier so zerknirscht gesehen. Er wusste jedoch auch, dass ihn das nicht weiter misstrauisch machen musste, war der Adjutant doch von der Familie A'kebur selbst eingesetzt worden. Es hatte wohl seinen logischen Grund, warum ein emotionaler Vulkanier gewählt worden war. "Gehen Sie zu ihm", murmelte er milder gestimmt. "Ich weiß nicht, was ein Vulkanier telepathisch braucht, wenn das passiert ist. Ich bin nur Knochenklempner."

"Jawohl, Sir." Kaval neigte den Kopf. "Ich werde tun, was ich kann."

McCoy sah ihm nach. Doch dann erinnerte er sich, dass er auf der Krankenstation die Ergebnisse auswerten musste, die ihm der Tricorder aufgenommen hatte. Der Angriff hatte einen Grund gehabt, und wenn Captain Lakon Recht behielt, dann würden sich die Auswirkungen vielleicht erst später bemerkbar machen. McCoy hatte nicht vor, unvorbereitet zu sein.


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