Serena Black || ๐‘ช๐’“๐’–๐’„๐’Š๐’

Av Liily_112

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[2. Teil] โ ๐ˆ'๐ฏ๐ž ๐ฅ๐ž๐š๐ซ๐ง๐ž๐ ๐ญ๐ก๐š๐ญ ๐ฌ๐จ๐ฆ๐ž ๐ญ๐ก๐ข๐ง๐ ๐ฌ ๐š๐ซ๐ž ๐›๐ž๐ฌ๐ญ ๐ค๐ž๐ฉ๐ญ ๐ฌ๐ž๐œ๐ซ๐ž๐ญ.โž Ser... Mer

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Crystal Cottage
Der Meister der Streiche
Bรถses Erwachen
Weasleys' Zauberhafte Zauberscherze
Bei den Dursleys
Der Portschlรผssel
Erinnerungsstรผcke
Die Halls
Was zum Flubberwurm ist ein Todesser?
Begegnungen im Wald
Ein modisches Statement setzen
Zurรผck nach Hogwarts
Das Trimagische Turnier
Das sagenhaft hopsende Frettchen
Die unverzeihlichen Flรผche
Besuch von weit her
Der Feuerkelch
Ein unerwartetes Wiedersehen
Vermeintliche Nebenwirkungen?
A dying flower
Knocking on Heaven's Door
Zum Sterben schรถn
Eine Verbรผndung mit dem Feind
How to save a life
Wake up little girl
(Don't!) Kiss her when she's mad
Die erste Aufgabe
Ballvorbereitungen
Allein in Hogsmeade
Ein Date fรผr den Ball
Weihnachtsรคrger
Being nice
Das รœberschreiten einer Grenze
Ehrliche Gesprรคche und ein paar Provokationen
Vatersorgen
Zu viel des Guten
Klatschpresse und des Rรคtsels Lรถsung
Im Bann des Unverzeihlichen
Ein tรถdlicher Abend (1)
Ein tรถdlicher Abend (2)
Ein tรถdlicher Abend (3)
Erpresserische Zwillinge
Des Rรคtsels Lรถsung
How can we not talk about family when family's all that we got?
Erinnerung an einen trimagischen Champion
Epilog
Fortsetzung!
100k Special

Kerkerdramen

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Av Liily_112

• Serena Black •

„In the end, we will remember
not the words of our enemies,
but the silence of our friends."

Die Woche nach der Auswahl der Champions war für die Gryffindors, besonders für Harry unglaublich schwer. Während die Gryffindors, außer Ron, der sich noch immer nicht beruhigt hatte, Harry noch immer als Held feierten, hatten die anderen Häuser ihre ganz eigenen Reaktionen zur Schau gestellt.

So war es nicht nur Hailey, die Serena völlig ignorierte, sondern wie es schien die gesamten Hufflepuffs. Sogar die Ravenclaws hatten sich auf die Seite von Cedric geschlagen. Allerdings waren sie noch lange nicht so dreist wie die Hufflepuffs und die Slytherins, die man in Sachen Verachtung ohnehin kaum übertrumpfen konnte.

Egal wohin sie gingen, Harry wurde von allen Seiten her ausgebuht und beleidigt. Serena und Hermine versuchten stets an seiner Seite zu sein und murmelten ihm mittlerweile schon abwechselnd: „Scher dich nicht drum, lass sie reden" zu. Doch besonders viel zu helfen schien dies leider nicht.

Das Sahnehäubchen setzten allerdings Malfoy und Snape am Ende der Woche in Zaubertränke auf.

Die Slytherins warteten bereits vor den Kerkern, als Serena, Harry und Hermine vom Mittagessen die Treppe hinunterkamen und das bevorstehende Unheil beinahe schon erahnen konnten. Allesamt trugen sie einen großen Anstecker am Umhang, der den B.ELFE.R-Ansteckern von Hermine gefährlich ähnlich sah. Serena glaubte zunächst, dass sie sich damit über die Jahrgangsbeste lustig machen wollten, doch die Aufschrift, die in roten Leuchtbuchstaben durch das Dämmerlicht im Kerker strahlte, las:

Ich bin für CEDRIC DIGGORY – den WAHREN Hogwarts-Champion!

„Gefällt's dir, Potter?", schnarrte Malfoy und fing sich prompt gackerndes Gelächter der umstehenden Slytherins ein. „Und das ist nicht alles, sieh mal!" Er drückte mit einem Finger auf die Plakette und sofort wurden die leuchtend roten Buchstaben durch giftgrüne ersetzt:

POTTER STINKT

Die restlichen Slytherins taten es ihm prompt gleich, sodass eine giftgrüne Welle aus grellem Licht den dunklen Gang erhellte.

„Sagt bloß, ihr habt euch das ganz alleine ausgedacht", meinte Serena trocken und versuchte Harry, der vor Zorn rot angelaufen war, zu den Gryffindors zu zerren, die glücklicherweise froh darüber waren, dass einer der Champions aus ihrem Haus stammte. Zumindest alle bis auf Ron.

Doch Malfoy hatte sich ihnen in den Weg gestellt und grinste siegessicher. Serena hielt ihm ihren Zauberstab vor die Nase. „Wenn du nicht aus dem Weg gehst, Malfoy, dann wird dein Vater heute Nachmittag wohl eine ziemlich unerfreuliche Nachricht bekommen."

Einige Umstehende drückten sich bereits flüchtend an die Kerkerwände, doch Malfoy schien sich seiner Sache sicher. „Bist du etwa eifersüchtig, Black? Keine Sorge es sind genug für alle da", höhnte er und hielt ihr einen Anstecker hin. „Granger kann auch einen haben, aber berühr bloß nicht meine Hand, ich will nicht, dass sie eingeschleimt wird."

Serena richtete ihren Zauberstab nun direkt auf Malfoys schmierigen, blondierten Kopf.
Auch Harry hatte sich zornig und mit erhobenem Zauberstab neben ihr aufgebaut. „Was denn Malfoy, sind deine guten Beleidigungen schon aufgebraucht? Vielleicht kauft Daddy dir ja ein paar Neue!", giftete Serena und der Slytherin funkelte sie jetzt wütend an. Zu ihrer Genugtuung stellte sie fest, dass sich seine Pupillen tatsächlich etwas erweitert hatten. Anscheinend hatte sie ihn eingeschüchtert. Zehn Punkte für Gryffindor!

Hermine stand hinter ihr und zupfte nervös an ihrem und Harrys Umhang herum und versuchte sie aufzuhalten, etwas Dummes zu tun.

„Ihr traut euch ja doch nicht", sagte Malfoy leise. „Moody ist diesmal nicht hier, um dich auf den Schoß zu nehmen, Potter."

„Schade", warf nun auch Hermine ein, der es ebenfalls zu reichen schien. „Ich fand dich nämlich als Frettchen ganz bezaubernd, irgendwie... weniger schmierig."

Malfoy und seine Anhängsel zückten jetzt ebenfalls ihre Zauberstäbe und murmelten irgendwas, woraufhin Serena ihn bloß noch finsterer anfunkelte. „Sag das nochmal, du blondiertes Beulengesicht!"

„Schlammblut!", rief Malfoy unbeeindruckt.

Daraufhin griffen Harry und Serena gleichzeitig an.

„Furnunculus!"

„Crinus Muto!"

Lichtblitze schossen aus ihrer beider Zauberstäben direkt auf den Blonden zu. Jedoch schaffte er es rechtzeitig zur Seite zu springen, sodass Harrys Fluch Goyle mitten in seinem dümmlichen Gesicht traf. Allerdings sprang Malfoy dadurch direkt in die Flugbahn von Serenas Zauberspruch, der ihm am Kopf zerbärste. Schmerzerfüllt heulte er auf und schoss einen Fluch direkt in ihre Richtung. „Densaugeo!"

Schnell duckte Serena sich und der Fluch sauste über ihren Kopf hinweg. Goyle hatte sich währenddessen die Hände auf seine Nase geschlagen, wo große hässliche Blasen aufquollen. Malfoy zog derweil panisch an seinen Haaren, die sich pink verfärbt hatten und einen sehr hübschen Kontrast zu dem Grün seiner Uniform und des Ansteckers abgaben.

Serena hätte die Situation höchst komisch gefunden, wenn Hermine hinter ihr nicht angefangen hätte zu wimmern. Anscheinend hatte die Jahrgangsbeste den für sie bestimmten Fluch abbekommen.

„Hermine?", fragte Serena besorgt, doch bekam als Antwort nur ein weiteres panisches Wimmern, da Hermine sich die zitternde Hand vor den Mund presste, unfähig einen Ton zu sagen. Serena rutschte das Herz in den Rock. Mit was für einem Fluch hatte Malfoy sie bloß verhext?

Ron stürmte jäh an ihr vorbei, um zu sehen, was genau passiert war und zog vorsichtig Hermines Hände von ihrem Gesicht. Anscheinend war sein Ärger über sie, dass sie Harry glaubten, verpufft zu sein. Doch endlich war nun das Ausmaß von Malfoys Zauber zu sehen. Hermines Vorderzähne waren länger als zuvor und wuchsen mit einer alarmierenden Geschwindigkeit immer weiter an ihrer Unterlippe vorbei auf ihr Kinn zu. Die Betroffene schrie vom Grauen gepackt auf und presste ihre Hände erneut auf ihren Mund, um ihre Zähne zu verdecken.

„Was soll dieser Krach hier?", sagte eine leise, eiskalte Stimme. Die Slytherins begannen laut durcheinander zu reden, um ihre Sicht der Dinge zu erläutern, doch Snape deutete mit einem langen gelben Finger auf seinen Goldjungen Malfoy. „Erkläre."

„Potter und Black haben mich angegriffen, Sir."

„Wir haben uns gleichzeitig angegriffen!", warf Harry aufgebracht ein, doch der Zaubertränkelehrer sah ihn an, als würde er ihm kein Wort glauben oder wohl eher keines glauben wollen.

„Er hat Goyle getroffen, sehen Sie!"

Snape musterte nach Malfoys Aufforderung Goyles Gesicht, das nun nach etwas aussah, das in ein Buch über Giftpilze gehörte. „Krankenflügel, Goyle", bestimmte er ruhig.

„Und Black hat mich getroffen!", beschwerte sich Malfoy weiter und deutete überflüssigerweise auf seine knallpinken Haare.

Seufzend richtete Snape seinen Zauberstab auf seinen Schützling und murmelte: „Finite." Sofort begannen seine Haare wieder auszubleichen und wieder das ölige blond anzunehmen. „Fünfzig Punkte Abzug für Gryffindor."

„Malfoy hat Hermine getroffen!", warf Ron ein und schien vor Wut zu rauchen. Seine Gesichtsfarbe passte zu der seiner Haare und seine Miene ärgerlich verzogen. Doch es war berechtigt. „Sehen Sie!"

Der Weasley zwang Hermine, Snape ihre Zähne zu zeigen. Sie tat ihr Bestes, um sie dennoch weiterhin mit den Händen zu verbergen, was jedoch schwierig war, denn mittlerweile waren sie schon an ihrem Kragen vorbeigewachsen. Pansy Parkinson und die anderen Mädchen ihrer kleinen Gruppe kicherten verdruckst und deuteten mit den Fingern auf die Betroffene. Snape sah die Jahrgangsbeste kalt an. „Ich sehe keinen Unterschied."

Hermines Augen füllten sich mit Tränen. Sie drehte sich auf dem Absatz um und verschwand die Treppe rauf. Serena klappte der Mund auf. Ja, Snape war ein Arschloch. Doch sie hatte geglaubt, dass seine Position als Lehrer ihn wenigstens von so einer Aussage abhalten würde. Harry und Ron schien es nicht anders zu gehen und für diesen Moment schienen sie sogar ihren Streit vergessen zu haben. Fuchsteufelswild begannen sie ihrem Lehrer alle möglichen Beleidigungen an den Kopf zu werfen. Serena wollte dagegen Hermine hinterherlaufen und schluckte ihren Ärger zunächst hinunter.

„Hiergeblieben, Miss Black!", schnarrte Snape, ehe Serena die erste Stufe erreicht hatte und schien völlig unbeeindruckt von den kreativen Ausdrücken, die ihm entgegengebracht wurden. „Ihnen wurde nicht freigestellt zu gehen, oder wollen Sie noch mehr Punkte verlieren und noch einen Besuch beim Schuldirektor wegen schwänzen des Unterrichtes?"

Gut, dann kann ich ihm gleich erzählen, wie Sie mit Schülern umgehen, schoss es Serena durch den Kopf. Doch sie machte tatsächlich kehrt und musste sich zusammenreißen, es nicht ihren Freunden nicht gleichzutun und ihren Lehrer zu beleidigen.

„Schauen wir mal", begann dieser mit seiner öligen und selbstgefälligen Stimme. „Nachsitzen für Sie beide Potter und Weasley, für Ihre unangebrachte Wortwahl. Jetzt aber rein oder ihr bleibt eine Woche im Keller."

Da sich Ron zu Dean und Seamus gesellte, setzte sich Harry auf den freien Platz neben Serena, auf dem normalerweise Hermine saß. Seine Hände hatte er unter dem Tisch zu Fäusten geballt und die Lippen zu einem Strich verzogen. Serena konnte es ihm nicht verübeln, immerhin war sie nicht weniger wütend. Doch wenigstens hatte sie kein Nachsitzen bekommen.

„Gegengifte!", verkündete Snape und sah seine Schüler mit bedrohlich funkelnden kalten Augen an. „Ihr werdet jetzt mit aller Sorgfalt eure Tinkturen zubereiten, und dann werden wir jemanden aussuchen, an dem wir eine davon ausprobieren..."

Snape starrte mit gekräuselten Lippen genau in ihre Richtung und Serenas Herz blieb beinahe stehen, bis sie bemerkte, dass sein Blick Harry galt. Es war nicht schwer zu erraten, was ihm bevorstehen würde; Snape würde ihn vergiften. Der Brillenträger starrte ihm trotzig und mutig entgegen, auch wenn ihm vermutlich ebenfalls klar war, welches Schicksal ihm blühen würde.

In diesem Moment klopfte es an der Kerkertür und unterbrach den schadenfrohen Ausdruck auf Snapes Gesicht. „Ja?", fragte er schroff.

„Bitte, Sir, ich soll Harry Potter nach oben bringen", antwortete Colin Creevey nervös, dessen Lächeln ihm sofort auf dem begeisterten Gesicht gefror, als er den zornigen Blick seines Lehrers bemerkte.

„Potter hat hier noch eine Stunde Zaubertränke abzusitzen", sagte Snape kalt und sah an seiner Hakennase entlang hinunter auf den jungen Gryffindor. „Er wird nach oben kommen, wenn der Unterricht zu Ende ist."

Wenn er dann noch lebte.

Colin lief rosa an, was kein Wunder war, denn er musste ihm widersprechen. „S-sir, Mr Bagman will ihn sprechen", erklärte der Arme mit zittriger und hoher Stimme. „Alle Champions müssen kommen, ich glaube, sie wollen Fotos von ihnen machen."

„Von mir aus", fauchte Snape schließlich. „Potter, lassen Sie ihre Sachen hier. Sie kommen so schnell wie möglich zurück. Ich will Ihr Gegengift testen."

„Bitte, Sir, er muss seine Sachen mitnehmen", piepste Colin sichtlich unbehaglich. „Alle Champions..."

„Schon gut!", blaffte er. „Potter, nehmen Sie Ihre Tasche und verschwinden Sie hier!"

Als Harry mit erleichtertem Blick durch die Tür verschwunden war und Serena alleine an dem Tisch gelassen hatte, ließ Snape seinen Blick erneut geiernd durch die Klasse gleiten, auf der Suche nach einem neuen Opfer. Dabei blieben seine dunklen Augen besonders häufig an Serena, Ron und Neville hängen. Seine üblichen Opfer.

Serena hoffte, dass er nicht Neville nehmen würde, denn dieses Mal würde Hermine nicht da sein, um ihm zu helfen und das würde mit Sicherheit böse enden. Dies schien auch Snape zu wissen. Anscheinend wollte er doch keinen Todesfall in seinem Unterricht. Doch stattdessen blieben seine verbitterten schwarzen Augen an ihr kleben und ein scheußliches Lächeln entblößte seine gelben Zähne.

Shit.

„Miss Black, ich erwarte von Ihnen ein fertig gebrautes Gegengift zum Ende der Stunde, bereit zum Testen."

Serena biss sich auf die Lippen und schlug langsam das Buch mit zittrigen Fingern auf. Das Herz war ihr bis in den Rock ihrer Uniform gerutscht. Es war abzusehen gewesen, dass Snape nach der Sache in der Heulenden Hütte Rache üben wollte. Doch sie hatte geglaubt, dass er es bei den verlorenen Punkten der letzten Stunde belassen würde. Sie war zwar nicht unbedingt schlecht in Zaubertränke, doch eine herausragende Schülerin war sie auch nie gewesen. Das Brauen von Gegengiften war mit Sicherheit auch nicht zu unterschätzen. Besonders dann nicht, wenn man es selbst testen sollte. Serena überflog das Kapitel jedoch bloß und blätterte weiter bis zu den Giften.

Die meisten Gifte brauchten offenbar zwei bis drei Minuten, um zu wirken. Zumindest bis auf das tiefschwarze Otium, welches bereits nach wenigen Sekunden seine Wirkung entfachte. Dieses Gift war leider leicht zu verwechseln mit dem ebenfalls schwarzen Acacia, nach dessen Einnahme man genau drei Minuten hatte.

Bevor man starb.

Seufzend blätterte die Gryffindor zurück zum Kapitel über die Gegengifte und begann ihre Zutaten zusammenzusuchen, welche sie hoffentlich von der Wirkung des Gifts bewahren würden. Der Weg zu der Zutatenkammer kam ihr dabei vor, wie der Gang zum Galgen.

Kurz vorm Ende der vorgegebenen Zeit stellte Snape genüsslich grinsend ein kleines Fläschchen, in das man nicht einsehen konnte, auf sein Pult. Serena wurde beim Anblick des Giftes speiübel. Heiß und kalt lief es ihr den Rücken hinunter, während sie zwei Mal gegen den Uhrzeigersinn den Bezoar mit dem Einhornhaar und den Mistelbeeren vermischte.

Zweifelnd betrachtete Serena ihren Trank. Sie hatte sich zwar genau an das Rezept gehalten und rein theoretisch sollte ihr Gegengift dementsprechend wirken, doch die Zweifel blieben. Schließlich ging es hier um ihr Leben.

„Die Zeit ist um", schnarrte Snape mit dem Anflug eines fiesen Grinsens, als hätte er sich den ganzen Tag auf diesen Moment gefreut. „Und jetzt werden wir Miss Blacks Gegengift testen."

Er schüttete den Inhalt des Fläschchens in einen Kelch und Serena musste mit Schrecken feststellen, dass die Flüssigkeit schwarz war.
Ihr blieben also entweder nur ein paar Sekunden oder bis zu drei Minuten Zeit, um das Gegengift zu trinken. Snape kam bedrohlich auf sie zu und überreichte ihr den Behälter mit dem puren Gift. Dabei warf er einen Blick in ihren Kessel. Würde er die Sache abbrechen, wenn er der Meinung war, dass sie den Trank falsch gebraut hatte?

Was würde geschehen, wenn sie sich ganz einfach weigerte?

„Das können Sie nicht machen!", rief Ron und schien kurz davor zu sein, von seinem Platz aufzustehen und seinem Lehrer den Kelch mit dem Gift an den Kopf zu werfen. Auch im restlichen Klassenzimmer war ein Tumult ausgebrochen.

„Schweigt", blaffte Snape und seine schwarzen Augen fixierten wieder Serena. Außer Ron schien sich jedoch niemand anderes zu trauen, etwas zu sagen. Auch wenn Neville kurz davor zu sein schien. Doch ändern würde es vermutlich nichts.

Serena sah mit zugeschnürter Kehle in den Becher in ihrer Hand. Jede Faser ihres Körpers wehrte sich dagegen, diese Flüssigkeit zu trinken, die schon danach aussah, als wäre sie der Tod selbst.

Was würde geschehen, wenn ihr Gegengift nicht wirken würde?

Würde man Snape wegen Mordes von der Schule werfen?

Doch genau diese Frage brachte sie plötzlich auf eine Idee.

Doch diese Idee war riskant. Immerhin wusste Serena nicht, ob es sich bei dem Gift um Otium oder Acacia handelte, demnach hatte sie keine genaue Einschätzung der Zeit. Als sie in Snapes fieses Gesicht sah, war ihr das Risiko jedoch allemal wert. Sie wollte ihm diese Genugtuung nicht geben.

Mit zittrigen Lippen setzte Serena schließlich den Kelch an ihren Mund und trank das Gift in einem Zug aus. Die ganze Klasse schien den Atem anzuhalten und starrte sie entgeistert an. Anscheinend hatte niemand damit gerechnet, dass sie es tatsächlich tun würde oder dass Snape vielleicht doch einen Rückzieher machen würde. Vielleicht hatte er ihr ja gar kein richtiges Gift gegeben? Vielleicht wollte er ihr bloß Angst machen?

Doch dann breitete sich eine eisige Kälte in ihrem Körper aus und ihr gesamter Mund mitsamt ihrer Kehle begann unangenehm zu brennen. Serena begann in ihrem Kopf die Sekunden zu zählen. Sie war bereits bei 15 angelangt und nach Snapes ruhiger Miene zu urteilen handelte es sich nicht um das schnellansetzende Otium.

Sie hatte also insgesamt 180 Sekunden.

Ein leichtes Schmunzeln umspielte nun Serenas Lippen, während sie ganz langsam begann das Gegengift in ein Glas zu füllen. Doch in ihrem Inneren sah es ganz anders aus. Sie hatte noch immer Angst. Wahnsinnige Angst. Todesangst.

90 Sekunden. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in ihrem Körper aus.

„Ich frage mich...", fing Serena langsam an und betrachtete das Glas mit der durchsichtigen Flüssigkeit, „was, wenn ich das Gegengift nicht rechtzeitig nehme?"

Snapes Augen verengten sich misstrauisch.

120 Sekunden. Ihre Gliedmaßen begannen zu schmerzen.

„Ich meine..." Serena sah nun in das fahle Gesicht von Snape. „Was, wenn ich das Glas aus Versehen fallen lasse."

Demonstrativ fuchtelte sie ein wenig mit ihrem Heilmittel durch die Luft und verschüttete sogar einige Tropfen. Das fiese Grinsen war aus Snapes Gesicht gewichen. Offensichtlich handelte es sich tatsächlich um Gift und anscheinend zählte auch er die Sekunden, unwissend darüber, dass Serena wusste, wieviel Zeit sie hatte.

150 Sekunden. Ihr Kopf fühlte sich benebelt an und ihre Umwelt begann sich unangenehm zu drehen.

„Würden sie dann entlassen werden?", fragte sie mit ruhiger Miene nach, während ihr Kopf um Erlösung flehte.

155 Sekunden. In ihrem Körper begann sich langsam ein Gefühl der Taubheit auszubreiten. Der Drang, das Gegengift zu trinken, wurde stärker. Doch sie müsste es noch ein bisschen aushalten. Nur ein ganz kleines bisschen noch.

„Würden Sie nach Askaban kommen?"

160 Sekunden. Es begannen schwarze Punkte vor ihren Augen zu tanzen.

Serena sah ihn herausfordernd an und versuchte gegen das plötzliche Gefühl der Müdigkeit anzukämpfen. Snape starrte sie mit unergründlicher Miene und zusammengepresstem Kiefer an. Oh ja, das war es allemal wert.

165 Sekunden. Das Atmen fiel ihr immer schwerer und sie begann leicht zu röcheln.

Was, wenn es bei ihr schneller anschlug?

„Professor, Sie müssen ihr helfen!", kreischte Lavender erschrocken.

Tatsächlich schien Snape etwas blass geworden zu sein.

170 Sekunden. Ihre Umwelt begann langsam zu verschwimmen.

„Miss Black...", sagte Snape warnend.

175 Sekunden. Sie spürte, wie ihr Herzschlag sich verlangsamte. Es schnürte ihr die Kehle zu. Was, wenn das Gegengift gar nicht rechtzeitig in ihren Magen gelang? Wenn es einfach stecken blieb, wie in einem Schlauch, der einen Knick hatte?

„Das werden wir nur leider nie erfahren." Die letzten Worte hauchte Serena nur, da ihre Stimme versagte. Snape machte einen bedrohlichen Schritt auf sie zu und schien kurz davor zu sein, ihr die Flüssigkeit höchst persönlich in den Mund zu zwängen. Doch in der letzten Sekunde kippte Serena das Gegengift runter, gerade rechtzeitig, denn ein panisches Kreischen erfüllte plötzlich den Kerker und Serena spürte, wie ihr Körper zusammenklappte.

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