born to die ✘ the hunger game...

By TheDarkFlame

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BORN TO DIE. ❝BUT WHAT IF THE MONSTERS COME?❞ i used to ask my sister, when i was a little girl. she lo... More

Cαтo & Clove - Borɴ To Dιe.
PROLOG: Lιɢнт Iɴ Tнe Dαrĸɴeѕѕ.
♯Cнαpтer O1 ~ Oɴce Upoɴ A Tιмe.
♯Cнαpтer O2 ~ Welcoмe To My Lιғe.
♯Cнαpтer O3 ~ Tнe Deαdly Decιѕιoɴ.
♯Cнαpтer O4 ~ Beιɴɢ Hυɴтed Aт Nιɢнт.
♯Cнαpтer O5 ~ Tнe Gιrl Iɴ Tнe Mιrror.
♯Cнαpтer O6 ~ Tнe Reαpιɴɢ Dαy.
♯Cнαpтer O7 ~ Oɴ Tнe Edɢe Oғ Teαrѕ.
♯Cнαpтer O8 ~ New Allιeѕ Aɴd New Eɴeмιeѕ.
♯Cнαpтer O9 ~ Toмorrow Wιll Be Kιɴder.
♯Cнαpтer 1O ~ All We Hαd Iѕ Tαĸeɴ Awαy Froм Uѕ.
♯Cнαpтer 11 ~ Eɴтerιɴɢ Tнe Cαpιтol.
♯Cнαpтer 12 ~ Tнe вoy wнo αlwαyѕ lαυɢнed.
♯Cнαpтer 13 ~ Soмe ѕмαll dιѕpυтeѕ wιтн yoυr ғrιeɴdѕ.
♯Cнαpтer 14 ~ Lιĸe A Grecιαɴ Goddeѕѕ.
♯Cнαpтer 15 ~ Tнe Deer Wιтн Tнe Goldeɴ Aɴтlerѕ.
♯Cнαpтer 16 ~ Welcoмe тo тнe Freαĸѕнow.
♯Cнαpтer 17 ~ Mαy Tнe Oddѕ Be Ever Iɴ Yoυr Fαvor.
♯Cнαpтer 18 ~ Tнere Wιll Be Hope Aѕ Loɴɢ Aѕ Yoυ Sтιll Dreαмιɴɢ.
♯Cнαpтer 19 ~ See Yoυ Jυѕт Tнe Wαy Yoυ Reαlly Are.
♯Cнαpтer 2O ~ Tнe Sтαr Croѕѕed Loverѕ Froм Dιѕтrιcт Two I
♯Cнαpтer 21 ~ Tнe Sтαr Croѕѕed Loverѕ Froм Dιѕтrιcт Two II
♯Cнαpтer 22 ~ Dreαм Awαy Froм Tнe Preѕeɴт.
♯Cнαpтer 23 ~ Plαyιɴɢ Hιde αɴd Seeĸ.
♯Cнαpтer 24 ~ Helpғυl Advιceѕ Aɴd Lαѕт Iɴѕтrυcтιoɴѕ.
♯Cнαpтer 25 ~ Trαιɴιɴɢ Hoυrѕ Aɴd Dιғғιcυlт Iмpedιмeɴтѕ I
♯Cнαpтer 26 ~ Trαιɴιɴɢ Hoυrѕ Aɴd Dιғғιcυlт Iмpedιмeɴтѕ II
♯Cнαpтer 27 ~ Tнe Uɴeхpecтed Iɴтerroɢαтιoɴ.
♯Cнαpтer 28 ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Aѕнeѕ I
♯Cнαpтer 29 ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Aѕнeѕ II
♯Cнαpтer 3O ~ Wнeɴ Teαrdropѕ Tυrɴ To Sɴowғlαĸeѕ.
♯Cнαpтer 31 ~ I Doɴ'т Wαɴт To Dιe So Yoυɴɢ.
♯Cнαpтer 32 ~ Soмeтнιɴɢ Sтrαɴɢe Iѕ Goιɴɢ Oɴ Here.
♯Cнαpтer 33 ~ We Are A Teαм.
♯Cнαpтer 34 ~ Trιcĸѕ Aɴd Tнreαтѕ.
♯Cнαpтer 35 ~ Fυɴ Iɴ Gαмeѕ.
♯Cнαpтer 36 ~ Heαrтғelт Syмpαтнy.
♯Cнαpтer 37 ~ Iт'ѕ Sυcн A Crυel World, Iѕɴ'т Iт?
♯Cнαpтer 38 ~ Teαrѕ, Cнrιѕтмαѕ αɴd Uɴιcorɴ Cαĸe.
♯Cнαpтer 39 ~ Oɴe Moмeɴт ιɴ Tιмe.
♯Cнαpтer 41 ~ Reαl ... Or Noт Reαl?
♯Cнαpтer 42 ~ Solvιɴɢ Tнe Pυzzle.
♯Cнαpтer 43 ~ Mιdɴιɢнт Coɴverѕαтιoɴѕ.
♯Cнαpтer 44 ~ Trυѕт Aɴd Dιѕтrυѕт.
| 45. COUNTDOWN
| 46. DEMONS
| 47. PRIVATE SESSIONS
| 48. DRESSES AND SCORES
| 49. HOW TO BE MYSELF
| 50. THE GIRL ON FIRE
| 51. UNTIL MIDNIGHT
| 52. STAY WITH ME
STRANGE LANDS.
| 53. ALMOST LOVER
| 54. SIXTY SECONDS
| 55. FIRST KILLS
| 56. LITTLE BIRD
| 57. FAKE LOVE
| 58. ALLIES
| 59. SILENT NIGHT
| 60. LAST CHRISTMAS
| 61. KINGDOM OF ISOLATION
| 62. LOVERBOY
| 63. THE CAREERS
| 64. FIRE AND BLOOD
| 65. DEADLY SMOKE
| 66. ALIVE AND WELL
| 67. GOLDEN CAGE
| 68. MIDNIGHT TERRORS
| 69. SILK HEART
| 70. THE HUNT
| 71. MIDNIGHT MEMORIES
| 72. TRACKER JACKERS
| 73. HALLUCINATIONS
| 74. FROZEN
| 75. SHATTER ME
| 76. LET IT GO

♯Cнαpтer 4O ~ Tнαт Tнιɴɢ αвoυт New Yeαrѕ Eve.

210 13 11
By TheDarkFlame

Hᴀʟʟᴏ, ɪʜʀ Lɪᴇʙᴇɴ!

Ein wunderschönes, spektakuläres und unvergessliches Silvester wünsche ich Euch!

Kaum zu glauben, dass nun wieder ein Jahr um ist - die Zeit verging wirklich schnell. Trotzdem hatte auch dieses Jahr viele schöne Momente, an die ich mich gern zurückerinnern werde.

Wie versprochen gibt's pünktlich zum Jahreswechsel nun Kapitel vierzig für Euch. Ich hoffe natürlich, dass es Euch gefällt, und dass Ihr diese Geschichte auch im neuen Jahr weiterverfolgen werdet.

Das letzte Update war ja erst gestern - trotzdem möchte ich an dieser Stelle nicht nur denen danken, die mich seit den letzten Stunden unterstützt haben - BlackGirlNumber1, AnnixEspinosax, TheDarkTemptation, amelia7890, Chrissitinchen und Melina_1000 - sondern auch jedem, der in diesem Jahr - egal, in welcher Form auch immer; als Leser, als Rezensent, als Freund oder Bekannter - für mich da war. Danke auch an Euch <3

Ich wünsche Euch nun noch einen schönen Tag - feiert mit Euren Freunden, Eurer Familie, und lasst es Euch gut gehen.

Ich werde jetzt mal zum Mittagessen düsen - es gibt Rotkohl, Fisch und Kartoffeln mit Buttersoße - und später noch Knabberzeug, Sekt - und natürlich Feuerwerk.

Alles Gute für jeden von Euch! Wir sehen und 2017 <3

Ich wünsche Euch von ganzem Herzen: Vιel Spαß вeιм Leѕeɴ, eιɴ ѕcнöɴeѕ Sιlveѕтer, υɴd eιɴ ғroнeѕ ɴeυeѕ Jαнr! Eυre Zoey <3

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Cнαpтer 4O ~ Tнαт Tнιɴɢ αвoυт New Yeαrѕ Eve.

you are my sun, and my stars, and my moon. you are my everything.

• ✘ • ✘ • ✘ •

AUF Zehenspitzen schlichen Cato und ich zurück auf unsere Etage.

Oder eher - Cato schlich, und das so übertrieben, dass es wirkte, als würde er ein paar sehr seltsame Zirkuskunststücke vollführen.

Nur mit Mühe gelang es mir, mein schnaubendes Gelächter als Husten zu tarnen - ein Husten, das immer mehr zunahm, je mehr Cato sich ins Zeug legte.

Bald schon klang es, als hätte ich eine ernsthafte Erkältung.

Cato hielt inne, ein Knie in Pose, und wandte sich besorgt zu mir um.

»Alles okay?«

Ich nickte bloß, mir auf die Lippen beißend.

»Jupp.«

»Wie spät ist es eigentlich?«, fragte ich stirnrunzelnd und strich mir die Haare zurück.

Cato zuckte mit den Achseln - was komisch aussah, da er dabei schon wieder angefangen hatte, zu schleichen.

Ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf stieg, vor Anstrengung, mein Gelächter im Zaum zu halten.

Am Ende machten wir noch einen Abstecher ins Wohnzimmer, und bedienten uns von dem großzügigen Vorrat an Wasser, Orangensaft und Sekt.

Die silberne Uhr neben dem Kamin zeigte an, dass es kurz nach halb elf war.

»Ganz schön spät«, gähnte Cato und ließ sich derart heftig auf die Couch krachen, dass ich schon befürchtete, sie würde unter ihm zusammenbrechen.

Um einiges leiser ließ ich mich in die Polster des Sesels sinken und zog die Knie an die Brust.

»Wir haben Glück, dass wir nicht erwischt wurden. Letztes Mal haben wir ganz schön viel Ärger gekriegt«, bemerkte Cato, und musste bei der Erinnerung grinsen.

Ich gähnte und legte den Kopf auf die Knie.

»Als Brutus uns im Badezimmer erwischt hat?«

»Da auch - aber ich meinte eigentlich die Sache mit Miss Talbot und dem Akademiedach. Erinnerst du dich daran?«

»Wie könnte ich nicht«, fragte ich ironisch. »Die Standpauke des Direktors am nächsten Tag werde ich wohl niemals vergessen.«

»Und was ist mit dem wunderschönen Abend, den wir miteinander verbracht haben?«

»Du meinst, wir beide, das Akademiedach, die Flasche Bourbon, und die eisige Kälte?«, stichelte ich, konnte meine schlechte Laune jedoch nicht lang aufrechterhalten. »Du weißt doch, dass ich mich daran erinnere. An alles. Aber vor allem daran, wie der Himmel geleuchtet hat. Das war bei weitem das schönste Silvesterfest meines Lebens.«

»Bei mir auch«, murmelte Cato leise. »Bei mir auch.«

Schweigen senkte sich über uns, während unsere Gedanken einen Abstecher in die Vergangenheit machten.

»ALSO, das ist ja mal richtig lahm«, lautete mein ätzender Kommentar, als ich neben Cato auf dem abgeschrägten Dach der Trainingshalle hockte, und in die finstere Nacht hinaus starrte.

Mein Freund seufzte ungehalten, woraufhin ich trotzig die Arme vor der Brust verschränkte, und ihm einen bösen Blick zuwarf, den die Dunkelheit - leider - verschluckte.

Aber verdammt nochmal.

Ich hatte wirklich allen Grund, mich zu beschweren.

Es war Silvesterabend, zwei Stunden vor Mitternacht, mir war arschkalt, ich war leicht beschwipst - dank der Flasche Bourbon, die zwischen uns hin und her wanderte (während der letzten Viertelstunde war sie jedoch hauptsächlich bei mir gelandet, da ich diejenige war, die immer frustrierter wurde, weil - entgegen Catos Versprechungen - die letzten Stunden über kein einziger Feuerwerkskörper am Himmel zu sehen war), und, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, war ich auch noch auf dem besten Weg, mit einer saftigen Erkältung ins neue Jahr zu starten.

Jupp.

Alles super, super, super.

Es könnte gar nicht besser laufen.

»Ach, Clove, jetzt sei doch nicht so«, sagte Cato, und seufzte erneut - diesmal jedoch deutlich frustrierter, wahrscheinlich weil er wusste, was gleich folgen würde - nämlich ein äußerst gereizter Blick meinerseits samt unschönem Augenbrauenzusammenkneifens.

»›Jetzt sei doch nicht so?‹ Dein Ernst? Ich bin noch ausgesprochen gut drauf, wenn man bedenkt, dass ich mir seit einer Stunde den Arsch abfriere, noch hundertzwanzig Minuten vor mir liegen, und ich immer noch nichts gesehen hab. Da hätte ich dann auch im Bett bleiben können, ehrlich.«

Ein kleiner Teil von mir - okay, vielleicht auch ein großer Teil - wusste, dass ich Cato gerade umsonst anpflaumte. Er konnte ja nichts dafür, dass sich letztes Jahr offenbar eine Bande Partywütiger in Distrikt zwei umhergetrieben hatte, deren Mitglieder es witzig fanden, jede zwei Minuten eine neue Rakete in den Himmel zu schießen.

Vom Dach der Trainingshalle - der Aufstieg hatte uns noch mal eine volle Stunde gekostet, in der ich ununterbrochen geflucht hatte - hätte man die perfekte Aussicht haben können - wenn denn endlich mal irgendwas passiert wäre.

Aber immer noch ... nichts.

»Jetzt sieh es doch mal so - wir sind zusammen. Wir starten gemeinsam ins neue Jahr; an der Seite des Menschen, den wir lieben. Da macht es doch nichts, wenn nicht alles perfekt ist. Hauptsache, wir sind zusammen.«

Ich schnalzte mit der Zunge.

»Jetzt versuchst du nur, mich aufzumuntern. Und Süßholz zu raspeln, du-«

»Süßholzraspler?«, schlug Cato grinsend vor.

Ich schlug ihm gegen den Oberarm.

»Autsch. Wie schmerzhaft«, kommentierte er, noch immer grinsend.

»Wenn du schmerzhaft willst, warte bis morgen beim Training, wo ich versehentlich die Zielscheibe verfehle«, gab ich sarkastisch zurück.

Nun war es an mir, ihn anzugrinsen.

Cato verdrehte die Augen, und zog mich in eine bärenstarke Umarmung, aus der ich mich nicht mehr herauswinden konnte.

»Du bist süß.«

»Ich bin süß, wenn ich dir 'ne Morddrohung mache? Was ist denn bei dir falsch?«, maulte ich in seine Jacke hinein.

Ich war mir todsicher, dass er mich gehört hatte, aber er hielt es wohl nicht für nötig, mir zu antworten.

Ich seufzte frustriert - noch ein Laut, den Catos dicke Daunenjacke erstickte.

Tja, wenigstens hatte er eine Jacke, die ihn wärmte. Meine Lieblingslederjacke war zwar todschick, bot jedoch nicht wirklich viel Schutz gegen den eisigen Wind. Wenn es jetzt auch noch anfing, zu schneien (so wie die ganze letzte Woche über) - dann ...

»Hey! Schau mal, da!«, rief Cato plötzlich, total aufgeregt, und zeigte in die Ferne.

Ich hob träge ein Augenlid - die letzten fünf Minuten hatte ich damit verbracht, mich mit geschlossenen Augen zitternd an seine Jacke zu klammern - sah jedoch nur noch ein schwaches goldenes Schimmern am fernen Horizont, bevor der Himmel erneut eine pechschwarze Färbung annahm.

»Verdammt! Jetzt hab ich es verpasst - das einzige Feuerwerk, das es dieses Jahr geben wird!«

Ich war am Boden zerstört.

Cato schüttelte den Kopf, küsste meinen Scheitel, und zog mich wieder in den Schutz seiner Jacke.

»Ach quatsch. Spätestens wenn die Uhr zwölf schlägt, ist der Himmel so bunt, wie eine Kindergeburtstagstorte. Vertrau mir.«

»Hab ich denn 'ne Wahl?«, fragte ich flapsig.

Cato schüttelte den Kopf und umarmte mich noch fester, als hätte er Angst, ich würde plötzlich abhauen.

»Nope. Nicht nur, dass du ohne meine Hilfe nicht mehr hier runterkommst - ich würde es dich auch gar nicht erst versuchen lassen. Wir bleiben hier, bis Mitternacht - du hast es versprochen.«

Ach, die Karte wollte er jetzt ausspielen. Meinetwegen, hatte ich doch noch ein paar Asse im Ärmel, von denen ich wusste, sie würden ihm nicht gefallen.

»Tja, hoffentlich gilt das auch, wenn ich am nächsten Morgen mit 'ner Grippe flach liege. Dann mal viel Spaß dabei, meine Schnupftücher wegzuwerfen, und mir Hühnersuppe ans Bett zu bringen«, sagte ich und schniefte theatralisch.

»Das überlebe ich schon«, erwiderte Cato wacker - obwohl seine Stimme deutlich schwankte.

Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Ich wusste, er betete gerade dafür, dass ich möglichst nicht krank wurde. Mein lieber Cato hätte nämlich eine beinahe schon penetrante Abneigung gegen Krankheiten jeglicher Art. Wenn er nach Hause kam, wusch er sich mindestens fünf Mal die Hände (mit Superspezialseife, versteht sich); darüber hinaus hielt er sich von allen fern, die aussahen, als hätten sie einen leichten Schnupfen - und hatte schon öfter mal geschwänzt, wenn er die Befürchtung hatte, sein Banknachbar würde eine Erkältung ausbrüten.

Nur mir würde er wohl nicht so leicht entkommen können.

»Klar würdest du es überleben. Aber es würde dir in etwa genauso viel Spaß machen, wie mir das hier«, sagte ich, und gestikulierte wie wild gen Himmel, an dem noch immer nur Schwärze zu verzeichnen war.

Cato seufzte (mal wieder) und gönnte sich einen großen Schluck Bourbon.

Tja, wer mit Clove Kentwell zusammen war, der musste sich wahrscheinlich ab und an mal besaufen, um nicht dauernd durchzudrehen. Ich war nun mal alles andere als einfach, und total oft schlecht gelaunt - das wusste ich selbst, und obwohl ich mich manchmal dafür hasste, konnte ich mich doch nicht dazu überwinden, plötzlich mein Fake - Lächeln hervorzukramen. Davon abgesehen, kannte Cato mich wie kein anderer, und würde sofort wissen, dass ich es nicht ernst meinte.

Wie warteten also.

Eine Stunde verging.

Nichts.

Eine halbe Stunde später spuckte der Himmel weiche, weiße Flocken aus.

Ein Knurren entwich meinen gefrorenen Lippen.

Aber es gab nichts, was wir hätten tun können, um dem Schnee zu entkommen.

Dann, vierzehn Minuten vor Mitternacht, sah ich plötzlich einen rosafarbenen Schein über den Himmel ziehen.

»Oh mein Gott! Hast du das gesehen, da hinten?«, fragte ich und zeigte aufgeregt mit dem Finger in die Ferne.

Auf einmal war meine schlechte Laune wie weggeblasen.

Cato grinste.

»Da ist noch eine.«

»Wo?«

»Da«, meinte er leise, ergriff meinen Arm, und bewegte ihn sanft nach rechts. »Hinter dem großen Dach, gleich da vorn.«

Jetzt sah ich es auch.

Funken.

Goldene Funken, silberne Funken, grüne und pinke Farbkugeln ... jemand musste eine ganze Batterie gekauft haben, die Farbe in den Himmels schoss.

»Das - das ist wunderschön«, flüsterte ich, gleichermaßen ergriffen und verzaubert, und ließ mich widerstandslos gegen Catos Schulter sinken.

Das hier war zwar bei bei weitem nicht mein erstes Feuerwerkserlebnis - dafür aber mit Abstand mein schönstes.

Vielleicht kam mir das auch nur so vor, weil ich seit geschlagenen sieben Jahren kein richtiges Feuerwerk mehr gesehen hatte. Als Kind war es mir noch möglich gewesen, bei offenem Fenster über die Hochebenen zu schauen, und die Lichter am Himmel zu bewundern, doch spätestens seit meinem Eintritt in die Akademie hatte sich das alles geändert.

Keine Freizeit mehr - nur Regeln, Vorschriften, Prüfungen und Bestrafungen.

Das alles führte dazu, dass ich die letzten Silvesterfeste - wie es von der Akademieleitung gewünscht war - hauptsächlich im Bett verbracht hatte. Keine Chance, die Knallkörper von meinem Fenster aus zu erblicken - die Akademie ließ (wie in jeder Nacht) die elektronischen, unzerstörbaren Fensterläden herunterfahren.

Nur mit Catos Hilfe - der die letzten zwei Silvesterabende auf dem Dach der Trainingshalle verbracht hatte, auf dem wir nun saßen - hatte ich die Sicherheitsmaßnahmen überwinden können.

Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich ihm im Grunde doch recht viel zu verdanken - besonders, da der Himmel, je weiter die Zeit voranschritt, immer farbenfroher wurde.

Bald schon wusste ich gar nicht mehr, wo ich zuerst hinsehen sollte.

Farben über Farben, Glitzer über Glitzer ...

»Das alles ist perfekt«, flüsterte ich ehrfürchtig, während wir eine silberne Rakete verfolgten, die purpurne und goldene Funken ausstieß. »Der perfekteste Neujahrsanfang, den ich mir je hätte vorstellen konnte. Danke.«

Cato grinste selbstgefällig, doch nicht mal das konnte mich jetzt noch aufregen.

Fasziniert schaute ich gen Himmel; beobachtete voller Freude all die Farben und Effekte.

Cato zog mich in eine feste Umarmung.

»Ich liebe dich, weißt du das?«

Ich grinste frech.

»Natürlich tust du das. Wie könntest du auch nicht? Wo ich doch so 'ne umwerfende Persönlichkeit hab ...«

Cato verdrehte angesichts meines Sarkasmus die Augen und zwickte mir fest in die Nase.

Wirklich fest.

Da mein Gesicht auch noch halb erfroren war, schmerzte es nur umso mehr.

»Aua!«

Ich funkelte ihn wütend an, und wollte gerade zu einer Schimpftirade ansetzen, als ein leises Scharren an meine Ohren drang.

Sofort fuhr ich herum.

Cato, der das unheilvolle Geräusch wohl auch gehört hatte, packte mich am Arm, und wollte mich hinter sich schieben - nur befand sich dort die abfallende Dachkante.

Cato fluchte.

Wahrscheinlich wollte er nicht, dass ich den Abgang machte, also versuchte er, mich stattdessen irgendwie neben sich festzuhalten.

Die Bourbonflasche jedoch, entzog sich seinem Griff und fiel in die Tiefe.

Geräuschvoll zerschellte sie auf dem marmorierten Innenhof.

»Fuck«, stieß Cato geistreich hervor.

Ich schluckte, und krallte mich in den dicken Stoff seiner Jacke.

»Oh mein Gott, wir werden sowas von Ärger bekommen ...«

Bekamen wir dann auch.

Denn kaum, dass sich die Luke, die man in das Dach der Akademie eingelassen hatte, öffnete, und meine Schauspiellehrerin Miss Talbot ihre spitze Nase zu uns hinaustreckte, unsere schuldbewussten Gesichter sah - da legte sie richtig los.

Ehrlich, die Frau brachte nicht mal so viel Begeisterung auf, wenn sie über unsere neusten Schauspielprojekte sprach. Aber, klar, wenn man ein paar Schüler ausschimpfen konnte, waren sie alle gleich ganz vorn mit dabei.

Wir hörten schweigend zu, wie sie über Alkohol in der Schule, Verletzung der Nachtruhe, etliche Verstöße gegen die Schulregeln und so weiter, und so weiter schwafelte, und ihr Gesicht dabei immer röter wurde. Vage nahm ich zur Kenntnis, dass ich (und natürlich auch Cato) mich morgen früh beim Direktor melden durfte, bevor wir beide nach unten geschickt wurden.

Wir kletterten die schmale Leiter hinunter, passierten ein paar Teppen, und waren dann im vierten Stock angelangt. Vor einer gewaltigen Fensterfront blieben wir stehen und brachen - kaum dass sich unsere Blicke kreuzten - in hysterisches Gelächter aus.

»Gott, hast du ihr Gesicht gesehen? Als sie geschrien hat, ist es immer röter geworden, bis ich dachte, sie würde gleich explodieren«, kicherte ich.

Cato grinste, und ließ sich gegen die Wand sacken, die sich gegenüber der Fensterfront befand.

»Vielleicht war's doch nicht so 'ne tolle Idee, dich heute aus dem Bett zu locken - bedenkt man die Tatsache, dass ich deine makellose Schullaufbahn jetzt mit 'nem Besuch beim Direktor ruiniert hab.«

Vor einer Stunde hätte ich ihm sicher noch sarkastisch zugestimmt - jetzt jedoch winkte ich großzügig ab, und ließ mich neben ihn auf den kalten Marmorboden sinken.

Noch immer war der Himmel farbenfroh erleuchtet.

Der großen Messinguhr zufolge, die über unseren Köpfen hin und her schwang, waren es noch zwei Minuten bis Mitternacht.

»Mach dir keine Sorgen. Das war es wert.«

Dann schwiegen wir - wir schwiegen, bis die Uhr zwölf schlug, und draußen ein waschechtes Spektakel losbrach. Noch mehr Farben, noch mehr Effekte, noch mehr Glitzer - Cato und ich staunten nicht schlecht, als wir das Meisterwerk in Augenschein nahmen, das Distrikt zwei soeben vollbrachte.

»Frohes neues Jahr«, flüsterte ich, an Catos Schulter gelehnt.

Draußen schickte eine goldene Rakete pinkfarbene Schauer in die Nacht.

»Frohes neues Jahr, Clove«, erwiderte Cato, und zog mich noch fester an sich.

DAS unruhige Flackern der Kerzen, die überall im Wohnzimmer verteilt waren, riss mich in die Gegenwart zurück.

Die Uhr neben dem Kamin gab ein sanftes Klingeln von sich.

Um elf.

Zeit, ins Bett zu gehen.

»Wir sollten mal schlafen gehen«, meinte in diesem Moment auch Cato, und unterstrich seinen Vorschlag mit einem herzhaften Gähnen.

Ich nickte stumm, und ließ mich von ihm aus dem Sessel hochziehen.

Hand in Hand liefen wir den Flur zu unseren Zimmern entlang, die sich - wie bei Glimmer und Marvel - direkt nebeneinander befanden.

»Willst du mit mir schlafen?«, fragte ich, zu übermüdet, um meine Worte richtig zu sortieren, und gähnte laut.

»Jederzeit«, grinste Cato, und beugte sich nach vorn, um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

»Man!«, nölte ich, mich für meine Wortwahl gerade selbst verfluchend, und schob ihn weg - oder versuchte es zumindest.

»Ist ja sehr, äh, schmeichelhaft, aber ich meinte eigentlich, ob du bei mir schlafen willst«, korrigierte ich mich und kämpfte mit dem Türschloss.

Cato zwinkerte anzüglich, half mir aber immerhin, meine Zimmertür aufzumachen. Klar, er versprach sich ja auch was davon - das bestätigte er mir schon mit seinem nächsten äußerst gewitzten Satz.

»Wer sagt, dass man nicht beides verbinden kann?«

Ich verdrehte die Augen, zwängte mich an ihm vorbei, und machte das Licht an, bevor ich im Badezimmer verschwand.

»Du bist so ein Idiot.«

»Ein Idiot, der dich liebt«, versetzte er, als könnte er sich dadurch alles erlauben.

Ich seufzte bloß.

»Hey, ich muss noch meine Schlafsachen holen, bin gleich zurück!«, hörte ich ihn rufen.

»Zieh doch einfach 'ne Jogginghose von mir an«, schlug ich vor, und quetschte Zahnpasta aus der Tube.

»Die wird mir höchstwahrscheinlich nicht passen«, gab er ironisch zu bedenken.

»Dein Problem, nicht meins«, flötete ich - soweit das mit der Zahnbürste im Mund eben möglich war.

Cato lachte bloß, dann hörte ich ihn den Gang langflitzen, wahrscheinlich, um seine Schlafshorts zu holen. Dafür, dass wir eigentlich leise sein wollten, machte er erstaunlich viel Krach.

Wenig später war ich im Bad fertig und kuschelte mich in meine Bettdecke, während Cato sich die Zähne putzte und ausgiebig duschte.

Nach weiteren fünf Minuten, in denen ich eisern gegen das Einschlafen angekämpft hatte, spürte ich, wie mich zwei starke Arme von hinten umschlangen.

»Nacht, Clove.«

»Nacht«, gähnte ich.

Fünf Sekunden später war ich schon ins Land der Träume abgedriftet.

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Aɴмerĸυɴɢ Nυммer ♯1: Die Widmung dieses Kapitels geht an jeden von Euch. Danke für Eure Unterstützung. Ich hoffe, dass Euch dieses Kapitel gefällt, und wünsche Euch: Ein schönes Silvester, und ein frohes neues Jahr!

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